PTBS und Panikstörung nach Dienstunfall

  • Es war ein Dienstunfall (bitte die Anerkennung als solchen nötigenfalls vor Gericht erstreiten!!) und die Dienststelle scheint sich absolut nichts an Verantwortung anzuziehen. Es kann einfach nicht sein, dass wenn's knallt die Dienststelle die Kollegen im Regen stehen lässt. So etwas verunsichert auch im Dienst stehende Kollegen.

    Die Anerkennung als Dienstunfall ist schon deswegen wichtig, weil im Falle einer vorzeitigen zur Ruhesetzung normalerweise 10,8% pauschal von der zustehenden Pension abgezogen werden, wegen vorzeitiger Inanspruchnahme. Das entfällt bei Zur Ruhesetzung nach Dienstunfall.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Und wer genau sagt das voraus?

    Wenn das funktioniert, könnten es aber viele andere auch so machen...die gerne weg wollen. Beispielsweise meine Kollegin, die seit 5 Jahren 160 km am Tag fahren muss (insgesamt) und auch gerne näher an ihren Wohnort möchte. Die Fahrerei und der ganze damit verbundene Stress setzen ihr auch sehr zu.

    Das ist ja schon ein riesiger Unterschied, ob man eine posttraumatische Belastungsstörung nach einem Vorfall in der Schule (vermutlich Gewalt) hat, oder ob einem der tägliche Arbeitsweg nicht gefällt.

  • Das ist ja schon ein riesiger Unterschied, ob man eine posttraumatische Belastungsstörung nach einem Vorfall in der Schule (vermutlich Gewalt) hat, oder ob einem der tägliche Arbeitsweg nicht gefällt.

    Ja, sorry, ich hatte das nicht mehr im Kopf. Kann aber meine Beiträge gerne löschen.

  • "Beispielsweise meine Kollegin, die seit 5 Jahren 160 km am Tag fahren muss"

    Warum hat die Kollegin dann damals die Stelle angenommen? Überlege ich mir vorher, ob ich das möchte. Wenn ich zwangsversetzt werde, muss mir die Dienstelle den Umzug zahlen. (TrennungsentschädigungsVO). Und wenn das der Kollegin jetzt gesundheitlichen Stress macht, dann kann sie sich krankschreiben lassen und notfalls den gleichen Weg gehen. Möchte das Verwaltungsgericht sehen, dass bei ärztlich und amtsärztlich beschiedener Notwendigkeit sagt, dass in dem Fall die zur Ruhesetzung Vorrang hat vor einer anderweitigen Weiterbeschäftigung.

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  • Ich wäre liebend gerne an genau dieser Schule geblieben. Bin vor wenigen Jahren extra hierher gezogen (kann zur Arbeit laufen) und habe beim Aufbau eines besonderen Zweiges/Faches geholfen. Mein absoluter Traum.


    Jedoch hat das Verhalten meines Schulleiters nach dem Vorfall mir gezeigt, dass ich dort im Zweifelsfall absolut auf mich gestellt bin.

    Meine Therapeutin hat mir gesagt, dass die nachträgliche öffentliche (!) Schuldzuweisung und Kritik zu meinem im Dienst erlittenen Trauma beigetragen hat. Das Verhalten des Schülers war schlimm, aber das Verhalten von Erwachenen im Nachhinein war schlimmer.

  • "Beispielsweise meine Kollegin, die seit 5 Jahren 160 km am Tag fahren muss"

    Warum hat die Kollegin dann damals die Stelle angenommen? Überlege ich mir vorher, ob ich das möchte. Wenn ich zwangsversetzt werde, muss mir die Dienstelle den Umzug zahlen. (TrennungsentschädigungsVO). Und wenn das der Kollegin jetzt gesundheitlichen Stress macht, dann kann sie sich krankschreiben lassen und notfalls den gleichen Weg gehen. Möchte das Verwaltungsgericht sehen, dass bei ärztlich und amtsärztlich beschiedener Notwendigkeit sagt, dass in dem Fall die zur Ruhesetzung Vorrang hat vor einer anderweitigen Weiterbeschäftigung.

    Weil sie sonst arbeitslos gewesen wäre. Nach dem Ref. wollen alle in beliebte Gegenden und nicht aufs Land. Hier sind viele, die nicht da sein wollen und hoffen, dass sie wieder zurückdürfen. Sie ziehen auch nicht um, weil dann die Hoffnung wohl ganz schwindet.

  • Jedoch hat das Verhalten meines Schulleiters nach dem Vorfall mir gezeigt, dass ich dort im Zweifelsfall absolut auf mich gestellt bin.

    Meine Therapeutin hat mir gesagt, dass die nachträgliche öffentliche (!) Schuldzuweisung und Kritik zu meinem im Dienst erlittenen Trauma beigetragen hat. Das Verhalten des Schülers war schlimm, aber das Verhalten von Erwachenen im Nachhinein war schlimmer.

    Ich kann dich da sooo gut verstehen! Mir ist es damals ziemlich genauso ergangen. Der Vorfall an sich war schlimm und hätte meiner Therapeutin nach bei jedem eine PTBS auslösen können. Aber das alles wäre längst nicht so schlimm gewesen, wenn ich danach Unterstützung erfahren hätte und nicht gezwungen worden wäre das Kind weiter zu unterrichten, obwohl ich psychisch (noch) gar nicht wieder in der Lage dazu war das zu tun. Leider scheinen einige Schulleitungen für psychische Ausnahmezustände wenig Verständnis zu haben bzw mangelt es da einfach an Fachwissen. Traurig, dass dies auch bei dir die Symptomatik verstärkt hat.

    Ich wäre da jedoch auch sehr vorsichtig mit Formulierungen und würde da tunlichst aufpassen, dass es nirgendwo als "Druckmittel" gesehen wird. Als ich damals einem Schulleitungsmitglied gegenüber geäußert habe, dass ich mich nicht in der Lage sehe das Kind weiter zu unterrichten und mich sonst krankschreiben lassen muss, weil mich der bloße Gedanke daran so fertig macht, hätte ich fast eine Abmahnung kassiert...

  • Zauberwald

    OK vielleicht war da noch kein Lehrermangel, ansonsten gibt es heutzutage die Möglichkeit wohnortnah Vertretungsstein zu besetzen und mich innerhalb der Laufzeit mich für eine geeignete Stelle zu bewerben. Ansonsten kauft man sich mit der Beamtenstelle das Risiko ein, da fünf Jahre nicht weg zu kommen. Ist blöd, aber das sind die Nachteile des Berufsbeamtentums.

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  • Baumhaus

    So wie Du es schilderst, könnte es als Drohung mit einer Erkrankung ausgelegt werden.

    A.) Wenn ich das Kind weiter unterrichten muss, melde ich mich krank, ggf Abmahnung

    B ) Ich glaube derzeit nicht, dass meine seelische Verfassung es zulässt das Kind zu unterrichten. Gleicher Sachverhalt, aber nur Schilderung der faktischen Situation. Keine Abmahnung.

    Daher nie mit Krankmeldung drohen.

    Umgekehrt darf ich aber sehr wohl sagen, dass mich etwas krank macht. Das in Folge dann eine Krankmeldung Erfolg, dass muss man sich denken🤷

    An alle Deutschlehrer:
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  • chemikus08 : Ja, das ist richtig. In der seelischen Verfassung, in der ich zu dem Zeitpunkt war, war es mir jedoch nicht möglich meine Formulierung zu überdenken. Rückblickend ist mir dieser Fehler bewusst. Ich wollte mit der Schilderung meiner Erfahrung lediglich die Hinweise hier unterstreichen, dass man mit der Formulierung aufpassen muss.

  • Deswegen finde ich wichtig sich hier über sowas auszutauschen. Wenn man das vorher schon Mal irgendwo gelesen hat, fällt einem im entscheidenden Moment vielleicht die passende Aussage ein. Ansonsten kann ich das sehr gut nachvollziehen, dass dann in einer Stresssituation die Formulierung suboptimal ist.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Ich kann dich da sooo gut verstehen! Mir ist es damals ziemlich genauso ergangen. Der Vorfall an sich war schlimm und hätte meiner Therapeutin nach bei jedem eine PTBS auslösen können. Aber das alles wäre längst nicht so schlimm gewesen, wenn ich danach Unterstützung erfahren hätte und nicht gezwungen worden wäre das Kind weiter zu unterrichten, obwohl ich psychisch (noch) gar nicht wieder in der Lage dazu war das zu tun. Leider scheinen einige Schulleitungen für psychische Ausnahmezustände wenig Verständnis zu haben bzw mangelt es da einfach an Fachwissen. Traurig, dass dies auch bei dir die Symptomatik verstärkt hat.

    Ich wäre da jedoch auch sehr vorsichtig mit Formulierungen und würde da tunlichst aufpassen, dass es nirgendwo als "Druckmittel" gesehen wird. Als ich damals einem Schulleitungsmitglied gegenüber geäußert habe, dass ich mich nicht in der Lage sehe das Kind weiter zu unterrichten und mich sonst krankschreiben lassen muss, weil mich der bloße Gedanke daran so fertig macht, hätte ich fast eine Abmahnung kassiert...

    Bin echt sprachlos über solche Vorgesetzte 🤬

  • chemikus08 : Ja, das ist richtig. In der seelischen Verfassung, in der ich zu dem Zeitpunkt war, war es mir jedoch nicht möglich meine Formulierung zu überdenken. Rückblickend ist mir dieser Fehler bewusst. Ich wollte mit der Schilderung meiner Erfahrung lediglich die Hinweise hier unterstreichen, dass man mit der Formulierung aufpassen muss.

    Gute Vorgesetzte können das einschätzen

  • Ich warte immer noch... Nicht auf Godot, sondern auf den Termin beziehungsweise die schriftliche Einladung zum Termin beim Gesundheitsamt.


    Zwischenzeitlich wurde die Bezirksregierung kontaktiert und ich habe dem Personalrat eine E-Mail geschrieben und gefragt, ob ich irgendetwas tun kann um diesen langwierigen Prozess zu beschleunigen. Die Antworten waren jeweils, dass sich das Gesundheitsamt [irgendwann] bei mir melden würde.

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