• Und man muss nicht kochen :)

    Sondern dass essen, was einem in der „Unterkunft” angeboten wird. Guten Appetit. Ich kann übrigens auch außerhalb von Klassenfahrten ein Speiselokal aufsuchen, wenn ich keine Lust zum Kochen habe. Oder ich lade mich irgendwo ein.


    Nette Wochen, „coole“ Unternehmungen und wirklich schöne Gegenden habe ich in den Ferien. Mag sein, dass die jährlichen zwölf Wochen dafür zu wenig sind. Aber. Da kann ich mir die Leute, mit denen ich fahre, übrigens aussuchen. So ist sichergestellt, dass es wirklich die richtigen sind. Oder ich fahre halt mal allein. Das geht bei Klassenfahrten nicht. Zwanzig bis dreißig Kundinnen sind da eher nicht so meine favorisierte Reisebegleitung.


    Das ist sicher alles Geschmackssache. Und das soll es auch bleiben. Diejenigen, die es sich nicht verkneifen können, ihr Geld zu verschenken, sollten im Hinterkopf behalten, dass das ihrem Gusto entspricht, und bitte keine Erwartungshaltung auf andere projizieren.


    Und ich bitte zu beachten, dass sich die Maßstäbe nicht verschieben. Wenn man pädagogisch geboten ist und man selbst gerne fährt, dann passt ja alles. Dann wünsche ich eine gute Fahrt. Man soll sich nur davor hüten, zu fahren, weil man gerne fährt. Immerhin müssen auch die Eltern das Geld für eine Fahrt irgendwoher nehmen. Das macht vielleicht keinen Spaß, wenn es um eine nette Woche für die Lehrerinnen ghet. Da muss schon ein Nutzen für die Schülerinnen erkennbar sein.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Dass es etliche Kolleginnen gibt, die sehr gerne auf Klassenfahrt fahren, haben wir glaub ich ausreichend diskutiert. Mit den richtigen Leuten und guter Planung ist das nämlich nicht die Hölle, wie einige hier glauben, sondern ne nette Woche mit coolen Unternehmungen in einer schönen Gegend. Und man muss nicht kochen :)

    Es ist aber immer Ausbeutung, da man plötzlich die dreifache Arbeitszeit hat (oder jedenfalls die doppelte und Bereitschaft).

  • Es ist aber immer Ausbeutung, da man plötzlich die dreifache Arbeitszeit hat (oder jedenfalls die doppelte und Bereitschaft).

    Das stimmt doch einfach nicht, zumindest nicht mit den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit denen du auch arbeitest. Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.

  • Sondern dass essen, was einem in der „Unterkunft” angeboten wird. Guten Appetit

    In Südtirol war die Verpflegung in der Unterkunft immer prima

  • Das stimmt doch einfach nicht, zumindest nicht mit den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit denen du auch arbeitest. Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.

    Ich finde schon, dass das stimmt. Fachlich bedingt darf ich jetzt das zweite Jahr eine Woche nach Spanien. Natürlich bin ich gerne in Spanien, aber es ist eben 24/7 Arbeit. D. h. nicht, dass ich da ununterbrochen schufte, aber den Stress spüre ich schon und ich wäre auch nicht überrascht, wenn ich danach wieder krank wäre.


    Ich glaube auch nicht, dass es mit jüngeren Schülern anstrengender wäre. Ich durfte letztes Jahr dem Hotel erklären, warum ein Zimmer vollgekotzt war. Und ich meine damit nicht, dass da jemand die Kloschüssel nicht getroffen hat, sondern Tapeten und Bettwäsche. Das war nicht angenehm und schon gar nicht angenehmer als Unterricht.

  • Die "Rechnung" ist ganz einfach: Wenn ich nicht auf Klassenfahr gehe, muss ich eine Woche Sonderprogramm planen. Für mich als MINT-Lehrperson bedeutet das eine immense Materialschlacht, Organisation von Exkursionen, Aufsicht im Labor etc. In der Regel mit Schülerinnen und Schüler, die im Wahlangebot meinem Kurs als 2. oder 3. Wahl zugeteilt wurden und entsprechend keine Lust haben. Vor den letzten Sommerferien hatte ich zum ersten mal überhaupt einen Kurs, in dem ihn alle als 1. Wahl gewählt hatten, dann war es wenigstens noch lustig. Der Arbeitsaufwand bleibt. Eine Bildungsreise planen wir während der Klassenstunde und dann fahren wir halt. Mein Aufsichtsaufwand hält sich in Grenzen, wir haben überwiegend sehr anständige Schüler*innen. Das grösste "Spektakel" war mal eine Schülerin kurz vor der Blutvergiftung infolge eines Instektenstichs. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand während der Laborarbeit so verletzt, dass ein Arzt konsultiert werden muss, halte ich für ungleich höher. Vielleicht hat man ja sonst weniger Stress, wenn man Spanisch unterrichtet. Dann ist es doch aber OK, wenn man den mal eine Woche hat, mindestens Chemie und Sport hat den immer (Sport hat bei uns bei weitem die höchste Unfallrate).

  • Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.

    Was auch immer Sonderunterricht sein soll. Haben wir hier nicht, insofern ist das kein Vergleichspunkt. Tatsächlich ist Unterricht im Schnitt das vergleichsweise Entspannteste an unserem Job. Klassenfahrten empfand ich immer als außergewöhnlich anstrengend. Acuh wegen der langen Dienstzeiten und wenigen Rückzugsmöglichkeiten.


    In Südtirol war die Verpflegung in der Unterkunft immer prima

    Mag sein. Kann ich nicht beurteilen. Ich war da noch nie. Die tatsächlcine grusligsten Speiseerlebnisse hatte ich nunmal aber auf schulischen Veranstaltungen. Nicht nur Klassenfahrten sondern auch bei Fortbildungen, wo wir als Kollegium in irgendeine „Bildungsstätte“ verfrachtet wurden. Da kann man sich halt nicht aussuchen, wo man essen geht, wann und mit wem. Das ist schon eine erhebliche Einschränkung. Wenn dann die Speisen von jemandem zubereitet wurden, die tatsächlich und überhaupt nicht kochen kann, wird es eng.


    Mittlerweile nehme ich mir immer meine Vesperdose mit.


    Das ist bei Klassenfahrten ja noch extremer, weil mir nicht mal die Freizeit zugestanden wird, meine Nahrung aufzunehmen, sondern ich im Dienst mit den Schülerinnen esse. Ich bin schon beim Frühstück im Dienst und beim Abendessen immer noch. Macht euch das keinen Stress, mir schon. Und zwar gibt es das, was es da gibt. Seid versichert, außerhalb Südtirols gibt es furchtbar schlechte Köchinnen.


    Eigentlich müsste man im Hotel außerhalb der Schülerinnen-Unterkunft untergebracht sein und nach dem eigenen Frühstück dort erscheinen, um die jungen Menschen zu beaufsichtigen. Aber das führt jetzt etwas weit weg.


    Mir bleibt die Erkenntnis, dass ich nicht fahren möchte. Unterm Strich ist's nämlich doof. Ich habe da ja auch kein Problem mit. In meinem Bildungsgang (also der, in dem ich Klassenlehrerin bin) sind eh keine Fahrten vorgesehen. Also passt das doch. Müsste ich aber fahren und das Ministerium sagte, ihr bleibt zu Hause, wir haben kein Geld für so etwas, jubelte ich laut, vernehmlich und anhaltend. Auch wenn ich schon mit dem gepackten Koffer vorm Bus stünde und damit alle Planung und Vorbereitung für hohle Nüsse wäre. Das passiert auch mit anderer Arbeit, die wir an der Schule machen, da darf man nicht frustriert sein.

  • Die "Rechnung" ist ganz einfach: Wenn ich nicht auf Klassenfahr gehe, muss ich eine Woche Sonderprogramm planen. Für mich als MINT-Lehrperson bedeutet das eine immense Materialschlacht, Organisation von Exkursionen, Aufsicht im Labor etc. In der Regel mit Schülerinnen und Schüler, die im Wahlangebot meinem Kurs als 2. oder 3. Wahl zugeteilt wurden und entsprechend keine Lust haben. Vor den letzten Sommerferien hatte ich zum ersten mal überhaupt einen Kurs, in dem ihn alle als 1. Wahl gewählt hatten, dann war es wenigstens noch lustig. Der Arbeitsaufwand bleibt. Eine Bildungsreise planen wir während der Klassenstunde und dann fahren wir halt. Mein Aufsichtsaufwand hält sich in Grenzen, wir haben überwiegend sehr anständige Schüler*innen. Das grösste "Spektakel" war mal eine Schülerin kurz vor der Blutvergiftung infolge eines Instektenstichs. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand während der Laborarbeit so verletzt, dass ein Arzt konsultiert werden muss, halte ich für ungleich höher. Vielleicht hat man ja sonst weniger Stress, wenn man Spanisch unterrichtet. Dann ist es doch aber OK, wenn man den mal eine Woche hat, mindestens Chemie und Sport hat den immer (Sport hat bei uns bei weitem die höchste Unfallrate).

    Ich habe mich damals gegen Technik als Unterrichtsfach entschieden, weil ich mich der erhöhten Verletzungsgefahr nicht aussetzen wollte. Chemie und Sport hätte ich demnach auch ausgeschlossen, wenn es hier nicht schon an fachlicher Begeisterung und Kompetenz gescheitert wäre. Von daher finde ich diese Argumentation jetzt nicht sehr schlüssig.


    Es ist aber auch überhaupt nicht so, dass ich dadurch keine anderen Unterrichtsverpflichtungen habe. Mir fallen dann vier Stunden Spanisch aus, dafür muss ich in den restlichen Stunden aber Material und Aufgaben für die mich vertretenden Kollegen in DaZ und Psychologie bereitstellen. Führe ich nicht mit, dann hätte ich zwar vier Stunden Spanisch weniger, sonst würde sich aber nichts ändern und in den vier Stunden würde ich sicherlich die Kollegen, die auf Fahrt wären, vertreten.


    Bei dir scheint es aufgrund der anderen Arbeitsbedingungen andersherum zu sein. Von daher verstehe ich deine Aussage natürlich und wäre es bei mir auch so, dann würde ich es wohl auch anders sehen.

  • Es ist aber auch überhaupt nicht so, dass ich dadurch keine anderen Unterrichtsverpflichtungen habe. Mir fallen dann vier Stunden Spanisch aus, dafür muss ich in den restlichen Stunden aber Material und Aufgaben für die mich vertretenden Kollegen in DaZ und Psychologie bereitstellen. Führe ich nicht mit, dann hätte ich zwar vier Stunden Spanisch weniger, sonst würde sich aber nichts ändern und in den vier Stunden würde ich sicherlich die Kollegen, die auf Fahrt wären, vertreten.

    Ja, das ist eigentlich der Punkt, da sind wir wieder beim organisatorischen Problem. Mir fällt in der Woche Klassenfahrt kein Unterricht aus, weil es in der Woche ja gar keinen Regelunterricht gibt.



    Ich habe mich damals gegen Technik als Unterrichtsfach entschieden, weil ich mich der erhöhten Verletzungsgefahr nicht aussetzen wollte. Chemie und Sport hätte ich demnach auch ausgeschlossen, wenn es hier nicht schon an fachlicher Begeisterung und Kompetenz gescheitert wäre. Von daher finde ich diese Argumentation jetzt nicht sehr schlüssig.

    Du hast als Lehrperson schon auch einen pädagogischen Auftrag und nicht nur einen fachdidaktischen. Es liest sich bei dir so, als würde auf jeder Klassenfahrt jemand ins Gebüsch kotzen oder halb sterben. Wenn das bei eurer Schülerklientel tatsächlich so ist, würde ich mit dem gesamten Kollegium und der Schulleitung mal über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von solchen Fahrten sprechen. Ich glaube aber eher, dass das etwas übertrieben ist. Wenn ich es schaffe die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass aus jedem Laborpraktikum alle einigermassen heil wieder rauskommen, schaffst du das in einem weitaus unspektakulärerem Setting sicher auch. Es macht nicht immer alles Spass in diesem Beruf, mei, da hat jeder halt so seine Befindlichkeiten. Ein Argument sind die aber auch nicht.

  • Zum Beispiel. Meine Güte, das hat man doch bei der Planung alles selbst in der Hand. Wo wir schon mal beim pädagogischen Auftrag und dem Sinn einer Klassenfahrt sind: Wir gehen mit den 1. Klassen (10. Schuljahr) ins Klassenlager in ein Selbstversorgerhaus. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wer daheim schon mal einen Putzlappen in der Hand gehabt hat und eine Zwiebel kleingeschnitten hat. Als Lehrperson habe ich schon ein Auge auf die Küche um die schlimmsten Katastrophen zu verhindern ;) Es muss ja nicht "schön" sein, aber ich habe noch immer alles problemlos essen können. Die geben sich schon Mühe wenn sie wissen, sie haben 20 Messer im Rücken, wenn sie es verkacken.

  • Die "Rechnung" ist ganz einfach: Wenn ich nicht auf Klassenfahr gehe, muss ich eine Woche Sonderprogramm planen. Für mich als MINT-Lehrperson bedeutet das eine immense Materialschlacht, Organisation von Exkursionen, Aufsicht im Labor etc.

    Das wird wohl bei euch so sein, weil ihr diese Konstellation mit der solcherart angelegten Woche habt. Wenn nun aber die — wie in Berlin — eingfach die Fahrten pauschal abgesagt werden wegen Geld, bräuchte man sich ja auch keine Gedanken um ein Alternativprogramm machern. So ist das halt hier, wer nicht fährt (fast alle, fast immer), macht das, was sie sonst auch macht.


    Außerdem hätte ich auch in dieser Woche nur 41 Stunden Dienstzeit, könnte also keinen sonderliche größeren Aufwand betrieben, als in einer regulären Unterichtsswoche.

  • Man kann die Klassenfahrt ja mit Selbstversorgung machen und mit den Schüler_innen kochen?

    Und dann esse ich, was die Schülerinnen zusammenrühren? Ja, kannste machen, ich aber nicht. Ich möchte trotzdem entscheiden, was ich esse, wann und mit wem.


    Nach dem Vorschlag esse ich nicht nur mit den Schülerinnen, sondern koche auch noch mit denen? Da sehe ich eine weitere Grenze zwischen Dienst und Privatem fallen. Noch weniger Raum und Zeit, um sich zurückzuziehen. Das ist ja noch mehr Dauerdienst.


    Nichts, was besser wäre, als zu Haus' zu bleiben.


    Die geben sich schon Mühe wenn sie wissen, sie haben 20 Messer im Rücken, wenn sie es verkacken.

    Mal abgesehen davon, dass ich die Fäkalsprache nicht für angemessen halte, wird hier doch ein mentales Modell beschrieben, das mir nicht gefällt. Hier wird als Reaktion auf die Fehlleistungen weniger die Aggression der Gruppe gelobt. Hinterher darf man sich dann z. B. hier anhören, wie toll die doch als Gruppe zusammengewachsen sind und dergleichen. In Wirklichkeit hatten sie nur Angst voreinander.


    Danke für die Ehrlichkeit.


    Ist die Anekdotenquote in diesem Thread schon erfüllt? Hier wäre eine: bei einer Fahrt mit Selbstversorgung haben die für die Speisenzubereitung eingeteilten vorgeschlagen, man könne das eingekaufte Gemüse auch wegschmeißen und sich statt dessen einen „Döner“ holen. Der auf mein Drängen dann doch präparierte Eintopf schmeckte tatsächlich nicht schlecht. Aber erst die Autoritätsperson 'raushängen lassen zu müssen, damit es überhaupt etwas zu essen gibt, törnt dann doch ab.


    Nee, ich möchte nicht übers Essen diskutieren. Ich möchte einfach etwas essen, wenn ich Hunger habe, — oder Appetit — oder Langeweile.

  • Da steht ja drin:

    "Viele Lehrkräfte seien allerdings ohne einen solchen Zuschuss zu Klassenfahrten bereit, sagt der SPD-Abgeordnete Marcel Hopp. In dem Fall steht der Klassenfahrt laut Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch nichts entgegen."


    Im Klassenfahrtenthread wurde ja ausführlich erläutert, warum anderswo diese Maßnahme verboten ist.

    Damit werden Lehrkräfte erheblich unter Druck gesetzt, keine Spielverderber zu sein.

    Da sind die paar laminierten Lernspiele oder die selbst bezahlten Rechenplättchen ja echt ein Klacks dagegen. Ein Unterschied ist auch, dass diese Dinge einem selbst auch den Unterricht erleichtern, eine Klassenfahrt aber weniger Erleichterung als vielmehr zusätzlichen Stress bedeutet.

  • Du hast als Lehrperson schon auch einen pädagogischen Auftrag und nicht nur einen fachdidaktischen. Es liest sich bei dir so, als würde auf jeder Klassenfahrt jemand ins Gebüsch kotzen oder halb sterben. Wenn das bei eurer Schülerklientel tatsächlich so ist, würde ich mit dem gesamten Kollegium und der Schulleitung mal über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von solchen Fahrten sprechen. Ich glaube aber eher, dass das etwas übertrieben ist. Wenn ich es schaffe die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass aus jedem Laborpraktikum alle einigermassen heil wieder rauskommen, schaffst du das in einem weitaus unspektakulärerem Setting sicher auch. Es macht nicht immer alles Spass in diesem Beruf, mei, da hat jeder halt so seine Befindlichkeiten. Ein Argument sind die aber auch nicht.

    Wenn meine SuS ins Gebüsch kotzen, dann sage ich nichts dagegen. Ein Hotelzimmer zu ruinieren ist aber durchaus was anderes. Es war aber eben auch meine erste und bisher einzige Form mit unserer Gymnasialen Oberstufe. Die nächste kommt jetzt bald, ich kann ja berichten, wie gut und schlecht es da gelaufen sein wird.


    Es ist ja nicht so, dass ich nicht glaube, dass die alle die Fahrt überleben. Das ist schon sehr wahrscheinlich und wenn es nicht so ist, dann ja auch eher nicht wegen meiner mangelnden Aufsicht. Aber es stresst mich ungemein. Das ist bestimmt auch in meiner Person begründet, ich wäre wirklich nicht als Nomade zu gebrauchen und kann außerhalb meines eigenen Bettes so ziemlich gar nicht schlafen (weshalb ich sehr ungern in den Urlaub fahre und nie zur Entspannung). Und ja, ich bin dann eben 7 Tage unter Dauerstress. Das gehört zum Job dazu, ich wäre aber froh, wenn es das irgendwann nicht mehr täte.

  • Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.

    Bei mir ist das genau umgekehrt. Wenn ich alleine an die Vorbereitung der Klassenfahrt denke, bei der ich in einer Person Reisebüro, Inkassounternehmen und Verwaltungsfachmann sein soll, entspricht so eine Klassenfahrt der Unterrichtstätigkeit von ca. 3-4 Wochen. Ich kann halt nicht einfach an den SBB-Schalter gehen und eine Gruppenreise buchen.


    Die Durchführung der Klassenfahrt entspricht dann ca. dem doppelten Arbeitsumfang des normalen Unterrichtsbetriebs.


    Aber beides sind keine Gründe weswegen ich Klassenfahrten für mich persönlich eher ablehne. Das Hauptproblem sehe ich in der Haftung bei der Fahrt. Ich denke da immer an die an verschwiegener Diabetes verstorbenen Schülerin. Gefühlt steht man als Lehrer bei einer Klassenfahrt mindestens mit einem Bein bereits im Knast, zumal man gezwungen ist alle Schüler mit z.T. extremen gesundheitlichen Vorbelastungen mitnehmen muss. Ich bin nur Lehrer und kein Arzt, kann also gesundheitliche Probleme nicht in dem Umfang erkennen, wie es die Gerichte immer wieder einfordern. So bleibt eigentlich nur ärztlich begleitete „Seniorenreisen“ als Klassenfahrt zu buchen, um dem Haftungsrisiko zu entgehen. Aber solche Fahrten sind natürlich im Rahmen einer Klassenfahrt unbezahlbar teuer.

  • Gefühlt steht man als Lehrer bei einer Klassenfahrt mindestens mit einem Bein bereits im Knast, zumal man gezwungen ist alle Schüler mit z.T. extremen gesundheitlichen Vorbelastungen mitnehmen muss. Ich bin nur Lehrer und kein Arzt, kann also gesundheitliche Probleme nicht in dem Umfang erkennen, wie es die Gerichte immer wieder einfordern. So bleibt eigentlich nur ärztlich begleitete „Seniorenreisen“ als Klassenfahrt zu buchen, um dem Haftungsrisiko zu entgehen. Aber solche Fahrten sind natürlich im Rahmen einer Klassenfahrt unbezahlbar teuer.

    Ah, die wöchentliche Übertreibung. In dem Fall der diabetischen Schülerin war der Vorwurf des Gerichtes nicht, dass die Lehrerinnen die Diabetis nicht erkannt haben, sondern dass nichts von ihr wussten, weil sie sie nicht wirksam abgefragt hatten. Wenn man eine Krankheit kennt, muss man sie nicht erkennen. Der Rest ist ähnlich dahergeplappert, eine Erwiderung lohnt nicht. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Haftungsrisiko sieht anders aus. Hier wird nur nach einem Anlass gesucht, Ableismus auszuleben.


    Zur Zustimmung einfach lachen oder verwirrt sein:

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich kann halt nicht einfach an den SBB-Schalter gehen und eine Gruppenreise buchen.

    Das kann ich auch nicht. Die SBB verkaufen mir nur die Tickets für den Zug.

  • Ein Hotelzimmer zu ruinieren ist aber durchaus was anderes.

    Da stimme ich dir allerdings zu. Ich kann mich an Erzählungen einer ehemaligen Kollegin erinnern, dass es bei uns mal eine Klasse gab, der die Klassenleitung die Abschlussfahrt verweigert hat, weil bis dahin schon zu viel vorgefallen war. Ich kann mich rumgedreht aber auch an einen Fall erinnern, da hat die Klasse die Klassenlehrperson verweigert, es fuhr dann jemand anderes mit ihnen. Ich denke schon, dass beides eine valide Option sein muss.


    Das ist bestimmt auch in meiner Person begründet, ich wäre wirklich nicht als Nomade zu gebrauchen und kann außerhalb meines eigenen Bettes so ziemlich gar nicht schlafen (weshalb ich sehr ungern in den Urlaub fahre und nie zur Entspannung). Und ja, ich bin dann eben 7 Tage unter Dauerstress.

    Das verstehe ich absolut. Aber wie du selbst einräumst: So hat jeder seine Befindlichkeiten. Ich schlafe auswärts in der Regel sehr gut, selbst im Selbstversorgerhaus. Für mich absolut wichtig ist, dass ich mit der zweiten Lehrperson gut klarkomme. Es gibt nichts ätzenderes als sich eine Woche bei bemühtem Smalltalk zu langweilen, finde ich. Wenn ich von einer Klasse als Begleitperson angefragt werde, kann es schon mal sein, dass ich aus dem Grund ablehne.

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