Buchstaben schreiben/ Reihenfolge der Striche

Gib einfach mal Druckschrift Schreibrichtung in deine Suchmaschine ein.

Ladet euch doch einmal Anton herunter - dort gibt es mittlerweile auch einen Vorschulbereich, da könntet ihr stöbern.

flippi

Zitat von mutterfellbach

... (mir ist klar, dass ein Kindergartenkind nicht korrekt schreiben muss…

Eben. Ich habe noch nie gehört, dass Eltern ihrem Vierjährigen die Schreibrichtung vorgeben, weil Kinder in dem Alter anfangen, ihren Namen zu malen und noch keine Buchstabenabfolge zu erlernen. Du legst ihm ja auch keine Erstklasslineatur hin, damit es gleich richtig die Länge der Buchstaben beachtet.

@mutterfellbach, lass dich nicht verunsichern von Leuten, die alles besser wissen wollen. Du weißt bestimmt selbst ganz gut, was dein Patenkind möchte. Aber übertreib's nicht! Kinder wollen die verschiedensten Dinge lernen, dann kann man ihnen ruhig helfen. Und den Unterschied zwischen Malen und Schreiben können sie schon früh verstehen.

Ich habe länger überlegt, ob ich antworte, weil ich ehrlich zwiegespalten bin. Auf der einen Seite stelle ich von Jahr zu Jahr mehr fest, dass die Vorläuferfertigkeiten zunehmend mangelhaft sind bei einem großen Teil der Kinder, die in die Schule kommen, und dann würde ich mir schon wünschen, dass sie zu Hause üben: Stifthaltung, schneiden, Kneten, viel malen etc. Auf der anderen Seite gibt es auch Kinder - meinen Sohn eingeschlossen - die schon mit 4 das Bedürfnis hatten, sich schriftlich mitzuteilen. Es gibt Kinder, die aktuell in die Schule kommen, die noch nie einen Stift in der Hand hatten, und es gibt die, die schon viele Buchstaben geschrieben haben - entweder formgerecht oder eben einfach irgendwie. Gewöhnlich sind die Kinder, die Interesse an Buchstaben haben, diejenigen, die es auch irgendwie nebenbei noch richtig lernen, so dass die Handschrift vernünftig wird. Problematisch sind ja eher die, die bis zur Schule noch nie mit Buchstaben und Stiften in Kontakt gekommen sind. Viele Kinder, die vor der Schule schon geschrieben haben, behalten ihre persönliche Schreibweise der Buchstaben bei, verfügen aber über über genügend Schreibkompetenz und feinmotorische Fähigkeiten, um das zu kompensieren.

Also kurz zusammen gefasst: Ein Kind, das mit 4 Jahren hochmotiviert beginnt zu schreiben dann noch mit formgetreuer Schreibweise zu belästigen - ist das vielleicht kontraproduktiv? Oder lieber gleich eingreifen, bevor sich falsche Schreibungen einschleifen? Ich hab das übrigens bei meinem Sohn nicht gemacht, wobei bei ihm auch der Fokus auf dem Lesen lag. Heute hat er eine vernünftige Handschrift und hatte nie Probleme beim (Um-)lernen der richtigen Schreibung. Ich erlebe es aber bei aktuellen Erstklässlern auch anders, wenn Eltern die Buchstaben „Irgendwie“ zeigen und die Kinder dann irritiert sind und keinen guten Weg für sich finden, weil sie eigentlich keinen Bezug zum Buchstaben haben und keine Phonem-Graphem-Korrespondenz besteht. Also was ist da besser?

Ich weine mit 😢!

Zitat von McGonagall

Ich habe länger überlegt, ob ich antworte, weil ich ehrlich zwiegespalten bin.

...

Ein Kind, das mit 4 Jahren hochmotiviert beginnt zu schreiben dann noch mit formgetreuer Schreibweise zu belästigen - ist das vielleicht kontraproduktiv?

Das müsste immer eine Entscheidung der Person sein, die sich mit dem (Klein-)Kind schon ausführlicher beschäftigt hat. Wenn man das Kind gut kennt, sollte man einschätzen können, was es braucht, eine "Belästigung" sicher nicht. Tanten oder Onkels (z.B.!), die mal eben im Vorübergehen dem Kind die Stifte wegnehmen und zeigen wollen, "wie es richtig geht" sollten sich besser zurückhalten... Klar kann man etwas "vormachen", wenn die lieben Kleinen das möchten oder sogar einfordern.

Und wenn man es vormacht, dann darf man das gerne auch mit der richtigen Strichführung.

Ich finde es daher legitim, sich das selbst noch einmal anzusehen.