Vertretungslehrer in NRW während des Studiums
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warte ….
Doch …
Dann versuche ich es mal in eine andere Wortwahl zu übersetzen. Ich hoffe dir ist der Unterschied zwischen "unterrichte doch einfach schlechter" und "ausgebildete Lehrkräfte sind nicht der Maßstab an dem du deinen Unterricht messen solltest" klar. Denn nur darum ging es.
Dann liest sich dein Satz möglicherweise missverständlich, RosaLaune. Ich lese da "du musst nicht so viel Mühe und Arbeit in guten Unterricht stecken, wie Kollegen, weil du eh schlechter bezahlt wirst".
Die Mühe und Arbeit sollte sich nach der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit richten und diese auf keinen Fall überschreiten. Und dann ist die automatische Folge, dass die Unterrichtsqualität natürlich nicht mithalten kann mit der von bereits ausgebildeten Lehrkräften.
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"Die Mühe und Arbeit sollte sich nach der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit richten"
Das ist der entscheidende Punkt.Wer halt mit "nur Abi" Mathematik unterrichtet, muss sich zur Vorbereitung vielkeicjt selberverstvnochmal den fachlichen Hintergrund erarbeiten.
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Mir ist es wichtig Erfahrungen für meinen späteren Beruf zu sammeln und nebenbei mein Studium und meine Wohnung weiterhin finanzieren zu können, da ich auch kein Bafög beziehe. Ich bin momentan noch über meinen Papa versichert, ich weiß nicht ob das eine Rolle spielt und ich als Werkstudent eventuell sogar über die Arbeit versichert bin.
Erfahrungen würde ich ja sammeln, egal welches Unterrichtsfach. Technik ist natürlich sehr interessant - weiß da jemand, ob ich den Maschinenschein jetzt auch schon machen könnte?
Für Physik oder Chemie wäre ich auch offen - Mathe eher weniger.
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Du kannst das mit dem Vertretungsunterricht machen.
Vertretungsstellen findest du für NRW bei Verena.
Mehr als 14 Wochenstunden sind in NRW vermutlich nicht mehr drin. Da wurden die Regeln kürzlich angezogen, wenn du noch im Studium bist. Bisher setzt das aber noch nicht jede Bezirksregierung konsequent um.
Wie schon von anderen geschrieben, musst du mindestens die Maschinenscheine haben, um Technik zu unterrichten. Auch wenn du als fertiger Techniklehrer für die relevanten Schulen hochattraktiv bist, da extremes Mangelfach, ist es eher unwahrscheinlich, dass du dafür eine Vertretungsstelle findest. Der SL, der das ausschreibt, müsste Volloptimist sein. Schulen, die kein Technikpersonal mehr haben, canceln das Fach eher, soweit möglich bzw. verschieben den Schwerpunkt in Arbeitslehre auf die anderen Bereiche.
Realistisch gesehen, wirst du als Vertretungskraft vermutlich Deutsch unterrichten, Vertretungen machen und ggf. vermeintlich techniknahe Fächer unterrichten.
Technik Sek. I ist in NRW nach der neuen Vorausberechnungen des MSB zum Lehrkräftearbeitsmarkt kein Mangelfach. Bedarf und Versorgung sind in etwa ausgeglichen und quantitativ klein. Auf Verena ist derzeit nur eine Vertretungsstelle mit Technik ausgeschrieben. Ich denke es dürfte auf kodis letzten Satz hinauslaufen, vielleicht mit noch ein mehr Fächern als nur Deutsch. Und bei einer halben Stelle neben dem Studium sehe ich die Möglichkeit, dass das Studium nachrangig betrieben werden könnte und die Studiendauer sich erheblich verlängert.
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Und bei einer halben Stelle neben dem Studium sehe ich die Möglichkeit, dass das Studium nachrangig betrieben werden könnte und die Studiendauer sich erheblich verlängert.
Ich arbeite bereits seit Beginn meines Studiums auf Minijob-Basis - also 9 Stunden die Woche. Irgendwie muss ich das Studium ja auch finanzieren, mir schenkt ja auch keiner Geld.
Ich möchte einfach auf etwas ausschwenken, was mir in der Zukunft und im Lebenslauf besser nützt, als der jetzige Job. Wenn man etwas engagiert ist, ist alles möglich auch ohne „eine erhebliche Verlängerung der Studiendauer“.
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Und bei einer halben Stelle neben dem Studium sehe ich die Möglichkeit, dass das Studium nachrangig betrieben werden könnte und die Studiendauer sich erheblich verlängert.
Ja, die Möglichkeit besteht. Ist aber völlig irrelevant, das sollte jeder für sich entscheiden. Die Studiendauer kann sich auch verkürzen, weil der Beruf einen motiviert schnell fertig zu werden.
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Du kannst das gerne weiter ausführen. Wenn deine Ansicht ist, dass jemand, der E9 erhält dieselbe Arbeit verrichten sollte, wie jemand mit E11, dann erkläre mir doch, warum?
Weil Schüler nichts dafür können, was die Lehrkraft verdient.
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Weil Schüler nichts dafür können, was die Lehrkraft verdient.
Das stimmt. Und weil die Schüler am wenigsten dafür können, bin ich immer dafür, eine Vertretungsstelle mit einem Studenten zu besetzen, ehe sie leer bleibt. Denn das ist immer noch besser, als das der Unterricht entfällt. Aber niemand kann doch ernsthaft davon ausgehen, dass der Unterricht in gleicher Qualität von Statten geht. Haltet ihr von eurer Ausbildung echt so wenig?
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RosaLaube:
a) Es gibt einen Unterschied zwischen "Unterricht eines Studenten hat nicht die Qualität, weil ihm die Ausbildung fehlt" und "Unterricht eines Studenten muss nicht so qualifiziert sein, weil er weniger Geld pro Stunde bekommt.)
b) "Haltet ihr von der Ausbildung echt so wenig" ... hattest du nicht oben sogar geschrieben, das man im Job lernt, nicht im Referendariat?
c) "Mühe und Arbeit sollten sich nicht der vereinbarten Arbeitszeit richten" ... ein Vertretungslehrer hat pro Stunde die gleiche Vor-/Nachbereitungs-Arbeitszeit wie ein ausgebildeter Lehrer. Also sollte er auch die gleiche "Mühe und Arbeit" einbringen. Oder? Was unterschiedlich ist, ist das Gehalt. Aber die Arbeitszeit dann eigenmächtig zu reduzieren und an das geringere Gehalt anzupassen, ist ... naja ... nicht passend.
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Haltet ihr von eurer Ausbildung echt so wenig?
Nein sehr viel, so dass ich mich wundere, mit welcher Selbstverständlichkeit Studenten glauben, mal eben alles unterrichten und nebenher studieren zu können. Die 14 Stunden im Ref. sind für Anfänger ein Fulltimejob. Aber klar, mit weniger Qualität, die du empfiehlst, geht das schon.
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RosaLaube:
a) Es gibt einen Unterschied zwischen "Unterricht eines Studenten hat nicht die Qualität, weil ihm die Ausbildung fehlt" und "Unterricht eines Studenten muss nicht so qualifiziert sein, weil er weniger Geld pro Stunde bekommt.)
Er bekommt wegen der geringeren Qualifizierung weniger Geld. Das halte ich für angemessen. Daraus resultiert aber meines Erachtens auch (und so wurde mir das damals in meinen UBs als Vertretungskraft von Seiten der Schulleitung mitgeteilt), dass die befriedigende Stunde, die ein A13/E13er hält, eben eine gute oder sehr gute Stunde eines E11er sein kann. Und ja, das halte ich auch für angemessen und vom System so erdacht.
b) "Haltet ihr von der Ausbildung echt so wenig" ... hattest du nicht oben sogar geschrieben, das man im Job lernt, nicht im Referendariat?
Ja, man lernt das wesentliche im Job. Im Referendariat wird viel Zeit darauf verwendet, zu lernen Schaustunden zu halten. Und auch wenn daran nicht alles verkehrt ist, ist vieles eben für den Berufsalltag weder wichtig noch zielführend. D. h. aber nicht, dass ich der Ausbildung insgesamt keine Bedeutung zurechne. Ich wundere mich nur, dass hier einige noch weniger von ihr halten als ich.
c) "Mühe und Arbeit sollten sich nicht der vereinbarten Arbeitszeit richten" ... ein Vertretungslehrer hat pro Stunde die gleiche Vor-/Nachbereitungs-Arbeitszeit wie ein ausgebildeter Lehrer. Also sollte er auch die gleiche "Mühe und Arbeit" einbringen. Oder? Was unterschiedlich ist, ist das Gehalt. Aber die Arbeitszeit dann eigenmächtig zu reduzieren und an das geringere Gehalt anzupassen, ist ... naja ... nicht passend.
Wenn du Mühe und Arbeit mit Zeit gleichsetzt: ja!
Im Übrigen bitte ich, mir nicht irgendwelche Behauptungen zu unterstellen. Nirgendwo habe ich empfohlen, die eigene Arbeitszeit zu reduzieren.
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Nein sehr viel, so dass ich mich wundere, mit welcher Selbstverständlichkeit Studenten glauben, mal eben alles unterrichten und nebenher studieren zu können. Die 14 Stunden im Ref. sind für Anfänger ein Fulltimejob. Aber klar, mit weniger Qualität, die du empfiehlst, geht das schon.
Der Referendar hat eine Stelle mit 41 Wochenarbeitsstunden. Eine Vertretungskraft mit vollem Deputat hat die gleiche Wochenarbeitszeit. Und ja, die Folge daraus ist natürlich, dass die Qualität des Produkts geringer ausfallen wird. Das ist vollkommen richtig und angemessen. Nicht angemessen wäre es, weniger Stunden vertraglich zu vereinbaren, die Wochenarbeitszeit aber dann deutlich höher ausfallen zu lassen um etwaige Defizite oder fehlende Erfahrung so zu kompensieren.
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Welche Lehrkraft im Anfangsstadium, selbst, wenn sie voll ausgebildet ist, kommt denn mit der angesetzten Wochenarbeitszeit aus? Außer state natürlich.
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Welche Lehrkraft im Anfangsstadium, selbst, wenn sie voll ausgebildet ist, kommt denn mit der angesetzten Wochenarbeitszeit aus? Außer state natürlich.
Ich. Aber ich bin auch angestellt und kann nicht einfach bestimmen, mehr zu arbeiten.
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"Die 14 Stunden im Ref. sind für Anfänger ein Fulltimejob. Aber klar, mit weniger Qualität, die du empfiehlst, geht das schon."
Da Arbeits- und Tarifrecht nicht einfach ausgehebelt werden können, ist es aber genau das was Aushiöfkräfte im Regelfall machen. Sie geben ihr Bestes, aber bitte für den Zeitraum für den sie bezahlt werden. Denn es handelt sich um einen Arbeitnehmer, der für eine bestimmte Arbeitszeit und nicht für ein definiertes Arbeitsergebnis bezahlt wird (Unterschied zwischen Arbeitsvertrag und Werkvertrag). Dass dann die Qualität nicht die Qualität erreicht, die eine erfahrene LK in der gleichem Arbeitszeit abliefert (zumindest im Durchschnitt) ist ebenso und interessiert offensichtlich niemanden, denn ansonsten würde man Aushilfskräften bei einer halben Stelle ein geringeres Deputat als 14 ustd. zuweisen, da diese Kraft für auch nur annähernd ähnliche Arbeitsetgebnisse eben mehr Arbeitszeit benötigt. Da man diese AZ aber nicht zugesteht, bekommt man die Arveit, die man bezahlt.
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Ich. Aber ich bin auch angestellt und kann nicht einfach bestimmen, mehr zu arbeiten.
Diese Aussage impliziert, das ein Beamter sich selber Mehrarbeit für Vorbereitung o Ä. anordnen kann.
Brauchen wir hoffentlich nicht drüber zu debattieren, dass das so nicht ist.
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Diese Aussage impliziert, das ein Beamter sich selber Mehrarbeit für Vorbereitung o Ä. anordnen kann.
Brauchen wir hoffentlich nicht drüber zu debattieren, dass das so nicht ist.
Das stimmt. Das geht auch bei Beamten nicht. Nur tangiert es dort eben nicht den nicht existierenden Arbeitsvertrag.
Zumal es hier ja auch um eine Werkstudententätigkeit gehen könnte. Kriegt da die Krankenversicherung mit, dass mehr als 20 Stunden gearbeitet wird, wird man plötzlich sozialversicherungspflichtig. Es geht hier um sehr viel mehr und wichtigeres als einen auf Dauer krank machenden Berufsethos
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Auch die Arbeitszeit von Beamten ist durch Gesetze geregelt. Wo liegt hier genau der Unterschied zum Tarifbeschäftigten? Weder der Tarifbeschäftigte noch der Beamte kann, wenn er mehr als die geregelte Arbeitszeit benötigt, irgendwas geltend machen.
Zumal es hier ja auch um eine Werkstudententätigkeit gehen könnte. Kriegt da die Krankenversicherung mit, dass mehr als 20 Stunden gearbeitet wird, wird man plötzlich sozialversicherungspflichtig. Es geht hier um sehr viel mehr und wichtigeres als einen auf Dauer krank machenden Berufsethos
Solange wir nicht in einem dystopischen Überwachungssystem leben, fällt mir keine Möglichkeit ein, wie die GKV das mitkriegen sollte, das er/siefür 12 zu haltende/vorzubereitende Unterrichtsstunden mehr als 20 Zeitstunden braucht.
Seit deinem ersten Post versuchst du irgendwie zu rechtfertigen, das ein Student/Tarifbeschäftiger ein Recht hat weniger hochwertigen Unterricht zu halten, weil er zu schlecht eingestuft ist, der TVL irgendwelche zeitlichen Beschränkungen auferlegt, die GKV das irgendwie spitz kriegen könnte oder ihm die Qualifikation fehlt.
Diese These verfängt nicht.
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Okay. Und hier sehen wir, wie schon fast explizit Selbstausbeutung von Kollegen verlangt wird. Danke schön.
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