Umfrage für Masterarbeit - dringend Teilnehmende gesucht! Schulart egal - nur 5 Minuten

    • Offizieller Beitrag

    Liebe UmfrageMasterarbeit,


    ich habe gerade Deine Umfrage bearbeitet und bin entsetzt über die "Falle", die hier am Anfang gestellt wird und darüber, wie AD(H)S und die Haltungen (bzw. das Halbwissen) zur Medikation, um die es ja letztlich geht, über die Hintertür reingeschoben werden.


    Was hat das Verhalten des Kindes am Anfang mit der Umfrage zu tun? Es geht doch letztlich nur um die Auswirkungen von AD(H)S.


    Wäre es nicht transparenter und aufrichtiger gewesen, die Umfrage direkt mit dem Thema "Haltungen zur Gabe von Medikamenten bei AD(H)" zu betiteln?

    Ich komme mir als Lehrkraft ein bisschen veralbert vor, wenn mir das so beiläufig untergeschoben wird.

    Ungeachtet dessen wünsche ich Dir dennoch viel Erfolg bei Deinem Vorhaben.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich bin da bei Bolzbold, zusätzlich hat mich gestört, dass man diverse Meinungen dazu gar nicht angeben kann, sondern nur die Richtung, die von dir vorgegeben wird, nehmen kann.

    Da kommen dann völlig sinnlose Schlussfolgerungen vermutlich raus, weil man so eingeschränkt ist.

  • Vor allem macht man bei ADS /ADHS zuerst eine Diagnose und leitet danach die entsprechenden Maßnahmen je nach Fall (da gibt es Unterschiede in der Ausprägung und Stärke) ein.

    Außerdem ist es ein großer Unterschied für eine Unterrichtsstörung, ob das Kind ADS (eher träumen) oder ADHS (mit Hyperaktivität) hat. Dieser Unterschied wird in den Fragen nicht herausgearbeitet, denn man reagiert hier unterschiedlich.

    Ein Träumer stört nicht den Allgemeinunterricht, ein hyperaktives Kind tendiert dazu schon eher, je nach Schwere der Erkrankung. Schade, dass im Fragebogen kein Platz für Kommentare gelassen wurde.

  • Entschuldige, aber davon wird die Art und Weise keinesfalls besser, denn diese Medikamenten-Variante wird daher auch keinesfalls besser, weil man einfach nicht differenziert genug antworten kann und nein, ich werde keinesfalls meinen Kommentar löschen, wie du mich gebeten hast, weil diese Umfrage dadurch weiterhin verfälscht wird und nein, das hat auch nichts mit muss unbekannt sein, zu tun.


    Wenn das sogar beabsichtigt ist, finde ich es noch unmöglicher.

  • Und genau das ist der Grund, warum ich gar nicht mehr erst auf den Link für eine Umfrage klicke ... und warum ich bei Zeitungsmeldungen, wonach - gemäß einer Studie der Uni X - etwas der Fall sein solle, immer innerlich etwas zusammen zucke.

  • Ich frage mich, welche Relevanz die Meinung von Lehrkräften zur Medikation von Schülerinnen und Schülern haben soll.


    Ich Frage den Elektriker auch nicht nach seiner Meinung zu meiner psychischen Verfassung.

  • Ich frage mich, welche Relevanz die Meinung von Lehrkräften zur Medikation von Schülerinnen und Schülern haben soll.


    Ich Frage den Elektriker auch nicht nach seiner Meinung zu meiner psychischen Verfassung.

    Warum denn nicht, wärst du vermutlich die erste Studie dann dazu :pfeifen:

  • Hallo an alle und danke für eure Rückmeldung! Ich wurde von meiner Dozentin gebeten, den Beitrag zu löschen, um die noch laufenden Studie nicht zu gefährden. Allerdings würde ich gern auf einige Rückmeldungen eingehen und ein bisschen Hintergrund geben, da die Erhebung seit gestern abgeschlossen ist. Ich bin auch sehr interessiert an euren Meinungen - ihr könnt als Profis aus dem Feld wahrscheinlich am ehesten beurteilen, wie man das Wissen und die Einstellungen von Lehrkräften am besten abbildet.


    Hintergrund der Studie ist der Fakt, dass Lehrkräfte oft die ersten sind, die Eltern/Erziehungsberechtigte auf eine mögliche ADHS aufmerksam machen, weil sie die Kinder am häufigsten in einem Kontext erleben, in dem Konzentration gefragt ist. Außerdem gehen die Einschätzungen von Lehrkräften oft in den diagnostischen Prozess mit ein und entscheiden mit, ob eine Diagnose gestellt wird. Insofern ist es also sehr wichtig, dass Lehrkräfte mögliche Symptome auch erkennen können. Die Forschung zu ADHS (der Begriff wird mittlerweile auch für die hypoaktive Form verwendet, nicht wundern) schreitet jedoch ständig voran und die Symptome, die noch vor ein paar Jahren gelehrt wurden, sind mittlerweile nicht mehr die einzigen anerkannten.


    Mit unseren Studien wollen wir herausfinden, ob Lehrkräfte eventuell von Weiterbildung profitieren könnten, die sie auf den aktuellen Stand der ADHS-Forschung bringen, oder ob sie auch ohne solche Hilfe in der Lage sind, auch unbekanntere Symptome des Störungsbildes zu erkennen. Außerdem wollen wir herausfinden, ob je nach Bundesland eventuell Unterschiede bestehen. Was ist eure Meinung dazu?


    Wir haben parallel eine weitere Studie laufen, in der wir verschiedene Symptome nennen und Lehrkräfte einordnen lassen, ob diese Teil der ADHS-Symptomatik sind und sammeln außerdem Erfahrungsberichte zum Thema von Lehrkräften aus ganz Deutschland. Insgesamt hoffen wir, den Wissensstand von Lehrkräften zum Thema ADHS-Symptomatik halbwegs zuverlässig abbilden zu können.


    Nun zu den zwei großen Problemen, die einige Teilnehmende im Forum mit der Studie hatten:


    Es wurde nicht explizit gesagt, dass es um ADHS geht, um eine möglichst unvoreingenomme Beurteilung der Fallvignetten zu ermöglichen, bei der die Lehrkräfte nicht von vornherein wissen, nach welchen Symptomen sie "suchen" müssen. Auf diese Weise hoffen wir zu vermeiden, dass Faktoren wie soziale Erwünschtheit die Beurteilung beeinflussen. In unseren anderen Studien verfolgen wir stattdessen wie beschrieben eine direktere Strategie. Das Ganze ist also Teil eines größeren Studienpakets :) Wir sind jedoch sehr offen für Vorschläge, wie man die beschriebene Fragestellung eurer Meinung nach noch erheben könnte!


    Zur Frage, welchen Einfluss die Meinung von Lehrkräften zur Medikation hat: tatsächlich haben verschiedene Studien gezeigt, dass die Einstellungen von Lehrkräften zu ADHS und Medikation häufig beeinflussen, ob sie Erziehungsberechtigten empfehlen, eine mögliche ADHS abklären zu lassen. Es erwartet aber natürlich keiner eine ausführliche medizinische Beratung :D


    Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Klarheit schaffen und bin sehr interessiert an eurem Feedback! Liebe Grüße :)

  • Warum denn nicht, wärst du vermutlich die erste Studie dann dazu :pfeifen:

    Kann man machen. Aber eine Studie nur um der Studie Willen? Ziemliche Zeitverschwendung

  • Lehrkräfte haben nach etlichen Jahren dieser verpflichtenden Umfragen für irgendeine Hausarbeit einen Riecher dafür, dass etwas anderes gefragt wird als vordergründig genannt ist.

    Wenn man etwa alle 2-4 Wochen an einer Umfrage teilnimmt, sieht man dazu eine Menge schlecht vorbereiteter Umfragen. Da dürfen sich die betreuenden Professor:innen an die eigene Nase fassen, dass sie das ungeprüft oder gar geprüft unterstützen.


    Für mich gesprochen: ich mag helfen und nehme häufiger an Umfragen teil, aber ich würde mir dann doch wünschen, dass Umfragen gut vorbereitet sind.

    Zudem finde ich, dass Uni und Schule ganz anders zusammenarbeiten müssten.

    Forschungsergebnisse müssten den Lehrkräften unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.

    Ich verstehe nicht, warum das Land dies nicht stärker unterstützt.

  • Zum Thema ADHS schreibe ich auch noch etwas:


    Um die Diagnose gestellt zu bekommen, muss der Betroffene in verschiedenen Lebensumfeldern bestimmte Symptome zeigen. Das ist bei Kindern neben dem Elternaus in der Regel die Schule, weshalb Lehrkräfte, sobald es um die Diagnostik geht, einen Bogen zur Einschätzung ausfüllen.

    Das ist zweischneidig:

    Lehrkräfte sind involviert und können aktiv auf Verhaltensweisen hinweisen,

    sie können aber auch passiv sein und involviert werden. Vor Ort ist es zum Teil so, dass man als Lehrkraft den Bogen schon vor der eigentlichen Diagnostik erhält, ich bin nicht sicher, ob es dann schon ein Erstgespräch gab oder ledigtlich eine Terminvereinbarung. Die Einschätzung erfolgt also vorab, die Diagnostik etwa 1 Jahr später.


    Lehrkräfte sind in der Grundschule Personen, die mit den Kindern viel Zeit verbringen. Ähnlich dem Kindergarten gibt es viele gemeinsame Aktivitäten und Lehrkräfte wie Erzieherinnen beurteilen das Verhalten der Kinder und äußern in Elterngesprächen ihre Beobachtugnen.
    Oft wird erst im Laufe der ersten Schuljahre die Notwendigkeit gesehen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Lehrkräfte wie Erzieher:innen können es anregen, aber nicht alle Eltern möchten dies umsetzen.
    Ein Grund ist auch, dass die Wartezeiten sehr lang sind.

  • Noch ein Beitrag.


    Weil es nun gerade an dieser Stelle passt, ich schreibe das immer wieder mal:

    Lehrkräfte bräuchten eine unabhängige Stelle, wo sie schnell und unbürokratisch, ohne vorherige Antrag, ohne Genehmigung durch SL oder Dezernent:in, Beratung hinsichtlich vieler medizinischer Fragen erhalten können, quasi einen "Medizinischen Dienst Schule" oder gar eine Stelle, in der Mediziner und Pädagogen gemeinsam arbeiten, neueste medizinische Erkenntnisse und wichtige pädagogische Ansätze zusammenenfassen und bereithalten oder in kürzester Zeit zusammenstellen.


    Von heute auf morgen hat man Kinder in der Klasse mit chronischen Krankheiten oder anderen besonderen Bedürfnissen. Von heute auf morgen muss man sie beschulen und sich mit den besonderen Anforderungen auseinandersetzen. Es ist mir unverständlich, warum es dafür keine Anlaufstelle gibt.

    ADHS kommt häufiger vor als anderes, aber generell möchte ich nicht auf eine Fortbildung in einem halben Jahr warten müssen, sofern es sie für diese eine Erkrankung überhaupt gibt. Auch hilft es ja nur wenig, wenn man die medizinische Seite erklärt bekommt, nicht aber pädagogische Ansätze mit bedacht sind.


    Die Schwarmintelligenz des Forums ist Gold wert, das System bietet aber keine Anlaufstelle.

    Stellt Mediziner dafür ein und Pädagog:innen dafür frei oder entlastet sie, wenn sie Kinder mit besonderen Bedürfnissen beschulen, Wege suchen, Möglichkeiten finden und sie hinterher teilen.


    Ist ja bald Weihnachten, da kann man sich ja mal was wünschen. :niko:

  • Mit unseren Studien wollen wir herausfinden, ob Lehrkräfte eventuell von Weiterbildung profitieren könnten, die sie auf den aktuellen Stand der ADHS-Forschung bringen, oder ob sie auch ohne solche Hilfe in der Lage sind, auch unbekanntere Symptome des Störungsbildes zu erkennen. Außerdem wollen wir herausfinden, ob je nach Bundesland eventuell Unterschiede bestehen. Was ist eure Meinung dazu?

    Natürlich gibt es Unterschiede, Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein sind am qualifiziertesten, ADHS und andere Störungen zu diagnostizieren 😉.


    Aber mal im Ernst: welchen Vorteil bringt es Lehrkräften, genau zu wissen, welche Symptome im Detail auf eine ADHS hindeuten? Wenn ich sehe, dass ein Kind nicht gut lernen kann, rege ich die Eltern an, entsprechend Diagnosen abzuchecken. Hören, AVWS, Sehen, ADHS, Autismus, kognitive Schwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen, Traumata, Unerkannte Linkshändigkeit, LRS, frühkindliche Reflexe usw - Ich muss als Lehrkraft so viele Dinge können, die ich nie studiert habe, - medizinische und psychotherapeutische Diagnostiken gehören nicht dazu. Ich kann anregen, aufgrund von wahrgenommenen Schwierigkeiten eine Diagnostik in eine bestimmte Richtung zu betreiben, ich kann auch einfach die Symptome schildern und die Eltern damit zu Fachleuten schicken, die sich wirklich damit auskennen. Alles andere ist Spekulation…


    Und in der Praxis muss ich mit den Schwierigkeiten so oder so umgehen, es macht kaum noch einen Unterschied, ob eine Diagnose vorliegt oder nicht.

    Das ist es, was mich ärgert: Manchmal habe ich eine Vermutung, die sich später dann vielleicht bestätigt, was die Ursache für Lernschwierigkeiten ist, und wenn dann die Diagnose vorliegt, gibt es zwar einen Namen für die Probleme, aber in den meisten Fällen gibt es Null Unterstützung, um diese Probleme zu bearbeiten 🤬.

  • Vor Ort ist es zum Teil so, dass man als Lehrkraft den Bogen schon vor der eigentlichen Diagnostik erhält, ich bin nicht sicher, ob es dann schon ein Erstgespräch gab oder ledigtlich eine Terminvereinbarung. Die Einschätzung erfolgt also vorab, die Diagnostik etwa 1 Jahr später.

    Das wäre eine sehr unübliche Vorgehensweise. Es erfolgt in der Regel erst ein Aufnahmengespräch zwischen Eltern, Kind und Psychologin, dann sind die Fragebögen an uns Lehrkräfte Teil der Diagnostik.

    Es ist mir unverständlich, warum es dafür keine Anlaufstelle gibt.

    Das wäre tatsächlich ein Traum...

    Und in der Praxis muss ich mit den Schwierigkeiten so oder so umgehen, es macht kaum noch einen Unterschied, ob eine Diagnose vorliegt oder nicht.

    Das sehe ich deutlich anders. Für viele der Diagnosen gibt es auch Therapien. Es dauert aber meistens viel zu lange, bis die Diagnostik durchgeführt wird und die Therapien angesetzt werden. Bis dahin haben alle Beteiligten meistens einen langen Leidensweg hinter sich.

  • Der Unterschied wäre,

    dass die Familie sich kümmert, bedeutet: Elterngespräch, Hausarzt, Facharzt,

    dass eine Diagnose erstellt wird,

    dass die Diagnose zu einer Therapie-Empfehlung führt,

    dass die Familie die Therapie in Anspruch nehmen möchte,

    dass es in der Region eine entsprechende Therapie-Möglichkeit gibt,

    dass die Familie einen Platz erhält,

    dass die Therapie beginnt,

    dass die Therapie hilft.


    Bis dahin geht das Kind weiterhin zur Schule und die Lehrkraft versucht das , was möglich ist.

    Bei Kindern, bei denen es an einer Stelle stockt, versucht die Lehrkraft auch, was möglich ist.


    Auch ich finde, dass die Diagnose kaum einen Unterschied macht.


    Der andere Unterschied wäre, wenn die Diagnose schulischerseits zu einer Maßnahme führt. Auch dann versucht die Lehrkraft, was möglich ist, kann aber zielgerichteter abwägen.

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