OBAS NRW Grundschule

  • Das ist überhaupt nicht wüst, das ist gut so, denn du würdest am Gymnasium sicher nicht Deutsch oder Mathe unterrichten.


    Dass du Rechnen, lesen und schreiben kannst, reicht auch nicht für die Grundschule, das ist ein Irrglaube. Gerade bei den Kleinen kann man Vieles versauen. Wir Grundschullehrkräfte werden einfach immer unterschätzt. Mein Schulrat sagte immer: Je jünger die Kinder, desto besser sollten die Lehrkräfte sein.

  • Das ist überhaupt nicht wüst, das ist gut so, denn du würdest am Gymnasium sicher nicht Deutsch oder Mathe unterrichten.


    Dass du Rechnen, lesen und schreiben kannst, reicht auch nicht für die Grundschule, das ist ein Irrglaube. Gerade bei den Kleinen kann man Vieles versauen. Wir Grundschullehrkräfte werden einfach immer unterschätzt. Mein Schulrat sagte immer: Je jünger die Kinder, desto besser sollten die Lehrkräfte sein.

    Ich persönlich finde es schon wüst, denn in jedem Bundesland gibt es andere Regeln. In Berlin könnte ich überall unterrichten.
    Eine Bekannte mit Architekturstudium unterrichtet hier eine Grundschulklasse 2 Tage die Woche.

    in BaWü reicht eins aus - Mathe oder Deutsch. Ich muss dafür aber nicht studiert haben, es reichen CreditPoints. wenn ich einen Zertifikatskurs mache mit CP würde das auch genügen.
    In NRW darf ich aber nicht ans Gymnasium.
    Aber es ist ja in Ordnung dass dir persönlich die Regelungen von BaWü eher zusagen.

    Ich persönlich finde die Regelungen etwas chaotisch. Da können sich ja unsere Meinungen aber auch unterschieden :)


  • Ich persönlich finde es schon wüst, denn in jedem Bundesland gibt es andere Regeln. In Berlin könnte ich überall unterrichten.
    Eine Bekannte mit Architekturstudium unterrichtet hier eine Grundschulklasse 2 Tage die Woche.

    Dann geh doch nach Berlin.


    Ich finde es dort scheiße, dass jeder einfach vor eine Klasse gestellt wird, und bin froh darüber, dass andere Bundesländer da restriktiver sind.

  • Dann geh doch nach Berlin.


    Ich finde es dort scheiße, dass jeder einfach vor eine Klasse gestellt wird, und bin froh darüber, dass andere Bundesländer da restriktiver sind.

    Dem Stimmen sicher viele Leute zu.
    Mein Lebensmittelpunkt nach Berlin zu verlagern steht jedoch gerade nicht auf meiner Liste.
    Es wird hier jedoch ein Dualer Master Studiengang (auch fürs Grundschullehramt) angeboten - genauso wie in Thüringen. Mal sehen ob hier einige Bundesländer nachziehen. In BaWü gibt es das für MINT fächer an weiterführenden Schulen. Bezahlt.

    Wie gesagt, ich kann euren Ärger nachvollziehen.
    Und ich hoffe natürlich für euch, dass ihr an tollen Schulen seid, wo es keinen Bedarf an Leuten mit meinem Profil gibt.

  • Ich persönlich finde es schon wüst, denn in jedem Bundesland gibt es andere Regeln.

    Es gibt auch in jedem Bundesland andere Schulformen und Fächer und sonstige Besonderheiten. Schulen sind nun einmal Ländersache. Und die Öffnung abseits des Lehramtsstudiums ist ja aus der Not heraus geboren, daher macht es auch hier Sinn, dass jedes Bundesland es so macht, wie sie selbst am Besten klar kommen, also ihren Bedarf decken können.




    Eine Bekannte mit Architekturstudium unterrichtet hier eine Grundschulklasse 2 Tage die Woche.

    Nichts gegen deine Bekannte, aber ich bin froh, dass meine Nichten von ausgebildeten Grundschullehrkräften unterrichtet werden.

    Ich merke es gerade selbst - ich kann sehr gut rechnen und bin sicherlich auch gut in Deutsch, aber das hilft mir Null in Hinblick auf - wie bringe ich dem Kind bei, wie die 5 auszusehen hat? Ich bin aktuell mit zwei Grundschulkindern nah dran und schon die Hausaufgabenbetreuung überfordert mich manches Mal, weil ich keine Ahnung vom Anfangsunterricht habe.

  • Ich persönlich finde es auch nicht gut, dass jedes Bundesland seine eigenen Regelungen hat. Bei allem was mit Schule zu tun, macht doch jedes was es will. Mir würden einheitliche Regelungen eher zusagen. Wenn es bundeslandspezifische Dinge gibt, die die SuS lernen sollen, kann man dem ja Raum geben.

  • Wie gesagt, ich kann euren Ärger nachvollziehen.
    Und ich hoffe natürlich für euch, dass ihr an tollen Schulen seid, wo es keinen Bedarf an Leuten mit meinem Profil gibt.

    Schulen mit dem Bedarf an deinem "Profil" sind mir in der Tat keine bekannt. Dein Werdegang hat so überhaupt nichts mit einem Lehramtsabschluss zu tun, meiner Meinung nach ist da ohne ausgiebiges Nachstudieren nichts ableitbar.

  • Schulen mit dem Bedarf an deinem "Profil" sind mir in der Tat keine bekannt. Dein Werdegang hat so überhaupt nichts mit einem Lehramtsabschluss zu tun, meiner Meinung nach ist da ohne ausgiebiges Nachstudieren nichts ableitbar.

    Damit meine ich Schulen, die Bedarf an OBAS Quereinsteiger*innen haben und diese auch ausschreiben, da sie nicht genügend Bewerber haben.
    Rein formal qualifiziere ich mich für diese Option ohne Nachstudieren.

  • Das ist bei der PE wohl der Fall! Und der Hinweis wird meiner Meinung nach oft auch nicht besonders gut Kommuniziert. (NRW)
    Bei Obas bin ich nach den 2 Jahren und Bestehen voll ausgebildete Lehrkraft.

    Sicher bist du voll ausgebildetete Lehrkraft. :) Ich wollte nur betonen, dass die Lehrer mit klassischem Lehramt nicht benachteiligt durch die Einstellung von Seiteinsteigern werden, da die Seiteneinsteiger erstmal einen finanziellen Nachteil haben.

  • ...Der Konsens war leider oft, dass das klassische Lehramtsstudium veraltet ist und nicht wirklich auf den Unterricht vorbereitet.
    ...

    Das halte ich so pauschal für falsch und dass du mit einem anderen Studiengang besser vorbereitet wärest auf den Unterricht, ist noch weniger plausibel. Ist aber auch egal, dafür bist du ja nicht verantwortlich.


    Viel Erfolg in jedem Falle, die Ausbildung geht zwei Jahre, da wird man hoffentlich gut eingearbeitet. Kannst ja mal berichten, wie es so läuft :wink2:

  • Ich finde es in Teilen befremdlich, mit welcher Art von Arroganz oder in Teilen auch scheinbarem Neid hier argumentiert wird.

    Ganz oft lese und höre ich, Seiteneinsteiger seien doch keine richtigen Lehrer. Kann ich nicht nachvollziehen. Wird mit Sicherheit nicht gehen, was Du vor hat....


    Natürlich ist ein Lehramt-Studium pro forma die mutmaßlich beste Vorbereitung auf den Schuldienst. Mindestens einmal ist das _die_ Regel.


    Dennoch halte ich es für äußerst wichtig und auch für eine Errungenschaft, Menschen mit Erfahrungen aus lehrfremdem Alltag in der Schule zu integrieren.

    Warum? Ein Großteil der Schüler wird später genau dort landen. Menschen mit dem Talent, dies mit in einen formal theoretischen Unterrichtsalltag zu transportieren, diese neben den klassischen Lehrer zu stellen, und Tugenden und Pflichten die im Berufsalltag wichtig sind zu vermitteln, ist doch grandios.

    Im Gegenteil kann man genau das argumentieren. Studierte Lehrer hatten idR nie die Chance, den Berufsalltag in der Wirtschaft und auf dem freien Markt zu erfahren. Wie auch?


    Ich denke, auch wenn es eher ein Produkt aus dem Mangel an Lehrern ist; dass es in einem gesunden Verhältnis sehr positiv und bereichernd für alle Beteiligten sein kann. In der Regel gehen Seiteneinsteiger auch äußerst bewusst diesen Schritt. Weil sie gelernt haben, dass sie Lehren können. Weil sie Lust darauf haben, weil sie Erfahrungen gesammelt haben.


    Sorry, @dancingsheep fürs "Missbrauchens" deines Themas. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. Ich habe leider "nur" das von der Bez. Reg. nicht anerkannte Diplom im Bereich Kunst, weswegen ich jetzt div. Wege bis hin zu einem zusätzlichen Lehramtsstudium mit 36 eruiere. Ich arbeite seit knapp einem Jahr als Vertretungslehrerin an einer Gesamtschule. Mir macht es wahnsinnigen Spaß und die Resonanz ist auch durchweg positiv. Die Schule will mich unbedingt, aber der Formalismus bremst jetzt noch etwas. Das ist kein Vorwurf am System (es braucht Regeln), sondern einfach leider Fakt.


    LG

  • Ganz oft lese und höre ich, Seiteneinsteiger seien doch keine richtigen Lehrer. Kann ich nicht nachvollziehen. Wird mit Sicherheit nicht gehen, was Du vor hat....

    Wer sagt das?


    ch denke, auch wenn es eher ein Produkt aus dem Mangel an Lehrern ist; dass es in einem gesunden Verhältnis sehr positiv und bereichernd für alle Beteiligten sein kann.

    Unbedingt! Behauptet jemand was anderes?


    In der Regel gehen Seiteneinsteiger auch äußerst bewusst diesen Schritt. Weil sie gelernt haben, dass sie Lehren können.

    Das eben nicht! Es gibt Seiteneinsteiger, die in der freien Wirtschaft nicht klar kamen und meinen, im Lehramt wird das dann was. Leider haben sie nicht erkannt, dass sie selbst das Problem sind.

    Im Idealfall sollte es so sein, wie Du es schreibst, aber das ist eben nicht immer so. Die Möglichkeit eines Seiteneinstiegs zieht eben auch Leute an, die in ihrem studierten Job versagt haben.


    Weil sie Lust darauf haben, weil sie Erfahrungen gesammelt haben.

    Auch das ist der Idealfall. Trotzdem gibts dann welche, die vormittags Recht und nachmittags frei haben wollen und sich dann zB von einer Konferenz abmelden wollen, weil sie an dem Tag schon 6 Stunden Unterricht hatten.

  • ...

    Dennoch halte ich es für äußerst wichtig und auch für eine Errungenschaft, Menschen mit Erfahrungen aus lehrfremdem Alltag in der Schule zu integrieren.

    Warum? Ein Großteil der Schüler wird später genau dort landen.

    Nach der Argumentation sollten auch nur Leute, die schon mal tot waren, Altenpfleger*innen werden.


    Im Ernst, es wäre schön, wenn Quereinsteigende grundsätzlich anerkennen würden, dass sie nicht von vorneherein dasselbe können wie Leute, die Lehramt studiert haben. Sie können etwas anderes. Das ist wertfrei und einfach Fakt. Gerne zu unterrichten heißt noch nicht, dass man es auch kann. Die didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann man sich problemlos aneignen, aber man muss es auch wollen und machen.

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    Im Ernst, es wäre schön, wenn Quereinsteigende grundsätzlich anerkennen würden, dass sie nicht von vorneherein dasselbe können wie Leute, die Lehramt studiert haben. Sie können etwas anderes. Das ist wertfrei und einfach Fakt. Gerne zu unterrichten heißt noch nicht, dass man es auch kann. Die didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann man sich problemlos aneignen, aber man muss es auch wollen und machen.

    Genauso.

    Und am Ende der Ausbildung SIND sie vollständige Lehrkräfte.
    Zu Beginn nicht.

    Zu Beginn fehlt ihnen MEHR als den grundständigen Lehramtsreferendar*innen, aber diesen fehlt auch einiges.

  • Nach der Argumentation sollten auch nur Leute, die schon mal tot waren, Altenpfleger*innen werden.


    Im Ernst, es wäre schön, wenn Quereinsteigende grundsätzlich anerkennen würden, dass sie nicht von vorneherein dasselbe können wie Leute, die Lehramt studiert haben. Sie können etwas anderes. Das ist wertfrei und einfach Fakt. Gerne zu unterrichten heißt noch nicht, dass man es auch kann. Die didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann man sich problemlos aneignen, aber man muss es auch wollen und machen.

    Schwerer Vergleich, aber gut... :)


    Tun Quereinsteiger das denn in der Regel nicht? Hört sich erst mal wie ein Vorurteil an.

    Du schreibst es wertfrei und faktisch - das akzeptiere ich auch. Es ist Fakt, dass man mit Demut, Lernwille, dem Verständnis sich mit Bildungspädagogik auseinanderzusetzen und generell großer Offenheit in den Beruf gehen muss, wenn man es will. Sicher gibt es Leute, die das nicht verstehen und - nett gesagt - naiv in die Unternehmung "morgen bin ich Lehrer" gehen. Diese werden aber mE auch mit der Zeit auf natürliche Art und Weise aus dem System fallen...


    Ich plädiere ja lediglich dafür:

    Zitat

    Sie können etwas anderes.

    ... und dass das für das Gesamtgewerk "Schule" ein Gewinn sein kann und wahrscheinlich ist. Aber wahrscheinlich sind die Erfahrungen von jedem anders. :)

    Also, sorry für's Eröffnen der Grundsatzdiskussion.

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