Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es nach dem Seiteneinstieg?

  • Guten Abend,


    ich möchte gerne nachfragen, ob für mich langfristig die Möglichkeit besteht, meine Vergütung an das Gehaltsniveau der Lehrkräfte im TVÖD-L anzupassen. Gerne würde ich mich dafür passend weiterbilden.


    Hier ein paar Fakten zu meiner beruflichen Situation:


    Ich habe einen Master-Abschluss in Englisch und unterrichte derzeit Erwachsene.


    Meine Einstufung soll im Seiteneinstieg 1.1.25 aktuell E10 Stufe 1 im TVÖD-L sein, da ich mich auf eine Position an einer Förderschule beworben habe. (Sachsen Anhalt)


    Aufgrund des Förderschwerpunkts gibt es an der Schule allerdings keinen Englischunterricht. Meine

    Fachableitung ist Englisch.


    Meine Fragen dazu:


    1. Gibt es eine Perspektive, mit zusätzlicher Qualifizierung oder Erfahrung mein Gehalt auf ein Lehrer-Niveau anzuheben?


    2. Ist es möglich, an einer Uni die Fächer des Förderschwerpunkts nachträglich zu studieren, um mich besser zu qualifizieren?


    3. Welche Möglichkeiten bestehen im TVÖD-L generell für mich, um langfristig auf ein für Lehrkräfte typisches Gehaltsniveau zu kommen? Ref geht ja nur mit den entsprechenden Fächern, ich finde nichts zu meinem Förderschwerpunkt.


    4. Werden die Förderschullehrer wie die Grundschullehrer angepasst? Wäre meine E10 dann bald eine E11?


    Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und Rückmeldung.

  • Ich kann leider wenig konkret helfen, aber ich habe ein paar Rückfragen und Anmerkungen.


    Generell: Aufgrund des Bildungsföderalismus wäre eine Bundeslandangabe sehr sinnvoll.

    Ich habe einen Master-Abschluss in Englisch

    Englisch ist ein Schulfach, kein Studiengang. Worin genau hast du einen Master-Abschluss (Anglistik?)?

    Gibt es eine Perspektive, mit zusätzlicher Qualifizierung oder Erfahrung mein Gehalt auf ein Lehrer-Niveau anzuheben?

    Was ist für dich "ein Lehrer-Niveau"?

    Ist es möglich, an einer Uni die Fächer des Förderschwerpunkts nachträglich zu studieren, um mich besser zu qualifizieren?

    Wäre es nicht sinnvoller, den Förderschwerpunkt zu studieren? Ich nehme an, es geht um Geistige Entwicklung, wenn es keinen Englischunterricht gibt?

    Werden die Förderschullehrer wie die Grundschullehrer angepasst? Wäre meine E10 dann bald eine E11?

    Förderschullehrer erhalten verbeamtet A13 und tarifbeschäftigt meines Wissens in den meisten Ländern entsprechend E13.

    Insofern ist wohl keine "Anpassung" zu erwarten.

  • Wäre es nicht schlau, den Quereinstieg an einer Schulform zu machen, die eher Deinem Abschluss entspricht? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit Maschinenbau was anderes als Berufliche Bildung zu machen.

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen.


    Der von mir erwähnte und absolvierte Abschluss heist Masterstudiengang "Englische Sprache und Literatur".


    Hintergrund meiner Anfrage ist, dass ich über Jahre hinweg in der Erwachsenenbildung tätig bin und in diesem Rahmen wertvolle Erfahrungen im Unterrichten sammeln konnte, allerdings offiziell keine Erfahrungen im Förderschulbereich habe. Da ich aktuell eine Einstufung in E10, Stufe 1 erhalten soll, strebe ich an, durch eine zusätzliche Qualifikation die Voraussetzungen für eine Einstufung auf Lehrerniveau (E12 - E13) zu schaffen.


    Angesichts des Lehrkräftemangels, der sich leider in Schließungen von Klassen niederschlägt (Sachsen-Anhalt), wäre es mir ein großes Anliegen, langfristig und qualifiziert genau diese Schule zu unterstützen. Die Schulleitung kennt meine Leidenschaft für das Unterrichten und meine gute Zusammenarbeit mit den Schüler:innen, da ich seit Jahren über den Förderverein ehremantlich helfe. Der Gedanke an den Seiteneinstieg kam daher auch auf Empfehlung der Schulleitung. Nun kam die Zusage, und ich freue mich ganz sehr auf alles was kommt, aber muss mir auch eingestehen, dass eine E10 erhebliche finanzielle Einbußen bringt.


    Mir ist bewusst, dass das Gehalt nicht den alleinigen Beweggrund für mein Engagement darstellt, dennoch würde ich diese Tätigkeit langfristig gerne mit einer weiterführenden Qualifizierung untermauern. So könnte ich meinen Beitrag nachhaltig und auf einem adäquaten Niveau leisten. Ich werde ergänzend beim Landesschulamt nachfragen, wie eine solche Fortbildung unterstützt werden könnte, freue mich jedoch auch über Hinweise hier im Forum.

  • Hintergrund meiner Anfrage ist, dass ich über Jahre hinweg in der Erwachsenenbildung tätig bin und in diesem Rahmen wertvolle Erfahrungen im Unterrichten sammeln konnte, allerdings offiziell keine Erfahrungen im Förderschulbereich habe.

    Das ist schön, qualifiziert Dich aber in kleinster Weise für die genannte Schulform.

    wäre es mir ein großes Anliegen, langfristig und qualifiziert genau diese Schule zu unterstützen.

    Warum denn das? Andere Schulformen pfeifen auch auf dem letzten Loch? Warum eine Schulform, die Deiner Ausbildung Nullkommanix entspricht?

    Mir ist bewusst, dass das Gehalt nicht den alleinigen Beweggrund für mein Engagement darstellt,

    Das sollte es aber. Ansonsten kannst Du auch einfach ehrenamtlich beim Kuchen backen fürs Sommerfest helfen.


    Versteh mich nicht falsch: Ich finde es grundsätzlich toll, wenn man sich an der Förderschule wohl fühlt, da ich glaube, dass dort Lehrkräfte mit einer gewissen gesunden Leidenschaft dafür gut aufgehoben sind. Aktuell haben wir ja Abordnungen in einigen Bundesländern, die sehr fragwürdig sind und da frage ich mich, wie sinnvoll ist das, wenn das einer nicht kann und will.


    Dass es die Möglichkeit für Deine Qualifikation gibt, ist ein Skandal, der natürlich nicht Dir zuzuschreiben ist. Dennoch als Denkanstoß: Meiner Meinung nach passt Du in kleinster Weise an die Förderschule, nur weil Du im Förderverein mitgearbeitet und schon mal Erwachsene unterrichtet hast. Je nach Richtung dieser Förderschule ist ein passendes Studium notwendig, da es auch da verschiedene Richtungen gibt. Da reicht keine Fortbildung oder ähnliches.


    An was für einer Förderschule arbeitest Du denn? Welche Förderschwerpunkte werden dort unterrichtet?

  • Wäre es nicht schlau, den Quereinstieg an einer Schulform zu machen, die eher Deinem Abschluss entspricht? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit Maschinenbau was anderes als Berufliche Bildung zu machen.

    Ich verstehe es auch nicht, wo das plötzlich herkommt, dass studierte Leute, die prädestiniert fürs BK wären plötzlich an Grund- Förder- oder Gesamtschulen einsteigen wollen.


    Die Bezirksregierung Düsseldorf, die ja auch mal Gymnasialkräfte an die Förderschule abordnet, würde euch lieben. :D

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