Hilfe, Unterrichtsbesuch-Deutsch

Schnuppe · 28. Mai 2003

hallo,

ich drehe total am rad, ich habe nächste woche mittwoch meine erste bewertete lehrprobe in deutsch. das thema ist rezension am beispiel des vorlesers.

es handelt sich um einen leistungskurs 12...ich weiß nicht, wie ich eine möglichst kreative stunde hinkriegen soll bei dem drögen thema...

heike hatte mir schon mal geraten, die kriterien in gruppenarbeit erarbeiten zu lassen, ich frage mich nun, ob das für einen leistungskurs nicht ein wenig banal ist???

eine andere idee wäre, eine art literarisches quartett von den schülern nachspielen zu lassen, wobei ich nicht weiß, ob die zeit dazu reicht, und wie sie daran dann die kriterien erarbeiten sollen...ich bin mit meinen nerven am ende...und habe eine totale denkblockade...

ich hoffe sehr, durch euch wieder ein paar neue denkanstöße zu erhalten...

nochmal kurz die rahmenbedingungen:

-14 lk-schüler
-ich habe einige rezensionen, wobei diese in der regel den roman fast durchweg positiv bewerten
-ein video mit den highlights des literarischen quartetts
-noch eine stunde vor dem unterrichtsbesuch
-eine riesen denkblockade
-absolut keine idee, wie ich eine schülerorientierte, möglichst spritzige stunde zaubern soll

schnuppe, kurz davor, alles hinzuschmeißen :(<br>

**Meike.** · 29. Mai 2003

Hallo Schnuppe,
wenn die Schüler vorher noch keine Rezensionn gemacht haben, müsste schon eine Phase /Stunde dazu her, was eine gute Rez. ausmacht - sonst wissen sie ja nicht worüber sie reden. Die kann aber beliebig komplex sein!
Du kannst das mit einer schlechten (schlecht geschriebenen / fehlerhaft strukturierten / unvollständigen) Rezension anfangen lassen und daraus die Kriterien entwickeln lassen. Wenn du die S auch Erwartungen an den Sprachduktus und die Balance zwischen persönlicher Gestaltungsfreiheit (Ironie und Entertainment vs konkreter Analyse, Schwerpunksetzung, Schreibstil) formulieren lässt, hat das ganz bestimt Leistungskursniveau.

Das kannst du sowohl über den Text als auch über das Video machen. Oder beides.

Möglichkeit:

Einen sachlich richtigen, aber trockenen und nüchternen Rezensionstext mit leichten Schwächen vorlegen (evtl selber schreiben) - daran (GA, PA) erarbeiten lassen, was an Sachinformationen u. Analyse in einer Rez. drin sein muss, wieviel, welche Sprache, wie ausführlich die Analyse etc.
Dann fragen, ob sie beim Lesen etwas vermissen. Vielleicht kommen einige schon drauf. Nein? Dann Video mit M. R-R an einer besonders amüsanten Stelle ein, zwei Minuten gucken - da werden sie spätestens merken, dass eine Rezension auch unterhalten kann (und sie können diskutieren, ob sie das auch SOLL oder gar MUSS)
Hier könne die Kriterien ergänzt werden um die sprachlichen und rhetorischen Mittel - wo ist die Grenze zur Polemik? Wieviel Ironie und Schmäh? Wieviel Wissenschaftlichkeit, wann Fachtermini etc?

Als HA dann nach den eigene Kriterien eine "perfekte" Rezension schreiben. Die kannst du dann später mit denen, die du schon hast, vergleichen: meist sind die Schüler besser.

Also, das wäre das, was mir so spontan einfällt zur Stunde ....

vielleicht hilft's!

Liebe Grüße
Heike<br>