OBAS NRW Grundschule

  • Wenn du das OBAS-Verfahren durchlaufen hast, bist du voll ausgebildeter Lehrer

    Ist man tatsächlich voll ausgebildeter Lehrer oder gilt man als voll ausgebildeter Lehrer?

    Wenn ein Bachelor + Quereinstieg ausreicht, kann man das Lehramtsstudium und den Vorbereitungsdienst ja einstampfen und viel Geld sparen.

    kannst auch verbeamtet werden, sofern die Voraussetzungen vorliegen (Alter, Gesundheit, EU-Staatsbürgerschaft)

    Führungszeugnis sollte auch makellos sein. Bzgl. Staatsbürgerschaft gibt es auch weitere Möglichkeiten: https://www.gesetze-im-internet.de/beamtstg/__7.html

  • Ist man tatsächlich voll ausgebildeter Lehrer oder gilt man als voll ausgebildeter Lehrer?

    In NRW bist du tatsächlich einer. Ob das in anderen BL auch so gesehen wird, weiß man nicht.


    Ich musste noch an der Uni nachstudieren. Ich hab daher ein volles erstes Staatsexamen und bin damit in OBAS gegangen. Andere sind mit dem Master oder Diplom von der Uni direkt in den Vorbereitungsdienst gegangen. Aber es wurde nach und nach weiter runter gegangen mit den Voraussetzungen. Erst Master der FH, nun Bachelor. Gut finde ich das auch nicht.

  • Bei Ausschreibungen müssen Lehrer die klassisch Lehramt studiert haben immer bevorzugt werden.


    Der Mangel herscht dann wohl vorallem in Regionen die etwas ländlicher sind wie siegen - dörfer an der grenze zu dänemark - sauerland.

    Freie Wahl habe ich dadurch nicht und bin stark eingeschränkt.


    Letzten Endes wird es nur bei einer Schule mit einem akuten Mangel klappen.


    Ich habe tatsächlich in Erwägung gezogen nochmal von vorne zu studieren aber es ist für mich leider kaum finanzierbar.


    Ich verstehe den Frust, wenn man es klassisch studiert hat und jemand von außerhalb kommt und aufeinmal dem anderen gleichgestellt wird der / die es solide studiert hat.


    Ich bin jedoch froh dass es in Nrw die Möglichkeit für den Quereinstieg gibt. Grundschullehrerin war damals meine zweite Berufswahl.


    Und ja in den verschiedenen Bundesländern ist es unterschiedlich geregelt. In Berlin hätte ich noch einfacher den Quereinstieg zu machen, in Bawü wiederum könnte ich es zur Zeit nicht.


    Ich danke euch jedenfalls für eure Tipps, ich möchte mir ja Mühe geben und auch eine Lehrkraft werden, die die Schule nicht be- sondern entlastet.


    Vielen Dank jedenfalls für eure Anregungen.

  • Ist man tatsächlich voll ausgebildeter Lehrer oder gilt man als voll ausgebildeter Lehrer?

    Wenn ein Bachelor + Quereinstieg ausreicht, kann man das Lehramtsstudium und den Vorbereitungsdienst ja einstampfen und viel Geld sparen.

    Führungszeugnis sollte auch makellos sein. Bzgl. Staatsbürgerschaft gibt es auch weitere Möglichkeiten: https://www.gesetze-im-internet.de/beamtstg/__7.html

    Das man Geld sparen kann, weiß nicht, ob es so stimmt. Wenn ich mich nicht täusche, bleibt man bei OBAS tatsächlich 2+5=7 Jahre in der ersten zwei Stufen der TV-L 13. Bei einem klassischen Lehramt 1+2=3 Jahre.

  • Kunst nehme ich an.

    Deutsch und Mathe muss man ja sowieso unterrichten - und alles andere auch.

    Und du meinst, wenn wir das sowieso unterrichten müssen hätten wir das nicht studiert? Witzig. Kunst sind in einer Klasse 1 oder 2 Stunden in der Woche und das unterrichten z.B. in BY und BaWü entweder die Klassenlehrerinnen oder Fachlehrerinnen, die nicht studiert, sondern eine Ausbildung gemacht haben. Ich finde da Kunst und Design als Hintergrund etwas mager. Wir sind als grundständige Grundschullehrerinnen sehr breit und gut ausgebildet und unterrichten nicht "sowieso" - das wollte ich nur mal erwähnt haben.

    Anfangsunterricht - da sollte man die Leute schon vorher ausbilden (innerlich bissel aufreg)... Okay, lesen kann jeder sowieso :rotwerd:

  • Und du meinst, wenn wir das sowieso unterrichten müssen hätten wir das nicht studiert?

    Tatsächlich haben die meisten nicht beides, Deutsch und Mathe, studiert. Es gibt zu viele "normal" ausgebildete KollegInnen, die keine Ahnung von Mathe haben und es trotzdem unterrichten müssen.

  • Ist in Bayern nicht seit vielen Jahren Mathe und Deutsch Pflicht (als Didaktikfach einer Fächergruppe oder wie das damals hieß)?

    Ich hab damals freiwillig Deutsch und Mathe genommen, weil ich mir dachte, dass werde ich ohnehin unterrichten müssen.

  • Ich wundere mich auch manchmal, dass das so gar kein Thema ist: Die Kolleginnen, die vor 15 Jahren in NRW sieben Semester Regelstudienzeit hatten und diejenigen, die heute mit Master of Education 10 Semester Regelstudienzeit hatten, werden ja sowohl derzeit gleich besoldet als auch unterschiedslos nach A13 überführt.


    Nicht, dass man den Job nicht in sieben Semestern Studium plus Vorbereitungsdienst nicht lernen könnte. Aber interessant ist das schon.


    Nichtsdestotrotz: Grundlagen der Linguistik werden bspw. in der OBAS nicht vermittelt. Sowas sollte man sich vor Beginn selbst draufschaffen, wenn man es nicht studiert hat.


  • Ich überlege ob es gut wäre vom Goethe Institut einen Kurs zu belegen. Die DLL Kurse beispielsweise.


    Das würde ich nur empfehlen, wenn du an Volkshochschulen arbeiten willst o.ä., oder einfach so Lust hast. Die Kurse sind sehr teuer und kosten viel Zeit. Uninteressant ist das nicht, aber zäh, alleine daran zu sitzen ein Jahr lang. Die Schulbehörden dürfte das nicht interessieren.


    Im Moment wird zwar fast jeder im Quereinstieg genommen. Ich kann aber grundsätzlich auch nur empfehlen, von der Idee abzukommen, man müsse seiner Bewerbung 100 Qualifikationen beilegen. Die Schule ist kein Unternehmen, bei dem Personaler die Bewerber checken, und die nehmen, die ihnen am erfolgversprechendsten erscheinen. Die Schule ist eine Behörde, in der Sachbearbeiter nach formalen Kriterien Listen abarbeiten. Entweder, du erfüllst Punkt x auf Liste y oder nicht. Deine Hobbys, Interessen oder sonstwo absolvierten Scheine sind nicht von Bedeutung.

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    ... dafür kriegt man aber eine Qualifikation (also real: Kompetenzen und so) und diese ist zertifiziert (gegenüber Schulen, Kolleg*innen, aber eben auch, wenn man außerhalb der Schule was machen will).
    ein komplettes "Linguistikdidaktik-Studium" nachzuholen und sich vornehmen, ein paar Bücher zu lesen, ist doch meistens ein Selbst-Trugschluss.


    Kostenpunkt: Ja, klar, die Schule ist kein Unternehmen, aber ab und zu sollte man in sich selbst (und nicht nur in die Schule) investieren und wenn man bisher "nur" Kunst studiert hat, dann sollte einem die Zeit wert sein, sich nachzubilden. Kostenpflichtige Fortbildung oder 2-3 Semester Studium?

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    Das würde ich nur empfehlen, wenn du an Volkshochschulen arbeiten willst o.ä., oder einfach so Lust hast. Die Kurse sind sehr teuer und kosten viel Zeit. Uninteressant ist das nicht, aber zäh, alleine daran zu sitzen ein Jahr lang. Die Schulbehörden dürfte das nicht interessieren.


    Im Moment wird zwar fast jeder im Quereinstieg genommen. Ich kann aber grundsätzlich auch nur empfehlen, von der Idee abzukommen, man müsse seiner Bewerbung 100 Qualifikationen beilegen. Die Schule ist kein Unternehmen, bei dem Personaler die Bewerber checken, und die nehmen, die ihnen am erfolgversprechendsten erscheinen. Die Schule ist eine Behörde, in der Sachbearbeiter nach formalen Kriterien Listen abarbeiten. Entweder, du erfüllst Punkt x auf Liste y oder nicht. Deine Hobbys, Interessen oder sonstwo absolvierten Scheine sind nicht von Bedeutung.

    Ich möchte dir da zustimmen (ja, es geht überwiegend nach ausgeschriebenen Kriterien) und widersprechen (Die Qualifizierung von DancingSheep fällt darunter.).


    Wenn Stellen in der Schule ausgeschrieben werden, werden neben den harten Kriterien (Fächer) auch weiche Kriterien angegeben, Zum Beispiel kann das sein "Die Befähigung zum Erteilen von DaZ ist erwünscht."

    DeFacto macht wohl jeder Student in der Uni eine Veranstaltung zum Thema DaZ, aber die ist sehr oberflächlich. (Haben mir Studenten berichtet.) Wenn DancingSheep nun diese Qualifizierung durch den Goethe-Kurs nachweisen kann, ist das natürlich hilfreich im Sinne der Punkte, die "abgehakt" werden.



    Darüber hinaus schauen Auswahlkommissionen nicht nur nach den aufgelisteten beruflichen Punkten, sondern auch nach den Hobbys und weiteren Interessen und es kommt auch im Gespräch auf die "Chemie" an. Das hat jetzt nichts mit den explizit ausgeschriebenen Punkten auf einer Liste zu tun, sondern geht darüber hinaus.

    Man muss die Auswahl nur anschließend gut begründen können.

  • Okay, das Verfahren läuft vielleicht dann bei euch nicht so zentral. Würdest du sagen, die Chancen für eine Einstellung im Quereinstieg werden in deinem Bundesland so weit erhöht, dass sich eine Weiterbildung mit 350 Stunden für 1400 Euro lohnt?

  • Tatsächlich haben die meisten nicht beides, Deutsch und Mathe, studiert. Es gibt zu viele "normal" ausgebildete KollegInnen, die keine Ahnung von Mathe haben und es trotzdem unterrichten müssen.

    Wir mussten trotzdem bestimmte Scheine in den beiden Fächern machen, auch wenn man eins davon nicht hatte. Im zweijährigen Ref. in BY hat man tatsächlich sehr viel gelernt, da alle Fächer reihum drankamen. Ich hatte Mathe nicht als Fach studiert, trotzdem fühle ich mich einigermaßen vorbereitet.

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    Okay, das Verfahren läuft vielleicht dann bei euch nicht so zentral. Würdest du sagen, die Chancen für eine Einstellung im Quereinstieg werden in deinem Bundesland so weit erhöht, dass sich eine Weiterbildung mit 350 Stunden für 1400 Euro lohnt?

    Ich bin nicht der Frosch, aber: Ja, die Schulen haben in NRW weitestgehend Autonomie, die wenigsten Stellen laufen über Liste (was eben dazu führt, dass einige Orte keine*n bekommen, weil die Leute lieber warten, als sich woanders zu bewerben).
    Wenn ICH Schulleiterin wäre und die Wahl zwischen mehreren Seiteneinsteiger*innen hätte, wäre mir jede wie auch immer geartete Art der Qualifikation in wichtigen Fächern lieb. Immerhin hat man auch in der Lehrerschwemme jedem Deutsch/Mathe/Sachunterricht-Absolventen geraten, den Trainerschein/Übungsleiterschein zu machen (dauert auch Zeit und kostet Geld) und den Englisch-C1-Schein zu machen (der quasi von Sprachschulen verkauft wurde).


    WARUM zum Kuckuck sollte man - wenn man die Wahl hat, aber auch generell - jemanden nehmen, der "nur" Kunst hat aber sonst nichts nachzuweisen hat. Wenn jemand mir zeigt, dass er seine Lücken aufarbeiten will und sich auch noch in einen Bereich einarbeitet, wo es einen krassen Mangel gibt und damit eine höhere Qualifikation hat als die 2 SWS des Lehramtsstudiums...
    Es gibt an den Unis auch viele Studis und Projekte, die sich in DaF/DaZ fortbilden. Einige tatsächlich über das Goethe-Institut, andere über Freiwilligenprojekte mit Jahresbindung inklusive kleine FoBis, andere über Uni-Angebote, die 4 Semester studienbegleitend plus 4-wöchiges Praktikum dauern, da ist das Geld eine schnellere und effektivere Investition.

    Klar, sowas lässt sich im Schuldienst nie monetarisieren (mein Mann lacht jedes Jahr über meine Fortbildungsausgaben. Darüber lacht sicher auch der Finanzbeamte), ABER: in dem konkreten Fall geht es darum, ÜBERHAUPT eine Stelle zu bekommen. Und das ist viel Geld.

  • Und du meinst, wenn wir das sowieso unterrichten müssen hätten wir das nicht studiert? Witzig. Kunst sind in einer Klasse 1 oder 2 Stunden in der Woche und das unterrichten z.B. in BY und BaWü entweder die Klassenlehrerinnen oder Fachlehrerinnen, die nicht studiert, sondern eine Ausbildung gemacht haben. Ich finde da Kunst und Design als Hintergrund etwas mager. Wir sind als grundständige Grundschullehrerinnen sehr breit und gut ausgebildet und unterrichten nicht "sowieso" - das wollte ich nur mal erwähnt haben.

    Anfangsunterricht - da sollte man die Leute schon vorher ausbilden (innerlich bissel aufreg)... Okay, lesen kann jeder sowieso :rotwerd:

    Hi Zauberwald, ich sehe dass dich die aktuellen Regelungen ärgern.
    Das kann ich verstehen.
    Dass "sowieso" bezieht sich auf keinen Fall auf die Annahme, dass klassische Grundschulkräfte dies nicht studiert hätten oder man einfach durch einen anderen Studiengang ein richtiges Studium ersetzen könnte.

    In BaWÜ könnte ich nicht an die Grundschule, da ich Mathe oder Deutsch Credits haben müsste. Ich könnte jedoch an ein Gymnasium gehen.
    Ein bisschen wüst sind die ganzen Regelungen sicherlich.

    Ich denke das Grundschullehrerinnen immer die bessere und richtige Wahl sind, was anderes würde ich auch nicht behaupten.
    Ich müsste immer an einer anderen Ausschreibung Teilnehmen, wenn die Ref Stelle nicht durch eine klassisch ausgebildete Person besetzt werden kann.




  • Wobei diese Einschränkung nur vor OBAS gilt. Wenn du die Möglichkeit nutzt, dich direkt nach bestandener OBAS woanders zu bewerben, bist du Regelbewerber.

    Das stimmt! Es geht nur um die Bewerbung für das Obas.

    Danach wäre ich voll ausgebildete gleichwertige Lehrkraft mit Staatsexamen - angenommen ich bestehe die Prüfungen.

  • Das man Geld sparen kann, weiß nicht, ob es so stimmt. Wenn ich mich nicht täusche, bleibt man bei OBAS tatsächlich 2+5=7 Jahre in der ersten zwei Stufen der TV-L 13. Bei einem klassischen Lehramt 1+2=3 Jahre.

    Das ist bei der PE wohl der Fall! Und der Hinweis wird meiner Meinung nach oft auch nicht besonders gut Kommuniziert. (NRW)
    Bei Obas bin ich nach den 2 Jahren und Bestehen voll ausgebildete Lehrkraft.

  • Danke dir! Dass habe ich persönlich auch gedacht.
    Abgesehen davon, dass es mir Spaß macht mich Fortzubilden. Vielen Dank

  • Diese Woche habe ich mich mit einigen Lehrer*innen unterhalten, die mir viel Mut auf meinem Weg gemacht haben. Der Konsens war leider oft, dass das klassische Lehramtsstudium veraltet ist und nicht wirklich auf den Unterricht vorbereitet.

    Abgesehen von der finanziellen Belastung, noch einmal fünf Jahre zu studieren, stellt sich die Frage, ob das überhaupt attraktiv ist, wenn sich viele Lehrkräfte durch das Studium nicht gut vorbereitet fühlen. Lernen macht mir Spaß und fällt mir leicht, und ich habe ernsthaft überlegt, dafür einen Kredit aufzunehmen.

    Es ist sicher fraglich, dass jemand fachfremd Deutsch unterrichtet. Aber ich kann anbieten, von Kolleg*innen zu lernen und mich selbst fortzubilden. Das fällt mir leicht, und durch meinen bisherigen Werdegang habe ich Erfahrung im Präsentieren, im sachlichen Verarbeiten von Informationen und in der Leitung von Gruppen. Das ersetzt zwar kein klassisches Lehramtsstudium, aber ich glaube, dass ich eine Bereicherung für die Schule sein kann. Ich bin motiviert und habe bereits Persönlichkeitscoachings und Konfliktmanagement-Seminare besucht, Dinge - die mir im Referendariat hoffentlich helfen werden.

    Meine größte Sorge ist weniger der Stress des Referendariats - darauf Stelle ich mich Mental ein, dass es hart wird - sondern dass manche Kolleg*innen auf mich herabschauen könnten, weil ich nicht den klassischen Lehramtsweg gegangen bin. Ich hoffe aber, dass ich sie von mir überzeugen kann. Letztlich bin ich nicht für das System verantwortlich.

    Meine vorrangige Aufgabe ist es jetzt, überhaupt eine Stelle zu finden und meine Bewerbung attraktiv zu gestalten.

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