Schüler und Panikattacken

  • Sehe ich anders. Natürlich sollte man nicht Ersatztherapeut/in spielen, aber es kann nicht schaden, wenn man als Pädagoge weiß, wie man gerade minderjährige Schüler in solchen Ausnahmesituationen (das sind Panikattacken nämlich für Körper und Seele) im Notfall etwas unterstützen und zur Selbsthilfe anleiten kann. Einen Schüler oder eine Schülerin mit Asthmaanfall im Unterricht oder Migräneattacke würde ich ja auch nicht ignorieren, sondern ggf. dafür Sorge tragen, dass sie die jeweils geeignete Hilfe in der Situation bekommen (Eltern anrufen, Krankenwagen, zum Arzt schicken, schauen, dass das Asthmaspray genommen wirdwhatever).

    Die Eigenverantwortung liegt klar bei den betroffenen SuS, ihren Eltern und Behandlern. Gerade bei jüngeren SuS finde ich es aber nicht verkehrt, als Lehrkraft zu wissen, wie ich demjenigen auch bei psychischen Beeinträchtigungen quasi Erste Hilfe leisten kann, falls nötig.

    Psychische Erste Hilfe leisten zu können ist sehr wichtig, das stimmt. Aber wie du selbst anmerkst, geht es ja um eine bekannte Erkrankung. Wenn man um das Asthma weiß, wird man als Lehrperson informiert, wie vorzugehen ist und ob man etwas beachten muss. Da murmelt auch nicht jede Fachlerkraft extra was nach dem Unterricht und überlegt einzeln, welche Atemtechnik helfen könnte.

  • Dem stimme ich zu, hatte Antimon aber so verstanden, dass sie dazu rät, diese Angelegenheit einmal mit der Klassenlehrkraft abzusprechen.

    Genau das. Bei uns läuft das immer so, dass die Schülerin bzw. der Schüler mit der Klassenlehrperson zusammensitzt, bei Minderjährigen im Beisein eines Erziehungsberechtigten, und dann wird besprochen, was die Handlungsempfehlungen des Therapeuten sind. Bei besonders schweren Fällen kann das Gespräch auch zusammen mit dem Therapeuten und der Schulleitung stattfinden. Die Klassenlehrperson informiert dann das Klassenteam und man hält sich an das, was im Gespräch abgemacht wurde. In dem Moment weiss die betroffene Schülerin, dass alle Lehrpersonen informiert sind und es ist überhaupt nicht nötig, dass da jeder einzeln noch mal irgendwas rumkaspert. Ich habe selbst als Klassenlehrperson auch schon die Rückmeldung von betroffenen Schüler*innen bekommen, dass es unfassbar nervt, wenn sie dann noch mal extra nach der Stunde zitiert werden obwohl ja eigentlich alles kommuniziert ist. Gerade bei psychischen Erkrankungen ist es auch eine Belastung, mit Personen sprechen zu müssen, die man eigentlich gar nicht ins Vertrauen ziehen will.



    Einen Schüler oder eine Schülerin mit Asthmaanfall im Unterricht oder Migräneattacke würde ich ja auch nicht ignorieren

    Das ist ja auch was völlig anderes. Bei Allergikern, Epileptikern, etc. wird ans Klassenteam kommuniziert, wie man sich als Lehrperson konkret verhalten soll, wenn es zu einem relevanten Ereignis kommt. Ein Kollege hatte mal einen Epileptiker in einer Klasse, da wurde sogar eine kurze Schulung mit allen Lehrpersonen durchgeführt was man machen muss, wenn der Schüler einen Anfall hat.

  • Das ist ja auch was völlig anderes. Bei Allergikern, Epileptikern, etc. wird ans Klassenteam kommuniziert, wie man sich als Lehrperson konkret verhalten soll, wenn es zu einem relevanten Ereignis kommt. Ein Kollege hatte mal einen Epileptiker in einer Klasse, da wurde sogar eine kurze Schulung mit allen Lehrpersonen durchgeführt was man machen muss, wenn der Schüler einen Anfall hat.

    Was ist daran so anders? Wenn ich weiß, was der Person bei einer Panikattacke hilft, kann ich sie genau damit dabei begleiten. Und um nichts anderes geht es hier. Wie können wir im Raum Schule unterstützen, dass heißt, gibt es Auslöser, die wir ggf. im Unterricht vermeiden können und gibt es Übungen an die wir ggf. im Fall der Panikattacke erinnern können.

    Alles weitere gehört natürlich in die Hände eines Psychotherapeuten/einer Psychotherapeutin.

    Manchmal dauert es aber ewig bis jemand einen Platz hat und dann kann es hilfreich sein, wenn man kleine Übungen kennt die in diesem Moment ggf. helfen können. Eben wie schon jemand schrieb, erste Hilfe für die Psyche.

  • Achso, na dann ist es nicht deine Aufgabe, Einzelgespräche zu führen. Es wird wohl ein offizielles Vorgehen geben oder die Klassenleitung sollte es anleiern.

    Ich wollte es aber trotzdem machen, weil ich wichtig finde, dass sie weiß, sie muss dort nicht zusätzlich angespannt sein, da sie nicht sicher ist, ob sie kurz raus kann oder nicht.

  • Ich wollte es aber trotzdem machen, weil ich wichtig finde, dass sie weiß, sie muss dort nicht zusätzlich angespannt sein, da sie nicht sicher ist, ob sie kurz raus kann oder nicht.

    Hat denn die Mutter mit der Klassenleitung schon geredet?

    Sonst informiere sie und bitte die Mutter sich mit ihr abzusprechen. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, kann das für den Schüler eventuell noch unangenehmer sein.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ich wollte es aber trotzdem machen, weil ich wichtig finde, dass sie weiß, sie muss dort nicht zusätzlich angespannt sein, da sie nicht sicher ist, ob sie kurz raus kann oder nicht.



    Ist es jetzt ein Schüler oder eine Schülerin?

    Ist bzgl der Frage egal aber ich finde es immer seltsam, wenn das nicht einheitlich ist.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Hat denn die Mutter mit der Klassenleitung schon geredet?

    Sonst informiere sie und bitte die Mutter sich mit ihr abzusprechen. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, kann das für den Schüler eventuell noch unangenehmer sein.

    Die Klassenleitung hat uns eine Rundmail geschrieben. Daher meine Idee. Und der Junge ist transgenderschlechtlich . Verstehst du, was ich meine?

  • Die Klassenleitung hat uns eine Rundmail geschrieben. Daher meine Idee. Und der Junge ist transgenderschlechtlich . Verstehst du, was ich meine?

    Oben hast du noch geschrieben, dass die Mutter dich angesprochen hat.

    Plötzlich war es eine Rundmail der Klassenleitung. :pfeifen:

    Irgendwie alles sehr verwirrend.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ein ES

    Er ist eigentlich eine sie.

    Menschen sind niemals ein „ES“. Deine transfeindlichen Formulierungen kannst du dir gerne künftig sparen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    • Offizieller Beitrag

    Menschen sind niemals ein „ES“. Deine transfeindlichen Formulierungen kannst du dir gerne künftig sparen.

    Dein Wunsch ist mir Befehl.


    Zeituhr gesperrt, ihr wisst schon warum.

    Thread zu.


    ...

    Wobei das Thema wirklich gut ausgedacht war.

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