*Neue* Oberstufe NRW

  • War eigentlich weniger eine These, als ein spontaner, möglicherweise auch unausgereifter, Gedanke 😄 Aber wenn man stärkere Profilschärfung ermöglichen möchte, könnte man auch gestatten, mit 3 oder 4 Naturwissenschaften ins Abitur zu gehen und Fächer frei wählen lassen. Ich gebe zu, dass man dann evtl. überdenken müsste, ob es sich noch um eine "allgemeine" Hochschulreife handelt, aber je nach späterem Berufswunsch ist eine Abiturbelegungvon Gesellschaftswissenschaften oder dergleichen sicherlich verzichtbar.




    Für meine Schulform bin ich gespannt, wie sich die Vorgabe von 40 zu belegenden und 36 einzubringenden Kursen auswirken wird. Das ist mehr, als unsere Studierenden bisher leisten müssen, und bisher ist keine Rede davon, dass hier andere Regelungen gelten sollen.

  • M/D/E für alle, zwei Fächer frei wählbar, das wäre okay. Das jetzt ist einfach trauriger Murks. Andererseits sind in NRW schon jetzt mindestens 1/3 der Abiturienten nicht studierfähig, das kann man sicher noch Richtung 1/2 steigern, dann freuen sich die Statistikversager im Ministerium sicher sehr, denn 1/2 ist ja eine viel kleinere Zahl als 1/3... -.-

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • es ist wie immer, wenn man sich in der Politik auf was einigt: statt wegzustreichen, wird es immer mehr und immer mehr, um nur keine Entscheidung zu treffen und damit jemanden verärgern. Sieht man schön in den vollgepackten BA-Studienordnungen, in den Lehrplänen der Oberstufe (ich nehme explizit Philosophie aus - aber wenn man sich den PPL Lehrplan anguckt, ist das nur eine Frage der Zeit), immer mehr statt weniger Zeit, tausend Prüfungsformate z.B. in Englisch oder Deutsch, fünftes Prüfungsfach, obwohl unsere vier dem KMK-Beschluss absolut entsprochen haben etc.


    Fragen, die mich in dem Zusammenhang interessieren?

    - Nennt man diese Taktik wohl den größten gemeinsame Nenner?
    - Wie lang dauert es, bis SuS kapieren, dass die LKs ja jetzt weniger wichtig sind?

    - Mögen die EntscheiderInnen keine Musik, oder warum wird der Vokalpraktische Kurs nicht auf die Kunst/Musik-Belegverpflichtung angerechnet, der "Literatur"kurs hingegen schon?
    - wird es einen Zulauf zu bisher wenig als Abiturfach genutzten Fächern geben und damit zu einer Entlastung der HauptfachlehrerInnen kommen oder im Gegenteil?
    - wie zum Teufel soll DAS denn bitte noch organisiert werden? Hab gehört, es soll wohl über Projektkurse laufen - wie gut, dass wir da ja zukünftig so viele Stunden für übrig haben werden. (im Dezember kommen wohl News - ich bin gespannt.)

    - wie realistisch ist es, dass NRW kürzere Abiturzeiten in der KMK durchsetzt - das ist doch ne reine Nebelkerze.


    im Übrigen finde ich nicht, dass das Abitur dafür da ist, eine Schwerpunktsetzung zu ermöglichen und halte daher das 5. Abiturfach entsprechend auch nicht für einen Gewinn - es handelt sich hier um die allgemeine Hochschulreife. Wer einen Schwerpunkt setzen möchte, kann das schon jetzt hinterher im Studium oder vorher auch am Berufskolleg tun (sollten SuS viel mehr nutzen - ist doch eigentlich genial, das System. Man macht echtes Abitur und hat noch fast oder ganz ne Ausbildung fertig).

  • Na ja, du schreibst, duch das fünfte Abiturfach könne man "echte Schwerpunkte setzen". Ich sehe das nicht so, denn so wie ich das verstanden habe, sind die Wahlmöglichkeiten kaum besser geworden - vor allem nicht für die Gesellschaftswissenschaften.

    Mal so als Ausblick aus einem Bundesland, in dem es schon länger 5 Prüfungsfächer gibt. Hier gibt es durchaus ein gesellschaftswissenschaftliches Profil, in dem man auch problemlos 3 Gesellschaftswissenschaften (Geschichte und 2 der Fächer Politik-Wirtschaft/Erdkunde/Religion/Philosophie) als Prüfungsfächer haben kann. Dann muss halt noch mit einer Sprache und in dem Fall Mathematik "aufgefüllt" werden.

  • Für die meisten Abiturienten sind die "Gesellschaftswissenschaften" ja auch kein sie interessierender Schwerpunkt, sondern eine Möglichkeit mit viel labern und wenig echter Leistung zum Abitur zu kommen. Noch mehr "Schwerpunkt" braucht es da nicht.

    Das reden sich tatsächlich einige Oberstufenschüler ein und sind regelmäßig überrascht, dass auch im gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wissenschaftspropädeutisch und durchaus anspruchsvoll gearbeitet wird. Mit nur "Gelaber" kommt man auch dort nicht zum Abitur.

  • - Mögen die EntscheiderInnen keine Musik, oder warum wird der Vokalpraktische Kurs nicht auf die Kunst/Musik-Belegverpflichtung angerechnet, der "Literatur"kurs hingegen schon?

    Wo steht, dass das nicht mehr so ist?

  • Das reden sich tatsächlich einige Oberstufenschüler ein und sind regelmäßig überrascht, dass auch im gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wissenschaftspropädeutisch und durchaus anspruchsvoll gearbeitet wird. Mit nur "Gelaber" kommt man auch dort nicht zum Abitur.

    Das habe ich sowohl in meiner eigenen Schulzeit als auch im Beruf ganz deutlich anders erlebt.

  • Wo steht, dass das nicht mehr so ist?

    es stand so im Eckpunktepapier von Anfang des Jahres: https://www.schulministerium.n…oberstufe_gost_240529.pdf


    Zitat

    Die Instrumental- und Vokalpraktischen Kurse werden das grundständige Fach Musik künftig nicht mehr ersetzen, dieses aber in Form von Vertiefungskursen ergänzen und zur Erfüllung von Belegverpflichtungen beitragen können (vgl. auch Eckpunkt 5). Die Literaturkurse bleiben in ihrer bisherigen Stellung im Kurssystem erhalten und werden curricular weiterentwickelt.

    aber vlt. hat sich das ja inzwischen geändert - die Argumentation dazu würde mich dennoch interessieren.

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