Kein verbindlicher Notenschlüssel an der Grundschule? ;(

  • Hallo liebe Community,


    meine Tochter hat ihren ersten Leistungsnachweis mit nach Hause gebracht. Ich ersah, dass sie über 80 % richtig hat (genau genommen 81,3 %). Damit hat sie ein "befriedigend" bekommen - und ich war etwas erstaunt, weil bei "uns" an der BBS unabhängig von der Schulform (IHK-Notenschlüssel, berufliches Gymnasium, etc.) bei dieser Prozentzahl eine "gut", wenn auch "gut -" herauskommt (je nach Notenschlüssel). Ich habe dann die Mathelehrerin im privaten Chat gefragt, welcher Notenschlüssel dem Ergebnis zu Grunde legt. Und sie hat mir gerade geantwortet, dass es keinen verbindlichen Notenschlüssel für die Grundschule gibt und sie das je nach Niveau der Arbeit anpassen kann. Stimmt das? Das fände ich ziemlich schräg....


    Bundesland: Rheinland-Pfalz


    Ich danke euch für Feedbacks und bin gespannt.

  • Das fände ich ziemlich schräg....

    Für NRW hätte ich sehr viele Beispiele, was im Bildungssektor "schräg" ist... ABer dass es keinen landesweit verbindlichen Notenschlüssel für die Grundschule (und dann noch unabhängig von der Schulform) gibt, finde ich eher normal und vernünftig. Ich kann mir das für Rheinland-Pfalz durchaus auch vorstellen.

  • Warum vernünftig? Dann kann ja jede Mathelehrerin in der 3. Klasse andere Notenschlüssel anlegen bei dem selben "Lernstoff". Und bei Frau x bekommt die Clara dann mit der Punktzahl eine 2 und bei Frau y eine 3. Das ist doch schräg ...

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    • Offizieller Beitrag

    es ist keine Vorbereitung auf eine bundesweite Abschlussprüfung, sondern ein Test / eine Arbeit in der Grundschule.
    Ich habe für meine Klassenarbeiten einen festgelegten Fachkonferenz-Schlüssel.
    Aber für meine Vokabel- und Grammatiktests (10 Punkte) habe ich unterschiedliche Maßstäbe, auch zum Teil in der Korrektur, ob ich stumpf was abfrage, eine einsprachige Definition gebe, einen Lückentext habe oder eine komplette Umwälzung habe.

    Der Schwierigkeitsgrad bestimmt auch die Skala..

  • Innerhalb des Kollegiums spricht man sich natürlich ab. Und gerade in Mathematik wird es zumindest Notenschlüssel geben, die an der jeweiligen Schule vergleichbar sind. Mathearbeiten erstellen die Lehrkräfte zumeist auch selbst, somit auch die Bewertungsgrundlagen.

    Damit hat sie ein "befriedigend" bekommen - und ich war etwas erstaunt, weil bei "uns" an der BBS unabhängig von der Schulform (IHK-Notenschlüssel, berufliches Gymnasium, etc.) bei dieser Prozentzahl eine "gut", wenn auch "gut -" herauskommt (je nach Notenschlüssel)

    Du schreibst doch selbst "je nach Notenschlüssel" und wunderst dich wegen einer "halben" Note? Ich finde es eher "schräg", wenn Eltern nach dem ersten "Leistungsnachweis" ihres Kindes die Lehrerin wegen eines Befriedigend statt eines Gut-minus kontaktieren...

  • Innerhalb des Kollegiums spricht man sich natürlich ab. Und gerade in Mathematik wird es zumindest Notenschlüssel geben, die an der jeweiligen Schule vergleichbar sind. Mathearbeiten erstellen die Lehrkräfte zumeist auch selbst, somit auch die Bewertungsgrundlagen.

    Du schreibst doch selbst "je nach Notenschlüssel" und wunderst dich wegen einer "halben" Note? Ich finde es eher "schräg", wenn Eltern nach dem ersten "Leistungsnachweis" ihres Kindes die Lehrerin wegen eines Befriedigend statt eines Gut-minus kontaktieren...

    Nö, ich nicht. Ich werde an meiner Schule wegen allem Möglichem kontaktiert und es wird direkt zur Abteilungsleitung gerannt, wo ich mich nicht selten rechtfertigen muss - wegen jedem Punkt. Und nö, es geht hier nicht um "3" oder "2-", am beruflichen Gymnasium komme ich dann auf eine "2+". Krass, aber wahr. Das ist schon ein Unterschied. Ich möchte einfach nur wissen, ob der Notenschlüssel irgendwie festgelegt ist und von wem. Das ist doch absolut verständlich, da mal nachzufragen. Denn die Nachbarin ist in der Parallelklasse und schreibt bei einer anderen Mathelehrerin mit selber Prozentzahl umgerechnet eine 2. Wo ist denn da die Vergleichbarkeit gegeben? Das kann doch auch nicht sein...

  • Und gerade in Mathematik wird es zumindest Notenschlüssel geben, die an der jeweiligen Schule vergleichbar sind.

    Dann kann man die doch auch transparent machen ... verstehe das Problem nicht. Ich sage meinen SuS immer, nach welchen Notenschlüsseln ich bewerte. Absolut transparent und nachvollziehbar.

  • Wir haben auch keinen verbindlichen Notenschlüssel in der Sek I außer halt für die Abschlussprüfungen. Es gibt interne Fachschaftsabsprachen, aber man hat da trotzdem noch Spielraum, finde ich jetzt nicht außergewöhnlich.


    Und vielleicht hat die Lehrerin die Bewertung im Vorfeld transparent gemacht, aber die SuS haben es halt nicht wirklich registriert. Um welche Klassenstufe geht es denn, 1. Klasse? Da ist doch eh alles noch total neu.


    Es ist doch auch auf der weiterführenden Schule ganz oft so, obwohl man immer am Schuljahresanfang erläutert wie die Gesamtnote zustande kommt und auch nochmal für jede Klassenarbeit oder sonstige Leistung genau die Bewertungskriterien erklärt, gibt es leider immer welche, die total überrascht sind und ja wie, was, das haben sie sie so ja noch niemals gehört.

  • War das eine normale Arbeit mit vielfältigen Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade oder eine einfache Abfrage von Rechnungen, z.B. Plus- Minus oder das kleine Einmaleins?

    Ersteres. Also da waren durchaus auch anspruchsvollere Textaufgaben drin.

  • Und vielleicht hat die Lehrerin die Bewertung im Vorfeld transparent gemacht, aber die SuS haben es halt nicht wirklich registriert. Um welche Klassenstufe geht es denn, 1. Klasse? Da ist doch eh alles noch total neu.

    3. Klasse

  • Warum vernünftig? Dann kann ja jede Mathelehrerin in der 3. Klasse andere Notenschlüssel anlegen bei dem selben "Lernstoff". Und bei Frau x bekommt die Clara dann mit der Punktzahl eine 2 und bei Frau y eine 3. Das ist doch schräg ...

    Und Frau x stellt im Test anspruchsvollere Aufgaben als Frau y.
    Bei Frau z mussten im Test 10 Aufgaben in 20 Minuten gerechnet werden, bei Frau p aber nur 6 Stück!

    Herrje, wer denkt, dass man Aufgaben in Anforderung vergleichen kann, der hat gar nichts verstanden.

    Selbst meine eigenen Klausuren schwanken logischerweise im Anspruch.

    Zu behaupten, dass ein einheitlicher Notenschlüssel auch nur das Geringste an Vergleichbarkeit oder Objektivität erzeugt unterliegt dem Dunning-Kruger Effekt.

    Finde es vollkommen egal wie KuK ihre Prozente verteilen. Im Gegenteil, der aktive Umgang damit zeugt eher davon, dass diese Leute ein bisschen mehr Ahnung haben.

    Wenn ich in der Mittelstufe einen Test schreibe, bei dem es rein um Wiederholung geht, dann verwende ich auch einen strengeren Schlüssel, als, wenn ich in den Test schon ein bisschen anderen Anforderungsbereiche einbaue.

    Bei einem anspruchsvolleren Test braucht man bei mir nicht so viele Punkte zu 1 oder 2, wie bei einem Abfragetest, in dem es nur darum geht das Gelernt wiederzugeben.

  • Es ist doch auch auf der weiterführenden Schule ganz oft so, obwohl man immer am Schuljahresanfang erläutert wie die Gesamtnote zustande kommt und auch nochmal für jede Klassenarbeit oder sonstige Leistung genau die Bewertungskriterien erklärt, gibt es leider immer welche, die total überrascht sind und ja wie, was, das haben sie sie so ja noch niemals gehört.

    Aber wie sind denn die Bewertungskriterien? Die Mathelehrerin schrieb jetzt, es gäbe keinen verbindlichen Notenschlüssel, sie würde das immer je nach Klasse neu entscheiden. Das finde ich jetzt aber nach wie vor schräg - meine Tochter ist in einer insgesamt "guten" Klasse vom Niveau her; in einer anderen Klasse derselben Stufe mit anderem "besseren" Notenschlüssel hätte sie also vermutlich besser abgeschnitten. Mit exakt denselben Fähigkeiten. Erscheint mir nicht logisch.

  • Wo ist denn da die Vergleichbarkeit gegeben? Das kann doch auch nicht sein...

    Gleiche prozentuale Verteilung von Notenbereichen sagt nichts, aber wirklich gar nichts über Vergleichbarkeit aus.

    Ich halte diese Ansicht für sehr gefährlich!

    Das sind dann auch die KuK die immer noch nicht verstanden haben, dass sie die Mitarbeitsnoten (etc.) nicht miteinander verrechnen dürfen, als wären diese gleichwertig.


  • Bei einem anspruchsvolleren Test braucht man bei mir nicht so viele Punkte zu 1 oder 2, wie bei einem Abfragetest, in dem es nur darum geht das Gelernt wiederzugeben.

    ICH habe aber einen Notenschlüssel, an den ich gebunden bin und den ich einhalten muss - ob ich will oder nicht. Ich kann das dann nur dadurch modifizieren, dass ich die Bepunktung innerhalb der Klassenarbeit entsprechend variiere - auch DAS hätte jetzt bei meiner Tochter Sinn gemacht. Ist aber auch nicht geschehen. Eher schwere Aufgaben wurden genauso bepunktet wie die einfachen Aufgaben. Sorry - ich verstehe es nach wie vor nicht.

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