Wenn so etwas wiederholt vorkommt, werden zB die Erzber. eingeladen oder man zitiert den Schüler zur SL oder so was. Ganz heftig renitente Schüler kommen in die Schule soz-em.
Zufrieden?
Wenn so etwas wiederholt vorkommt, werden zB die Erzber. eingeladen oder man zitiert den Schüler zur SL oder so was. Ganz heftig renitente Schüler kommen in die Schule soz-em.
Zufrieden?
Ich würde behaupten, dass inzwischen die wichtigste Frage in Sachen Erziehung von Schülern "Was mache ich, wenn der/die Schüler/in sich einer Maßnahme als Reaktion auf Fehlverhalten verweigert?" ist.
Diese Situationen sind super unangenehm, aber die Herausforderung ist, diesen Kampf auf jeden Fall am Ende zu gewinnen, um zu vermeiden, dass der/die Schüler/in (oder im schlechtesten Fall die komplette Klasse, wenn sie sich hieran orientieren) einem sonst endgültig entgleitet. Oft muss in diesen Situationen binnen weniger Sekunden entschieden werden, und das natürlich nachhaltig und zugleich (schul-)rechtssicher.
Weshalb in solchen Fällen ein gemeinsam erarbeitetes Konzept (wie z.B. eine Eskalationstreppe), die im Kollegium (und von der Schulleitung!) angenommen und mehrheitlich durchgezogen wird, Gold wert ist.
Zufrieden?
Nein!
Was machst Du konkret in der Stunde, um der ganzen Klasse zu zeigen wer der Chef ist, wenn ein Schüler sich total verweigert?
Ich bin schon einmal mit der ganzen Klasse in einen anderen Raum gegangen und als der renitente Schüler dann da auch rein wollte, habe ich mich in den Türrahmen gestellt. Wenn er da rein wolle, müsse er an mir vorbei. Er müsse also gegenüber mir handgreiflich werden: „Los, machen sie! Begehen sie Körperverletzung!“
Eigentlich bräuchten wir aber einen Sicherheitsdienst/Polizei, um einen entsprechend renitenten Jugendlichen binnen weniger Minuten auch unter Anwendung von Gewalt aus dem Unterricht zu entfernen.
Konkret fordere ich den Schüler ca. 3mal auf, mir das Handy zu geben, dann erkläre ich ihm die Konsequenzen (Elterngespräch, Schulleitung , je nachdem weiteres) und dann unterrichte ich.
Es ist noch nie vorgekommen, dass dann ein Schüler weiter irgendwas am Handy laut gemacht hat. Fummelt der Schüler leise dran rum, bemerke ich es, ermahne nochmals und erwähne weitere Konsequenzen.
Ich kläre das nicht während der Stunde, schon gar nicht alleine.
Danach folgen Konsequenzen wie Elterngespräch, Schulleitung etc.
Und was machst Du, wenn der Schüler dann die Herausgabe verweigert?
Wirfst Du dann den Schüler aus dem Unterricht? Was, wenn er sich weigert zu gehen?
Dann sind weitere schulische Sanktionen möglich ( z.B. Ordnungsmaßnahmen). Man kann natürlich auch den Machtkampf im Unterricht eingehen, oder man verlagert es einfach auf einen anderen Zeitpunkt.
Damit meine ich jetzt nicht explizit dich, aber dieser Thread ist ein schönes Beispiel dafür, wie (meiner Meinung nach) teilweise wenig ausgeprägt die pädagogischen Fähigkeiten an Schulformen sind, die abschulen können.
Was machst Du konkret in der Stunde, um der ganzen Klasse zu zeigen wer der Chef ist, wenn ein Schüler sich total verweigert?
"Wir besprechen das nach der Stunde" und dann geht es weiter im Unterricht.
und dann geht es weiter im Unterricht
Geile Argumentation. Als ob ein Weiter im Unterricht da immer so einfach möglich wäre, zumal wenn die lautstarken Störungen fortgesetzt werden.
Ja, denn die meisten Schüler haben ein Interesse am Unterricht und werden, so der Handyschüler so laut ist, dass sie nichts verstehen, maßregelnd auf ihn einwirken.
Wenn man sich vorher als Lehrkraft nicht zum Affen gemacht hat.
plattyplus Mit kommt es manchmal so vor, als würdest du dir extra konfliktreiche Situationen ausdenken und dann beweisen wollen, dass man da nur mit Stärke und Macht durchkommt.
Ich habe solche Situationen, dass man Schüler wenig bis gar nicht in den Griff bekommt, schon oft erlebt. Aber es ist jedesmal unglaublich individuell, wie ich da reagiere. Da kann ich dir hier keinen Ratschlag geben, wie man das allgemein macht.
Deeskalieren und außerhalb der Situation klären, das ist immer richtig.
Geile Argumentation. Als ob ein Weiter im Unterricht da immer so einfach möglich wäre, zumal wenn die lautstarken Störungen fortgesetzt werden.
Mal ehrlich: Wie oft ist es dir schon passiert, dass ein/e Schüler*in, den/die du 'rausgeworfen hast bzw. 'rauswerfen wolltest, sich geweigert hat, den Raum zu verlassen? Ich hatte diesen Fall in meinen 23 Schuljahren als Lehrerin ein einziges Mal. Da war es so, dass ich den Schüler mehrmals aufgefordert habe, den Klassenraum zu verlassen und er stumpf mit einem "Nö" sitzengeblieben ist. Ich habe dann gesagt, dass er eben die Konsequenzen tragen muss und ich umgehend nach der Stunde u. a. die Schulleitung über sein Verhalten informieren werde, woraufhin er anfing, "herumzunölen". Seine Mitschüler*innen waren nun schon derart angenervt von seinem Verhalten, dass sie (die komplette Klasse!9 ihn lautstark aufforderten, meiner Anweisung Folge zu leisten, was er dann auch - weiter vor sich hin schimpfend, seine Tasche greifend und Tür-knallend - tat. Da er anschließend unerlaubt das Schulgelände verließ und dabei noch einen Mülleimer umtrat (wurde vom Hausmeister gesehen), hatten wir natürlich mehrere "schöne" Punkte für die folgende OMK.
Auf irgendwelche Machtspielchen mit SuS im Unterricht lasse ich mich definitiv nicht ein.
Eigentlich bräuchten wir aber einen Sicherheitsdienst/Polizei, um einen entsprechend renitenten Jugendlichen binnen weniger Minuten auch unter Anwendung von Gewalt aus dem Unterricht zu entfernen.
Nochmal die Frage: Wie oft kommen denn solche Fälle bei dir/an deiner Schule vor?
Eigentlich bräuchten wir aber einen Sicherheitsdienst/Polizei, um einen entsprechend renitenten Jugendlichen binnen weniger Minuten auch unter Anwendung von Gewalt aus dem Unterricht zu entfernen.
Wozu? Meine Schulleitung hat schon die Polizei gerufen, als wir so einen Fall hatten. Dann wurde der junge Mann persönlich herausbegleitet.
Im Moment häufen sich auch die Fälle, in denen Schulfremde in Klassen rumturnen. Wir haben Anweisung bekommen, direkt den Stellvertreter anzurufen, der dann sofort kommt und ggf gleich die Polizei mitbringt
Was hindert dich, solche Situationen und den Umgang damit mal mal im Kollegium und mit der SL abzusprechen und Handlungsanweisungen festzuhalten?
Mal ehrlich: Wie oft ist es dir schon passiert, dass ein/e Schüler*in, den/die du 'rausgeworfen hast bzw. 'rauswerfen wolltest, sich geweigert hat, den Raum zu verlassen?
Das passiert in 80% der Fälle. Drum überlege ich mir vor jeder Sanktion - und sei es nur die Handywegnahme - schon genau, ob ich bereit bin den Weg bis zum Ende zu gehen, eben weil dies bedeutet, dass die Unterrichtsstunde damit für alle übrigen Schüler praktisch ausfällt, weil der eine Schüler die komplette Aufmerksamkeit einfordert.
Aber ihr habt schon Recht, die extremen Disziplinprobleme habe ich eigentlich nur in zwei Azubi-Klassen (2. und 3. Lehrjahr), die fast ausschließlich aus einem Betrieb kommen und deren Ausbilder im Betrieb allen erzählt, dass die Berufsschule eh „uninteressant ist“ (um mich politisch korrekt auszudrücken) und es eh nicht auf die Noten ankommt, weil es keine Versetzung gibt, so lange sie die IHK-Prüfung bestehen.
Wie willst du dagegen angehen? Kannst es auch ruhig 6er hageln lassen, dass Hansi Kraus als „Pepe der Paukerschreck“ ein Musterschüler dagegen ist. Es interessiert niemanden.
Das passiert in 80% der Fälle.
Dann sind deine/eure SuS anscheinend sehr viel anders "drauf" als unsere. Wenn wir überhaupt mal SuS aus dem Unterricht schmeißen - was nicht sonderlich häufig vorkommt -, dann verlassen diese in 99,9% der Fälle unverzüglich (und meist auch ohne großartiges Meckern) den Raum.
Aber ihr habt schon Recht, die extremen Disziplinprobleme habe ich eigentlich nur in zwei Azubi-Klassen (2. und 3. Lehrjahr), die fast ausschließlich aus einem Betrieb kommen und deren Ausbilder im Betrieb allen erzählt, dass die Berufsschule eh „uninteressant ist“ (um mich politisch korrekt auszudrücken) und es eh nicht auf die Noten ankommt, weil es keine Versetzung gibt, so lange sie die IHK-Prüfung bestehen.
Wie willst du dagegen angehen? Kannst es auch ruhig 6er hageln lassen, dass Hansi Kraus als „Pepe der Paukerschreck“ ein Musterschüler dagegen ist. Es interessiert niemanden.
Betriebe bzw. Ausbilder*innen mit einer derartigen Einstellung zur Berufsschule gab es bei uns auch schon, aber nur ein paar ganz wenige. Deren Azubis glänzten allerdings zum einen in vielen Fällen durch hohe Fehlzeiten und zum anderen waren diese Ausbilder*innen eher erfreut, wenn wir ihre Azubis aufgrund von Fehlverhalten aus dem Berufsschulunterricht "entfernt" und in den Betrieb geschickt haben (von daher haben auch diese SuS aufs Rausschmeißen vor allem freudig reagiert...). Zum Glück ist uns- und ich denke, da spreche ich auch im Namen meiner KuK - eine solche Haltung von Ausbildungsbetrieben nun schon seit einigen Jahren nicht mehr untergekommen.
Ich muss aber dazu sagen, dass es im Einzugsgebiet meiner BBS keine Großbetriebe gibt, so dass es bei uns nicht vorkommt, dass Berufsschulklassen fast ausschließlich aus SuS aus dem selben Ausbildungsbetrieb bestehen. Mehr als zwei bis max. drei Azubis im selben Ausbildungsjahr hat in unserem Einzugsgebiet kein Betrieb.
Das passiert in 80% der Fälle. Drum überlege ich mir vor jeder Sanktion - und sei es nur die Handywegnahme - schon genau, ob ich bereit bin den Weg bis zum Ende zu gehen, eben weil dies bedeutet, dass die Unterrichtsstunde damit für alle übrigen Schüler praktisch ausfällt, weil der eine Schüler die komplette Aufmerksamkeit einfordert.
Wenn das wirklich stimmt und Du nicht einfach übertreibst, wäre es umso wichtiger, dass das Kollegium und die Schulleitung zusammenarbeitet und gemeinsam einen gangbaren Weg beschließt, mit solchen Situationen umzugehen. Du lässt hier immer den harten Hund raushängen, aber im Grunde lässt Du Dir auf der Nase herumtanzen.
Ausbilder im Betrieb allen erzählt, dass die Berufsschule eh „uninteressant ist“ (um mich politisch korrekt auszudrücken) und es eh nicht auf die Noten ankommt, weil es keine Versetzung gibt, so lange sie die IHK-Prüfung bestehen.
Naja so rein rechtlich kann dieser Meinung schon folgen.
Das widerspricht aber dem Grundkonzept der dualen Ausbildung. Hier sollte es aber eh, meiner Meinung nach, eine Novellierung geben.
Ja, denn die meisten Schüler haben ein Interesse am Unterricht und werden, so der Handyschüler so laut ist, dass sie nichts verstehen, maßregelnd auf ihn einwirken.
Wenn man sich vorher als Lehrkraft nicht zum Affen gemacht hat.
Hab ich in der Tat nur selten erlebt. Weder im eigenen Unterricht noch im Unterricht wo ich hospitiert habe (als Ref, als Kollege, als Schulleitungsmitglied…wobei in letzterer Position häufiger).
Ich hatte mal nen tollen Schüler in einer Klasse vor dem alle Schüler gekuscht haben. Der hat ganz bewusst die Kollegen die ihm nicht gepasst haben sabotiert indem er die anderen unter Druck gesetzt hat Scheisse zu bauen und er selbst war meist die ganze Zeit am Handy.
Mit mir kam er aus, Handy verschwand dennoch nur selten. Auch nicht nach mehrmaligen Gesprächen mit Eltern und ihm. Klassenleitung von ihm war das egal, er hatte den Narrenbrief.
Letztendlich hab ich ihn ständig vor die Tür gestellt bzw. anfänglich zu seiner Klassenleitung in den Unterricht geschickt. Hat zwar nicht geholfen aber er hat zumindest den Unterricht nicht mehr weiter gestört
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Was machst Du konkret in der Stunde, um der ganzen Klasse zu zeigen wer der Chef ist, wenn ein Schüler sich total verweigert?
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Wieso meinst du, dass man der Klasse zeigt, wer der Chef ist, indem man gewalttätig wird und seinen Willen in derselben Sekunde durchsetzt? Auf mich wirkt das verzweifelt, nicht selbstsicher.
Wieso meinst du, dass man der Klasse zeigt, wer der Chef ist, indem man gewalttätig wird und seinen Willen in derselben Sekunde durchsetzt? Auf mich wirkt das verzweifelt, nicht selbstsicher.
Es ging doch gar nicht vordergründig um Gewalttätigkeit, da verkürzt du das Zitat erheblich zu stark. Es geht darum, bereits in der Situation eine möglichst angemessene Reaktion zu finden und die Situation gerade nicht weiterlaufen zu lassen. Dass es dazu nötig wäre, einen Schüler mit Gewalt aus dem Raum zu zerren, habe ich noch nicht erlebt. Dass man mit dem Rest der Lerngruppe den Raum wechselt, um überhaupt weiter unterrichten zu können, sehr wohl. Der Betreffende war dann auch ziemlich verblüfft, dass er mit seinem Verhalten da an Grenzen stieß.
Wieso meinst du, dass man der Klasse zeigt, wer der Chef ist, indem man gewalttätig wird und seinen Willen in derselben Sekunde durchsetzt?
Wie würdest Du es denn bezeichnen, wenn ein sich verweigernder Jugendlicher von der Polizei oder einem Sicherheitsdienst gegen seinen Willen aus dem Raum gebracht wird?
Natürlich haben wir in dem Moment, in dem die Polizei zugreift, eine Gewalteinwirkung gegenüber dem Schüler.
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