Zweitstudium Lehramt? Hab ich ein realistisches Bild vom Beruf und eine Chance auf einen Studienplatz?

  • Hallo liebe Mitglieder,

    ich begeistere mich gerade enorm für die Idee, nochmal ein Lehramtstudium (Sekundarstufe 1+2) zu beginnen. Schon nach dem Abi dachte ich (auch auf Anraten eigener Lehrer, Freunde, Familienmitglier) daran, Lehrer zu werden, ließ mich aber von den möglichen Fächerkombinationen abschrecken. Der Gedanke holte mich immer wieder ein, doch ich entschied mich aus nun nicht mehr nachvollziehbaren Gründen jedesmal dagegen.


    Inzwischen hab ich einen Ing.-Bachelor (Druck- und Verpackungstechnik) auf dem Tisch liegen. So freudlos ich den Bachelor abschloss, begonn ich den fachgleichen Master und brach mit der nun gesicherten Erkenntnis, mich auf einen beruflichen Irrweg begeben zu haben, unmittelbar wieder ab und suchte stattdessen vergeblich Erfüllung in ersten Berufserfahrungen. An der Disziplin reizt mich fast ausschließlich die notwendige Nachhaltigkeitstransformation der Verpackungsbranche und ich habe eigene Vorstellungen und Gedanken zur Umgestaltung über die Jahre entwickelt. Allerdings sehe ich keinen beruflichen Rahmen, in dem es sich wirklich effektiv und mit Aussicht auf rechtzeitigen Erfolg an den Themen arbeiten ließe. Stattdessen bestimmen Individualismus und die Befriedigung wirtschaftlicher Interessen das Handeln. Unter Berücksichtigung unseres Wirtschaftssystems absolut nachvollziehbar und es wäre naiv, Anderes zu erwarten, mich persönlich frustriert der Umstand aber enorm.

    Mir ist die Größe der Entscheidung für ein Zweitstudium bewusst, daher möchte ich mich möglichst umfassend damit auseinandersetzen und bevor ich mich zu sehr in der Idee verrenne abklären, ob ich überhaupt Chancen auf eine Zulassung und eine realitätsnahe Vorstellung vom Beruf habe. Über Eure Einschätzungen und Ratschläge wäre ich mehr als dankbar!

    Eine Möglichkeit zur Zulassung sehe ich aktuell nur in Bremen und Hamburg, da hier ohne gesondertes Aufnahmeverfahren für Zweitstudienanwärter*innen ausgewählt wird. Hier entscheidet der NC und man kann sich wohl auch mit der Hochschulnote bewerben. In meinen Fall wäre das eine 1,7 im Abi (BaWü) und eine 1,4 im Bachelor. Demnach was ich dazu gesehen habe, könnte / sollte das knapp reichen (vorstellen könnte ich mir Mathe, Deutsch, Englisch, Kunst-Medien-Ästhetische-Bildung). Evtl. weiß ja jemand von euch mehr dazu? Auch allgemeine Bewerbungstips nehme ich natürlich gerne.

    Ich halte den Beruf für wahnsinnig anspruchsvoll und ich glaube das im Arbeitsalltag jede Menge Herausforderungen und Belastungen lauern, die von Außen kaum wahrnehmbar sind. Erstmals oberflächlich damit konfrontiert wurde ich durch einen Aushilfsjob in der Ganztagesbetreuung einer Grundschule. Ich nahm den Job als absolut fordernd, dennoch sehr erfüllend wahr und hatte das Gefühl, mit allen Beanspruchungen ganz gut zurecht zu kommen und auch ein angebrachtes Maß an Distanz zu Arbeit und den SuS aufbauen zu können. Allerdings stand ich dabei natürlich nicht in der Hauptverantwortung für die Gruppe.

    Gerne würde ich herunterbrechen weshalb ich mich für den Beruf interessiere, warum ich mich für einigermaßen geeignet halte und was mich noch zweifeln lässt:

    Das spricht dafür:

    • Arbeit mit Sinn / gesellschaftlicher Relevanz / Chance eine Art Berufsethos und Identifikation mit der Arbeit zu entwickeln
    • Habe gewissen Anspruch an eigene Fachkompetenz, sehe mich aber selbst eher generalistisch veranlagt (fachlicher Anteil befriedet Ansprüche an eigene Fachkompetenz, steht aber nicht allein im Vordergrund)
    • Habe gewisses Bedürfnis nach gestalterischer / schöpferischer Arbeit, sehe mich aber selbst eher generalistisch veranlagt (Chance sich in der Unterrichtsgestaltung kreativ einzubringen, Schöpferisches Arbeiten ist aber nicht die Kernaufgabe)
    • Sehe mich durch generalistische Veranlagung auch recht gut aufgestellt für alle anderen interdisziplinären Anforderungen (Fachlehrer, Organisator, Kommunikator, Erzieher,...)
    • Umgang mit Kindern und Jugendlichen liegt mir und macht mir Spaß
    • Habe Zugang zu Menschen unterschiedlichster Sozialisation (durfte u.A. auch durch Nebentätigkeiten und Praktika im Handwerk andere "Blasen" kennen und lieben lernen)
    • Habe Spaß daran Wissen zu vermitteln und andere Menschen für Dinge zu begeistern, die mich selbst erfüllen
    • Entdecke gerade wieder große Lust am Lernen und daran, mich lebenslänglich weiterzubilden
    • Im Vergleich zum erlentern Beruf, kann ich mich bei einem Blick in die Zukunft absolut mit dem Lehrerberuf identifizieren und habe direkt zahlreiche Ideen und Vorstellungen davon, wie ich den Beruf ausleben möchte (gleichzeitig bin ich glaube ich Realist genug um zu verstehen, dass wohl nur ein Bruchteil davon umsetzbar ist)
    • Spielt sich alles außerhalb der Privatwirtschaft ab
    • Allgemeine Lockerheit und Humor

    Was mich zweifeln lässt:


    • Hohe Abbrecherquote und die Angst, anfallende Belastungen zu unterschätzen
    • Zeit + Alter: Wurde dieses Jahr bereits 26 und wäre bei Studienbeginn im WS25/26 wohl um die 32 bei Eintritt ins Ref.
    • Zweifel, ob ich fachlich dazu im Stande wäre (in Regelstudienzeit) bspw. ein Mathematikstudium durchzuziehen. Allerdings habe ich all die netten Ablenkungen der Studienzeit hinter mir und auch meine Bedürfnisse nach rauschhaften Erfahrungen sind größtenteils gestillt, sodass ich mir sehr gut vorstellen kann, wirklich Vollzeit-Plus, ernsthaft zu studieren.
    • Aktuell befinde ich mich wegen einer leichten depressiven Episode in psychotherapeutischer Behandlung in einer Kassenpraxis, bin aber zuversichtlich, dass ich den Mist nachhaltig loswerde. Es kursieren ja zahlreiche Gerüchte, dass das einer Verbeamtung im Wege stehen könnte, hatte hierzu aber inzwischen auch Anderes gelesen. Hoffe ohnehin, dass sich hier noch was tut, aber vielleicht weiß ja auch jemand mehr dazu?
    • Berufsaussichten und Wahl des Arbeitsortes
    • Finanzierung des Zweitstudiums (soll hier nicht unbedingt diskutiert werden)

    Ich würde auch sehr gerne praktische Erfahrungen aus dem Schulalltag kennenlernen und würde mich auch über Tips bezüglich eines Praktikums oder einer Hospitanz freuen. Ich kann mir auch gut vorstellen, zunächst mal als Schulbegleiter zu starten. Lasst mich gerne wissen ob ich ansatzweise eine realistische Vorstellung von Eurem Beruf habe und was ihr sonst so darüber denkt und evtl. vor Beginn des Studiums gerne gewusst hättet! Freue mich über jede Art der Rückmeldung, bspw. auch nur zu Teilaspekten.

    Liebe Grüße,

    Lennart


    PS: Entschuldigt bitte den großen Textbatzen (erstes ToDo vermutlich lernen, schneller zum Punkt zu kommen) ich dachte aber, ich schreib mir einfach mal ohne großes Konzept von der Seele.

  • Ob du eine Chance auf einen Studienplatz hast weißt du, wenn du die Hochschulen kontaktierst und dich bewirbst. Ich wüsste aber nicht, warum das ein Problem sein sollte.


    Die Frage ob du für den Beruf geeignet bist kann dir natürlich hier niemand abschließend beantworten. Was mir aber aufgefallen ist in deinem Beitrag ist, dass du einerseits keine Schulart nennst, um die es dir gehen würde und andererseits offenbar noch nie an einer Schule tätig warst abgesehen von deinem Einsatz in der OGS.


    Ich würde dir also einerseits die Beruflichen Schulen ans Herz legen wollen, dass du dir diese einmal ansiehst. Dort könntest du deinen bisherigen beruflichen Werdegang nämlich auch bei komplett anderen Unterrichtsfächern sicher gewinnbringend einsetzen, möglicherweise gibt es aber auch eine berufliche Fachrichtung, für die dein bisheriges Studium zumindest teilweise anerkennungsfähug ist, so dass du keine zwei kompletten Fächer mehr studieren müsstest.


    Andererseits möchte ich dir empfehlen auf jeden Fall vor einer Entscheidung zunächst einmal ein Praktikum oder auch mehrere Praktika (bei mehreren infrage kommenden Schularten) an einer Schule zu absolvieren, um sowohl die Schulart abzusichern, aber auch die Berufswahl. Immerhin kennst du Schule bislang nur in der Rolle als Schüler, nicht in der als Lehrperson.


    Dass du dich therapeutisch behandeln lässt finde ich großartig. Mach das weiter und sorg um für dich. Sollte die Depression dank der Behandlung dauerhaft als geheilt gelten, dann irgendwann mal vor dem Amtsarztbesuch durch ein Facharztgutachten bestätigen lassen, dass es das umfassend und erfolgreich behandelt wurde, keine weiteren Rezidive zu erwarten seien, keine Einschränkung für den Zielberuf bestehe und auch kein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst. Das sollte dann ausreichend sein, um wenn du die anderen Punkte erfüllst verbeamtet zu werden.


    Solltest du weitere Rezidive haben oder diese wahrscheinlich sein, dann wäre es sinnvoll einen GdB zu beantragen. Mit diese, kannst du dann, wenn es aufs Ref zugeht, eine Gleichstellung beantragen, damit du wie ein Mensch mit anerkannter Schwerbehinderung behandelt werden musst auch bei der amtsärztlichen Untersuchung. Auch in diesem Fall besorgst du dir dann ein fachärztliches Attest zur Einordnung für den Amtsarzt. Das sollte ebenfalls ausreichend sein, übrigens Erfüllen der weiteren Anforderungen eine Verbeamtung zuzulassen.


    Die therapeutische Behandlung deiner psychischen Probleme ist an der Stelle der Schlüssel, um ungeachtet dieser eine Chance auf Verbeamtung zu haben und kein unüberwindbares Hindernis für selbige. Also einfach weiter gut für dich sorgen. Dann wird das.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! Danke auch für den Hinweis auf das Fehlen der Schulform, war mir zwischenzeitlich auch aufgefallen und ich hatte den Beitrag editiert. Es ginge mir hier speziell um die Vor- und Nachteile eines erneuten grundständigen Studiums für die Sekundarstufe I und II.

    Tatsächlich kann ich mir aber sowohl die Grundschule als auch die berufsbildende Schule vorstellen und hatte auch vor einiger Zeit mal losen Kontakt zu den Studienbüros der HU und TU in Berlin. Hier gibt es für beide Schulformen die Möglichkeit einen Quereinstiegsmaster zu studieren und zur Zulassung fehlende LP entweder über Bachelormodule oder ein einjähriges Zertifikatsstudium nachzuholen. Hab das mal prüfen lassen und ich könnte mir (je nach angestrebtem Fach) ein paar Module anrechnen lassen, hätte aber dennoch Einiges nachzuholen. Der Weg wäre aber sicher deutlich kürzer! Ich habe nur noch keinen genauen Überblick, ob oder inwiefern sich der Quereinstiegsabschluss in "Qualität" und Möglichkeiten vom Grundständigen unterscheidet. Werde mich da aber mal noch schlauer machen. Gleichzeitig fehlt mir auch noch ein Überblick über den zukünftigen Bedarf an Lehrkräften für beide Schulformen. Dazu kann man ja auch alles lesen was man möchte.

    Aber genau wie du schreibst, ist es mein Plan sich erstmal praktische Einblicke zu holen und sich über die Schulform klar zu werden. Die berufsbildende Schule hatte ich bisher immer nur so halb auf dem Zettel, vermutlich aber nur weil ich noch nie eine von innen gesehen habe. Aber das ließe sich ja ändern...

    Ist es denn möglich / gängig einfach ein freiwilliges Orientierungspraktikum in einer allgemeinbildenden Schule zu machen? Hatte schon so oft versucht ein freiwilliges Praktikum in anderen Berufsfeldern zu machen und bin fast jedes mal am "Mindestlohngesetz" (https://www.meinpraktikum.de/r…mindestlohn/praktikum/faq) gescheitert, da freiwillige Praktika nun mit Mindestlohn entlohnt werden müssen und daher kaum noch angeboten werden.

    Alternativ oder zusätzlich könnte ich mir auch eine Tätigkeit als Schulbegleiter vorstellen, bin mir allerdings unsicher inwiefern die Einblicke dann für die angestrebten Schulformen relevant sind. Vielleicht gibt es auch dazu von euch eine Einschätzung?

    Vielen Dank auch für die Ausführungen und beruhigende Einschätzung zum Therapiethema. Werde die Behandlung in jedem Falle zu Ende bringen und merke, dass das gerade absolut an der Reihe ist und mir in meiner aktuellen Situation am meisten hilft.

    Liebe Grüße

  • An den Schulen an denen ich bislang war gab es regelmäßig auch über die üblichen Schulpratikantinnen und - Praktikanten hinaus weitere Praktikantinnen und Praktikanten. Gerade vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels sollte das an den meisten Schulen recht unkompliziert möglich sein bei etwas zeitlicher Flexibilität.


    Eine Tätigkeit als Schulbeglwitzng ist sicherlich auch interessant, aber ebenfalls eine völlig andere Rolle als die als Lehrperson. Im Hinblick auf die Berufsentscheidung würde ich dir also empfehlen zunächst einmal zielgerichtet ein Praktikum mit Blick auf diese Rolle zu machen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Arbeit mit Sinn / gesellschaftlicher Relevanz / Chance eine Art Berufsethos und Identifikation mit der Arbeit zu entwickeln

    Puh, das klingt für mich eher nach einem Grund dagegen.

    andere Menschen für Dinge zu begeistern, die mich selbst erfüllen

    Klar, das ist einfach. Aber wie sieht es mit Dingen aus, die du selbst langweilig oder uninteressant findest?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ist es denn möglich / gängig einfach ein freiwilliges Orientierungspraktikum in einer allgemeinbildenden Schule zu machen? Hatte schon so oft versucht ein freiwilliges Praktikum in anderen Berufsfeldern zu machen und bin fast jedes mal am "Mindestlohngesetz" (https://www.meinpraktikum.de/r…mindestlohn/praktikum/faq) gescheitert, da freiwillige Praktika nun mit Mindestlohn entlohnt werden müssen und daher kaum noch angeboten werden.

    Ich kann nur für berufsbildende Schulen sprechen, aber da ist es meines Wissens problemlos möglich, für zwei bis drei Wochen ein freiwilliges Praktikum zu machen (zumindest an meiner Schule und den umliegenden BBSn). Eine Bezahlung i. S. v. "Mindestlohn" gibt es dafür allerdings nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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    Alternativ oder zusätzlich könnte ich mir auch eine Tätigkeit als Schulbegleiter vorstellen, bin mir allerdings unsicher inwiefern die Einblicke dann für die angestrebten Schulformen relevant sind. Vielleicht gibt es auch dazu von euch eine Einschätzung?
    ...

    Zumindest davon würde ich abraten, wenn du nicht supermotiviert für pädagogische Arbeit und viel rumsitzen bist. Schulbegleiter sitzen neben einem Kind (Jugendlichen) und unterstützen es dabei, das zu tun, was die Lehrkraft angesagt hat. Wenn es alleine klarkommt, sitzt du die Zeit ab, wenn es Unterstützung braucht, aber nicht annimmt, sitzt du bildlich gesprochen zwischen den Stühlen. Ich wollte es nicht machen.


    ...

    (vorstellen könnte ich mir Mathe, Deutsch, Englisch, Kunst-Medien-Ästhetische-Bildung). ...

    Mathe und Kunst klingt doch nach einer guten Kombi. Wenig Korrektur, Kreativität kommt zumindest im Studium nicht zu kurz?


    Ansonsten Berufsbildende Schulen- hatte CDL schon angesprochen. Da studiert man doch auch berufliche Fachrichtungen, für die du dir ggf. was anrechnen lassen kannst? Dazu wissen Humblebee , Finnegans Wake alles...

  • Ich kann nur für berufsbildende Schulen sprechen, aber da ist es meines Wissens problemlos möglich, für zwei bis drei Wochen ein freiwilliges Praktikum zu machen (zumindest an meiner Schule und den umliegenden BBSn). Eine Bezahlung i. S. v. "Mindestlohn" gibt es dafür allerdings nicht.

    Klingt schonmal gut, danke! Sind da zufällig auch mal Menschen mit abgeschlossenem Studium oder Ausbildung dabei?

    Laut MiLoG gilt leider:

    "Du bekommst im freiwilligen Praktikum den gesetzlichen Mindestlohn, wenn du…

    • … ein Praktikum absolvierst, das keinen Bezug zu deinem Studium oder deiner Ausbildung hat. Die Dauer ist hierbei egal.
    • … dein Studium oder deine Ausbildung beim Start des Praktikums schon abgeschlossen hast. Auch in diesem Fall ist die Praktikumsdauer egal."

    Heißt in diesen Fällen wäre der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet Mindestlohn zu zahlen und wird evtl. vom Angebot eines Praktikums absehen. Ging mir jetzt schon zweifach so, dass ich nach dem Studium ein freiwilliges, unbezahltes Praktikum machen wollte. War schon alles ausgemacht, bis sich dann kurz vor Schluss doch nochmal die Personalabteilung meldete und dem Ganzen einen Riegel vorschob. Das ist der Mist an der Sache, eigentlich ein Gesetz im Sinne der Praktis, das letztlich aber dazu führt, dass außerhalb der Pflichtpraktika nichts mehr angeboten wird.

    Evtl. gibt es hier aber Ausnahmen, wenn bspw. die SPO eines angestrebten Studiengangs ein Vorpraktikum vorsieht, oder so..

    Ich werde es so oder so einfach mal versuchen, vielleicht weißt du ja aber noch wie das in diesen Fällen immer lief?

  • Zumindest davon würde ich abraten, wenn du nicht supermotiviert für pädagogische Arbeit und viel rumsitzen bist. Schulbegleiter sitzen neben einem Kind (Jugendlichen) und unterstützen es dabei, das zu tun, was die Lehrkraft angesagt hat. Wenn es alleine klarkommt, sitzt du die Zeit ab, wenn es Unterstützung braucht, aber nicht annimmt, sitzt du bildlich gesprochen zwischen den Stühlen. Ich wollte es nicht machen.


    Mathe und Kunst klingt doch nach einer guten Kombi. Wenig Korrektur, Kreativität kommt zumindest im Studium nicht zu kurz?


    Ansonsten Berufsbildende Schulen- hatte CDL schon angesprochen. Da studiert man doch auch berufliche Fachrichtungen, für die du dir ggf. was anrechnen lassen kannst? Dazu wissen Humblebee , Finnegans Wake alles...

    Danke für die Einschätzung! Genau die berufsbildende Schule möchte ich mir nochmal genauer anschauen. Zumindest für den Quereinstiegsmaster könnte ich mir bspw. in der Fächerkombi Medientechnik+Mathematik, die ich interessant finde, ein paar Module anrechnen lassen.

    Ich denke am wichtigsten ist aber wie ihr alle sagt, rechtzeitig so viele Einblicke wie möglich zu bekommen um sich im Klaren darüber zu sein, wohin die Reise genau gehen soll und die Entscheidung nicht anhand der potentiell einsparbaren Semester zu treffen.

    Vielen Dank für deine Rückmeldung!

  • An den Schulen an denen ich bislang war gab es regelmäßig auch über die üblichen Schulpratikantinnen und - Praktikanten hinaus weitere Praktikantinnen und Praktikanten. Gerade vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels sollte das an den meisten Schulen recht unkompliziert möglich sein bei etwas zeitlicher Flexibilität.


    Eine Tätigkeit als Schulbeglwitzng ist sicherlich auch interessant, aber ebenfalls eine völlig andere Rolle als die als Lehrperson. Im Hinblick auf die Berufsentscheidung würde ich dir also empfehlen zunächst einmal zielgerichtet ein Praktikum mit Blick auf diese Rolle zu machen.

    Super, vielen Dank für deine Einschätzung! Ich werde es einfach mal versuchen und hoffe mir steht das MiLoG (siehe unten) nicht im Weg, bzw. ich finde ein Schlupfloch

  • Puh, das klingt für mich eher nach einem Grund dagegen.

    Klar, das ist einfach. Aber wie sieht es mit Dingen aus, die du selbst langweilig oder uninteressant findest?

    Zu 1. : verstehe, kannst du etwas dazu ausführen?


    Zu 2. : sicher ein guter Punkt. Ich weiß es tatsächlich nicht, da ich nie so richtig musste. Ich werde aber versuchen es herauszufinden.


    Danke für die Rückmeldung!

  • Sind da zufällig auch mal Menschen mit abgeschlossenem Studium oder Ausbildung dabei?

    Mit abgeschlossener Ausbildung auf jeden Fall, da sehr viele, die das Lehramt BBS studieren, vorher schon eine Ausbildung im Dualen System absolviert haben; mit abgeschlossenem Studium auch ab und zu.

    Laut MiLoG gilt leider:

    [...]

    Ich glaube nicht, dass öffentliche Schulen unter dieses Gesetz fallen. Mag mich aber irren.

    Ich werde es so oder so einfach mal versuchen, vielleicht weißt du ja aber noch wie das in diesen Fällen immer lief?

    Auf was bezieht sich diese Frage. Welche "Fälle" meinst du?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ansonsten Berufsbildende Schulen- hatte CDL schon angesprochen. Da studiert man doch auch berufliche Fachrichtungen, für die du dir ggf. was anrechnen lassen kannst? Dazu wissen Humblebee , Finnegans Wake alles...

    Nein, tut mir leid, was "Anrechnungen" angeht, weiß ich überhaupt nicht Bescheid. Das kann wahrscheinlich nur die jeweilige Uni beantworten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Klingt schonmal gut, danke! Sind da zufällig auch mal Menschen mit abgeschlossenem Studium oder Ausbildung dabei?

    Na klar. Das heißt dann einfach "Hospitation", nicht Praktikum. Geld gibts dafür nicht. Haben wir ständig und ist einfach sinnvoll. Wenn Du die Zeit hast: Mach es.


    Ich würde mich auch mal an den berufsbildenden Schulen umschauen, um evtl. auf dem bereits vorhandenen Studium aufbauen zu können.

  • Mir ist die Größe der Entscheidung für ein Zweitstudium bewusst, daher möchte ich mich möglichst umfassend damit auseinandersetzen und bevor ich mich zu sehr in der Idee verrenne abklären, ob ich überhaupt Chancen auf eine Zulassung und eine realitätsnahe Vorstellung vom Beruf habe. Über Eure Einschätzungen und Ratschläge wäre ich mehr als dankbar!

    Es gibt verschiedene Webseiten mit Infos und Selbsteinschätzungs-Tools. Einige hab' ich hier aufgelistet:
    https://www.autenrieths.de/lehrerberuf.html#Lehrer

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Mit abgeschlossener Ausbildung auf jeden Fall, da sehr viele, die das Lehramt BBS studieren, vorher schon eine Ausbildung im Dualen System absolviert haben; mit abgeschlossenem Studium auch ab und zu.

    Alles klar, danke.

    Auf was bezieht sich diese Frage. Welche "Fälle" meinst du?

    Sorry, sehr ungenau. Meinte nur ob du evtl. weißt, ob bei Praktis mit Ausbildung / Studium das Gesetz eine Rolle spielte. Ist mit deinem Beitrag aber schon beantwortet. Danke!

  • Na klar. Das heißt dann einfach "Hospitation", nicht Praktikum. Geld gibts dafür nicht. Haben wir ständig und ist einfach sinnvoll. Wenn Du die Zeit hast: Mach es.


    Ich würde mich auch mal an den berufsbildenden Schulen umschauen, um evtl. auf dem bereits vorhandenen Studium aufbauen zu können.

    Danke, klingt alles schonmal vielversprechend! Bin nur etwas verunsichert, da meine bisherige Erfahrung immer war, einfach mal unbezahlt in einen anderen Beruf reinschnuppern, der nichts mit dem erlernten zu tun hat, ist lang nicht so einfach. Ich werde es aber einfach mit Zuversicht versuchen.

  • Es gibt verschiedene Webseiten mit Infos und Selbsteinschätzungs-Tools. Einige hab' ich hier aufgelistet:
    https://www.autenrieths.de/lehrerberuf.html#Lehrer

    Danke! Durch ein paar davon hab ich mich auch schon durchgeklickt und immer ganz "gute" Ergebnisse erzielt. Ich wollte hier im Forum einfach noch ein paar Erfahrungen + Ratschläge dazu hören, die über diese Tests hinaus gehen. Danke für die Rückmeldung.

  • Danke für die Einschätzung! Genau die berufsbildende Schule möchte ich mir nochmal genauer anschauen. Zumindest für den Quereinstiegsmaster könnte ich mir bspw. in der Fächerkombi Medientechnik+Mathematik, die ich interessant finde, ein paar Module anrechnen lassen.

    Ich denke am wichtigsten ist aber wie ihr alle sagt, rechtzeitig so viele Einblicke wie möglich zu bekommen um sich im Klaren darüber zu sein, wohin die Reise genau gehen soll und die Entscheidung nicht anhand der potentiell einsparbaren Semester zu treffen.

    Vielen Dank für deine Rückmeldung!

    Das klingt nach einem guten Ansatz! BBS ist spannend und lebendig (aber nicht jede Lehrkraft sieht sie als Traumziel).

    Schau wirklich rein und überlege, ob du in diesem besonderen Mikrokosmos BBS dir dein Lehrerleben vorstellen kannst.


    Dein krummer Weg dahin ist eher typisch für diese Sparte (kenne ich ja von mir).


    Die Ableitung des Fachs wird spannend. Da müssen Fachleute Infos geben. Technik steckt ja irgendwie mit drin, das könnte ja wirklich so ingenieurwissenschaftlich sein, dass da vielleicht für ein technisches Fach was drin steckt. Oder vielleicht was mit Druck und Medien (wobei da auch Mediengestaltung zentral ist). Wenn dein Studium stark technisch war, steckt auch irgendwie Mathe mit drin, was in irgendeiner Form vielleicht(!) anerkannt werden kann.


    Da diese Konstellation speziell ist, musst du dich wirklich noch woanders als hier informieren, aber die Bereitschaft, passend zu studieren (aufbauend auf dem, was du schon kannst), ist sehr positiv.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Technik steckt ja irgendwie mit drin, das könnte ja wirklich so ingenieurwissenschaftlich sein, dass da vielleicht für ein technisches Fach was drin steckt. Oder vielleicht was mit Druck und Medien

    Das beschriebene riecht stark nach einer Vertiefung im Maschinenbau. Mediengestaltung ist da doch ziemlich weit weg. Aber ich kenne das Modulhandbuch nicht. Nur meine Vermutung.

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