Verteilung der Ermäßigungsstunden

  • Hallo zusammen,


    Wir haben endlich eine neue Schulleitung, der Transparenz auch wichtig ist und tatsächlich werden die Ermäßigungsstunden aus dem Lehrertopf jetzt endlich auch mal ordentlich verteilt.

    Wie handhabt ihr das an euren Schulen? Gibt es ein Punktesystem? Reichen alle einen Antrag mit Begründung ein, über die dann in der Lehrerkonferenz abgestimmt wird?


    Wie gesagt, bisher wurde das von der alten Schulleitung verteilt, ehrlich gesagt auch sehr ungerecht. Jetzt haben wir eine Arbeitsgruppe gegründet, aber wir haben ja keinerlei Erfahrung welche Systeme in diesem Bereich Sinn machen.


    Wir sind in NRW, eine recht überschaubare Realschule.


    Danke für eure Antworten

  • Es ist sicher sinnvoll, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen, welche besonderen Aufgaben bei euch in der Schule alles anfallen und wer da genau was macht. Dann muss man sich klar, dass die Übernahme von auch außerunterrichtlichen Aufgaben grundsätzlich Dienstpflicht aller Lehrkräfte ist und in bestimmtem Ausmaß bereits in der regulären Arbeitszeit eingepreist ist.


    Insofern schaut man dann mit Blick auf die Aufgabenliste, deren antizipiertem Umfang für einzelne Kollegen und den wenigen zur Verfügung stehenden Entlastungsstunden, wer entsprechende Stunden zugewiesen bekommt. Ich sage dazu mal plakativ, dass die Lehrkraft, die 1x pro Jahr eine Kollegiumsfeier mit organisiert eher nicht entlastet werden muss, die Lehrkraft, die alleine als 1st-Level-Support für die IT herhalten darf, schon eher. Aber auch das ist von der konkreten Ausgestaltung und Zuweisung der Aufgaben und deren Umfang von Schule zu Schule unterschiedlich.

  • Das Thema Entlastung ist Sprengstoff für Konferenzen und es werden niemals alle zufrieden sein.

    Im Endeffekt wurde es bei uns so gelöst, dass die Schulleitung verschiedene Vorschläge ausgearbeitet hat und über diese dann abgestimmt wurde.

  • Das Thema Entlastung ist Sprengstoff für Konferenzen und es werden niemals alle zufrieden sein.

    Jo, weil es Wahlweise zu viele Aufgaben oder zu wenig Entlastungsstunden gibt.

  • Es gibt viel zu viele Aufgaben für eine lächerliche Anzahl von Stunden im Entlastungstopf. Ich kann wirklich nur hoffen, dass bei der jetzigen COPSOQ Befragung die Belastung der Kollegen deutlich wird.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • An unserer Schule auf jeden Fall. Aber das hat die Umfrage beim letzten Mal auch schon ergeben, geändert, verbessert hat dich trotzdem nichts.

  • Lamy74

    Das Land stellt wieder einen Auswertetag zur Verfügung. Holt Euch dazu mal Hilfe vom BAD, der das moderiert. Vielleicht gibts dann ja auch für Euer System Entlastungsmöglichkeiten.

    Nutzt Eure jährlichen Personalversammlungen um da zahlreich zu Erscheinen und mal wirklich Dampf ab zu lassen. Sagt da wo der Schuh drückt. Sprecht dort mit Euren Personalräten.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wie handhabt ihr das an euren Schulen? Gibt es ein Punktesystem? Reichen alle einen Antrag mit Begründung ein, über die dann in der Lehrerkonferenz abgestimmt wird?

    Rein rechtlich könnt ihr als Konferenz nur über die Grundsätze der Verteilung entscheiden. Und auch da ist nur vorgesehen, dass das Vorschlagsrecht bei der Schulleitung liegt. Ihr könnt aber einen Beschluss fassen, dass so ein Vorschlag gemacht wird. Die genaue Verteilung liegt dann in der Entscheidung der Schulleitung.


    Soweit erst einmal der rechtliche Rahmen, damit ihr wisst in welchem ihr euch bewegt.


    In der Praxis ist das dann in der Regel aber so, dass die Konferenz irgendwann mal über die Grundsätze diskutiert und abgestimmt hat und ihr dann jährlich einen Vorschlag der SL erhaltet und per Abstimmung entscheidet, ob dieser so weiter den Grundsätzen entspricht.


    Dabei geht es dann eigentlich weniger darum ob genau Herr Meier oder Frau Müller die Anrechnungsstunde bekommt, sondern darum, ob die jeweils als entlastungsbedürftigen Bereiche abgedeckt sind.

  • Lamy74

    Das Land stellt wieder einen Auswertetag zur Verfügung. Holt Euch dazu mal Hilfe vom BAD, der das moderiert. Vielleicht gibts dann ja auch für Euer System Entlastungsmöglichkeiten.

    Nutzt Eure jährlichen Personalversammlungen um da zahlreich zu Erscheinen und mal wirklich Dampf ab zu lassen. Sagt da wo der Schuh drückt. Sprecht dort mit Euren Personalräten.

    Diese Veranstaltung mit dem BAD hatten wir tatsächlich.

    Da ging es vor allem um die individuelle Abgrenzung des Einzelnen. Das war an einigen Stellen auf jeden Fall hilfreich. Aber am System an sich hat es nichts bewirkt.


    Personalversammlung werde ich anregen!!!! Danke!

  • Persönlich würde ich mich jetzt als Kollegium nie an ein Punktesystem fesseln, weil das Flexibilität nimmt und auch nur eine Scheinobjektivität schafft.


    Ich würde mich stattdessen an folgenden Fragen leiten lassen:

    • Geht die Aufgabe über die normale Lehrertätigkeit hinaus? (Achtung, das ist mehr als Unterricht!)
    • Ist die Aufgabe nicht durch eine Aufstiegsstelle abgedeckt?
    • Wie wichtig ist die Aufgabe für die Schule?
    • Wie wichtig ist die Aufgabe für das Kollegium?
    • Entspricht der zeitliche Aufgabenumfang mindestens der Entlastung (Ermäßigungsstunde+zugehöriger Vorbereitungszeit).
    • Ist es eine Aufgabe die ggf. alternativ durch punktuelle Ausplanung entlastet werden kann?
  • pepe

    Ich erwarte keine Wunder. Arbeitsschutz in Schule ist ein ständiger und mühsamer Kampf. Wer allerdings nicht kämpft, der hat schon verloren. COPSOQ ist hierbei ein kleiner Mosaikstein. Dennoch müssen wir auch den nutzen. Ich persönlich werde mir den Bericht für meinen Regierungsbezirk und meine Schulform sehr genau ansehen um irgendwo den Finger in die Wunde legen zu können. Mit dem HPR sind wir gut vernetzt um auch da den ein oder anderen Hinweis weiter zu geben. Es ist eine verdammte Syssyphusarbeit die ich aber gerne mache. Eure Unterstützung besteht darin euch zahlreich zu beteiligen. Das sind 20 Minuten. Füllt es aber erst aus, wenn Ihr das ausreichende Zeitfenster habt. Man kann nicht Zwischenspeichern.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Solange sich noch Lehrkräfte um Aufgaben streiten, z.B. um im Lehrerrat arbeiten zu dürfen oder die IT Kollegen nicht einfach Nein zu Adminaufgaben sagen, sind dies Aufgaben als ehrenamtliche Tätigkeiten zu sehen.


    Frage mich was passiert, wenn sich niemand mehr für eine minimale Entlastung Sonderaufgaben annimmt?


    Oder jemand dokumentiert den tatsächlichen Aufwand genau und beendet dann die Arbeit, wenn die Entlastung aufgebraucht ist.


    Ist ja rein fiktiv, da wir das alles gerne zusätzlich machen.

  • Nochmal, auch wenn das gerne übersehen wird und oft suggeriert wird, "Sonderaufgaben" sei alles über den eigentlichen Unterricht hinaus: die Beteiligung an Schulentwicklung, Kooperation mit anderen Fachkräften (auch außerhalb von Schule), Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen u.ä. gehören genauso zum Berufsbild von Lehrkräften und ist in gewissem Umfang bereits im Arbeitszeitansatz dieser berücksichtigt.


    Die "Sonderaufgaben" müssen daher nicht per se zu einer Entlastung führen. Das kann dann sinnvoll und notwendig sein, wenn auf einzelne Lehrkräfte Aufgaben in einem Maße gebündelt werden, dass diese nicht mehr innerhalb der regulären Zeit erledigt werden können ohne Entlastung zu erhalten. Wie ich weiter oben bereits schrieb, führt die Mitwirkung bei der Organisation der Lehrer-Weihnachtsfeier vermutlich eher nicht zu einem solchen Befund, während eine Entlastung bei anderen Aufgaben (z.B. First-Level-Support der IT) durchaus gerechtfertigt sein kann...aber auch hier nicht pauschal muss.


    Ich habe den Eindruck - ohne es genau zu wissen - dass das Problem an vielen Schulen eher in einem Ungleichgewicht der notwendigen Verteilung entsprechender Aufgaben liegt. So gibt es sicher viele Lehrkräfte, die (teils mehrere) Aufgaben übernommen haben ohne dafür immer eine adäquate Entlastung erhalten zu können und gleichzeitig nicht wenige Lehrkräfte, die keinerlei solcher Aufgaben wahrnehmen. An dieser Stelle kann die Leitung auch gut ansetzen und sollte sicherstellen, dass die anfallenden Aufgaben zum einen auf Relevanz und Notwendigkeit geprüft werden (und damit auch mal welche entfallen dürfen) und gleichzeitig diese so zu zerlegen, dass sie gut im Kollegium verteilt werden.

  • Vor kurzem hat jemand hier geschrieben, dass in seiner Schule für alle außerunterrichtliche Aufgaben ein Zeitumfang aus Erfahrung festgelegt/geschätzt wird, und dann jeder etwas davon entsprechend seinem Deputat übernimmt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es 10 (oder 20?) Zeitdtunden pro Jahr, wenn man 10 Deputatsstunden/Woche unterrichtet.


    Die unverzichtbaren Dinge von der Aufgabenliste oder die arbeitsaufwändigsten kann man dann über die Entlastungsstunden entlasten, und die übrigen priorisien und verteilen. Wenn es zu viele Aufgaben gibt, muss man die unwichtigsten weglassen.


    Wäre vielleicht eine Idee, wenn man das ganz neu

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