Entlastung Fachkonferenzvorsitz

  • Unsere Schulleitung (Realschule NRW) überlegt, die Vorsitzenden der Fachkonferenzen in schriftlichen Fächern mit einer Stunde aus dem Lehrertopf zu entlasten, um die Arbeit dort zu stärken. Finde ich sehr sinnvoll. Dadurch werden aber natürlich viele Nebenfächer NICHT entlastet. Die Stunden aus dem Lehrertopf sind halt begrenzt. Auch Aufgaben, die bisher entlastet wurden, werden dann nicht mehr entlastet, sondern auf mehrere Schultern verteilt, dass jeder(r) eine Aufgabe übernimmt.


    Habt ihr Ideen, wie man die Fachkonferenzvorsitzenden in den nicht schrifltichen Fächern mit etwas anderem entlasten kann? Zum Beispiel weniger Pausenaufsichten (müsste jemand anders dann allerdings mehr machen, damit es aufgeht)... Oder kein Protokoll in der Lehrerkonferenz schreiben (wobei das ja rotierend ist und man nicht so häufig dran kommt). Also was belastet euch und wo könnte man realistisch entlasten?

  • Xandir83

    Hat den Titel des Themas von „Entlastung FAchkonferenzvorsitz“ zu „Entlastung Fachkonferenzvorsitz“ geändert.
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    Was macht bei euch (NRW!) der Fachvorsitz denn soviel mehr als die anderen Lehrkräfte?
    Ich hatte schon den Fachvorsitz in mehreren Fächern inne und nie hätte ich die Idee gehabt, dass eine Entlastung sein könnte.
    Für meine Korrekturen (Hauptfächer/ Fächergruppe I), schon.

  • Eine GANZE STUNDE für den Fachvorsitz? Das halte ich, wenn überhaupt, eher für eine Aufgabe, für die es homöopathische Entlastung gibt (so 0,1) oder auch gar nichts.

  • Wenn man nur einlädt und die Tagesordnung nur aus den nötigsten Dingen besteht, braucht man keine Entlastung. Bei uns arbeiten leider einige Fachkonferenzen leider so, teilweise treffen sie sich in der Pause und handeln das schnell ab.


    Ziel ist es, die Fachschaftskonferenzarbeit besonders herauszustellen. An die Entlastung sind natürlich einige Erwartungen gebunden. Wie zum Beispiel die Hauptverantwortung bei der Weiterentwicklung des schulinternen Curriculums, Umsetzung der Landesvorgaben bzgl. Inklusion (was müssen die Kinder mit LE, GG können? etc.), teilweise gibt es Treffen wie QUESS in Mathematik, Fortbildungen, Evaluation der Lernstandsergebnisse usw.


    Es gibt schon einiges, was gemacht werden kann.


    Die Korrekturen sind natürlich eine Belastung. Da muss aber die Schulleitung eher darauf achten, dass sie bei der Unterrichtsverteilung die Korrekturen möglichst gleichmäßig aufteilt. Dass ein Sport-Erdkunde-Lehrer keine Korrekturen hat, der Deutsch-Englisch-Lehrer aber mehrere, ist natürlich selbst gewählt. Ich würde aber auch kein Sportlehrer sein wollen, da gibt es viele andere Belastungen, die ich nicht haben wollen würde.

  • Wenn man nur einlädt und die Tagesordnung nur aus den nötigsten Dingen besteht, braucht man keine Entlastung. Bei uns arbeiten leider einige Fachkonferenzen leider so, teilweise treffen sie sich in der Pause und handeln das schnell ab.

    Warum "leider", wenn die ihre Punkte schnell und ohne große Rumorgelei abhandeln?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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    Mitwirkung an der Schulentwicklung ist keine Fachvorsitzendenaufgabe, sondern von jeder Lehrkraft.
    Und "Hauptverantwortung": hat man als Vorsitz ja, dafür werden aber die Aufgaben verteilt.

  • Mitwirkung an der Schulentwicklung ist keine Fachvorsitzendenaufgabe, sondern von jeder Lehrkraft.

    Die Ausübung des reinen Vorsitzes bei Fachkonferenzen ist mit Sicherheit nicht "entlastungswürdig". Geht damit aber gleichzeitig die Verantwortung für die Weiterentwicklung im entsprechenden Fach und die Organisation entsprechender Prozesse einher, kann das schnell anders aussehen. Diese Tätigkeiten gehen dann durchaus über die reine Mitwirkung bei der Schulentwicklung hinaus.

  • Warum "leider", wenn die ihre Punkte schnell und ohne große Rumorgelei abhandeln?

    Wird eben nicht ordentlich genug gearbeitet. Entweder nur oberflächlich oder wird auf die nächste Konferenz verschoben. Daher muss der Vorsitz das ernst genug nehmen, eine gewisse Vorbereitung mitbringen.


    Natürlich müssen alle Fachkolleg*innen das umsetzen. Aber jemand muss es doch organisieren, sortieren, auf die Einhaltung achten etc. Die Schulleitung ist doch auch entlastet gegnüber den Lehrern.

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    Die Ausübung des reinen Vorsitzes bei Fachkonferenzen ist mit Sicherheit nicht "entlastungswürdig". Geht damit aber gleichzeitig die Verantwortung für die Weiterentwicklung im entsprechenden Fach und die Organisation entsprechender Prozesse einher, kann das schnell anders aussehen. Diese Tätigkeiten gehen dann durchaus über die reine Mitwirkung bei der Schulentwicklung hinaus.

    Gut. Wenn ein Fachvorsitzender das komplette Curriculum selbst schreibt, ist es was Anderes, als wenn die Jahrgänge aufgeteilt werden. (Und selbst da: es gibt hier und da Vorlagen von Verlagen, erst recht in den Hauptfächern, es gibt Arbeiten von anderen Schulen...)
    Klar gibt es Tätigkeiten, die über die reine Mitwirkung hinausgehen, aber da wäre es meiner Meinung nach (!) sinnvoller, Tätigkeiten zu entlasten, die zum Beispiel keine vorgesehene Entlastung haben, aber es notwendig wäre (am Gym zum Beispiel: die Oberstufenkoordination hat eine verpflichtende Stundenentlastung, die Orientierungsstufe nicht (bei der Mittelstufe bin ich unsicher, ich glaube, auch nicht. Bei der Realschule kenne ich mich nicht aus.)
    Statt die Fachschaften gegeneinander aufzubringen (Fächergruppe 1 gegen Fächergruppe 2) für etwas, was definitiv viel weniger Auslastung ist.

  • Dadurch werden aber natürlich viele Nebenfächer NICHT entlastet.

    Ich sehe weniger das Problem, dass Nebenfach-Vorsitzende nicht entlastet werden, als viel mehr dass dann andere zeitlich sehr umfangreiche Aufgaben nicht entlastet werden können. Arbeitet der Fako-Vorsitz wirklich 60 Zeitstunden pro Schuljahr an Fako-Vorsitz-Aufgaben? Und wie sieht das im Verhältnis zu anderen Aufgaben aus?



    Zum Thema Entlastungsmöglichkeiten jenseits der offiziellen:

    Das ist höchst individuell. Es gibt Schulen da freuen sich Leute, wenn sie keinen Lehrerzimmerküchendienst haben oder keine Frühaufsicht. Am besten fragst du deine Kollegen mal, was sie so belastet und sie gerne gegen eine Aufgabe wegtauschen wollten.

  • …eine Stunde… die Entlastung wird niemand spüren…aber scheinbar wird sie hochgerechnet, als gäbe es kein Morgen…60 Stunden extra Arbeit werden erwartet…dann doch lieber die eine Stunde Kunst epochal extra geben von Sommer bis Januar ;)


    …Fachkonferenzleitung gibt bspw. in NDS sogar Beförderungsämter, Zulagen usw….

  • Unabhängig davon, ob 1 stunde jetzt zu viel oder zu wenig ist.


    Was genau machen bei euch die Fachkonferenzvorsitzenden in schriftlichen Fächern mehr, als die Fachkonferenzvorsitzenden der anderen Fächer?

    Also wieso bekommen die eine Entlastung, die anderen aber nicht?

  • Wenn eure SL gerechter agieren will:


    Bewertet die bestehenden Tätigkeiten mit einem Faktor X und weist entsprechende Werte den Kollegen zu, die sie ausüben…


    Jeder Kollege erhält dann Werte (bspw. 5 Kokosnüsse für X mit FK Vorsitz und 2 Kokosnüsse für Z weil er toll ist) …


    …da ihr nur begrenzt viele Nüsse bezahlen könnt, teilt ihr euer Stundenportmonaie durch die verteilten Kokosnüsse und belohnt so alle etwas mit entsprechenden Teilgeld aus dem Portmonaie je nach Art oder Menge der gesammelten Kokosnüsse …


    So könnt ihr Aufgaben inflationär verteilen und die Bezahlung deflationieren und alle haben noch ein gutes Gefühl dabei..

  • …Fachkonferenzleitung gibt bspw. in NDS sogar Beförderungsämter, Zulagen usw….

    Das stimmt nicht sofern damit impliziert sein soll, dass in NDS Fachkonferenzleitungen grds. irgendwelche Zulagen, Ermäßigungen oder gar Beförderungen erhalten. Andersherum wird ein Schuh daraus: in NDS müssen Stellen für das 1. Beförderungsamt an bestimmte Aufgaben gebunden sein. Als solche Aufgaben kommen - neben sehr vielen anderen - auch Aufgaben einer Fachkonferenz oder einer Fachgruppe in Betracht. Nicht selten ist das gekoppelt mit weiteren Aufgaben aus dem entsprechenden Katalog (vgl. RdErl. Schulfachliche und organisatorische Aufgaben für OStR).


    Eine typische Ausschreibung kann dann z.B. wie folgt aussehen:

    Zitat

    • Fachkonferenzleitung Spanisch

    • Organisation von Sprach- und Austauschfahrten nach Spanien

    • Konzeptentwicklung, Organisation und Leitung des Freizeitbereichs für Schülerinnen und Schüler

    oder


    Zitat

    -> Leitung der Fachgruppe Biologie

    -> Organisatorische Betreuung der MINT-Förderung

    -> Budgetmonitoring der Fachgruppen


    Die Leitung der Fachkonferenz ist damit lediglich ein Teilbereich der zu übernehmenden Aufgaben.

  • Naja Seph, dass ist nur ein Teil der Wahrheit… bzgl. Gymnasium hast du für NDS natürlich Recht, wobei da die Aufgabenbereiche auch zugeschnitten werden, dass sie passen…und meist auf eine Person zugeschnitten sind, die sich schon sechs Jahre aus Lust an der Freude „eingearbeitet“ hat…


    Aber:


    An den IGS gibt es Fachbereichsleitungen die mit A 14 bewertet sind und nicht weit weg sind von Vorsitz der FK …


    …die OBS und Realschulen mit Beförderungsämter werden neu aufgestellt, und dort sind die FK Mathe Sprachen auch mit Zulagen ausgestattet und meist noch einer Stunde aus dem Topf …


    …aber, schön, dass du das so ohne Ironie darstellen kannst… die oben dargestellten Aufgaben für 150-200 Euro netto, bei (wahrscheinlichem?) Abzug von Lebensqualität (wieviel mehr qualitative Lebenszeit bekomme ich für 150-200 Euro im Monat MEHR vom Leben / Anerkennung/ beruflicher Genugtuung was auch immer? Im Schnitt wohl etwa 4 Prozent mehr Gehalt netto im Monat ) ohne nennenswerte Steigerung von Lebensstandard (wie viel materiell mehr kann ich mir leisten?) ist schon krass… in Bayern wird Regel befördert ;)

  • An den IGS gibt es Fachbereichsleitungen die mit A 14 bewertet sind und nicht weit weg sind von Vorsitz der FK …

    Die Fachbereichsleitungen an den IGS führen nicht einfach nur den Vorsitz einer Fachkonferenz, sondern koordinieren mehrere Fachschaften gleichzeitig und übernehmen als Teil der erweiterten Schulleitung Leitungsverantwortung für die gesamten von ihnen betreuten Fächer. Das geht deutlich über den Vorsitz einer FK hinaus.


    PS: Fairerweise muss man erwähnen, dass sie hierfür zusätzlich auch noch Entlastungsstunden erhalten.


    …aber, schön, dass du das so ohne Ironie darstellen kannst… die oben dargestellten Aufgaben für 150-200 Euro netto, bei (wahrscheinlichem?) Abzug von Lebensqualität (wieviel mehr qualitative Lebenszeit bekomme ich für 150-200 Euro im Monat MEHR vom Leben / Anerkennung/ beruflicher Genugtuung was auch immer? Im Schnitt wohl etwa 4 Prozent mehr Gehalt netto im Monat ) ohne nennenswerte Steigerung von Lebensstandard (wie viel materiell mehr kann ich mir leisten?) ist schon krass… in Bayern wird Regel befördert

    Ich hatte selber bereits eine entsprechende Leitung inne und die dafür angesetzten Entlastungsstunden passten da über das Jahr verteilt schon ganz gut dazu. Insofern kann von einer deutlichen Minderung von Lebensqualität keinerlei Rede sein. Die Berufszufriedenheit kann - wie ich hier im Forum schon mehrfach beschrieben habe - mit Übernahme von Verantwortung und Wahrnehmung der damit verbundenen Gestaltungsspielräume im Übrigen durchaus ansteigen. Für mich persönlich ist das in meiner aktuellen Tätigkeit jedenfalls so.

  • Man kann eine Fachgruppe so leiten, dass man praktisch keine Mehrarbeit hat und so, dass man jede Woche ein paar Stunden rein steckt.

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