Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft im Ruhestand "sinnvoll"?

  • Ich frage für einen alten Freund...


    Macht es Sinn, als Pensionär in der Gewerkschaft zu bleiben? Ich meine, außer dass man Gewekschaften grundsätzlich (finanziell) weiter unterstützen will, weil man den Sinn und Zweck ihres Daseins immer anerkannt hat?


    Wie handhaben das die alten Sä*** hier im Forum (sofern sie Mitglieder sind), bzw. wie werden sie es voraussichtlich handhaben? Wer aktuell "im Dienst" ist und keiner Lehrergewerkschaft angehört, möge sich bitte zurückhalten.

  • Bei meinem Berufsverband (bllv) ist als Motivation, im Verband zu bleiben, die Privathaftpflicht für einen selbst und den Partner im Beitrag dabei. Außerdem organisiert der Kreisverband nette Ausflüge für lau. Im Dezember fahren wir z.B. mit nach Dresden. Außerdem kann man immer noch die Rechtsberatung der beim Verband angestellten Anwälte nutzen. Wer weiß, wofür das noch mal gut ist. Und das Heft lese ich auch immer mit Gewinn. Also, ich würde dabei bleiben.

  • Ich bin erstmal im BLLV geblieben, überlege mir aber, rauszugehen. Ich habe festgestellt, dass ich bei Ausflügen nicht gehäuft mit ehemaligen Lehrern zusammen sein will, sondern bevorzuge eher Angebote für alle. Mich hält nur noch die rechtliche Seite und die evtl. Unterstützung. Die hatte ich kurz einmal bezüglich einer "Beschwerde" über die Beihilfe in Anspruch genommen.

    Das mit der Privathaftpflicht wusste ich gar nicht, ich dachte, es wäre die Diensthaftpflicht über den BLLV abgesichert.

  • Das ist das, was ich bei der GEW zum Rechtsschutz gefunden habe:

    Außer den bei den Ehrenämtern ist wohl kein sonstiger "privater" Versicherungsschutz mehr drin. Das bekommt man tatsächlich preiswerter...

    Und das Heft lese ich auch immer mit Gewinn.

    Und was die GEW-Zeitschriften angeht: Die nerven mich schon sehr lange...

    Ich würde nicht in der GEW bleiben, wenn ich drin wäre. ;) ^^ Sehe jetzt keinen Gewinn.

    Tja. :weissnicht: Ich bisher auch nicht.

  • Als alter, solidarisch denkender Mensch - bleibe ich in der GEW. Durch meinen Beitrag wird eine Organisation gestärkt, die sich für die Rechte und Belange der KuK einsetzt. Ich war noch nie Mitglied der GEW, weil diese im Beitrag auch eine Schlüsselversicherung enthält.

    Ich bin seit dem 3.Studiensemester Mitglied der GEW - mit einem kurzfristigen Wechsel zur IG Druck&Papier, ebenfalls DGB-Gewerkschaft. Der DGB hat mir damals "den Arsch gerettet", als mein Ausbildungsbetrieb nach meiner Kündigung 120.000 DM Schadenersatz für investierte Ausbildungskosten gefordert hatte. Da ist noch viel Luft nach oben, bis ich das durch Beiträge "honoriert" habe. :top:

    Anmerkung:
    Den Begriff "alter Sack" empfinde ich als Beleidigung und sexuell anotierte Diffamierung

    Der «alte Sack», Sack für Hoden, vulgarisiert das männliche Geschlecht.

    Abwertend ist besonders der Vorwurf des Altseins - einen Zustand, den jeder erreichen möchte - und manche(r) dennoch mit "grenzdebil" gleichsetzt.

    Zitat

    Einen alten Sack kann man großzügig oder gönnerhaft nennen, je nachdem, wie gut man diesen Typus verträgt. Er hat oft Geld, weiß Erfolge vorzuweisen und blickt auf ein Leben zurück, das er gelebt hat. Er gibt gern den Beschützer, erklärt einem die Welt, und auch das können viele nicht haben und reden heute von «Mansplaining»: Damit sind Männer gemeint, die einer Frau ein Thema erläutern und dabei so tun, als wüssten sie darüber besser Bescheid. Manchmal wissen sie das auch.


    :pirat:

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Also demnächst schreibe ich (bei Bedarf) ganz ohne Hintergedanken an alle jungen und jung gebliebenen Säcke (m, w. d)...

    :P

    Übrigens hat mir persönlich beim einzigen dienstlichen Fall, wo ich mal einen Rechtsbeistand gebraucht hätte (vor mehr als 15 Jahren), die GEW nicht geholfen. Ich bin trotzdem in der Gewerkschaft geblieben. Wenn es nicht auch so zufriedenstellend ausgegangen wäre, hätte ich die Ausgangsfrage heute nicht gestellt.

  • In Dienst habe ich auch nie einen Rechtsbeistand benötigt - jedoch bereits mehrfach juristischen Rat. So beim Wechsel vom Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis, der 3 Tage vor meinem 45. Geburtstag vollzogen wurde und mir nun einen "auskömmlichen" Ruhestand beschert.
    Das Gefühl, bei Bedarf jemanden am Telefon erreichen zu können, der mit fachlich kompetentem Rat auf deiner Seite steht, ist sowieso unbezahlbar.


    Unser Kreisverband organisiert auch 1-2 Mal im Jahr Exkursionen für die KuK im Ruhestand und übernimmt Eintritt und Fahrtkosten. Auf diese Weise kamen meine Frau und ich vor wenigen Wochen zur Landesausstellung "1300 Jahre Kloster Reichenau" und interessanten und informativen Führungen durch Ausstellung und Führungen in Oberzell und Mittelzell.

    Ebenso gibt es einmal pro Jahr ein Treffen der "alten Garde" zum gemeinsamen Abendessen auf Kosten der Kreiskasse. Da trifft man dann ehemalige KuK, hat eine angenehme Zeit und den "Ranzen voll" :essen:

    In der Kirche St.Georg in Oberzell sieht man ein Fresco aus dem 9.Jahrhundert mit dem Idealbild des Lehrerberufes. Christopherus trägt das Kind über den Fluss. Wer an den Bodensee kommt und das Unesco-Weltkulturerbe Reichenau nicht besucht, ist selbst schuld.

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  • Ich bin trotzdem in der Gewerkschaft geblieben. Wenn es nicht auch so zufriedenstellend ausgegangen wäre, hätte ich die Ausgangsfrage heute nicht gestellt.

    Es kommt immer darauf an, an welchen Menschen du gerätst. Falls der regionale Kollege (der das ehrenamtlich macht) nicht helfen kann, gibt es die nächsthöhere Kompetenzstufe im Landesverband.

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  • In der Kirche St.Georg in Oberzell sieht man ein Fresco aus dem 9.Jahrhundert mit dem Idealbild des Lehrerberufes. Christopherus trägt das Kind über den Fluss. Wer an den Bodensee kommt und das Unesco-Weltkulturerbe Reichenau nicht besucht, ist selbst schuld.

    Nebenbei: Das heutige Wahrzeichen von Konstanz, die "Imperia" , nimmt Bezug auf eine Novelle von Honoré de Balcac.
    https://oberschwabenschau.info…alzac_Die_schoene_Imperia

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  • Ich bin in überhaupt keinem Lehrerverband mehr und verlasse mich darauf, im Zweifelsfall vom Personalrat unterstützt zu werden. Oder ist das blauäugig? So ein Pensionärsausflug reizt mich jetzt überhaupt nicht und dann auch noch mit Ehepartner.... :staun: Aber jeder wie er mag. Irgendwas altersgemischtes finde ich besser.

  • Oder ist das blauäugig?

    Ja.


    Ich würde es davon abhängig machen, ob ich die gewerkschaftlichen Forderungen, die die gesamte Gesellschaft betreffen, unterstützen möchte. Und vielleicht auch davon, ob ich Lust hätte, mich als Pensionärin ehrenamtlich einzubringen. Vielleicht gibt's eine nette Gruppe vor Ort, der man sich anschließen möchte oder wo man bereits aktiv ist.


    Ich bin drin geblieben, als wir verbeamtet wurden, einige sind ausgestiegen, weil man nicht streiken darf. In der Rente würde ich aber wahrscheinlich kündigen, irgendwann ist auch mal gut mit Schule :weissnicht:

  • Und gerade die hat damals mit fadenscheiniger Begründung gekniffen, die vorherige Beratung hier am Ort war okay.

    Nun ja - leider steigen manche bis zur Stufe der eigenen Inkompetenz auf. Gibt's. Ist jedoch nicht die Regel.

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  • Ich habe schon öfters auf die Sachkunde der angestellten Anwälte des bllv zurückgegriffen, da kommen die Hauptpersonalräte nicht mit. Das sind auch "nur" Lehrer und eben keine Juristen.

  • Anmerkung:
    Den Begriff "alter Sack" empfinde ich als Beleidigung und sexuell anotierte Diffamierung

    Der «alte Sack», Sack für Hoden, vulgarisiert das männliche Geschlecht.

    Abwertend ist besonders der Vorwurf des Altseins - einen Zustand, den jeder erreichen möchte - und manche(r) dennoch mit "grenzdebil" gleichsetzt.

    Ich wusste gar nicht, dass Wokies auch in höherem Alter gibt. Wieder was gelernt.

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