• Doch, siehe "Fall Emmely". Dort ging es genau darum.

    Da ging es um eine Supermarkt-Kassiererin, die Pfand-Bons, die der Markt ausgestellt hatte, zu eigenen Gunsten eingelöst hat.

    Eine Schule verkauft keine Getränkedosen, stellt keine Pfandbons aus und löst diese auch nicht ein.

    Eventuell könnte sich der Schul-Kiosk (oder Cafeteria) berechtigt fühlen. Aber auch da wird es schwierig. Warum sollte der Kiosk Ansprüche an das Pfand stellen, das ursprünglich nicht bei ihm erworben wurde.

  • Hier, *Hand heb*


    Also: Wo gibt es in Deutschland Gegenden ohne Mobilfunkempfang, ohne Supermärkte und ohne ÖPNV im Umkreis von mindestens 30km (besser 50km)?


    Ich kenne nur einzelne Täler ohne Mobilfunkempfang. Da muss man dann erst einmal 2km den nächsten Hügel hinauf latschen, um wieder im Netz zu sein.

    Nun - im Umkreis von 30 Kilometern gibt es an meinem Wohnort durchaus Handyempfang. Nur an meinem Wohnort - zumindest mit Vodafone/O2/1&1 so marginal, dass ich für die Zweifaktor-Verifizierung vor die Haustüre muss und mich im Kreis drehe, bis ein Balken erscheint. Und ich wohne oben am Hügel.
    ÖPNV gibt es bei uns seit mehr als 2000 Jahren. Hier haben sich 3 Römerstraßen gekreuzt, heute sind wir Verkehrsknotenpunkt für die Strecken Barcelona-Bratislawa und Zürich-Meersburg-Stuttgart, damit auch für Buslinien. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Fahrt doch mal nach Brandenburg 😉

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  • Tja, dann laufen wir langsamer, aber das schaffen wir.

    Ich hatte auf dem letzten Klassenausflug auch so ein Erlebnis. Es ging darum in Paderborn von der Universität zum Westerntor zu laufen. Das sind 1,8km mit leichtem Gefälle. Google veranschlagt für den Weg 27 Minuten. Ich hatte schon 50 Minuten eingeplant und die Schüler im Alter von 17 bis 21 haben selbst das nicht geschafft.


    Im Ergebnis war dann der Bus weg und wir mussten eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Da der uns zum nächsten Veranstaltungsort bringen sollte und wir dort eine Führung mit festem Termin gebucht hatten, fiel somit die Mittagspause aus. Wir standen alle mehr schlecht als recht bei Regen im Bushäuschen. Innerlich habe ich mich schon ein wenig gefreut, da den Schülern so mal die Konsequenz ihres Handelns vor Augen geführt wurde.

  • Mein Gefühl sagt mir, es ist falsch, sich am Leergut der Schüler zu bereichern, aber was da die offizielle Richtlinie ist, weiß ich nicht.

    Herrenloses Pfandgut, das im und um das Schulhaus herumliegt ist - herrenlos.
    Zur Finanzierung der Abschlussfahrt mit meinen 9ern hat das Pfand beigetragen. In die Ecke des Klassenzimmers stellten wir einen Halter für den "Gelben Sack". Die Schüler haben ihre eigenen oder im Flur und Hof gefundenen Pfandflaschen eingeworfen. Am Wochenschluss gingen dann zwei Schüler auf dem Heimweg beim Supermarkt vorbei und haben die Pfandflaschen eingelöst. Geld ging in die Klassenkasse. Es ist erstaunlich, was da über die Monate zusammenkommt ;)

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  • Ob Outback oder Sauerland spielt doch keine große Rolle. Solange Papa/Mama Lehrer dabei sind, haben Kinder jederzeit einen Ansprechpartner, dem sie die Ohren volljammern können und müssen sich auf gar nix einlassen. Da sollte man sich als Lehrer eher fragen, ob man das überhaupt eine Woche ertragen möchte. Dann doch lieber Fahrt in eine Stadt mit ordentlichem Programm, damit die Kinder auch abends müde sind.

  • Als Alternative zur Klassenfahrt und mit mehr Selbstverantwortung, aber eben gleichzeitig pädagogisch begleitet gibt es das Programm herausforderung.eu, bei dem sich die Jugendlichen geleitet ein Projekt suchen, das sie dann im finanziellen und zeitlichen Rahmen einer Klassenfahrt durchführen. Gleichzeitig geht es aber wohl auch um die Verantwortung für andere und die Umwelt, da die Projekte einen Bezug zu BNE haben. Alpen-Überquerung, Kanufahrten, im Kloster leben oder auf einem Gnadenhof helfen. Ich las davon im Rahmen von Schule im Aufbruch und dem Frei Day von Margret Rasfeld.

  • Herrenloses Pfandgut, das im und um das Schulhaus herumliegt ist - herrenlos.
    Zur Finanzierung der Abschlussfahrt mit meinen 9ern hat das Pfand beigetragen. In die Ecke des Klassenzimmers stellten wir einen Halter für den "Gelben Sack". Die Schüler haben ihre eigenen oder im Flur und Hof gefundenen Pfandflaschen eingeworfen. Am Wochenschluss gingen dann zwei Schüler auf dem Heimweg beim Supermarkt vorbei und haben die Pfandflaschen eingelöst. Geld ging in die Klassenkasse. Es ist erstaunlich, was da über die Monate zusammenkommt ;)

    Das ist meinem Gefühl nach ein Unterschied, ob herrenloses Pfand im Schulhaus von Schülern gesammelt und für eine Klassenfahrt verwendet wird, oder ob der Lehrer damit rausgeht und das Geld in die eigene Tasche steckt, aber wie gesagt, ich argumentiere nach meiner eigenen Moralansicht, nicht nach dem geltenden Recht (was ich wie gesgt nicht kenne).

  • Da ging es um eine Supermarkt-Kassiererin, die Pfand-Bons, die der Markt ausgestellt hatte, zu eigenen Gunsten eingelöst hat.

    Ja genau. Es ging darum, dass die Mitarbeiterin eines Unternehmens Pfand-Bons eines Kunden zu eigenen Gunsten eingelöst hat. Hier soll es gerade darum gehen, dass ein Mitarbeiter einer Behörde (auch wenn er Beamter ist) Pfand von Schülern zu eigenen Gunsten einlösen möchte. Worin genau soll da der wesentliche Unterschied bestehen?

  • Nein, man kann die als Lehrkraft durchaus wegbringen, wenn man möchte. Aber nicht zu eigenen Gunsten. Man könnte den Erlös ja z.B. über den Förderverein spenden.

  • Warum nicht? Viele Pfandflaschen liegen 2 Wochen hinter der Heizung oder bereits im Mülleimer. Hat man als Beamter nicht unbedingt nötig, aber vermissen würde die auch keiner mehr. Prophylaktisch einen gelben Spendensack für Fahrten aufhängen ist natürlich auch eine gute Idee. Da hätte ich aber Sorge, dass einer dann lange Finger macht.

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    • Offizieller Beitrag

    Nein, man kann die als Lehrkraft durchaus wegbringen, wenn man möchte. Aber nicht zu eigenen Gunsten. Man könnte den Erlös ja z.B. über den Förderverein spenden.

    würde ich so machen.

    Aber ein rechtliches Problem für einen Lehrer / Beamten sehe ich nicht, wenn er "Müll" in der Schule einsammelt und den Pfand einlöst.


    Parallelen zum Fall Emely sehe ich da nicht.

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    • Offizieller Beitrag

    Warum nicht? Viele Pfandflaschen liegen 2 Wochen hinter der Heizung oder bereits im Mülleimer. Hat man als Beamter nicht unbedingt nötig, aber vermissen würde die auch keiner mehr. Prophylaktisch einen gelben Spendensack für Fahrten aufhängen ist natürlich auch eine gute Idee. Da hätte ich aber Sorge, dass einer dann lange Finger macht.

    Ich kann der Idee durchaus etwas abgewinnen - bei unserer Wegwerfgesellschaft - auch was Pfandflaschen betrifft - kommt da einiges zusammen.

  • Prophylaktisch einen gelben Spendensack für Fahrten aufhängen ist natürlich auch eine gute Idee. Da hätte ich aber Sorge, dass einer dann lange Finger macht.

    Die gegenseitige soziale Kontrolle hat da schon funktioniert. Immerhin ist klar, dass es um das Geld der Klasse geht. Wer da klaut, ist Paria.

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