M/D/E für alle, zwei Fächer frei wählbar, das wäre okay. Das jetzt ist einfach trauriger Murks. Andererseits sind in NRW schon jetzt mindestens 1/3 der Abiturienten nicht studierfähig, das kann man sicher noch Richtung 1/2 steigern, dann freuen sich die Statistikversager im Ministerium sicher sehr, denn 1/2 ist ja eine viel kleinere Zahl als 1/3... -.-
*Neue* Oberstufe NRW
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Dann noch die Abschaffung der nebulösen Somi-Note. Dann kämen wir der Studierfähigkeit näher.
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es ist wie immer, wenn man sich in der Politik auf was einigt: statt wegzustreichen, wird es immer mehr und immer mehr, um nur keine Entscheidung zu treffen und damit jemanden verärgern. Sieht man schön in den vollgepackten BA-Studienordnungen, in den Lehrplänen der Oberstufe (ich nehme explizit Philosophie aus - aber wenn man sich den PPL Lehrplan anguckt, ist das nur eine Frage der Zeit), immer mehr statt weniger Zeit, tausend Prüfungsformate z.B. in Englisch oder Deutsch, fünftes Prüfungsfach, obwohl unsere vier dem KMK-Beschluss absolut entsprochen haben etc.
Fragen, die mich in dem Zusammenhang interessieren?
- Nennt man diese Taktik wohl den größten gemeinsame Nenner?
- Wie lang dauert es, bis SuS kapieren, dass die LKs ja jetzt weniger wichtig sind?- Mögen die EntscheiderInnen keine Musik, oder warum wird der Vokalpraktische Kurs nicht auf die Kunst/Musik-Belegverpflichtung angerechnet, der "Literatur"kurs hingegen schon?
- wird es einen Zulauf zu bisher wenig als Abiturfach genutzten Fächern geben und damit zu einer Entlastung der HauptfachlehrerInnen kommen oder im Gegenteil?
- wie zum Teufel soll DAS denn bitte noch organisiert werden? Hab gehört, es soll wohl über Projektkurse laufen - wie gut, dass wir da ja zukünftig so viele Stunden für übrig haben werden. (im Dezember kommen wohl News - ich bin gespannt.)- wie realistisch ist es, dass NRW kürzere Abiturzeiten in der KMK durchsetzt - das ist doch ne reine Nebelkerze.
im Übrigen finde ich nicht, dass das Abitur dafür da ist, eine Schwerpunktsetzung zu ermöglichen und halte daher das 5. Abiturfach entsprechend auch nicht für einen Gewinn - es handelt sich hier um die allgemeine Hochschulreife. Wer einen Schwerpunkt setzen möchte, kann das schon jetzt hinterher im Studium oder vorher auch am Berufskolleg tun (sollten SuS viel mehr nutzen - ist doch eigentlich genial, das System. Man macht echtes Abitur und hat noch fast oder ganz ne Ausbildung fertig).
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Na ja, du schreibst, duch das fünfte Abiturfach könne man "echte Schwerpunkte setzen". Ich sehe das nicht so, denn so wie ich das verstanden habe, sind die Wahlmöglichkeiten kaum besser geworden - vor allem nicht für die Gesellschaftswissenschaften.
Mal so als Ausblick aus einem Bundesland, in dem es schon länger 5 Prüfungsfächer gibt. Hier gibt es durchaus ein gesellschaftswissenschaftliches Profil, in dem man auch problemlos 3 Gesellschaftswissenschaften (Geschichte und 2 der Fächer Politik-Wirtschaft/Erdkunde/Religion/Philosophie) als Prüfungsfächer haben kann. Dann muss halt noch mit einer Sprache und in dem Fall Mathematik "aufgefüllt" werden.
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Für die meisten Abiturienten sind die "Gesellschaftswissenschaften" ja auch kein sie interessierender Schwerpunkt, sondern eine Möglichkeit mit viel labern und wenig echter Leistung zum Abitur zu kommen. Noch mehr "Schwerpunkt" braucht es da nicht.
Das reden sich tatsächlich einige Oberstufenschüler ein und sind regelmäßig überrascht, dass auch im gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wissenschaftspropädeutisch und durchaus anspruchsvoll gearbeitet wird. Mit nur "Gelaber" kommt man auch dort nicht zum Abitur.
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- Mögen die EntscheiderInnen keine Musik, oder warum wird der Vokalpraktische Kurs nicht auf die Kunst/Musik-Belegverpflichtung angerechnet, der "Literatur"kurs hingegen schon?
Wo steht, dass das nicht mehr so ist?
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Das reden sich tatsächlich einige Oberstufenschüler ein und sind regelmäßig überrascht, dass auch im gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wissenschaftspropädeutisch und durchaus anspruchsvoll gearbeitet wird. Mit nur "Gelaber" kommt man auch dort nicht zum Abitur.
Das habe ich sowohl in meiner eigenen Schulzeit als auch im Beruf ganz deutlich anders erlebt.
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Wo steht, dass das nicht mehr so ist?
es stand so im Eckpunktepapier von Anfang des Jahres: https://www.schulministerium.n…oberstufe_gost_240529.pdf
ZitatDie Instrumental- und Vokalpraktischen Kurse werden das grundständige Fach Musik künftig nicht mehr ersetzen, dieses aber in Form von Vertiefungskursen ergänzen und zur Erfüllung von Belegverpflichtungen beitragen können (vgl. auch Eckpunkt 5). Die Literaturkurse bleiben in ihrer bisherigen Stellung im Kurssystem erhalten und werden curricular weiterentwickelt.
aber vlt. hat sich das ja inzwischen geändert - die Argumentation dazu würde mich dennoch interessieren.
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Ändert sich durch eure neue VO auch etwas an der Anzahl der normalen Klausuren vor dem Abitur?
(Bei uns in Hessen werden in jedem Fach 2 Klausuren pro HJ geschrieben, egal ob man es später im Abi als Prüfungsfach hat oder nicht)
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es gibt Neuigkeiten und ich mach mir Sorgen. ist zwar noch bisschen hin, aber ich hab echt Schwierigkeiten, mir vorzustellen, in verpflichtenden Projektkursen derartig viele Projekte aus dem Boden zu stampfen und zu betreuen und nebenher das normale Tagesgeschäft zu erledigen. Dabei bin ich fachlich sogar überdurchschnittlich gut. Ich vermute, das geht nur zu stemmen, wenn man sich garkeine Mühe gibt, sondern akzeptiert, dass jedes Jahr die selben "Projekte" von Sprachmodellen "bearbeitet" werden.
verpflichtende Präsentationsprüfungen in allen Fächern und dann das 5. Abiturfach: die Zeit, die man dafür braucht, in der Q2 zwei Halbjahre Projektkurs mit einer Präsentationsprüfung abzuschließen, um dann im fünften Abiturfach nochmal eine Präsentationsprüfung abzuhalten, welche vor dem bisherigen Abiturprüfungsblock liegt, weswegen die Zulassung früher erfolgt, kann dadurch eingespart werden, dass SchülerInnen mit der Präsentation ihres Projekt nicht nur die schriftliche Leistung im Kurs abdecken können, sondern auch einen Teil der mündlichen Note und dann die Hälfte der Abiturprüfung in dem Fach.
(das ist kein Zitat, sondern eine verkürzte Darstellung und Verknüpfung von Vorgaben)
ich möchte weinen.
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Ich möchte in dem Zusammenhang einfach mal darauf hinweisen, dass es in Niedersachsen die Möglichkeit zum Ablegen einer Präsentationsprüfung im mündlichen Prüfungsfach schon seit einigen Jahren gibt und diese - zumindest hier bei uns - seitens der Prüflinge kaum in Betracht gezogen wird, da der damit verbundene Aufwand auch auf Seite der Schüler eher gescheut wird. Diese wählen nach wie vor lieber die "klassische" mündliche Prüfung. Gleiches gilt für die besondere Lernleistung als alternatives Prüfungsformat.
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Mir stellt sich noch die Frage,wie man für die zusätzlichen Kurse und Prüfungen Lehrerinnen einsetzt, die es nicht gibt?
Bei mir in der Region findet geregelter Unterricht nur noch an einigen Gymnasien statt- aber auch da nicht mehr vollständig. Warum die Feller-Truppe sich immer weiter dumme Aufgaben ausdenkt, die Kapazitäten sinnfrei binden (jaja, dass das ganze irgendwie irgendwann zum Bundesabi führen soll ist ja bekannt, aber dass das landeseigene Bildungssystem komplett (!!!) gegen die Wand gefahren ist, kann man leider einfach nicht wegignorieren) ist mir ein Riesenrätsel.
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Was meinst du mit "zusätzlichen" Kursen? An der Wochenstundenzahl wird sich doch vermutlich nichts ändern, oder? Bei uns haben die Schüler in der Q-Phasen etwa 32 Wochenstunden á 45min. Ist das bei euch bisher deutlich weniger?
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Projektkurse. Sorry, dass ich mich undeutlich ausgedrückt habe.
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass ein Projektkurs ungleich unfassbar mehr Aufwand ist als ein GK mit ein paar Facharbeiten.
Ich werde mich mit Händen und Füßen gegen die Übernahme von PK wehren.
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Sorry, könnt ihr mir als NichtNRWler das bitte nochnmals erklären?
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Ich möchte in dem Zusammenhang einfach mal darauf hinweisen, dass es in Niedersachsen die Möglichkeit zum Ablegen einer Präsentationsprüfung im mündlichen Prüfungsfach schon seit einigen Jahren gibt und diese - zumindest hier bei uns - seitens der Prüflinge kaum in Betracht gezogen wird, da der damit verbundene Aufwand auch auf Seite der Schüler eher gescheut wird. Diese wählen nach wie vor lieber die "klassische" mündliche Prüfung.
Das kann ich für meine Schule bestätigen. Wenn ich mich nicht irre, hat seit der Einführung der Präsentationsprüfung (2021?) bei uns bisher noch niemand dieses Prüfungsformat im mündlichen Abi gewählt.
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Das kann ich für meine Schule bestätigen. Wenn ich mich nicht irre, hat seit der Einführung der Präsentationsprüfung (2021?) bei uns bisher noch niemand dieses Prüfungsformat im mündlichen Abi gewählt.
Oh, das sieht bei uns ganz anders aus. Etwa 1/3 meiner Prüflinge machen eine Präsentationsprüfung im 5. Abiturfach. Vorteile: Thema ist wochenlang vorher bekannt, lange Vorbereitungszeit Nachteile: Absolutes Expertenwissen wird erwartet, Thema kann verfehlt werden, Präsentieren an sich als Stolperstein
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in NRW wird es verpflichtend für die SuS sein - da stellt sich die Frage also nicht.
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Oh, das sieht bei uns ganz anders aus. Etwa 1/3 meiner Prüflinge machen eine Präsentationsprüfung im 5. Abiturfach. Vorteile: Thema ist wochenlang vorher bekannt, lange Vorbereitungszeit Nachteile: Absolutes Expertenwissen wird erwartet, Thema kann verfehlt werden, Präsentieren an sich als Stolperstein
Das ist genau der Grund, warum sich unserer Abiturienten bisher immer deutlich gegen ein solches Prüfungsformat entschieden haben. Spannend, dass das an anderen Schulen auch deutlich anders aussehen kann. Welche Erfahrungen konntet ihr bisher damit sammeln?
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Präsentationsprüfungen gibt es in Hessen bereits seit sehr langer Zeit, die Anzahl meiner eigenen Prüflinge ist sicher nicht mehr zweistellig. Die erreichten Bewertungen lagen zwischen 0-15 Punkten.
- einigen Prüflingen kommt das Format sehr entgegen: sie können sich in das Thema lange einarbeiten, die Begrenzung gibt ihnen Sicherheit, sie halten die Präsentation x-mal vor Angehörigen und Freunden und werden routiniert, kreative Köpfe können sich besser als in mdl. Prüfungen ausleben, mittlerweile starke Hilfe durch KI und Internet allgemein möglich etc.
- andere Prüflinge unterschätzen Präsentationsprüfungen: obwohl das Thema wochenlang bekannt ist, beginnen sie sehr spät mit ihrer Arbeit und kommen dann in Zugzwang, trotz Beratungsgespräch bei der Themenvorgabe weichen sie vom Thema ab, der fachliche Anspruch ist zu gering, sie lernen zu wenig für das Kolloqium in Anschluss etc.
Aus meiner Perspektive als Lehrkraft:
- gleichwertig interessante/anspruchsvolle Themen zu finden wird mit Zunahme der Prüfungen schwieriger
- KI und Internet machen es nahezu unmöglich, die Präsentation an sich zu bewerten
- das Format ermöglicht Abwechslung von den ewig gleichen Schulthemen, hat aber einen erhöhten Vorbereitungsaufwand zur Folge
- insgesamt würde ich behaupten, dass die an der Prüfung beteiligten Lehrkräfte mehr Fachkompetenz benötigen als bei mdl Prüfungen
- Hilfestellungen sind in der Prüfung kaum zu geben
Insgesamt fallen bei uns Präsentationsprüfungen nicht besser oder schlechter aus als andere Formate. Manchmal gibt es große Überraschungen, die sonst eher zurückhaltende Schülerin X präsentiert ihr Thema herausragend, während der in der gesamten Q-Phase engagierte Mitschüler Y kaum etwas zustande bringt. Diese Überraschungen gibt es aber auch in anderen Formaten und daher kann ich mich weder gegen noch für Präsentationsprüfungen positionieren (im Sinne der Prüflinge; aus Lehrerperspektive bin ich um jeden froh, der sich für eine mdl. Prüfung entscheidet).
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