• Oder man lässt das bleiben, entspannt sich und arbeitet mit dem, was da ist. Ich habe schon reichlich Vorschläge für Beschaffungen gemacht. Ich erkläre auch gerne, warum ich etwas für sinnvoll halte. Dann ist aber vorbei. Ich diskutiere nicht. Ich mache keinen Druck, ich nerve insbesondere niemanden. Wozu auch. Das macht mich auch nicht glücklich.


    Ich investiere die zeit doch lieber in Unterricht.

    Womit wir wieder an dem Punkt wären, dass Leute unterschiedliche Dinge glücklich machen und mich macht eben glücklich, wenn ich z.B. mit den Kindern einen tollen Zoo basteln kann und ja, da kaufe ich dann auch Kleber und Abwaschschwämme z.B. für. Die Kinderaugen machen mich nämlich dann glücklich. Ist bei dir nicht so, werden wir akzeptieren, aber akzeptiere du endlich, dass das was andere machen nicht deshalb falsch ist, weil du es nicht so machen würdest.

    Ich halte das für richtig, mache es weiterhin so und werde nicht leid zu sagen, dass es auch richtig ist.

  • Geld für Verbrauchsmaterial, das die Kinder verbrauchen, sammle ich ein. Kleber würde ich nicht von meinem eigenen Geld für die Bastelarbeiten der Klasse kaufen.


    Ansonsten bin ich der gleichen Meinung wie Susannea und Quittengelee.

    Interessant, dass es okay zu sein scheint, privates Geld für die Bundeswehr oder einen Arbeits-PC auszugeben, aber nicht für den Klassenraum, indem man jeden Tag 6 Stunden verbringt. Der Satz "Ich investiere lieber in Unterricht" ließ mich auch aufhorchen. In der Grund- und bestimmt auch Förderschule ist Unterricht nicht nur sitzen und Inhalte erarbeiten, da kommt viel Freiarbeit, alternative Arbeitsplätze, Stationenarbeit und so weiter hinzu, das alles auch optisch sinnvoll aufbereitet werden sollte. Mir ist klar, dass ihr das in den höheren Schulen auch macht, aber die Sachen sehen anders aus. Und der Raum muss auch anders eingerichtet sein als in höheren Klassenstufen. Die Basics sind natürlich da, es ist ja nicht so, als würden wie Möbel kaufen. Aber etwas für die Wandgestaltung, das ich jedes Jahr wieder nutze, oder Stellrahmen für Stationenkärtchen, das kann und will ich haben und dann überlege ich mir eben, ob es mir so wichtig ist, dass ich es kaufe.

    Natürlich versucht man, wenig bis kein privates Geld zu verwenden, aber manchmal kauft man halt doch etwas, weil man dann besser arbeiten kann. So wie mit einem guten PC oder den besseren Stiefeln.

  • Oder man lässt das bleiben, entspannt sich und arbeitet mit dem, was da ist. Ich habe schon reichlich Vorschläge für Beschaffungen gemacht. Ich erkläre auch gerne, warum ich etwas für sinnvoll halte. Dann ist aber vorbei. Ich diskutiere nicht. Ich mache keinen Druck, ich nerve insbesondere niemanden. Wozu auch. Das macht mich auch nicht glücklich.


    Ich investiere die zeit doch lieber in Unterricht.

    Das ist auch ok. Als Bereichsleitung möchte ich jedoch meinen KuK die Arbeit erleichtern und daher sehe ich mich da verpflichtet, mich um sowas zu kümmern.

  • Warum wird die Reisekostenerstattung in Berlin eigentlich penetrant "Zuschuss" genannt?


    Zum Bsp. am 10.10.: "Berliner Senat stoppt Zuschüsse für Klassenfahrten" [...] "Für Klassenfahrten werden bisher die Reisekosten von Lehrerinnen und Lehrern mit öffentlichen Mitteln finanziert. Viele Lehrkräfte seien allerdings ohne einen solchen Zuschuss zu Klassenfahrten bereit, sagt der SPD-Abgeordnete Marcel Hopp. In dem Fall steht der Klassenfahrt laut Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch nichts entgegen. Berlin muss nach Angaben der schwarz-roten Koalition im kommenden Jahr drei Milliarden Euro einsparen." https://is.gd/r9BKu2


    Vielleicht um die Kosten der Dienstfahrten für die Lehrer zu verniedlichen? Oder weil man sie in Zukunft nicht mehr voll erstatten möchte? Immerhin hält man ja offensichtlich nicht allzu viel von Recht und Gesetz. Lieber mal nicht in Vorleistung gehen... (Sowieso nicht.)

  • Stimmt bei euch nicht auch die Gesamtlehrerkonferenz über den Haushalt ab?

    Ja, aber die Kontingente sind strikt zweckgebunden. Also soundsoviel für Bücher, dafür darf man aber keine Lektüren kaufen usw. Dafür kriege ich keine extra Übersicht.


    Und dann kauft die Schulleitung erst mal das Notwendigste, Klassenbücher und Klopapier, bevor Werken noch 100€ für Sperrholz bekommt und Kunst 100€ für Bastelzeug. Die Hauswirtschaft kann dann für ihr Geld Nudeln, Salz und Öl im Vorrat holen, muss aber alle Hauswirtschaftsgruppen beschäftigen, teilweise 6 Stunden am Stück. Usw.

  • Das ist auch ok. Als Bereichsleitung möchte ich jedoch meinen KuK die Arbeit erleichtern und daher sehe ich mich da verpflichtet, mich um sowas zu kümmern.

    Ich kriege halt eine solche Tätigkeit, die dann noch mit A15 dotiert wird, nicht mit „Wirkungsgrad“ zusammen. Aber der spielt ja in Schulen keine Rolle.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es sind aber wirklich immer die, die mit Erwachsenen arbeiten, die meinen, es müsse so gehen.

    Du meinst am Berufskolleg gäbe es keine Kolleginnen, die zu Hause einen Kopierer betreiben, Bücher und Arbeitshefte kaufen, Schülerinnen mit privatem Material ausstatten, weil sie meinen, es ginge „nicht anders“? Ich gehöre mit an meiner Schule durchaus auch zur Minderheit.


    Ich benötige aber z.B. viel Verbrauchsmaterial für die SuS, dafür gibt's ein Kontingent und wenn das aufgebraucht ist, ist es weg.

    Eben. So what?


    Ich will

    ... ist keine gute Ratgeberin für professionelles Handeln.


    Und außerdem muss ich die Stunden mit irgendwas füllen, ich kann nicht nur Textarbeit machen lassen.

    Wieso nicht?


    Das entscheiden andere.

    Eben. Und die dürfen dann auch gerne die Verantwortung für die Folgen ihrer Entscheidung übernehmen.

    afür darf man aber keine Lektüren kaufen usw.

    Dann kauft man keine. Wenn Lektüren nicht gewünscht sind, sollte man keine anschaffen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    3 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Interessant, dass es okay zu sein scheint, privates Geld für die Bundeswehr [...]

    Zum Hobby habe ich schon etwas gesagt.


    [...] oder einen Arbeits-PC auszugeben,

    Nein, ich finde auch das nicht OK.


    aber nicht für den Klassenraum, indem man jeden Tag 6 Stunden verbringt.

    An maximal 5 Tagen in der Woche. Also dreißig von hundertachundsechzig Stunden, knapp 20%.


    Der Satz "Ich investiere lieber in Unterricht" ließ mich auch aufhorchen.

    Quelle?


    In der Grund- und bestimmt auch Förderschule ist Unterricht nicht nur sitzen und Inhalte erarbeiten, da kommt viel Freiarbeit, alternative Arbeitsplätze, Stationenarbeit und so weiter hinzu, das alles auch optisch sinnvoll aufbereitet werden sollte. Mir ist klar, dass ihr das in den höheren Schulen auch macht, aber die Sachen sehen anders aus. Und der Raum muss auch anders eingerichtet sein als in höheren Klassenstufen.

    Wenn das wirklich so sein müsste, gäbe es auch das Geld dafür. Jemand Entscheidendes sieht das anders als du.


    weil man dann besser arbeiten kann.

    Dann arbeite ich halt schlecht. Eben so, wie man es von mir erwartet. Wenn man wünschte, dass ich mit einem höheren Wirkungsgrad arbeitete, schaffte man die Voraussetzungen dafür.

  • Wurde uns gesagt.

    Das kannst du getrost wieder vergessen und ist der typische "Lehrerzimmer-Stammtisch-Talk". Natürlich gehen private Gegenständen von Lehrkräften nicht in das Eigentum des Landes oder des Schulträgers über, wenn diese mit in die Schule gebracht werden. Dafür gibt es schlicht keinerlei Rechtsgrundlage, es sei denn, es wird explizit eine Schenkung o.ä. vereinbart.

  • Anderer Schultyp, ich weiß, aber zumindest einen Überblick über das Budget sollte doch gewährleistet sein und wenn nicht, könnt ihr das nicht irgendwie beantragen?


    Für meine Fächer hat der/die Fachschaftsvorsitzende natürlich den Überblick über das fachspezifische Budget und bei Fachkonferenzen und Materialbestellungen wird darüber gesprochen und geschaut, was geht und was nicht, sonst kann man doch gar nicht planen.

    Ich finde die Vorstellung furchtbar, quasi im Dunkeln zu stochern und dann geht in der Schuljahresmitte das Budget aus, weil niemand das im Blick hat und ab da muss ich alles selbst zahlen oder es gibt nur noch stinklangweiligen Unterricht. So ist doch kein professionelles Arbeiten möglich.

  • Ich kriege halt eine solche Tätigkeit, die dann noch mit A15 dotiert wird, nicht mit „Wirkungsgrad“ zusammen. Aber der spielt ja in Schulen keine Rolle.

    Ich eigentlich auch nicht. naja, geht es halt Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht so schnell voran.

  • Ich finde die Vorstellung furchtbar, quasi im Dunkeln zu stochern und dann geht in der Schuljahresmitte das Budget aus, weil niemand das im Blick hat und ab da muss ich alles selbst zahlen oder es gibt nur noch stinklangweiligen Unterricht. So ist doch kein professionelles Arbeiten möglich.

    Bei uns läuft es andersrum, wir bekommen am Anfang des Jahres die Wünsche der Kollegen als Fachkonferenzleitungen und die Verwaltungsleitung kriegt das Budget.

    Bevor irgendein Fachbereich irgendwas äußern darf, wird erstmal geschaut, was brauchen wir für Bücher (die ja in Berlin von der Schule gestellt werden, Arbeitshefte auch) und erst danach können wir gucken, was möchten/brauchen wir ansonsten noch.
    Achso, eigentlich ist vom Land Berlin festgelegt, dass IT meiner Meinung nach mindestens 10% des Budgets bekommen muss, tja, soviel ist meist schon gar nicht mehr da, wenn alle Bücher gekauft werden.

    Aber die Wünsche müssen eben vorher geäußert werden und bis zum nächsten Jahr geht dann je nach Fachbereich eben maximal noch Kleinkram.

  • Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht so schnell voran.

    Eben. Wann immer wir uns mit Schrott beschäftigen, bleiben andere Sachen auf der Strecke. Und so werden die Materialien, die Infrastruktur etc., die uns die Arbeit erleichtern sollen, eben zu Dingen, die uns von der Arbeit abhalten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • als jemand der sich aber mit Fußware sehr gut auskennt als ultraläufer und Wanderer lege ich da wert drauf das es eine sehr hochwertige Qualität hat. Das hat nicht mit haben wollen zu tun.

    Es gibt aber schon ein paar Stufen zwischen "sehr hochwertige Qualität" und "Füße Wund laufen weil nix taugt".

  • Wenn das wirklich so sein müsste, gäbe es auch das Geld dafür. Jemand Entscheidendes sieht das anders als du.


    Es gibt ja Ausstattung, so ist es nicht, das schrieb ich ja auch. Ich schrieb dann weiter mit Beispielen wie Wandgestaltung etc.

    Ich verstehe deine Sichtweise absolut! Es ist eine Gratwanderung und immer eine Abwägung, und im Prinzip sollte man kein privates Geld ausgeben, aber in der Realität macht man es dann oft eben doch. Ich versuche immer, so wenig wie möglich auszugeben und überlege mir fünfmal, ob ich etwas kaufen will oder nicht. Früher hab ich mehr ausgegeben.

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