Schüler stören mit Handy den Unterricht

  • Für die 6en im Zeugnis bin ich noch nicht abgebrüht genug.

    Aber eigentlich sollte das Notenspektrum ausgeschöpft werden, ja.

    Ich sehe mich zumindest gefühlt auch in der Verantwortung gegenüber den anderen Schülern und bei Azubis auch gegenüber den zukünftigen Kunden der (dann) Handwerks-Gesellen.


    Ein Azubi, der dermaßen desinteressiert am Lehrstoff ist, dass ich davon ausgehen muss, dass er in Zukunft auf der Baustelle entweder sich selber oder den Kunden umbringt, der darf nicht bestehen! Ich sehe mich da irgendwo als Gatekeeper, der die Gesellschaft vor diesen Azubis schützen muss, denn wenn sie bestehen, dann dürfen sie eigenverantwortlich bei Euren PKWs an den Bremsen und der Lenkung schrauben, dann dürfen sie bei Euch zuhause die Elektrik installieren und die Gasleitungen verlegen.


    Wenn der BWLer sich verrechnet, kostet das nur (Euer) Geld, wenn der Handwerker einen Fehler macht, bezahlt Ihr mit Eurem Leben.

  • Ein Azubi, der dermaßen desinteressiert am Lehrstoff ist, dass ich davon ausgehen muss, dass er in Zukunft auf der Baustelle entweder sich selber oder den Kunden umbringt, der darf nicht bestehen! Ich sehe mich da irgendwo als Gatekeeper, der die Gesellschaft vor diesen Azubis schützen muss, denn wenn sie bestehen, dann dürfen sie eigenverantwortlich bei Euren PKWs an den Bremsen und der Lenkung schrauben, dann dürfen sie bei Euch zuhause die Elektrik installieren und die Gasleitungen verlegen.

    Gerade hier bist überhaupt kein Gatekeeper. Du kannst denen nur 6en geben, die Prüfung kann trotzdem bestanden werden. Und selbst wenn nicht, darf jeder an Autos rumschrauben auch gewerblich.

  • bezahlt Ihr mit Eurem Leben.

    Ebend. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Wenn allerdings die Auszubildende in Australien an einem Schlangenbiss verstirbt, sind die Kundinnen wieder sicher.


    Alle anderen dürfen sich angemessen mit der Frage auseinandersetzen.

  • Im Prinzip haben wir das auch in NRW. Der Kollege möchte aber nochmal durch ein Urteil abgesichert haben, dass er sich an geltendes Recht halten muss.

    Jetzt brauche ich einen Wallnuss Likör.

    Das ist falsch.

    "Verweigert eine Schülerin oder ein Schüler die Leistung, so wird dies wie eine ungenügende Leistung bewertet." §48 Abs. 5 SchulG.

    Nach einem Blick in die NVO BW existiert dieser Passus (auf den oberflächlichen Blick) dort nicht, daher verständlich, dass alias dies nicht kannte. In NRW kann eine Leistungsverweigerung (hierzu zählen auch mündliche Leistungen, s. §48 Abs. 2 SchulG) aber nunmal auch abseits von Abs. 3 Nr. 6 (ebenda) eine ungenügende Benotung nach sich führen.


    Aber vielleicht bist du der Meinung, dass "Handy nehmen und Musik abspielen/Mobile Game spielen" als Antwort auf eine konkrete Aufforderung keine Verweigerung ist. Das verwundert mich zwar, aber ich respektiere das natürlich, du musst in deinem Unterricht glücklich werden, nicht ich!


    Das mag zu halten sein, wenn ein Schüler dauerhaft dem Unterricht trotz Aufforderung nicht folgt. Das ist nicht zu halten für die einfache Handynutzung während des Unterrichts. In einem solchen Fall nimmt man das Handy ab und gut ist. Schulische Regeln über Fachnoten durchsetzen zu wollen, zeugt von einer gewissen Hilflosigkeit bezüglich des Repertoires pädagogischer Maßnahmen.

    Du nimmst hoffentlich nicht einfach Handys ab. Das kann ich nach eingehender Beratung mit meinem Makler bzgl. eventueller Versicherungsleistungen und nach vertieften Gesprächen über Amtshaftung mit den entsprechenden Menschen der Schulaufsicht nicht empfehlen.

  • Unterrichtsstörungen sind gerade keine fachlichen Fehlleistungen, auch wenn du - und leider noch immer viele andere Lehrkräfte - sich das so zurechtbiegen. Rechtlich haltbar ist das keineswegs. Und für Unterrichtsstörungen gibt es angemessene Reaktionen über Erziehungsmittel und Ordnungsmaßnahmen. Die erfordern im ersten Moment natürlich etwas mehr Arbeit als wieder einmal einfach genüsslich ein "ungenügend" ins Heft zu malen, sind aber deutlich nachhaltiger.

    Du vermischst übrigens "Unterrichtsstörung" und "Leistungsverweigerung". Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.


    Ich hatte jahrelang SuS, die massiv gestört haben, aber bei Aufforderung eine z.T. respektable Leistung hingelegt haben. Ich hatte sogar schon mal eine Schülerin, die das Thema "Handy" bis zum Äußersten durchgezogen hat. Sie war ganz überrascht, als ich ihr dann insgesamt (weil es eben nur eine Stunde war, in der sie verwiesen wurde) für das Quartal eine 3 gab und dann am Schuljahresende sogar eine 2. Sie hat aber eben danach nicht mehr verweigert.

  • Ich hatte jahrelang SuS, die massiv gestört haben, aber bei Aufforderung eine z.T. respektable Leistung hingelegt haben.

    Ich denke, dass man da differenzieren muss. In der Sek 1 haben wir eine Holschuld. Wir müssen die Schüler also auffordern die Leistung zu erbringen. Wenn sie dies dann nicht tun, ist es eine ungenügende Leistung. In der Sek 2 hingegen haben die Schüler hingegen eine Bringschuld. Sie müssen uns also davon überzeugen, dass sie es können, auch ohne das wir sie zur Leistungserbringung auffordern.


    Also wenn der Sek 2 Schüler die ganze Stunde über am Handy daddelt, sich dadurch nicht am Unterricht beteiligt aber auch nicht weiter stört, ist das einfach eine ungenügende Leistung.

  • Eine ungenügende Leistung muss auch als solche in einer Leistungssituation festgestellt werden. Aus dem einfachen Nutzen eines Handys während der Lernsituation kann nicht auf eine ungenügende Fachleistung rückgeschlossen werden.

    Du nimmst hoffentlich nicht einfach Handys ab. Das kann ich nach eingehender Beratung mit meinem Makler bzgl. eventueller Versicherungsleistungen und nach vertieften Gesprächen über Amtshaftung mit den entsprechenden Menschen der Schulaufsicht nicht empfehlen.

    Das Abnehmen eines Handys in Einklang mit dem - übrigens verwaltungsrechtlich auch haltbarem - Verbot der Handynutzung während des Unterrichts ist mit Sicherheit kein grob fahrlässiges Handeln. Tatsächlich dokumentiere ich aber den Zustand des Gerätes, nachdem der Schüler es mir vorgelegt hat, bevor ich es transportiere. Es gab auch an unserer Schule bereits vereinzelte Fälle von späteren Versuchen, Schäden am Handy auf Lehrkräfte zu schieben und dann Ansprüche geltend zu machen. Diese haben sich aber letztlich immer wieder als haltlos herausgestellt.

  • Wenn jemand in einer Arbeitsphase am Handy ist, erbringt er aber nunmal definitiv keine Leistung, also ist es meines Erachtens völlig okay, für diese Phase ein Ungenügend zu notieren.

  • Ich denke, ein Problem in der Unterhaltung ist hier: Wann erfolgt konkret eine Leistungserhebung? In schriftlichen Prüfungen und Präsentationsprüfungen sind Anfang und Ende ziemlich eindeutig definiert, bei einer mündlichen Abfrage auch, aber wie verhält es sich mit Frontalunterricht, Stillarbeit oder Gruppenarbeit? Sind dies Sozialformen, in denen von der ersten Sekunde an Leistung erhoben wird? Gibt es zwischendurch Phasen, in denen keine Prüfungsbedingungen bestehen und die Schüler ohne Leistungsdruck "ausprobieren" dürfen? Werden die entsprechenden Anforderungen auch immer transparent kommuniziert?

    Wenn wirklich die gesamte Unterrichtsstunde eine durchgehende Prüfung darstellt, dann gilt dasselbe wie wenn in einer schriftlichen Klassenarbeit oder einer Präsentationsprüfung das Handy genutzt wird.

  • Das Abnehmen eines Handys in Einklang mit dem - übrigens verwaltungsrechtlich auch haltbarem - Verbot der Handynutzung während des Unterrichts ist mit Sicherheit kein grob fahrlässiges Handeln. Tatsächlich dokumentiere ich aber den Zustand des Gerätes, nachdem der Schüler es mir vorgelegt hat, bevor ich es transportiere. Es gab auch an unserer Schule bereits vereinzelte Fälle von späteren Versuchen, Schäden am Handy auf Lehrkräfte zu schieben und dann Ansprüche geltend zu machen. Diese haben sich aber letztlich immer wieder als haltlos herausgestellt.

    Mit Abnehmen verstehe ich das "Aus-der-Hand-Nehmen", also notfalls mit festem Griff. Hat mein ehemaliger Schulleiter mal gemacht, finde ich nach wie vor kritisch.

    Dass das Verbot der Handynutzung unkritisch ist, dem stimme ich absolut zu.

  • Mit Abnehmen verstehe ich das "Aus-der-Hand-Nehmen", also notfalls mit festem Griff. Hat mein ehemaliger Schulleiter mal gemacht, finde ich nach wie vor kritisch.

    Dass das Verbot der Handynutzung unkritisch ist, dem stimme ich absolut zu.

    Achso, das hatte ich dann falsch verstanden. Nein, natürlich entreiße ich keinem Schüler direkt das Handy...was nichts daran ändert, dass es dennoch abgegeben wird. Auf körperliche Auseinandersetzungen lasse ich mich genauso wenig ein wie auf unnötige Diskussionen. In der Regel reicht das auch aus.


    Dein Hinweis darauf, Schülern Geräte nicht durch körperliche Auseinandersetzung abzunehmen, ist natürlich vollkommen richtig.

  • Ich denke, ein Problem in der Unterhaltung ist hier: Wann erfolgt konkret eine Leistungserhebung? In schriftlichen Prüfungen und Präsentationsprüfungen sind Anfang und Ende ziemlich eindeutig definiert, bei einer mündlichen Abfrage auch, aber wie verhält es sich mit Frontalunterricht, Stillarbeit oder Gruppenarbeit? Sind dies Sozialformen, in denen von der ersten Sekunde an Leistung erhoben wird? Gibt es zwischendurch Phasen, in denen keine Prüfungsbedingungen bestehen und die Schüler ohne Leistungsdruck "ausprobieren" dürfen? Werden die entsprechenden Anforderungen auch immer transparent kommuniziert?

    Wenn wirklich die gesamte Unterrichtsstunde eine durchgehende Prüfung darstellt, dann gilt dasselbe wie wenn in einer schriftlichen Klassenarbeit oder einer Präsentationsprüfung das Handy genutzt wird.

    Natürlich ist eine Stillarbeit oder eine Gruppenarbeit auch eine Leistungserhebung in dem Moment, wo ich den Schüler dabei beobachte. Ich habe schon öfter bei stillen Schülern im Vorbeigehen gesehen, dass die gut arbeiten und sinnvolle Dinge schreiben. Das notiere ich mir (zumindest im Kopf) dann als gute (stille) Mitarbeit. Wenn ich dann an einer Gruppe vorbeigehe, wo XY herumdödelt dann ist das genauso als Leistunserhebung zu sehen.

    Selbstverständlich sind Unterrichtsstörungen in jeder Phase ein Indiz dafür, dass in diesem Moment gerade keine Leistung erbracht wird.

    Und ja, es gibt die SuS, die oft abgelenkt sind und trotzdem sinnvolle Dinge sagen.

    Da verrechnet man im Kopf eben viele gute und viele schlechte Leistungen und kommt dann zu einer passablen Note. Eine 1 ist es aber sich nicht, eine 5 oder 6 auch nicht. Irgendwo dazwischen.


    Ich kann es nicht doll genug unterstreichen, die gesamte Unterrichsstunde ist eine durchgehende Prüfung und ja, es gibt unterschiedliche Sozialformen. Aber in jeder Sozialform kann man eine Leistungsbewertung durch Beobachtung erzielen. Das ist doch gerade ein Sinn dieser Sozialformen!? Dass SuS da in unterschiedlichen Sozialformen ihre Stärken auch einbringen können. Viele stille SuS profitieren sehr davon, dass ich eben auch Leistung bewerte ohne, dass ich sie zu einem mündlichen Beitrag auffordere, sondern sie nur beim Arbeiten (Experimentieren, Austausch mit ihrem Lernpartner, Stillarbeit) beobachte und auch danach bewerte.

    Störenfriede werden ganz genauso bewertet. Gute Beiträge oder wenn ich beobachte, dass sie aktiv am Thema arbeiten, gibt eine positive Bemerkung in meinem Kopf. Beobachte ich sie dabei, dass sie über Roblox reden anstatt den Text über das Teilchenmodell zu lesen, bekommen sie eine negative.

    Am Ende der Stunde hat mein Gehirn sehr viele Eindrücke zu sehr vielen SuS gesammelt. Daraufhin schreibe ich eine Note nieder.


    Fazit: Im Unterricht Stören ist als Leistung bewertbar.

  • Eine ungenügende Leistung muss auch als solche in einer Leistungssituation festgestellt werden. Aus dem einfachen Nutzen eines Handys während der Lernsituation kann nicht auf eine ungenügende Fachleistung rückgeschlossen werden.


    Wenn das Handy erlaubt ist zum Recherchieren und der Schüler recherchiert, dann ist es keine ungenügende Leistung.

    In dem Moment, wo er da Roblox spielt, ist es das. Also ein ungenügend für die paar Minuten, die er es macht. Wenn er danach bei der Aufgabenbesprechung doch noch etwas vorweisen kann, dann hat er anscheinend nicht die ganze Zeit Roblox gespielt. Dann kann man die Note ja noch anpassen.

    In dem Moment, wo er nicht die Aufgabenstellung bearbeitet ist es so wie in Deinem Beispiel, eine Arbeitsverweigerung (ungenügend).


    Ich kann sowas von überhaupt nicht nachvollziehen, wie man das auch noch verteidigen will, dass das keine schlechte Leistung ist.

    Stell mal eine Fußballspielerin aufs Spielfeld, die anstatt mitzuspielen an der Eckfahne herumsteht.

    Und ja, wenn diese dann ab und an zum Strafräum läuft, um mit zu Verteidigen, den Großteil aber an der Eckfahne herumdallert.... welche Leistung würden Trainer, Reporter und Mitspieler dieser Mitspielerin geben?


    Die Beispiele könnte man auch für jegliche Firma nehmen. Die Leistung des Mitarbeiters soll bewertet werden, einen Großteil der Zeit verbringt dieser am Handy. Was sagt der Chef da zur Arbeitsleistung?

    Und wie gesagt, es gibt geniale Leute, die auch ohne Aufpassen noch respektable Ergebnisse produzieren. Das verrechne ich wie gesagt mit den Minderleistungen.

  • Du hast gerade etwas sehr Interessantes geschrieben. Die gesamte Unterrichtsstunde sei eine Prüfung.

    Bedeutet aber wiederum: Wenn der Schüler (m/w/d) nur für einen Bruchteil der Prüfung stört, kann ich ihm nicht für die gesamte Prüfung eine 6 geben. Analog: Bearbeitet er eine Aufgabe in einer Klausur falsch oder gar nicht, wird nicht direkt die ganze Klausur mit 0 Punkten bewertet.


    Das soll kein Freifahrtschein zum Stören sein, aber wenn wir dad Ganze konsequent machen, muss die Bewertung auch irgendwo für den Schüler transparent sein.

  • Bedeutet aber wiederum: Wenn der Schüler (m/w/d) nur für einen Bruchteil der Prüfung stört, kann ich ihm nicht für die gesamte Prüfung eine 6 geben. Analog: Bearbeitet er eine Aufgabe in einer Klausur falsch oder gar nicht, wird nicht direkt die ganze Klausur mit 0 Punkten bewertet.

    Habe ich doch auch nicht geschrieben.

    Natürlich ist eine Stillarbeit oder eine Gruppenarbeit auch eine Leistungserhebung in dem Moment, wo ich den Schüler dabei beobachte. Ich habe schon öfter bei stillen Schülern im Vorbeigehen gesehen, dass die gut arbeiten und sinnvolle Dinge schreiben. Das notiere ich mir (zumindest im Kopf) dann als gute (stille) Mitarbeit. Wenn ich dann an einer Gruppe vorbeigehe, wo XY herumdödelt dann ist das genauso als Leistunserhebung zu sehen.

    Selbstverständlich sind Unterrichtsstörungen in jeder Phase ein Indiz dafür, dass in diesem Moment gerade keine Leistung erbracht wird.

    Und ja, es gibt die SuS, die oft abgelenkt sind und trotzdem sinnvolle Dinge sagen.

    Da verrechnet man im Kopf eben viele gute und viele schlechte Leistungen und kommt dann zu einer passablen Note. Eine 1 ist es aber sich nicht, eine 5 oder 6 auch nicht. Irgendwo dazwischen.


    Es geht wie gesagt nicht darum, dass mal jemand stört oder mal abgelenkt ist. Wenn jemand immer brillante Beiträge bringt und auch öfter mal abgelenkt ist, dann kann der ja sogar eine 1 bekommen, vielleicht eine 1-.

    Es geht um die massiven Störer. Wenn ich bei jemandem mehr Beobachtungen vom Typus "ist abgelenkt" "macht die Aufgabe nicht" "ruft nicht zum Unterricht Passendes zu seinen Freunden" mache als Beobachtungen vom Typus "ist voll bei der Sache" "hat gerade eine gute Idee zum Mitschüler geäußert" "schreibt sinnvolle Dinge ins Heft" oder auch nur "liest das Arbeitsblatt aufmerksam", dann ist die Notenlage eben schlecht.

    Das ist natürlich eine Gratwanderung. Massive, dreiste, penetrante Störer landen da zu 98% bei mangelhaft in der Mitarbeit.

    Es gibt natürlich noch Klausuren (Oberstufe), aber da hat man das Problem meist nicht mehr.

    In der Mittelstufe zählen TEsts zur Mitarbeit und das reißt es dann meist nicht raus.

  • ...

    Und ja, wenn diese dann ab und an zum Strafräum läuft, um mit zu Verteidigen, den Großteil aber an der Eckfahne herumdallert.... welche Leistung würden Trainer, Reporter und Mitspieler dieser Mitspielerin geben?

    Kommt darauf an, was das Ziel ist, würde ich sagen. Rollt der Ball nicht ins eigene Tor und die Spielerin steht im richtigen Moment parat, hat sie alles richtig gemacht. Sie muss nicht aufgeregt hin- und herrennen, um als produktiv wahrgenommen zu werden. Steht sie jedoch nur rum und macht nichts, ist die Leistung ungenügend.


    Ich habe mal einem hochbegabten Jugendlichen zugesehen, der 40 min Blödsinn gemacht hat, um dann das Ergebnis in den letzten 5 Minuten hinzukritzeln. Der Jugendliche hatte allerlei Probleme, die Leistung auf die Aufgabe bezogen war aber nicht schlecht. Er liest halt schnell, erfasst das Problem sofort und hat schlicht und ergreifend Zeit, Blödsinn zu machen, so nervtötend das für die Lehrkräfte auch sein mag.


    Also vielleicht kannst du ja so genau beobachten, dass du weißt, was im Kopf eines Kindes vorgeht, das auf einen Text schaut. Ich muss versuchen den Unterschied zu ermitteln, ob jemand nur nervt, weil er reinblökt oder ob er tatsächlich nicht den Text gelesen hat, den zu lesen die Aufgabe war.

  • Kommt darauf an, was das Ziel ist, würde ich sagen. Rollt der Ball nicht ins eigene Tor und die Spielerin steht im richtigen Moment parat, hat sie alles richtig gemacht. Sie muss nicht aufgeregt hin- und herrennen, um als produktiv wahrgenommen zu werden. Steht sie jedoch nur rum und macht nichts, ist die Leistung ungenügend.


    Ich habe mal einem hochbegabten Jugendlichen zugesehen, der 40 min Blödsinn gemacht hat, um dann das Ergebnis in den letzten 5 Minuten hinzukritzeln. Der Jugendliche hatte allerlei Probleme, die Leistung auf die Aufgabe bezogen war aber nicht schlecht. Er liest halt schnell, erfasst das Problem sofort und hat schlicht und ergreifend Zeit, Blödsinn zu machen, so nervtötend das für die Lehrkräfte auch sein mag.


    Also vielleicht kannst du ja so genau beobachten, dass du weißt, was im Kopf eines Kindes vorgeht, das auf einen Text schaut. Ich muss versuchen den Unterschied zu ermitteln, ob jemand nur nervt, weil er reinblökt oder ob er tatsächlich nicht den Text gelesen hat, den zu lesen die Aufgabe war.

    Joa, solche Fälle gibt es durchaus. Die sind aber statistisch extrem selten. Ein Bruchteil der SuS ist hochbegabt. Ein Bruchteil der Hochbegabten ist Störenfried.

    Aber zu diesem seltenen Fall: Der bekommt halt für 40 Minuten eine schlechte Note, und für 5 Minuten die 1 mit Sternchen.

    Was da am Ende bei herauskommt für die Stunde ist dann eine pädagogische Entscheidung der Gewichtung.

    Ich sage dem klipp und klar, die 5 Minuten waren eine 1+, der Rest war Arbeitsverweigerung.

    Wenn ich das zusammenrechne bekommst Du ein Ausreichend. Viel zu schlecht für das, was Du eigentlich kannst. Ich sehe, dass Du locker eine 1 haben könntest, Du verstehst Chemie richtig gut! Wenn Dir zu langweilig ist, bekommst Du gerne schwierigere Aufgaben, nicht als Bestrafung, sondern, weil Du das alles super verstehst! Ich finde es ja toll, dass Du das so gut lösen kannst, aber 40 Minuten Blödsinn ist keine Option.


    Es ist außerdem nach diesem neuen Kompetenzgedöns (und da ist mal dieser neue Kram auf meiner Seite) völlig falsch nur zu bewerten, ob er das richtige Ergebis hat. Es werden so viele Kompetenzen mehr geschult als die Sachkompetenz und auch die ganzen anderen Kompetenzen zählen in die Mitarbeitsnote.


    Dieser Fall ist ein Fall von Unterforderung und daraus resultierendem Störverhalten. Meiner Meinung nach für unter 1% allen Störverhaltens verantwortlich. Über 99% der Störenfriede sind fachlich keine unterforderten Überflieger.

    Und wie gesagt, ja, wenn ein Schüler viel stört und trotzdem auch Leistung bringt, dann wird das ganze verrechnet. Ist doch völlig logisch?
    Erkläre mir den Unterschied dazwischen einem Schüler in einer Unterrichtsstunde, wo er sehr gut Mitarbeitet und Lösungen bringt, eine 1 zu geben und diesem in einer Unterrichtsstunde, in der er sich komplett verweigert und die Aufgaben nicht macht, nichts im Heft hat, eine 6 zu geben... im Vergleich zu einer Benotung innerhalb einer Unterrichtsstunde, in dem der Schüler in einem Teil der Stunde gar nichts macht, im andereren Teil aktiv arbeitet und sehr gut arbeitet? Das ist doch nur eine Frage des Zeitintervalls?

    Wenn ich meine Noten aus der Ferne, also nicht für jede Stunde, sondern mit Überblick mache, um, wie hier so manche sagen, einen Gesamteindruck zu bewerten, weil ich einen Schüler ja nicht ständig beobachte in jeder Situation, dann macht mein Hirn genau das! Das addiert sämtliche Leistungseindrücke aus dem teilweise unterbewussten Gedächtnisbereich (deshalb, Bauchgefühl bei der Bewertung, das wir alle haben) zusammen.

    Das ist nichts anderes.


    Und um es noch einmal ganz deutlich zu betonen: Der Fall, dass jemand 40 Minuten stört und Mist macht und in 5 Minuten ein mit Note 1 bewertbares Ergebnis vorzeigt ist der absolute Ausnahmefall. Und selbst den werte ich notentechnisch runter (und bespreche das mit ihm), aber natürlich nicht auf ein Mangelhaft.

    Aber all die ganzen Störenfriede, die fachlich nichts anzubieten haben und nur stören, die bekommen eine 5. Das sind pro Klasse meist nicht viele. Aber wenn alle KuK die paar wenigen Kandidaten, die es in den Klassen immer gibt, auch deutlich so benoten würden, dann wäre es nicht mehr so ein Durchgeschleife. Und dann würde auch das Verhalten komplett anders werden. Aber es droht ja für viele SuS keine Gefahr, weil KuK keine 5 geben, weil sie Angst vor den Eltern haben, Angst haben es würde auf ihren eigenen Unterricht zurückfallen, Angst haben ein schlechter Pädagoge zu sein, Angst haben von KuK (wie hier im Forum) angegangen zu werden, weil sie angeblich das Verhalten bewertet hättet anstatt die "fachliche Leistung".

    Zum Glück gibt es ja mittlerweile auch die anderen Kompetenzbereiche. Selbst wenn einer fachlich nicht komplett doof ist, so kann er durch sein Störverhalten in den anderen Kompetenzbereichen (und sei es Kommunikation, denn da geht es um den aktiven Austausch über fachliche Inhalte in Fachsprache) nicht über mangelhaft hinauskommen. Wer die ganze Stunde nicht über Chemie spricht, auch nicht in Partnerarbeitsphasen, wo sie sich über die Aufgabe austauschen sollen, sondern da nur stört und herumalbert, der hat auch diese Kompetenz in der Stunde nicht erreicht.

    Sowas von gut begründbar einem Störenfried eine schlechte Mitarbeitsnote zu geben.

    Hört ihr euch eigentlich selber? Der stört 40 Minuten und soll eine gute "Mitarbeitsnote" bekommen . Ja wo hat denn der Störenfried mitgearbeitet? Ich soll das Verhalten nicht bewerten. Aber die Mitarbeit? Welche Mitarbeit?
    Diese Ansicht man könne Störverhalten nicht als schlechte Mitarbeit bewerten.... ist einfach.. .verrückt. Das kann auch nur von Lehrern kommen.

    Jeder Chef, jeder Ausbilder usw. würde so jemandem ein fucking schlechtes Arbeitszeugnis austellen.

    (Und bevor du damit kommst, ja einer von tausend mag in der Arbeit nur rumdödeln und dann brillant in 5 Minuten was reißen, was das Unternehmen mehr voran bringt, als andere, die 8 Stunden konzentriert mitarbeiten. Aber das ist ein verdammter Ausnahmefall.

    Alle anderen "Störenfriede" br ingen dem Unternehmen nichts. So bringen auch fast alle Störenfriede in der Schule eine hundsmiserable Mitarbeit.
    Wenn sie sehr klug sind, dann verrechnet sich eine gute Klausurnote damit und sie bestehen trotzdem, ja. Aber wenn das eben nur mäßig ist... und tschüss!

  • Kommt darauf an, was das Ziel ist, würde ich sagen. Rollt der Ball nicht ins eigene Tor und die Spielerin steht im richtigen Moment parat, hat sie alles richtig gemacht.

    Wie realistisch ist das denn? Das klappt einmal in hundert Spielen. Und im Vergleich ist das der Schüler, der hochbegabt ist und mega brillant etwas lösen kann. Ja, wenn das kontinuierlich bei der Spielerin so klappt und sie jedes Mal parat steht und genau dann etwas Hervorragendes macht, okay, mag dann vielleicht nicht mangelhaft sein.

    Das wird aber in 999 von 1000 Spielen nicht der Fall sein ,wenn jemand pöbelnd auf dem Platz steht, sich nicht dafür interessiert wo der Ball (ähh Unterrichtsstoff) gerade ist. In den allermeisten Fällen wird genau dieses Verhalten eine schlechte fachliche Leistung nach sich ziehen und in dem Beispiel dafür sorgen, dass die Spielerin eben keine guten Aktionen für die Mannschaft macht.

    Das schaut sich ein Trainer genau ein Spiel an und dann gibts Konsequenz.

    Es sei denn es ist ein Lehrertrainer, dann ist es natürlich nur ein Verhalten und kein Ding der Leistung.

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