• Und. Achja. Bitte! Was ist ein „Weihnachtswichtel“ und wozu wird der im Klassenraum benötigt?

    Diesen Trend finde ich ja wirklich süß. Ich wünschte, der wäre zu der Zeit schon übergeschwappt, als mein Kleiner im KiGa/Grundschule war. Das ist so magisch für die Kleinen. Daher könnte ich mir das in der Grundschule echt gut vorstellen. Vielleicht kann ich das mal mit meinen Enkeln machen!


    O. Meier: In der Weihnachtszeit können in Häuser Wichtel einziehen, die man nie sieht, aber immer deren Spuren entdeckt. Eine Wichteltür (Miniatur-Tür) zeigt, dass er eingezogen ist und er macht Quatsch und hinterlässt allerhand Spuren. Wenn Du danach googelst, siehst Du, wie das aussehen kann.


    EDIT: Man benötigt das nicht im Klassenraum. Süß finde Ichs trotzdem.

  • Wenn auf einer Gesamtlehrerkonferenz (Beispiel, real) im TOP Fahrtkosten Kursfahrten eine Kollegin sich meldet und sagt, dass sie mitbekommen hat, dass einige sich nicht an der "Absprache" (guter Witz) gehalten haben, auf die Kostenpauschale zu verzichten, und sie es unsolidarisch finde, dann ist es sozialer Druck.
    Wenn man dazu nimmt, dass besagter Antrag mehrmals mit der Bitte, zu verzichten, ins Fach der Kolleg*innen zurück kam, dann wochenlang nicht weitergeleitet wurde UND ein "wichtiges Gespräch" mit der SL stattfinden sollte, dann ist es nicht nur illegal und unverschämt, sondern kann nur geschehen, weil fast das komplette Kollegium mitmacht und also den Druck erhöht (denn in Einzelgesprächen sagen das auch fast Alle: Ich will keinen Stress, ich will nicht der/diejenige sein, der/die ausschert...)

    Man muss sich klar machen, dass dieser soziale Druck massiv ausgenutzt und in Berlin grade gezielt aufgebaut wird, wo mitten im laufenden Schuljahr plötzlich Gelder getrichen werden, so dass bereits organisierte Fahrten storniert werden sollen, viele andere gar nicht stattfinden können, und zwar an den einen Schulen mehr an den anderen weniger, je nachdem, wie weit die Organisation schon fortgeschritten war. Tja, schwierige Situation das. Aber nicht nur kein Problem, sondern geradezu nützlich, da sich die Lehrer so erst recht gezwungen fühlen werden, die Fahrten doch noch zu ermöglichen, indem sie die Fahrtkosten privat tragen.


    Bevor überhaupt klar ist, welches Budget den Schule noch eingeräumt wird, das wird "Anfang Dezember" mitgeteilt, wird seit Wochen medialer Druck auf die Lehrer aufgebaut. Man darf schon davon ausgehen, dass das Fahrtkostenbudget gekürzt wurde, weil man annimmt, dass die Lehrer wie immer mitspielen werden, und falls nicht, sind sie schon als Buhmann aufgebaut und werden die Wut abkriegen.


    Natürlich spielt es eine Rolle, dass Lehrer immer wieder mit privaten Mitteln einspringen. Ganz vermeiden lässt sich das wohl nicht, aber es ist tatsächlich unsolidarisch und politisch dumm, nicht genau über die Grenzen nachzudenken.

  • O. Meier: In der Weihnachtszeit können in Häuser Wichtel einziehen, die man nie sieht, aber immer deren Spuren entdeckt. Eine Wichteltür (Miniatur-Tür) zeigt, dass er eingezogen ist und er macht Quatsch und hinterlässt allerhand Spuren. Wenn Du danach googelst, siehst Du, wie das aussehen kann.

    Mag sein, dass ich da nicht auf dem aktuellen Stand der Forschung bin, aber das klingt mir doch sehr nach ausgedachtem Driss. Wenn ihr so etwas den Kindern beibringt, müssen wir ja über Ausstattung von Klassenräumen nicht mehr reden. Wie wär's mal mit Realität?

  • Die Forschung ist schon auf dem Stand, dass Spielen und Kreativität in der kindlichen Entwicklung besonders wichtig sind.

    Verstehe. Und das rechtfertigt, dass man den Kindern die Realität vorenthält? Reicht es nicht, dass man ihnen im Religions"unterricht" Märchen für bare Münze verkauft?


    Nungut. Die wichtige Erkenntnis für mich ist:


    Man benötigt das nicht im Klassenraum.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • Tja, schwierige Situation das. Aber nicht nur kein Problem, sondern geradezu nützlich, da sich die Lehrer so erst recht gezwungen fühlen werden, die Fahrten doch noch zu ermöglichen, indem sie die Fahrtkosten privat tragen.

    Eben genau nicht. Ich finde das eine gute Möglichkeit, nicht fahren zu müssen. Wenn es von Seiten der Dienstherrin nicht gewünscht wird, dass gefahren wird, gibt es doch keinen Anlass, sich darüber Gedanken zu machen, ob den Aufwand und die Umstände auf sich nimmt.


    Man sollte sich rechtzeitig die Schere, dass man die Entscheidungen anderer ausgleichen oder reparieren müsste, aus dem Kopf holen. Wenn das Land entscheidet, dass Klassenfahrten nicht besonders wichtig sind, zumindest nicht so wichtig, dass man Geld dafür hat, dann ist es entschieden. Dann fährt man nicht. Ich weiß nicht woher das Bedürfnis kommt, die Entscheidungen und Regelungen der Dienstherrin umgehen zu wollen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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    Ich bin keine Grundschullehrkraft und zudem kinderlos, aber ich glaube, ich sehe eher den Sinn im Klassenraum als im Haus. Zuhause würde ich es nicht machen (habe mich just vor 3 Wochen mit meiner Schwester darüber unterhalten, die dies strikt für ihren Sohn (Vorschulalter) ablehnt, genauso wie den Weihnachtsmann und allen Geschichten bzw. eben sagt "der Weihnachtsmann ist eine nette Geschichte, aber die Geschenke sind von uns")

    - Sprechanlässe schaffen
    - Schreibförderung: Was ist passiert? Was sehe ich? Was könnte die Figur gemacht haben?

    - "Moralerziehung": Warum ist es nicht in Ordnung, sowas zu machen?

    - grundsätzlich Kreativität fördern, es ist wie bei Geschichten lesen / vorlesen, aber in einer anderen Form.
    Sicher kann man es auch in anderen Fächern einbinden, so dass es fachübergreifend genutzt wird, aber grundsätzlich: die Sprach- und Schreibanlässe sollen ja geschaffen werden. Ob ich eine Wichteltür, einen Wichtel im Raum mit einem Tintenfleck auf dem Tisch entdecke, oder ein Bild an der Wand projiziere: das ist die Aufgabe der Lehrkraft, das zu fördern.

  • Natürlich spielt es eine Rolle, dass Lehrer immer wieder mit privaten Mitteln einspringen. Ganz vermeiden lässt sich das wohl nicht,

    Da bin ich mir nicht sicher. Letztendlich lässt es sich doch dadurch vermeiden, dass man es nicht tut. Ich entscheide, ob ich Geld verschenke oder nicht. Trotz aller Einflüsse und insbesondere illegitimer Einflussnahme, treffe ich am Ende eine Entscheidung. Wenn ich bereit bin, Geld zu verschenken, bin ich das. Dann hab ich kein Problem damit. Wenn ich nicht dazu bereit bin, wenn ich das nicht möchte, wo ist dann die Stelle, an der nicht es nicht vermeiden kann, es zu tun?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Mag sein, dass ich da nicht auf dem aktuellen Stand der Forschung bin, aber das klingt mir doch sehr nach ausgedachtem Driss. Wenn ihr so etwas den Kindern beibringt, müssen wir ja über Ausstattung von Klassenräumen nicht mehr reden. Wie wär's mal mit Realität?

    Deine Antwort klingt für mich ziemlich pampig. Ich habe lediglich erklärt, was das ist, weil du nachgefragt hast. Mir war nicht klar, dass du eigentlich gar nicht darüber reden willst. Schreib doch einfach dabei, wenn du das ironisch meinst, dann spare ich mir Zeit und du musst mich nicht deswegen als jemanden außerhalb der Realität bezeichnen.

  • Deine Antwort klingt für mich ziemlich pampig.

    Sorry.



    Schreib doch einfach dabei, wenn du das ironisch meinst,

    Nein, keine Ironie.



    du musst mich nicht deswegen als jemanden außerhalb der Realität bezeichnen.

    Ich weiß ja nicht, ob du derlei im Unterricht machst. Die, die das tun, waren damit angesprochen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Mag sein, dass ich da nicht auf dem aktuellen Stand der Forschung bin, aber das klingt mir doch sehr nach ausgedachtem Driss.

    Wenn das FBI endlich die Akte "Arkansas" freigeben würden, könnten wir alle anders darüber denken!

  • Ich weiß ja nicht, ob du derlei im Unterricht machst. Die, die das tun, waren damit angesprochen.

    Da du mich direkt zitiert hast, hast du mich damit auch angesprochen. Natürlich mache ich keine Wichtel im Unterricht mit Erwachsenen. In der Grundschule ist es, wie chilipaprika bereits gut dargestellt hat, aber durchaus etwas, das Lernanlässe geben kann.


    Ausgedachte Geschichten finden sich in nahezu jeder Deutsch-Lektüre. Ist das dann auch ausnahmslos Driss?


    Und warum heißt es, wenn jemand so etwas als Lernanlass nutzt, dass man dann anscheinend keinen Wert auf Ausstattung seitens Schulträger legt? Schließt das eine das andere aus?

  • Wenn man - wie wir an der GHWRS - als Klassenlehrer mit vielen Unterrichtsfächern die meiste Zeit mit der eigenen Klasse im "eigenen" Raum verbringt, wird der Raum auch zum "Wohnzimmer".
    Nun kann man darüber streiten, ob die Ausstattung des Raumes Sache der Lehrkraft ist. Wer jedoch einen Großteil seiner Arbeits- und Lebenszeit in diesem Raum verbringen "darf", tut gut daran, dass er/sie sich darin auch wohlfühlen kann. Der Arbeitgeber ist jedoch für den "Wohlfühlcharakter" nicht verantwortlich. Also regelt man das eben selbst.
    An Gymnasien bleibt die Klasse in der Regel in einem Raum - oder wechselt in Fachräume. Die KuK wechseln jeweils zu den verschiedenen Klassen. Dort kann man darauf hoffen, dass der Klassenraum halbwegs freundlich gestaltet ist. Da sich jedoch niemand verantwortlich fühlt, ist's eben so wie's ist.

    In der pädagogischen Fachliteratur wird der Raum oft als "Dritter Pädagoge" bezeichnet - der sich messbar auf den Lernerfolg auswirkt. Was man dort investiert, bringt Zinsen. Dazu muss man gar nicht tief in die Tasche greifen. Man sollte jedoch diese Tatsache gegenüber SL und Kostenträger immer wieder zur Sprache bringen.

    Einige Linktipps und Veröffentlichungen zur Klassenraumgestaltung findet ihr hier:
    https://www.autenrieths.de/schulhausgestaltung.html#klasse


    Nebenbei: Im angloamerikanischen Raum hat die Gestaltung des Unterrichtsraumes als "Anregungsraum" und "Wohn-/Lebensraum" einen hohen Stellenwert.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Es spricht auch wenig gegen die Gestaltung des Raumes, um eine anregende Lernatmosphäre zu schaffen. Nur muss sich weder die Lehrkraft alleine darum kümmern, noch muss sie dies selbst finanzieren.

    In der pädagogischen Fachliteratur wird der Raum oft als "Dritter Pädagoge" bezeichnet - der sich messbar auf den Lernerfolg auswirkt. Was man dort investiert, bringt Zinsen. Dazu muss man gar nicht tief in die Tasche greifen. Man sollte jedoch diese Tatsache gegenüber SL und Kostenträger immer wieder zur Sprache bringen.

    Da bin ich voll bei dir. Wir stellen unseren Jahrgängen einen Teil des selbsverwalteten Budgets der Schule tatsächlich auch für kleinere Posten zur Ausgestaltung der Räume zur Verfügung. Bei größeren Posten ist der Schulträger gefordert, der aber ebenfalls hierzu jährlich ein Teilbudget reserviert.

  • An Gymnasien bleibt die Klasse in der Regel in einem Raum - oder wechselt in Fachräume. Die KuK wechseln jeweils zu den verschiedenen Klassen. Dort kann man darauf hoffen, dass der Klassenraum halbwegs freundlich gestaltet ist. Da sich jedoch niemand verantwortlich fühlt, ist's eben so wie's ist.

    UNd genau deshalb haben einige Schulen das umgestellt, bei meinen Kindern wechseln die Kinder zu den Lehrern.

  • Da du mich direkt zitiert hast, hast du mich damit auch angesprochen.

    Wer sich den Schuh anzieht ...



    Ausgedachte Geschichten finden sich in nahezu jeder Deutsch-Lektüre. Ist das dann auch ausnahmslos Driss?

    Lektüre. Fiktion. Ich hoffe doch, dass diese den jungen Menschen nicht als real verkauft wird.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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    ... aber wurde hier irgendwo gesagt (habe ich es überlesen), dass ein "Wichtel" (oft in Form einer kleinen Holzpuppe direkt im Raum sichtbar) real sei?!
    Ich möchte gerne den Lehrer sehen, der seinen Schülern erzählt, dass ein Geist nachts in der Schule lebt und die Hefte umgeräumt hat.

  • ... aber wurde hier irgendwo gesagt (habe ich es überlesen), dass ein "Wichtel" (oft in Form einer kleinen Holzpuppe direkt im Raum sichtbar) real sei?!

    So hatte ich es verstanden nach den Darstellungen hier. Aber man scheint sich ohnehin nicht ganz einig zu sein. Mal sieht man ihn nie, mal ist er direkt im Raum sichtbar. Nun gut. Offtopic scheint er aber zu sein, er verursacht wohl keine Kosten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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