Hinzu kommt für mich auch eine andere Vorstellung von Begabung hinzu: Es ist eben nicht so, dass man sehr vielen Kindern von Anfang an bescheinigen müsste, sie seien schlicht zu begrenzt in ihren kognitiven Fähigkeiten.
Ich verstehe gerade nicht, worin sich da deine Vorstellung von meiner z. B. unterscheidet. "Zu begrenzt" für was? Man muss doch einen Bezugspunkt setzen um diesbezüglich eine Aussage treffen zu können. Wenn wir bei Ziffernnoten bleiben, werden "Begabungen" ja in einem Intervall abgebildet. Bei uns im Kanton haben sich alle für den Übertritt ans Gymnasium qualifiziert, deren Zeugnisschnitt im progymnasialen Zweig der Sek I >= 4.0 ist und im mittleren Zweig >= 5.0. Der Bezugspunkt ist also ganz simpel die untere Grenze des Intervalls. Der Unterschied zwischen einem 4er Zeugnis und einem 6er Zeugnis (was es bei uns sowieso kaum jemals gibt) ist enorm, beides qualifiziert aber für den gleichen Bildungsweg. Ich sage ja einem 4er Maturanden gerade nicht, er sei "zu blöd" für die Uni, er ist ja qualifiziert. Ich sage ihm vielleicht, er wird aufpassen müssen, dass er nicht unter die Räder gerät und möglicherweise mehr die Backen wird klemmen müssen als ein 5.5er Maturand.