Beim Thema Überstunden können wir auf keinen grünen Zweig kommen, weil Rechtslage und persönliches Empfinden hier nicht in Einklang zu bringen sind.
Die Rechtslage erlaubt den Verzicht auf Nachtruhe und 24-h-Dienste?
Beim Thema Überstunden können wir auf keinen grünen Zweig kommen, weil Rechtslage und persönliches Empfinden hier nicht in Einklang zu bringen sind.
Die Rechtslage erlaubt den Verzicht auf Nachtruhe und 24-h-Dienste?
woher sollten die Lehrkräfte plötzlich wissen, dass es bei dem Mädchen aufgrund der Diabetes so war?
Das hätten sie eben gewusst, wenn sie die Krankheiten abgefragt hätten.
sagt Bescheid, wenn wir eine Sammlung erstellen sollen.
Wegen meiner nicht. Ich fahre eh nicht.
Es ging im vorliegenden Fall darum, dass bereits eine sehr einfache und standardmäßig zu erfolgende Abfrage unterlassen wurde und gerade deren Unterlassen ursächlich für den weiteren Verlauf war. Dass man bei der Durchführung von Fahrten eine solche Abfrage vornimmt, gehört schlicht zum kleinen 1x1 und lernen bei uns bereits die Lehramtsanwärter.
Vor dem Vorfall habe ich von dieser Abfrage noch nie etwas gehört, weder in der Ausbildungsschule im Ref. noch an der aktuellen Schule. Entsprechend habe ich so etwas auch noch nie abgefragt. Nur dem Glück habe ich es folglich zu verdanken, dass ich nicht selber im Knast gelandet bin.
Wer weiß welche Dinge ich noch alle falsch gemacht habe ohne es zu wissen. Vor dem Hintergrund empfinde ich Klassenfahrten jedenfalls als unkalkulierbares Risiko für mich als Lehrer, weswegen ich mir auch nicht vorstellen kann zu fahren. Zumal mir solche Fragebögen eh nicht helfen würden, weil ich nicht auf Basis der Angaben Schüler von der Klassenfahrt ausschließen kann. Ich denke diesbezüglich insb. an psychische Erkrankungen.
weswegen ich mir auch nicht vorstellen kann zu fahren.
Gute Idee. Dann muss man sich auch nicht überlegen, wo man gerne hinführe.
Zumal mir solche Fragebögen eh nicht helfen würden, weil ich nicht auf Basis der Angaben Schüler von der Klassenfahrt ausschließen kann
Aber du könntest auf Basis der Fragebögen reagieren und passend Hilfe holen.
Es sei denn, du bist im australischen outback. Dann musst du selbst ran und kannst nicht sagen ...
„Ich kann das nicht (also soll es tunlichst ein Anderer machen).“ Es gibt keine Rückfallebene
Aber du könntest auf Basis der Fragebögen reagieren und passend Hilfe holen.
Die Antwort darauf habe ich oben schon gegeben:
Ich bin nur Lehrer und kein Arzt, kann also gesundheitliche Probleme nicht in dem Umfang erkennen, wie es die Gerichte immer wieder einfordern. So bleibt eigentlich nur ärztlich begleitete „Seniorenreisen“ als Klassenfahrt zu buchen, um dem Haftungsrisiko zu entgehen. Aber solche Fahrten sind natürlich im Rahmen einer Klassenfahrt unbezahlbar teuer.
Aber hattest du nicht angeregt, dass man ins Outback reisen müsse, damit die Schüler über sich hinauswachsen und nicht die Verantwortung abgeben sollen?
Also: geh doch mit gutem Beispiel voran. Wenn du sowas forderst. 😉
Ich habe bei meiner letzten Klassenfahrt (Klasse 4) ausführlich Krankheiten und Medikamente abgefragt. Alle Eltern von Kindern, die Medikamente nahmen (4 Stück) haben mir es schriftlich gegeben und unterschrieben, dass ihr Kind die Medikamente selbstständig nimmt. Was war? Vor lauter Angst, etwas falsch zu machen, habe ich mir die Medikamentengaben bei den betroffenen Kindern nochmals genau notiert und habe sie morgens, mittags und abends gefragt, ob sie die Medikamente genommen haben. Nicht ein einziges Mal hat auch ein einziges Kind selbstständig daran gedacht.
Ich bin dann jeweils mit den Kindern einzeln auf ihre Zimmer gegangen und habe sie unter meiner Beobachtung die Tabletten schlucken lassen. Bei einem Kind waren es 3 unterschiedliche Tabletten in einem Döschen und wir haben zusammen etwas länger gebraucht, um diese richtig zuordnen zu können... Am Ende hat alles gut funktioniert, aber ohne meine Unterstützung eben nicht, obwohl die Eltern etwas anderes behauptet haben. In fremder Umgebung und mit den ganzen Ablenkungen läuft es manchmal eben nicht wie immer.
Beim Thema Überstunden können wir auf keinen grünen Zweig kommen, weil Rechtslage und persönliches Empfinden hier nicht in Einklang zu bringen sind.
Ich erzähle gerne Anekdoten
Besuch mit der Schulklasse im "Sealife". Ich schaue, dass mir auf dem Rundgang niemand die Zeit vergisst und stundenlang die süßen Pinguine betrachtet. Ich treibe daher die Nachhut. Am Ausgang treffe ich den rest der Klasse, der bereits eine dreiviertzel Stunde in der Cafeteria bei der zweiten Portion Pommes sitzt
Immerhin haben sich alle an meine Anweisung gehalten:
"Niemand verlässt das Gebäude ohne mich!"
Ich habe bei meiner letzten Klassenfahrt (Klasse 4) ausführlich Krankheiten und Medikamente abgefragt.
Das ist Standard und MUSS. Besonders die Abfrage von Allergien. Was man nicht abfragen kann, ist die Wahrscheinlichkeit von Panikattacken.
Beim Besuch des Fernsehturms in Stuttgart war eine Schülerin dabei, die oben auf dem Turm begann zu hyperventilieren.
Gerettet haben mich - und das Mädchen zwei Dinge:
1.) Zufällig kam einige Wochen zuvor in einer Medizinsendung im Fernsehen der Tipp, wie man darauf reagieren soll.
2.) Zufällig hatte ich eine (noch unbenutzte) Hundekötteltüte in der Innentasche meines Anoraks.
Anweisung an die Schülerin: Tüte vor den Mund und gleichmäßig aus- und einatmen. Durch die Rückatmung von CO2 wird der 02-Überschuss der Hyperventilation abgebaut und die Schülerin konnte gefahrlos mit dem Lift nach unten.
Während der Liftfahrt hatte ich bereits das Handy mit 112 griffbereit. Unten war alles wieder im Lot.
Manchmal braucht man auf der Klassenfahrt Nerven - und einen Schutzengel. Da mag Manchereiner lachen, aber isso.
Auch wenn es rechtlich anders aussieht: Ich finde es schon erstaunlich, dass Krankheiten wie Diabetes nicht von Eltern mitgeteilt werden. Man meint denen müssten die eigenen Kindern wichtiger sein als mir. Aber nein, da muss dann erst Papa Lehrer nachfragen.
Aber hattest du nicht angeregt, dass man ins Outback reisen müsse, damit die Schüler über sich hinauswachsen und nicht die Verantwortung abgeben sollen?
Aus pädagogischer Sicht befürworte ich das auch heute noch ausdrücklich, damit die Schüler aus ihrer Vollkasko-Mentalität herausgeholt werden und so mal erfahren, dass ihr Können bzw. Nicht-Können eben den Unterschied macht. Viele sagen heute ja: „Das kann ich nicht“ und meinen damit eigentlich „ich habe keinen Bock mich anzustrengen, um es zu erlernen.“
Also: geh doch mit gutem Beispiel voran. Wenn du sowas forderst. 😉
Ok, dann nehme ich also den attestiert schizophrenen Schüler mit, dessen Krankheit dadurch offenbar wurde, dass er im Wahn im Unterricht versucht hat Suizid zu begehen, weil die Stimmen ihm dies befohlen hätten?
Die Eltern hatten uns davon auch nichts berichtet, eben bis es zum großen Knall kam. Mein erster Gedanke war nur: „Gottseidank haben ihm nicht die Stimmen befohlen einen Anderen umzubringen!“
Unterschreibst Du als Schulleiter mir eine dienstliche Anordnung, dass ich diesen Schüler bei der Klassenfahrt mitnehmen muss?
Wie soll ich mich als Laie auf so eine Fahrt vorbereiten? Du hast ja eingefordert, dass ich mich vorzubereiten hätte, um allen Schülern die Klassenfahrt zu ermöglichen. Außer einer echten 24/7 Bewachung dieses einen Schülers fällt mir da nichts ein.
Unterschreibst Du als Schulleiter mir eine dienstliche Anordnung, dass ich diesen Schüler bei der Klassenfahrt mitnehmen muss
Ich würde dir als Schulleiter auch keine Klassenfahrt ins Outback unterschreiben, damit die Schüler fernab jeder Unterstützung
so mal erfahren, dass ihr Können bzw. Nicht-Können eben den Unterschied macht
Aber das willst du ja. (Ibkl. Der Tatsache, dass man da kein schnelles medizinisches "Fallback-Netz" hat.)
Evtl. Solltest du dich mit deinen Forderungen nicht so weit aus dem Fenster lehnen. 😉
Aus pädagogischer Sicht befürworte ich das auch heute noch ausdrücklich, damit die Schüler aus ihrer Vollkasko-Mentalität herausgeholt werden und so mal erfahren, dass ihr Können bzw. Nicht-Können eben den Unterschied macht.
Da reicht doch auch die nächste Kletterwand. Oder eine Divisionsaufgabe mit Rest.
Oder eine Divisionsaufgabe mit Rest.
Das ist ja genau das. In der Ausbildung lernt man, dass man binnendifferenziert unterrichten soll. Die guten und sehr guten Schüler sollen also schwerere bzw. mehr Aufgaben bekommen.
In der Praxis handeln diese Schüler aber eben wie jeder Homo Oeconomicus und arbeiten dann extra langsam, weil sie es ja eh können und sich die Mehrarbeit ersparen wollen.
Dieses Handeln eines jeden Einzelnen ist durchaus verständlich, führt aber in Summe dazu, dass wir das Niveau immer weiter nach unten nivellieren. In der Folge beklagen wir dann an den allgemein bildenden Schulen, dass das Abitur nichts mehr wert ist und im berufsbildenden Bereich hat der (Handwerks-) Meistertitel an Reputation eingebüßt. Entsprechend hatte ich ja schon einmal die These aufgestellt, dass man oberhalb vom Handwerksmeister noch einen Abschluss einführen müssten, den wirklich nur die besten zehn Prozent bestehen, der also wirklich eine Auszeichnung darstellt und nicht bloß eine Erlaubnis ist eigenverantwortlich zu arbeiten.
Laut KMK hat sich der 1,0er Abischnitt zwischen 2008 und 2023 verdreifacht. Bäääam! Es werden alle immer schlauer.
*Ironie off*
Beim Besuch des Fernsehturms in Stuttgart war eine Schülerin dabei, die oben auf dem Turm begann zu hyperventilieren.
Exakt das ist MIR unerwartet passiert, im Oberhausener Gasometer. Mir war bis dato nicht ansatzweise bewusst, dass ich in dem Bereich Probleme habe, aber der Aufzug ging auf, ich hab 3 Schritte gemacht, jemand öffnete die gegenüberliegende Tür zur Aussichtsplattform und es ging schlagartig absolut gar nichts mehr. Ich hab mich an der Wand entlang zurück zum Aufzug gehangelt und das Hirn funkte nur noch "runter", Schüler (Klasse 6) oben unbeaufsichtigt... sind auch außen über die eigentlich gesperrte Treppe runtergelaufen, was sie explizit nicht sollten... am Ende ist nichts passiert, aber ich frage mich bis heute, wie man so eine Situation professionell löst, wenn man plötzlich selbst zum Totalausfall mutiert 🙁
Ich habe eine Wespengiftallergie und musste mal auf einer Wanderung mit ca 80 Kindern und zu niedrigem Personalschlüssel mein Notfallset einsetzen. Da habe ich mich Ähnliches wie Maylin85 gefragt.
Aber die Antwort ist in diesen Fällen eigentlich ganz einfach: Keine außerunterrichtlichen Veranstaltungen mit zu wenig Begleitpersonen.
Es müssen mindestens so viele Kollegen sein, dass die Unternehmung geordnet abgebrochen werden kann. Wenn ein Kollege wegen so etwas ausfällt, sollte er sich darauf verlassen können, dass andere dabei sind und übernehmen können.
In der Theorie also ganz einfach.
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