• Offizieller Beitrag

    Ja.

    Aber Wenn du dein eigenes Geld für ein Abschlussfrühstück oder ähnliches ausgibt, steht sofort der "leuchtende Kinderaugen"-Vorwurf in Raum. Nicht nur bei Klassenfahrten.

    Von einigen UserInnen hier kommt das tatsächlich. Aber die müssen nicht mein Maßstab sein.

  • Es geht mir nicht um Ausgaben, die man nicht machen sollte oder um Ausflüge, die man sein lassen sollte.

    Es geht mir um die Wortwahl "leuchtende Kinderaugen". Sind wir hier im Lehrerforum, wo es um echte Argumente geht oder irgendwo, wo es um polemische Worte geht?

    Man übersetze mir "leuchtende Kinderaugen" in echte Fachbegriffe und wir können sachlich argumentieren und diskutieren.

  • Es geht mir nicht um Ausgaben, die man nicht machen sollte oder um Ausflüge, die man sein lassen sollte.

    Es geht mir um die Wortwahl "leuchtende Kinderaugen". Sind wir hier im Lehrerforum, wo es um echte Argumente geht oder irgendwo, wo es um polemische Worte geht?

    Man übersetze mir "leuchtende Kinderaugen" in echte Fachbegriffe und wir können sachlich argumentieren und diskutieren.

    Meine Frage, was das bedeuten würde, bleibt von den User*innen, die diesen Begriff nutzen, anscheinend nicht umsonst unbeantwortet. Da steckt nämlich offensichtlich nicht mehr dahinter, als Polemik, um das eigene Handeln bzw. nicht-Handeln aufzuwerten. (Warum auch immer man dies nötig hat.)

  • Wenn man auf das Kindchenschema abfährt, sollte man in die Zoos gehen und sich Tierbabys anschauen... (s. Pandas im Berliner Zoo, ganz aktuell)


    "Lernfreude" erzielt man mit freundlicher Atmosphäre im Unterricht, motivierender Stimmung, Lachen und Lockerheit, aber auch mit Zeiten der Konzentration und Ruhe, der Wertschätzung, Fairness und Konsequenz (kann ergänzt werden). Die Mischung macht es. Und wenn die Kinderaugen dann zusätzlich noch leuchten, okay.

    Wir haben viele pädagogische Freiheiten. Wie die einzelnen Lehrkräfte ihren Unterricht so erfolgreich gestalten, dass sie ihre Ziele erreichen, kann ihnen überlassen bleiben. Und dass man dafür nicht die eigenen Finanzen dezimieren sollte, ist hier auserzählt. Wer es trotzdem macht, hat Gründe. Auch die wurden erklärt. Dass das System Schule sich ändern muss, ist auch klar. Aber ein paar Gimmicks für gut gelaunte Schüler*innen schaden auch nicht.


    Meine Viertklässler bei der Abschlussfeier:

  • Mich würde ein Definition dieses Bullshit-Begriffs ehrlich gesagt auch mal interessieren. In einem anderen Thread gebrauchte den jemand um zu umschreiben, dass ja lernwirksamer Unterricht eigentlich schon zu viel verlangt sei. Gerade im Praktikum erlebe ich es recht oft, dass Schüler*innen Spass daran haben etwas mit den Händen zu machen und zu verstehen, was sie da eigentlich tun. Sie freuen sich z. B. wenn sie mit selbstgebauten Trockenbatterien einen Windpark antreiben können. Zählt das schon unter "leuchtende Augen"? Also dafür bereite ich einfach nur die Praktikumsunterlagen vor, das Material stellt der Kanton zur Verfügung und die Jugendlichen müssen es sich selber lustig machen. Es hilft natürlich, wenn ihnen vorher einer die Grundlagen beigebracht hat um überhaupt zu verstehen, wie so eine Batterie funktioniert. Dafür werde ich aber bezahlt.


    Worauf ich ehrlicherweise nur mässig Lust habe, sind Wahlfachwochen, für die ich irgendwelche Praktikumsversuche vorbereite, die niemand versteht weil es gar nicht die passende Zielgruppe ist und die nur "zum Spass" gemacht werden. Den Spass können die bitte irgendwo anders ohne mich haben, das ist mir echt zu doof. Bedauerlicherweise werde ich zu solchen Aktionen gelegentlich genötigt, aber gut, bezahlt ist es wiederum auch.


    Was ich wiederum gerne mache ist, z. B. in einer letzten Stunde vor den Ferien mal ein Frühstück mit einer Klasse zu organisieren. Dann bringt jeder was mit, man brät ein Spiegelei über dem Gasbrenner, hat Spass und plaudert ein bisschen. Mein Aufwand dafür ist überschaubar, recht viel mehr als den obligatorischen Tee und vielleicht ein Brot spendiere ich dafür nicht. Wenn das auch unter "leuchtende Augen" fällt, ist das ja ziemlich easy.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde den Begriff als eine Kritik an dem wiederholten Verweis auf das Glück, das die Kinder in den entsprechenden Situationen empfinden könnten, was wiederum seine Ursachen in einer ungesunden individuellen Auffassung des Berufsethos hat, definieren. Leuchtende Kinderaugen sind ja per se nichts Verwerfliches - ich sehe jeden Tag mehrmals in solche Augen - nämlich die meiner Kinder.

  • Warum aber, frage ich, macht man solchen Unsinn, wenn nicht für die Kinder? Für die Eltern oder die Kolleginnen? Die Kinder immerhin sind die Leidtragenden jeder Fehlentscheidung. Da ausgleichend wirksam sein zu wollen, ist doch ein ehrenwerter Anspruch. Ich halte es nicht für absurd, das zu wollen.


    Für absurd halte ich die Umsetzung. Wenn man z. B. mit zu wenig Aufsichten auf Tour geht, handelt man effektiv gegen die Interessen der Kinder, wenn man sie nicht adäquat beaufsichtigen kann.


    Hier wurde angeführt, man müsse gewisse Dinge so machen, weil es nicht anders ginge. Man könne z. B. sonst keinen Unterricht machen. Das ist natürlich falsch, aber es wird trotzdem vorgebracht. Es geht immer anders. Und wenn es eben so geht, dass nichts geht. Wenn ohne die privaten Ressourcen kein Unterricht möglich wäre, ist die private Anschaffung nicht alternativlos. Die Alternative ist benannt: der Unterricht fällt aus, wird verschoben oder sieht anders aus.


    Mit „es geht nicht anders“ wird ein Problem benannt, ohne es zu sehen. Da fehlt etwas, man braucht etwas. Aber eben nicht die privaten Ressourcen, sondern dienstliche. So lange man nicht versteht, dass man dieses grundsätzliche Problem nicht durch Ersatzvornahmen lösen , sondern nur verschleiern kann, tja, dann wird man es eben auch nicht lösen können.

  • Leuchtende Kinderaugen sind super. Wenn wir sie in der Schule mit unseren Fächern oder anderen schulischen Dingen begeistern können, ist das immer gut. Im Rahmen der eigenen Arbeitszeit und mit den schulischen Mitteln immer erstrebenswert, wenn man zusätzlich zu Gehalt oder Bezügen die „leuchtende Kinderaugen“ erzielen kann.


    Schwierig wird es erst dann, wenn man sich in erheblichen Maß über die Arbeitszeit hinaus (also ohne Bezüge oder Gehalt) oder mit privaten Mitteln (Fahrtkosten/Möbel) nur für die „leuchtenden Kinderaugen“ einbringt. Noch schwieriger wird es, wenn dieser über die dienstlichen Aufgaben hinausgehende Einsatz von anderen sogar erwartet wird.

  • Mir wurde der größte Druck von Sek-I-Lehrkräften gemacht, die meinten, es wäre normal, 4stellige Beträge für Ausflüge mit einer kompletten Klassenstufe vorzustrecken und so gar nicht verstehen konnten, dass ich mich geweigert habe, einen niedrigen 3stelligen Betrag vorzustrecken und mich dafür mit meiner Chefin (auch Sek-I-Lehrkraft) angelegt habe, die echt persönlich wurde.

    Verrückt. Wahrscheinlich ist es weniger die Schulart als einfach bestimmt Schulen, die ein übertriebenes Fahrtenkonzept haben und damit einhergehend über Jahre diese Erwartungshaltung bei den Eltern schüren und damit auch den Druck an alle KuK weiterreichen, nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht".

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