Arbeit an einer Ersatzschule als queere Person

  • Die Eltern einer Mitschüler waren geschieden. Jedes Mal, wenn wir neue Lehrer bekamen, musste sie am Ende des 1. Schultages nach den Sommerferien nach dem Unterricht zum neuen Klassenlehrer nach vorne gehen, wenn wir alle weg waren. Ich frage mich bis heute, was man da eigentlich von einer 10jährigen wollte.

  • Und wenn man keine Konfession hat? Also gar keine oder keine christliche? Also man darf wahrscheinlich hin, weil sie öffentlich sind, aber man fühlt sich außen vor. Gibt es in NRW auch konfessionslose Grundschulen?

    Meine Schule nennt sich Gemeinschaftsgrundschule. Wir haben das ev. irgendwann (vor meiner Zeit) abgegeben.

    An einer Ev. GS könnte ich allerdings als "Ausgetretene" auch nicht arbeiten. Ich finde es absolut nicht mehr zeitgemäß, aber ist halt immer noch so.

  • Meine Schule nennt sich Gemeinschaftsgrundschule. Wir haben das ev. irgendwann (vor meiner Zeit) abgegeben.

    An einer Ev. GS könnte ich allerdings als "Ausgetretene" auch nicht arbeiten. Ich finde es absolut nicht mehr zeitgemäß, aber ist halt immer noch so.

    Dann hat man als konfessionslose Lehrkraft ja viel weniger Möglichkeiten. Und das klagt niemand ein?

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    Moment, Zauberwald:

    Lamy ist Konrektorin - daran liegt es.

    Als konfessionslose Lehrkraft kann man an einer staatlich-konfessionellen Schule schon arbeiten. (Siehe oben, in meinem Beitrag.)

  • Dann hat man als konfessionslose Lehrkraft ja viel weniger Möglichkeiten. Und das klagt niemand ein?

    Ich müsste mich theoretisch damit beschäftigen, wenn ich die Schulleitung an einer anderen Schule übernehmen wollte und diese eben Ev. GS ist. Sind die meisten Schulen hier.

    Wobei das Schulamt auch Ausnahmen macht, wenn sich so gar niemand findet für eine SL. Es hat jetzt ein Katholik eine Ev. GS als SL übernommen. Das hat ohne Klage geklappt, obwohl es eigentlich ausgeschlossen war. In der Not... und so. Ob der Klageweg schon beschritten wurde, weiß ich tatsächlich nicht.

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    Auf die Gefahr, dass ich jetzt rausfliege: In NRW hat man es anscheinend als eine einer christlichen Religionsgemeinschaft angehörende Lehrkraft mit vielen Kindern am besten.


    Nein. Siehe den Beitrag von Valerianus.

    In NRW sind 68% der Grundschulen Gemeinschaftsgrundschulen, 28% römisch-katholisch (davon lediglich fünf Privatschulen, 3% evangelisch (davon 25 Privatschulen) und es gibt exakt eine Weltanschauungsschule (privat und komplett atheisti

  • An einer Ev. GS könnte ich allerdings als "Ausgetretene" auch nicht arbeiten.

    Als Konrektorin, meinst du wahrscheinlich. Für den Einsatz als "einfache Lehrkraft" spielt die Konfession seit einigen Jahren keine Rolle mehr, auch in NRW.


    Ok, wurde soeben schon gesagt.

  • Genau! Sorry, hab ich überlesen. Gilt für SL.

    Der ehemalige Schulleiter meines Mannes nannte "einfache Lehrer" immer Schlichtlehrer. Weiß nicht ob das ein offizieller Begriff ist, aber find ich irgendwie befremdlich.

  • Vor ca. 10 Jahren konnte man sich auf schulscharfe Stellen überhaupt nur bewerben, wenn man die entsprechende Konfession hatte. Komischerweise war die beim Listenverfahren und bei Versetzungen nicht wichtig. Dass heute noch die

    Konfessionszugehörigkeit vor der Note kommt

    halte ich für fragwürdig.

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    Nein, nicht wirklich.

    Es spielt keine Rolle: aber als konfessionsloser oder mit der "falschen" Konfession kannst du natürlich an einer Konfessionsschule anfangen.

    Aber das muss die Auswahlkommission auch wollen und muss dich einladen - sprich: sie muss nicht nur dich, sondern auch alle Bewerber mit einer besseren Note einladen. Möglichkeiten hast du also natürlich, wenn der Auswahlkommission deine Bewerbung gefällt.


    Und demnach kommt die Konfessionszugehörigkeit nicht VOR der Note. (Das wäre auch wirklich mehr als fragwürdig.)

  • Als konfessionslose Lehrkraft kann man an einer staatlich-konfessionellen Schule schon arbeiten. (Siehe oben, in meinem Beitrag.)

    Du schriebst ja weiter vorne, dass du Bewerber, die katholisch sind, vorziehst, auch wenn andere, die nicht katholisch sind, bessere Noten haben. Das habe ich so ausgelegt, dass man sich dann gleich an einer Gemeinschaftsgrundschule bewerben sollte. Am Anfang des Threads hörte es sich für mich auch so an, als ob die Schulen in kirchlicher Trägerschaft am meisten vertreten wären.

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    Du schriebst ja weiter vorne, dass du Bewerber, die katholisch sind, vorziehst, auch wenn andere, die nicht katholisch sind, bessere Noten haben.

    Hm, ne - ich glaube, das habe ich so nicht geschrieben. So ist es auch nicht.

    Aber wenn ein evangelischer Bewerber an einer katholischen Schule sich mit Ordnungsgruppe 25 bewirbt und man ihn haben will, muss man alle Bewerber mit einer besseren Ordnungsgruppe, die katholisch sind, auch einladen. Unabhängig von den weiteren "weichen Kriterien" der Person.

  • Hm, ne - ich glaube, das habe ich so nicht geschrieben. So ist es auch nicht.

    Aber wenn ein evangelischer Bewerber an einer katholischen Schule sich mit Ordnungsgruppe 25 bewirbt und man ihn haben will, muss man alle Bewerber mit einer besseren Ordnungsgruppe, die katholisch sind, auch einladen. Unabhängig von den weiteren "weichen Kriterien" der Person.

    Ich hab nochmal nachgelesen, hatte ich falsch verstanden.

  • ...und ich dachte, nur Bayern wäre schlimm... :schreck:

    Da braucht es doch nur das Parteibuch der CSU. Ganz einfache Strukturen also.


    Und da kann sogar ein Evangele UND Franke Ministerpräsident werden! Zustände sind das... :flieh:

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

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