Argumente gegen die AfD

  • Ich habe im Internet die seite www.100argumente.de gefunden. In meinen Augen eine seriöse Seite, die vielfältige persönliche Argumente gegen die AfD transportiert.

    Meine Frage ist: Dürfte ich diese Seite im Unterricht einsetzen, zum Beispiel SuS nach bestimmten Inhalten oder Argumenten recherchieren lassen, um anschließend darüber zu diskutieren? Verträgt sich das mit dem Neutralitätsgebot bzw. mit dem Beutelsbacher Konsens?


    Freue mich auf Antworten

    Tabea

  • Es gibt KEIN Neutralitätsgebot, sondern ein ÜBERWÄLTIGUNGSverbot!

    Macht das eine Seite, die sich nur gegen etwas ausspricht nicht? Also allgemein ist das natürlich von der Meinungsfreiheit gedeckt und völlig in Ordnung dies Partei nicht zu mögen. Für den Unterricht sehe ich das irgendwie nicht besonders geeignet. Aus meiner Sicht als powi-laie.

  • Man kann die Seite ja dazu verwenden, Gegenargumente suchen zu lassen. Und diese auf Plausibilität überprüfen zu lassen.
    Das Ergebnis ist vorhersehbar. Wäre es trotzdem "Überwältigung" - oder nur überwältigend? :teufel:

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    Okay, jetzt habe ich mir sogar die Seite angeguckt:
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich damit im SoWi-Unterricht anfangen sollte. Die paar Videos, die ich per Zufallsgenerator angeklickt habe, sind keine Argumente, sondern Meinungen, es werden zum Teil Aussagen getroffen, die genauso verallgemeinernd sind wie von AfD-Reden, und es sind gar keine Quellen dabei.
    Wie soll es dann eine verlässliche Quelle für Schüler*innen sein, wenn ich sie dazu erziehe, selbst ihre Quellen zu überprüfen?

    Man kann ein Parteinverbot besprechen, gar keine Frage.
    Also Argument für und gegen ein Verbot.
    Aber Argumente gegen die AfD? Ist es eine Wahlveranstaltung? Ich finde die Begrifflichkeit falsch formuliert.

  • Die Diskussionen um ein mögliches Parteiverbot haben unter unseren Schüler*innen und in Teilen auch unter unseren Lehrpersonen hochgradige Empörung ausgelöst. Ich musste mehrfach erst mal erklären, doch, in Deutschland geht das. In der Schweiz undenkbar. Ich wollte es nur mal erwähnt haben. Moral und so. Ein solches Verfahren ist mit dem hiesigen Demokratieverständnis nicht vereinbar. Ich habe mir die Seite angeschaut, keine meiner Kolleginnen für Geschichte und politische Bildung würde sowas als "Quelle" im Unterricht verwenden.

  • Ich habe im Internet die seite www.100argumente.de gefunden. In meinen Augen eine seriöse Seite, die vielfältige persönliche Argumente gegen die AfD transportiert.

    Meine Frage ist: Dürfte ich diese Seite im Unterricht einsetzen, zum Beispiel SuS nach bestimmten Inhalten oder Argumenten recherchieren lassen, um anschließend darüber zu diskutieren? Verträgt sich das mit dem Neutralitätsgebot bzw. mit dem Beutelsbacher Konsens?


    Freue mich auf Antworten

    Tabea

    Was ist in deinen Augen eine seriöse Seite? Definiere.


    Zur Neutralität:

    GEW schrieb Oft fällt das Stichwort ’Beutelsbacher Konsens’. Er ist ein in den 1970er-Jahren formulierter Minimalkonsens für den Politikunterricht in Deutschland. Er darf nicht mit dem parteipolitischen Neutralitätsgebot des Staates verwechselt werden. Der Konsens formuliert drei zentrale didaktische Prinzipien politischer Bildung: das Überwältigungs- bzw. Indoktrinationsverbot, das Kontroversitätsgebot sowie das Ziel, dass Schüler*innen zur politischen Teilhabe befähigt werden sollen. Lehrkräfte dürfen ihre eigene politische Meinung ausdrücken, diese aber nicht als allgemeingültig darstellen. Kontroverse Themen müssen multiperspektivisch behandelt werden.


    Wenn du also mit einer Klasse begründete Argumente für oder gegen irgendwas finden willst, musst du erst mal mit ihnen auf Informationssuche zum entsprechenden Thema gehen. Eben das angesprochene Parteienverbot oder was an der AfD so polarisiert.


    Im übrigen rate ich dir, selbst topfit im Thema zu stehen, sonst könnten dich bestimmte Schüler "auseinandernehmen".

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