• Lass mich das mal korrigieren:

    Der Staat spart auf Kosten der Kinder und du kompensierst das mit deinen privaten Mitteln.


    Und ich als potenzieller Referendar fühle mich implizit durch euer Verhalten auch unter Druck gesetzt. Das erfordert noch stärkere Abgrenzung als ohnehin schon nötig und provoziert für mich soziale Nachteile von KuK und SL.

    Mir kommen die Tränen.

    Klar nehme ich dann auf deine Gefühle mehr Rücksicht als auf die Bedürfnisse der Kinder.

    ??

  • Mir kommen die Tränen.

    Klar nehme ich dann auf deine Gefühle mehr Rücksicht als auf die Bedürfnisse der Kinder.

    ??

    Das ist aber nicht dein Bier. Genau darum geht es ja.

  • Ich mag gar kein Bier ;)

    Was ist nicht mein Bier? Dass der Kollege Schuldgefühle bekommt, wenn er keinen Klangstab kauft oder dass ich Klangstäbe kaufe? Sorry, ich stehe immer ein wenig auf dem Schlauch.

  • 4. stimmt das so per se immer noch nicht.

    5. wie ich weiter oben schrieb: man kann ein Privatkonto nutzen UND trotzdem ein Schulkonto bekommen. (was der Grund war, warum ich es hier erwähnt habe.)

    6. Wenn der Chef sein Privatkonto nutzt, müssen es gerade eben NICHT die Kollegen tun.


    Aber wie gesagt - brauchen wir hier nicht mehr diskutieren. Das Konto war oben nur das Gegenbeispiel zum "es ändert sich sonst nichts."

    Wenn der Chef oder der Kollege meint er müsse etwas machen, das als zu viel empfunden wird, sind weder Chef noch Kollege schuld daran wenn andere Kollegen sich moralisch verpflichtet fühlen das nachzumachen. Oder seh ich das falsch?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Es erzeugt jedenfalls eine verzerrte Wahrnehmung des Lehrerberufs bei Schülern und Eltern.


    Beispiele aus dieser Woche:

    "Warum ist in diesem Klassenraum denn nicht weihnachtlich geschmückt?"

    "Kann ein Weihnachtswichtel in unsere Klasse einziehen?"


    Gefühlt jede Woche:

    "Wann machen wir einen Ausflug?"

    "Bei Frau Göring-Süssmuth hatten wir immer *irgendein Quatsch, der nur Geld kostet*."

  • Ja, aber warum IST er denn nicht geschmückt? Das kann auch ohne Geld klappen. Mach Fensterbilder im Kunstunterricht, frag die Eltern, ob sie gemeinschaftlich einen Adventskranz bringen wollen oder eine Lichterkette übrig haben, mach als Adventskalender eine Wichtelaktion.


    Warum ist kein Weihnachtswichtel eingezogen, in der 3a ist doch auch einer eingezogen? Ja, bei uns halt nicht, wir machen nicht alles immer gleich. Schön für die 3a! (und wenn die Lehrerin Lust hat, darf sie das wohl machen - gleiches gilt für Ausflüge jeglicher Art. Man kann ja nun nicht gar nichts mehr machen, nur damit sich keiner unter Zugzwang sieht.)

  • Ist schon schlimm, wenn Kinder Fragen stellen...

  • Ja, aber warum IST er denn nicht geschmückt? Das kann auch ohne Geld klappen. Mach Fensterbilder im Kunstunterricht, frag die Eltern, ob sie gemeinschaftlich einen Adventskranz bringen wollen oder eine Lichterkette übrig haben, mach als Adventskalender eine Wichtelaktion.


    Warum ist kein Weihnachtswichtel eingezogen, in der 3a ist doch auch einer eingezogen? Ja, bei uns halt nicht, wir machen nicht alles immer gleich. Schön für die 3a! (und wenn die Lehrerin Lust hat, darf sie das wohl machen - gleiches gilt für Ausflüge jeglicher Art. Man kann ja nun nicht gar nichts mehr machen, nur damit sich keiner unter Zugzwang sieht.)

    Ist ja nicht so, dass gar nichts gemacht würde. Zu dem Beispiel hätte ich hinzufügen müssen, dass es in dem Raum bereits einen (hässlichen) Adventskranz mit (hässlichem) LED-Licht und gebastelte Deko an den Fenstern gibt und auch gewichtelt wird.


    Ist schon schlimm, wenn Kinder Fragen stellen...

    Noch viel schlimmer finde ich diese Anspruchshaltung von Schülern, Eltern (und Lehrern) an alles, was nichts mit Unterricht zu tun hat.

  • ...

    Noch viel schlimmer finde ich diese Anspruchshaltung von Schülern, Eltern (und Lehrern) an alles, was nichts mit Unterricht zu tun hat.

    Ja, da ist schon was Wahres dran. Allerdings erzählen mir Eltern auch andere Sachen, die Frau Müller-Wachtendonk immer gemacht hat und die doch sooo eine schöne Idee seien. Ich finde das aber vielleicht gar nicht schön, lustige Belohnungen für jeden Handschlag zum Beispiel. Ich muss da für mich aufpassen, dass ich es nicht versuche, jedem Recht zu machen, das geht nämlich gar nicht. Andere Eltern finden manchmal ganz gegenteilige Sachen toll, wahrscheinlich sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen. Man kann ja zuhören und nicken oder rückmelden, dass man den Wunsch vernommen hat und darüber nachdenken wird oder auch nicht.

  • oh, das ist auch mein graus mit dem anspruch an geschmückte räume, da ich meinen beruf nicht im bereich dekoration sehe. jesusgeburtstags- oder heidnisches jahreswechselgedöns haben sie doch auch zu hause schon zum überfluss. ich versuche, meinen kaum weihnachtlichen und auch sonst nicht kitschüberfrachteten raum mit interessantem unterricht, gutem klassenklima, elternmails ohne rechtschreibfehlern, zuverlässigen korrekturen, besuchen in guten theatern, anspruchsvollem kunstunterricht etc. zu kompensieren. jeder jeck ist anders!

  • von Privatkonten für dienstliche Zwecke illegal

    „[I]llegal“ ist an dieser Stelle einigermaßen unscharf. Ich sagte eher, dass es keine Rechtsgrundlage dafür gibt. Und ohne Rechtsgrundlage sollte man das weder als Lehrerin noch als Schulleiterin tun.


    Dass amtliche Stellen dienstliche Zahlungsabwicklung auf privaten Konten betreiben, ist in Tat so absurd, dass es natürlich auch kein explizites Verbot dazu im Gesetz gibt. Dieser Fall taucht weder so noch so im Gesetz auf.


    Dass es derartiges Treiben dennoch gibt, wird an Peinlichkeit für den Rechtsstaat nur dadurch überboten, dass dieser es duldet und nicht dagegen vorgeht.


    Es mag Einzelfälle geben, in denen Schulleiterinnen neben der privaten Ersatzvornahme darum bemüht sind, die Schulträgerin in die gebotene Pflicht zu nehmen. Dass widerspricht aber dem Mechanismus, dass solche Ersatzvornahmen die Schulträgerin bzw. die Dienstherrin eben genau aus dieser Pflicht entlassen, in etwa so, wie die Anekdote über die Großmutter, die drei Zigarren täglich geraucht hat und 93 Jahre alt geworden ist, die Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens widerlegt.

  • Wenn der Chef oder der Kollege meint er müsse etwas machen, das als zu viel empfunden wird, sind weder Chef noch Kollege schuld daran wenn andere Kollegen sich moralisch verpflichtet fühlen das nachzumachen. Oder seh ich das falsch?

    Um Schuld geht es doch gar nicht. Es geht auch nicht um eine empfundene moralische Verpflichtung, sondern um den sozialen Druck, den man unweigerlich aufbaut. D. h. nicht unmittelbar , dass man dies und das nicht tun sollte. Aber man darf um solche Phänomene wissen und es ist auch nichts Schlimmes, dieses Wissen in die eigene Entscheidung einzubeziehen.


    Ich entsinne mich, dass jemand im Klassenfahrt-Konten-Thread über ihre Mobbing-Befürchtungen sprach, wenn sie unter den gegebenen Umständen nicht führe.

  • Ist schon schlimm, wenn Kinder Fragen stellen...

    Da hier zwei komisch gucken:

    Es sind doch nur Kinderfragen. Die wollen alles Mögliche wissen.

    "Warum gibt eine Kuh Milch?"- weil es die Nahrung für ihre Kalb ist.

    "Wo wohnst du?" - zuhause, auf dem Dorf

    "Was verdienen Lehrer?" - dafür gibt es Tabellen, aber es ist genug

    "Warum schmückt Frau k. ihr Klassenzimmer und wir nicht?" - weil es ihr so gefällt. Wenn ihr das alle wollt, dann basteln wir was.


    Immerhin sind die Kinder und ich gemeinsam jeden Tag 5h in diesem Raum, da haben sie schon auch ein Mitspracherecht. Wir werden einen Deko-Kompromiss finden.

  • Ganz ehrlich:


    Wenn Kollege X meint seinen Raum mit Weihnachtsdekoration zu zu müllen, soll er es tun. Wer mir da Druck machen will das ich das in meinem Raum dann auch mache, der beißt sich halt an mir die Zähne aus. Ist mir nämlich schnurz.


    Wenn Kollegin Y immer Kahoot spielt oder Methode 1 richtig toll und oft verwendet, interessiert mich das auch herzlich wenig wenn die Schüler mir die Ohren volljaulen weil ich das nicht mache.


    Wenn Kollege Z den neusten fancy scheiss für die Klasse besorgt hat oder aber die Arbeiten innerhalb von zwei Tagen zurück gibt…juckt mich das ebenfalls herzlich wenig.



    Druck entsteht nur dann, wenn ich mich drücken lasse….ich fahr meinen Stiefel und bei dem bleib ich auch. Das wissen die Schüler und Kollegen die mich kennen auch und sie müssen damit klar kommen. Wer damit ein Problem hat, muss das Problem bei sich suchen.

    Und was ich im Unterricht an Fancy shit mache muss auch niemand nachmachen. Wer da Bock drauf hat kann’s gerne aber es ist doch keine Pflicht oder Druck nur weil wer anders das noch nicht macht.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
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    Druck entsteht nur dann, wenn ich mich drücken lasse….ich fahr meinen Stiefel und bei dem bleib ich auch.

    Das mag sein, aber vielleicht ist nicht jede*r so taff wie du.
    Wenn auf einer Gesamtlehrerkonferenz (Beispiel, real) im TOP Fahrtkosten Kursfahrten eine Kollegin sich meldet und sagt, dass sie mitbekommen hat, dass einige sich nicht an der "Absprache" (guter Witz) gehalten haben, auf die Kostenpauschale zu verzichten, und sie es unsolidarisch finde, dann ist es sozialer Druck.
    Wenn man dazu nimmt, dass besagter Antrag mehrmals mit der Bitte, zu verzichten, ins Fach der Kolleg*innen zurück kam, dann wochenlang nicht weitergeleitet wurde UND ein "wichtiges Gespräch" mit der SL stattfinden sollte, dann ist es nicht nur illegal und unverschämt, sondern kann nur geschehen, weil fast das komplette Kollegium mitmacht und also den Druck erhöht (denn in Einzelgesprächen sagen das auch fast Alle: Ich will keinen Stress, ich will nicht der/diejenige sein, der/die ausschert...)

  • Den Fahrtkostenfall finde ich persönlich einfacher, als diffuse Erwartungen von Eltern und Schülern. Da kann man einmal direkt in der GLK aufstehen und/oder zur Schulleitung gehen, seine Position mitteilen, auf die Rechtslage verweisen und gut ists. Im Normalfall ist das Thema dann geklärt. Eltern und Schüler kommen mit sowas einfach ständig und immer wieder und sind damit in meiner Wahrnehmung deutlich anstrengender.

  • Aber warte, jetzt kommt gleich eine Berufsschullehrkraft, sagt, was sie alles im Klassenraum haben will, sich aber nicht kauft

    Ich „will“ schon nichts für den Klassenräume. Es gibt Ausstattungselemente für Klassenräume, die ich aus fachlicher und sachlicher Sicht für geboten halte.


    Ansonsten hast du schön beschrieben, wie ich das privat so mache. Wenn ich etwas will, kaufe ich es mir. Aber eben mir und nicht der Schule.


    Wenn nun also jemand eine Klangschale haben möchte oder gar will, dann kauft sie sich eine. Dann hat sie eine Klangschale. Die darf sie auch mit in die Schule bringen und dort damit klangschalen.


    Wenn sie aber erzählt, ohne die Klangschale sei kein Unterricht möglich, sie müsse die haben. Geht es nicht mehr um persönliche Befindlichkeiten sondern um sachliche Notwendigkeiten. Und dann ist nicht mehr das private Portmonee zuständig, sondern der Haushalt der Schulträgerin.

  • Da kann man einmal direkt in der GLK aufstehen und/oder zur Schulleitung gehen, seine Position mitteilen, auf die Rechtslage verweisen und gut ists.

    Wenn man die Schulleitung an die Rechtslage erinnern muss, ist doch schon einiges schief.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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