Kein verbindlicher Notenschlüssel an der Grundschule? ;(

  • Ich bleibe dabei, ich finde es gerechter für die Kinder, wenn die Lehrkräfte ihre Sequenzen und Tests absprechen.

    Dazu gab es hier auch keine Widerrede und es leuchtet sicher ein, dass derartige Absprachen sinnvoll sind. Wir hatten aber auch bereits aufgezeigt, dass selbst in einem solchen Fall abweichende Bewertungsmaßstäbe sachgerecht sein können.

  • Und jetzt? Was hast du, nachdem du als schulartfremde Quereinsteigerin zu diesen Schlüssen gekommen bist, als nächstes vor?

    Wahrscheinlich in diesem Forum eher nicht mehr zu schreiben, weil mir bei manchen "Kollegen", die Art und Weise, wie sie mit mir umgehen, nicht gut tut. Oder aber ich provoziere an manchen Stellen hier und da ein bisschen und betone meinen Mehrwert für die SuS - trotz der Tatsache, dass ich Quereinsteigerin bin. Da mir auch hierfür schlicht die Zeit fehlt, wird es allerdings diese Option eher nicht.

  • Die Aufgabe war "dumm" formuliert. Es gab einen Lösungsweg, der hübsch nach Pythagoras zu bearbeiten war - und eine Lösung, die so primitiv war, dass die Aufgabensteller sie gar nicht auf dem Schirm hatten - ihre Formulierung diese jedoch als richtig zuließ. Manchmal unterlaufen auch Prüfungsaufgabenerstellungskommissionen - trotz hehrem Titel - Fehler ;)

    Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man als Lehrkraft die Aufgaben selbst berechnet - und auch Lösungswege der Schüler nicht sofort "qua angegebenem Ergebnis" als falsch verwirft. Ebenso haben bei mir Schüler, denen im Abarbeiten des richtigen Lösungsweges ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war, IMMER mehr Punkte erhalten als Schüler, die gar keinen Lösungsversuch unternommen haben. Mit einem verbindlich vorgegebenen 20-Punkte-Schlüssel gibt es für solche Differenzierungen keinen Spielraum - wer rechnet schon mit Viertel-Punkten?

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Was heißt langsamer? Grundschulen sind so flexibel m.E. nicht, dass sie ein Thema noch 3 Wochen länger behandeln können, wenn es ein Teil der Klasse noch nicht verstanden hat. Man hat doch einen Stoffverteilungsplan, an den man sich hält, oder?

    Ähm... Es kommt aufs Thema an. Wenn es ein Thema ist, das nicht ganz so wichtig ist oder in diesem Schuljahr angebahnt/angesprochen, im nächsten vertieft wird, gehe ich weiter. Wenn es etwas Wichtiges ist, was als Grundlage für viele weitere Inhalte des Faches notwendig ist, hänge ich natürlich Zeit ran und muss dann andere Themen kürzen oder streichen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ebenso haben bei mir Schüler, denen im Abarbeiten des richtigen Lösungsweges ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war, IMMER mehr Punkte erhalten als Schüler, die gar keinen Lösungsversuch unternommen haben. Mit einem verbindlich vorgegebenen 20-Punkte-Schlüssel gibt es für solche Differenzierungen keinen Spielraum - wer rechnet schon mit Viertel-Punkten?

    Das kenne ich ehrlich gesagt nicht anders. Rechenfehler werden einmal als falsch gewertet und wenn dann damit schlüssig weitergerechnet wird, gibt es wieder Punkte, auch wenn das Endergebnis anders ist. Zum Beispiel.


    Und was meinst du mit verbindlichem 20-Punkte-Schlüssel? Man bepunktet die Proben (Tests) doch je nach Umfang, aber setzt die Punkteverteilung vorher fest... Ich verstehe grad nicht, ob du meinst, dass es an bestimmten Schulen auf jede Probe 20 Punkte gibt, oder was du sonst meinen könntest.

  • wer rechnet schon mit Viertel-Punkten?

    Ich, weil Excel das schließlich regelt. Ob ich nun auf 100 Punkte gehe und nur ganze Punkte verteile oder 20 Punkte und entsprechend viertel oder fünftel Punkte gebe, macht doch keinen Unterschied.



    Ebenso haben bei mir Schüler, denen im Abarbeiten des richtigen Lösungsweges ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war, IMMER mehr Punkte erhalten als Schüler, die gar keinen Lösungsversuch unternommen haben.

    Äh ja, sollte selbstverständlich sein?

    Manchmal wird auch was falsch in den Taschenrechner getippt, kann passieren, oder falsch abgeschrieben. Der Rechenweg ist das Entscheidende, das richtige Ergebnis gibt bei mir nur nen Bruchteil der Punkte.

  • Wenn die sich am Anfang einmal verrechnet hat, und den Fehler nicht findet bzw ihn nicht bemerkt, kann sie aber trotzdem zeigen, dass sie den Rechenweg / das Prinzip / was auch immer abgefragt wird, verstanden hat. Darauf gibt es dann Punkte.

  • Auch wenn absurde Werte rauskommen und dem Schüler bzw. der Schülerin das nicht auffällt?

    Wenn es sehr auffällig nicht stimmen kann, dann gibt es dafür natürlich auch Abzüge, wenn aber der Ansatz erst einmal vorhanden ist werden natürlich Punkte gegeben.


    Ich trainiere meine SuS daraufhin das Ergebnis zu reflektieren. Dort steht dann auch manches Mal nach einem Ergebnis: Ich weiß, dass das nicht stimmen kann, weil wegen, aber ich finde den Fehler nicht. Für so etwas gibt es dann natürlich noch mal Punkte.

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