Schüler und Panikattacken

  • Hallo,


    kurz und knapp, ich habe einen Schüler in der Klasse, bei dem mir durch die Mutter zu verstehen gegeben wurde, dass er Panikattacken hat und in Behandlung ist.

    In der letzten Zeit hat er diese auch verstärkt im Unterricht und wir sollen ihn einfach raus gehen lassen, wenn es dazu kommt.


    Haltet ihr es für in Ordnung, den Schüler zu bitten nach dem Unterricht nochmal da zu bleiben und ihm bei einem diskreten Gespräch noch einmal zu versichern, dass er nach einer kurzen Meldung jeder Zeit nach draußen gehen kann, wenn es ihm wieder schlecht geht?
    Ich will, dass er diese Sicherheit hat.

    Die anderen SuS wissen nicht, dass er Panikattacken hat.

  • Wie alt ist der Schüler? Müsstest du dich bzgl der Aufsichtspflicht absichern?


    Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mit der Schulleitung Rücksprache halten und die rechtliche Seite klären.


    Bzgl deinem Gespräch mit den Schüler, hat die Mutter dir gesagt, dass du mit ihm nicht darüber reden darfst?

    Sonst würde ich ihn persönlich kurz um ein Gespräch bitten.

  • Halte ich für einen guten Weg mit ihm zu reden. So weiß der Schüler, dass du informiert bist und das bei dir auch kein Problem darstellt.


    Ich würde an deiner Stelle den Schüler aber fragen, ob er sich das mit der kurzen Meldung und dem Satz „Ich muss kurz raus.“ vorstellen kann oder das mit einer passenden Geste für ihn stimmig ist und vor allem auch möglich in so einem Moment. Möglicherweise überfordert ihn das nämlich auch zumindest im Moment noch, sich dann ich noch melden zu müssen, er hat aber vielleicht eine auch für dich funktionierende Alternative im Kopf.

    Wenn er zuverlässig ist: Was würde beispielsweise dagegen sprechen, dass er in so einem Moment einfach aufstehen, wenn es ihm möglich ist auf die Tür zeigen und direkt rausgehen darf?


    Gib ihm die die Möglichkeit, dir zu sagen, wie das aus seiner Perspektive gut lösbar wäre, dann könnt ihr gemeinsam prüfen, ob das auch für dich stimmig ist oder wie ein Kompromiss aussehen könnte, der für ihn noch umsetzbar ist. Und das schreibe ich jetzt bewusst nicht als Lehrerin, sondern als jemand, der selbst schon mit massiven Angst- und Panikattacken zu kämpfen hatte und weiß, dass mit anderen zu reden nicht immer in der Akutsituation möglich ist oder hilfreich wäre.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • „Ich muss kurz raus.“ vorstellen kann oder das mit einer passenden Geste für ihn stimmig ist und vor allem auch möglich in so einem Moment. Möglicherweise überfordert ihn das nämlich auch zumindest im Moment noch, sich dann ich noch melden zu müssen, er hat aber vielleicht eine auch für dich funktionierende Alternative im Kopf.

    Das halte ich für ungünstig, denn dann werden die anderen Fragen stellen, warum der kurz raus darf und warum ich bei ihnen genauer nachfrage.

    Sie wissen ja nichts von den Panikattacken, daher hätte ich die obligatorische Meldung schon gut gefunden.

    Aber du hast recht. Das sollte ich ihm überlassen, was er am passendsten findet.


    Wie alt ist der Schüler? Müsstest du dich bzgl der Aufsichtspflicht absichern?

    16.

    Wenn der Schüler natürlich während einer Panikattacke umkippt, habe ich auch nicht viel gekonnt.

    Nein, die Mutter hat das nicht gesagt, dass ich nicht mit ihm reden darf.

  • Bei einem 16jährigen auf jeden Fall auch klar absprechen, wo er sich dann aufhält, wenn er rausgehen muss, damit du ggf. auch nach ihm sehen könntest. Mit SL vorab besprechen wurde ja schon angesprochen.


    Den Mitschülerinnen und Mitschülern könntest du auch einfach nur mitteilen im Fall der Fälle, dass das vorab abgesprochen wurde, dass der Schüler rausgehen darf an dem Tag (das lässt es dann ja völlig offen warum und der Schüler kann sich überlegen, was er seinen Mitschülern mitteilen möchte oder auch nicht). Besprich das aber natürlich mit dem Schüler, was er sich wünscht und für ihn passt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei einem 16jährigen auf jeden Fall auch klar absprechen, wo er sich dann aufhält, wenn er rausgehen muss, damit du ggf. auch nach ihm sehen könntest. Mit SL vorab besprechen wurde ja schon angesprochen.


    Den Mitschülerinnen und Mitschülern könntest du auch einfach nur mitteilen im Fall der Fälle, dass das vorab abgesprochen wurde, dass der Schüler rausgehen darf an dem Tag (das lässt es dann ja völlig offen warum und der Schüler kann sich überlegen, was er seinen Mitschülern mitteilen möchte oder auch nicht). Besprich das aber natürlich mit dem Schüler, was er sich wünscht und für ihn passt.

    Danke.

    Der konkrete Aufenthaltsort ist wichtig. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

    Sonst fällt er irgendwo um und keiner weiß, wo er ist. Da haben wir auch nichts gekonnt.

  • „Umfallen“ ist auch bei extremen Panikattacken zum Glück SEHR unwahrscheinlich, auch wenn man sich bei sehr starken Panikattacken häufiger so fühlen kann, als könnte das passieren. Ich habe es tatsächlich nur einmal erlebt, dass ich ganz kurz das Bewusstsein verloren habe während einer Panikattacke, da lag ich dann aber schon am Boden mit Füßen hoch, weil ich gemerkt habe, wie mir plötzlich schwarz vor Augen wurde und mich auf den Boden gelegt habe.


    Es kann aufgrund einer kurzfristig sehr starken vegetativen Reaktion zwar durchaus zu z.B. Schwindel kommen, wenn man das einerseits ernst nimmt und andererseits weiß, wie man mit sich umgehen muss, dann setzt oder legt man sich einfach kurz hin (ggf. mit hochgelegten Füßen) und gut.

    Mir hat beispielsweise aber meistens Bewegung geholfen einerseits und bewusste Atemübungen andererseits. Auch das solltest du durchaus ansprechen gegenüber deiner SL, wie auch dem Schüler, also was er dann braucht seiner Erfahrung nach, wenn er draußen ist, was er bei Schwindelgefühlen machen soll, um sich nicht selbst zu gefährden, etc.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch das ist manchmal komplexer oder gerade weniger komplex als man denkt... Um sich (aus Erfahrung) ein erstes etwas "genaueres Bild" machen zu können (falls du das beantworten kannst/ magst):


    Ist der Schüler seit diesem Schuljahr neu in der Schule/ in einem neuen Bildungsgang?


    Wenn ja, gibt es abseits von Panikattacken schon erste Einschätzungen bzgl. der Leistungsbereitschaft oder viel mehr generellen Leistungsfähigkeit (in bestimmten Fächern)?


    Hat der Schüler "weitere Einschränkungen"

    (sozial-emotional, körperlich, ... / "normale" schulische Bildungsbiografie o. schon bestimmte Förderungen in früheren Schuljahren) ?


    Ist der Schüler schon häufiger allgemein krankgemeldet gewesen?


    LG

  • Zu klären für dich als Klassenleitung:


    - weiß die Klasse vom Umstand und wie viel möchte der Schüler das die Klasse nicht weiß

    - hat er bereits Strategien um damit umzugehen wenn sie aufkommen?

    - gibt es jemanden in der Klasse Bescheid weiß und helfen darf/begleiten darf


    Schulleitunginfo +

    Unterrichtende Fachkollegen angemessen informieren.


    Ist für Die Panikattacken möglicherweise bekannt was diese auslöst? Evtl kann man ja hier entgegen wirken.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich würde auch mit allen Beteiligten reden. Je weniger dramatisch, desto besser, finde ich generell und bei psychischen Problemen sowieso. Das kontraproduktivste bei Panikattacken ist, zu versuchen, sie zu unterdrücken oder Situationen/Orte zu vermeiden, wo sie auftreten.


    Du kannst ihn meiner Ansicht nach bitten, dazubleiben, seine Mutter hat ja sowieso mit dir gesprochen, dann darf das auch der Betroffene selbst wissen. Du könntest z.B. sagen, dass du keine/wenig/viel Erfahrung mit Panikattacken hast, oder dass es auch andere Jugendliche mit Ängsten gibt und das ungefährlich ist und auch in der Schule kein Problem darstellt. Vielleicht möchte er dir sagen, was ihm in dem Moment gut tut, ob er Strategien kennt. Wenn nicht, weiß er zumindest, dass du entspannt damit umgehst.

  • Besprich das aber mit dem Schüler, was er sich wünscht und für ihn passt.

    Ist für Die Panikattacken möglicherweise bekannt was diese auslöst? Evtl kann man ja hier entgegen wirken.

    Diese beiden Punkte halte ich auch für sehr wichtig.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass es für diesen Schüler sehr peinlich ist, wenn eine Panikattacke vor der Klasse passiert.

  • Ich würde in einem solchen Gespräch auch noch fragen, ob es eine Idee gibt wie die Lehrkraft oder Schule generell unterstützen kann.

    Manchen hilft z.B. auch eine kleine Erinnerung an Regulationsübungen oder so. Da gibt es auch viele tolle, die man auch ganz unauffällig machen.

    Sind auch hilfreich, wenn es um Prüfungsängste geht, oder bei Kindern/Jugendlichen mit Traumaerfahrungen.


    Wer Interesse an so etwas hat, schaut mal nach den SOS-Übungen von Kathi Bohnet bzw. helperscircle

  • Wichtig: klären ob der Schüler im Zweifel eine Tüte/gegenstand hat in dem er reinatmen kann um Hyperventilation zu vermeiden.


    Ich hab bei Schülern mit Panikattacke die Erfahrung gemacht dass das schnell hilft.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Als jemand, der längere Zeit selbst unter Panikattacken gelitten hat, finde ich es super, dass sowohl du als auch die Mutter des Jungen ihn unterstützen möchten🍀


    Eine Absprache mit dem Schüler zu finden, halte ich für eine sehr gute Idee, denn wenn man bei einer (starken) Panikattacke durch äußere Umstände dazu gezwungen ist, still sitzen zu bleiben, kann sich das negativ auswirken, weil die Aufmerksamkeit dann mit Pech weiterhin verstärkt auf die eigenen Körperfunktionen und Symptome wie Herzrasen, Schwindel etc. gerichtet bleibt. Vielen Betroffenen hilft es deshalb als Skill, sich etwas zu bewegen, z.B. auf und ab zu gehen oder an die frische Luft, auch Atemübungen können hilfreich sein oder sich kaltes Wasser über die Arme laufen zu lassen, etwas Kaltes zu trinken oder scharfe Bonbons zu lutschen.

    Vor Angst ohnmächtig zu werden passiert zum Glück sehr selten, wie die anderen schon schrieben. Aber einige Betroffene hyperventilieren, was das Gefühl verstärken kann, gleich umzukippen. Atemübungen oder in eine Tüte zu atmen können dann helfen.


    Für den Schüler selbst wäre es sicher hilfreich, wenn er therapeutische Unterstützung bekommt, sofern noch nicht geschehen und zusammen mit dieser dann Selbsthilfestrategien erarbeitet, die ihm u.a. auch bei Panikattacken in der Schule helfen können. Manche packen sich zu diesem Zweck auch ein kleines Täschen mit hilfreichen Gegenständen wie sauren Bonbons, Igelbällen oder Duftölen, was sich dann unauffällig in der Schultasche verstauen lässt. Das verschafft einem dann auch innerlich etwas Sicherheit, dass man weiß, man ist dem ganzen nicht hilflos ausgeliefert. Erwartungsangst (die Angst vor der nächsten Attacke) spielt nämlich leider eine große Rolle bei Angststörungen.

    Aber auch mentale Strategien, z.B. die 5-4-3-2-1 Übung, bei der verschiedene Sinneseindrücke aufgezählt werden, oder das Lösen komplizierter Rechenaufgaben im Kopf etc. können eine gute Strategie sein, man muss nicht immer auf Gegenstände zurückgreifen.


    Ich wünsche dir und dem Jungen viel Erfolg und dass ihr eine gute Lösung findet!

  • Ich finde es irritierend, wie häufig hier Ratschläge erteilt werden, was dem Schüler in der Situation möglicherweise helfen könnte. Wir sind Lehrpersonen, keine Psychotherapeuten. Meine Aufgabe als Lehrperson ist es sicherzustellen, dass der Schüler therapeutische Unterstützung hat und dann setze ich das um, was der Profi diesbezüglich vorschlägt. Übrigens kümmert sich da bei uns auch zunächst mal die Klassenlehrpersonen, die dann alle Fachlehrpersonen im Klassenteam informiert. Dass da noch 10 weitere Personen bilateral Absprachen treffen und rumpfuschen, ist überhaupt nicht angezeigt. Ich hatte schon Schüler*innen mit Panikattacken im Unterricht. Die letzte ist einfach kommentarlos aufgestanden, hat den Raum verlassen und kam nach einigen Minuten zurück. Abgesprochen war, dass sie selbst kommuniziert, wenn sie von einer Kollegin begleitet werden möchte. Das macht man dann einfach so, gesprochen wird da nicht mehr drüber. Was der Schülerin übrigens auch hochgradig unangenehm gewesen wäre, die fand die Situation so schon blöd genug. Ich war mit der Klasse auch auf Exkursion im Kernkraftwerk. Im Zwischenlager ist die Luft in den unterirdischen Gängen irgendwie komisch, das hat sie nicht vertragen und mir Bescheid gegeben, sie müsste raus. Das fand die Führung dann erst mal mühsam, aber das ist der Moment, in dem man sich auf gar keinen Fall auf Diskussionen einlässt. Das kann die mühsam finden, wie sie will, die Schülerin war 5 min später nach draussen begleitet.

  • Umfallen“ ist auch bei extremen Panikattacken zum Glück SEHR unwahrscheinlich, auch wenn man sich bei sehr starken Panikattacken häufiger so fühlen kann,

    Wenn man sehr stark hyperventiliert kann das durchaus passieren.



    Ich finde es irritierend, wie häufig hier Ratschläge erteilt werden, was dem Schüler in der Situation möglicherweise helfen könnte. Wir sind Lehrpersonen, keine Psychotherapeuten. Meine Aufgabe als Lehrperson ist es sicherzustellen, dass der Schüler therapeutische Unterstützung hat und dann setze ich das um, was der Profi diesbezüglich vorschlägt. Übrigens kümmert sich da bei uns auch zunächst mal die Klassenlehrpersonen, die dann alle Fachlehrpersonen im Klassenteam informiert.

    Was ist dann dein Vorschlag? Gar nichts zu machen? Halte ich nicht für sinnvoll. Ich finde es schon sinnvoll, dass der Schüler weiß, dass er notfalls raus kann.



    Zu klären für dich als Klassenleitung:


    - weiß die Klasse vom Umstand und wie viel möchte der Schüler das die Klasse nicht weiß

    - hat er bereits Strategien um damit umzugehen wenn sie aufkommen?

    - gibt es jemanden in der Klasse Bescheid weiß und helfen darf/begleiten darf

    Ich bin nicht der Klassenlehrer, sondern der Fachlehrer.

    Und der Schüler hat bereits therapeutsiche Unterstützung.

  • Sehe ich anders. Natürlich sollte man nicht Ersatztherapeut/in spielen, aber es kann nicht schaden, wenn man als Pädagoge weiß, wie man gerade minderjährige Schüler in solchen Ausnahmesituationen (das sind Panikattacken nämlich für Körper und Seele) im Notfall etwas unterstützen und zur Selbsthilfe anleiten kann. Einen Schüler oder eine Schülerin mit Asthmaanfall im Unterricht oder Migräneattacke würde ich ja auch nicht ignorieren, sondern ggf. dafür Sorge tragen, dass sie die jeweils geeignete Hilfe in der Situation bekommen (Eltern anrufen, Krankenwagen, zum Arzt schicken, schauen, dass das Asthmaspray genommen wirdwhatever).

    Die Eigenverantwortung liegt klar bei den betroffenen SuS, ihren Eltern und Behandlern. Gerade bei jüngeren SuS finde ich es aber nicht verkehrt, als Lehrkraft zu wissen, wie ich demjenigen auch bei psychischen Beeinträchtigungen quasi Erste Hilfe leisten kann, falls nötig.

  • Sehe ich anders. Natürlich sollte man nicht Ersatztherapeut/in spielen, aber es kann nicht schaden, wenn man als Pädagoge weiß, wie man gerade minderjährige Schüler in solchen Ausnahmesituationen (das sind Panikattacken nämlich für Körper und Seele) im Notfall etwas unterstützen und zur Selbsthilfe anleiten kann. Einen Schüler oder eine Schülerin mit Asthmaanfall im Unterricht oder Migräneattacke würde ich ja auch nicht ignorieren, sondern ggf. dafür Sorge tragen, dass sie die jeweils geeignete Hilfe in der Situation bekommen (Eltern anrufen, Krankenwagen, zum Arzt schicken, schauen, dass das Asthmaspray genommen wirdwhatever).

    Die Eigenverantwortung liegt klar bei den betroffenen SuS, ihren Eltern und Behandlern. Gerade bei jüngeren SuS finde ich es aber nicht verkehrt, als Lehrkraft zu wissen, wie ich demjenigen auch bei psychischen Beeinträchtigungen quasi Erste Hilfe leisten kann, falls nötig

    Dem stimme ich zu, hatte Antimon aber so verstanden, dass sie dazu rät, diese Angelegenheit einmal mit der Klassenlehrkraft abzusprechen.

    Diese sollte dann eine allgemeine Information an alle Fachlehrkräfte weitergeben.

    Damit jeder informiert ist und alle auf dem gleichen Stand sind.

    Es macht ja keinen Sinn, wenn der Schüler sich bei Frau X melden soll und auf den Pausenhof geht und bei Herr Y einfach aufstehen und auf den Gang gehen soll.

  • An unserer Schule gibt es Kinder, wo genau festgeschrieben ist, was im Notfall zu tun ist. Je nach Fall haben diese Info alle Lehrer oder die Lehrer, die in der Klasse unterrichten.

    In meiner letzten Klasse hatte ich einen Schüler, wo es einen solchen Notfallverlauf gab. So weit ich mich erinnere, wurden die Hinweise von der Mutter verfasst und entsprechende Notfallnummern angegeben.


    In dem geschilderten Fall müsste mit der Mutter auf dem Hintergrund der Therapeuteninformation genau abgesprochen und besser schriftlich fixiert sein, was zu tun ist. Das sollte bei allen Lehrern gleich passieren und wie schon weiter oben vorgeschlagen, die Klassenlehrkraft federführend machen.

    Bei der Info " rausgehen lassen" würde ich nachfragen, denn mir wäre es mulmig zumute, einen Schüler, der in einer Notsituation ist, alleine zu lassen.


    Ich hatte bisher nur einen Schüler mit einer Panikattacke bei einem bestimmten Ereignis. Das haben die Mitschüler mitbekommen und da hat keiner gespottet, sondern es war eher so, dass sie Verständnis zeigten. Das waren allerdings Grundschulklassen.


    Wäre es vielleicht möglich, einen Schüler des Vertrauens ( was vorher abgesprochen ist) mit vor die Tür zu schicken? Es wird ja auch einmal Kindern schlecht oder sie haben einen Migräneanfall.

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