Klassenwechsel Gymnasium 7. Klasse

  • Hallo in die Runde.

    Wer kann mir da weiterhelfen?

    Meine Tochter ist in der 7. Klasse auf Gymnasium. In der parallelklasse ist ihre alte klasse von der Grundschule. Sie wollte in die Klasse nicht rein weil sie da mit einem anderem Mädchen seit dem Kindergarten immer Probleme hatte. Aufgrund dieses prblems ist sie in die andere Klasse gekommen. Leider ist sie in der Klasse irgendwie nicht angekommen. Es wurde nicht besser im Gegenteil sie ist immer mehr in sich zurück gekehrt. Mündlich macht sie absolut nicht mit weil sie Angst hat was falsches zu sagen und sie dadurch ausgelacht werden könnte. Seit der 5 Klasse haben sich schon 3 Jungs über sie lustig gemacht. Mit kurzen Worten ihr Selbstbewusstsein ist absolut im keller und hat soziale Ängste. Sie würde auch wieder in die alte Klasse wechseln wollen weil sie da auch engere Freunde hat. Einen termin beim kinderpsychologin haben wir auch schon.

    Die problem haben wir der schulleitung mitgeteilt mit der Bitte um einen klassenwechsel weil sie psychisch am Ende ist. Mittwoch war das Gespräch, Donnerstag bekommen wir die schriftliche zusage nach Rücksprache mit der schulleitung und den Klassenlehrern beider Klassen das sie am Montag schon in die neue Klasse kann. Meine Tochter ist richtig aufgeblüht hat sich riesig gefreut darüber. Und heute am Freitag nach 15 Uhr bekommen wir eine Email das sie die Zusage zurückziehen. Weil es ein mäin der Klasse gibt wo sie früher Probleme mit hatte. Also die Mutter von dem Mädchen hat angerufen um es zu verhindern das unsere Tochter in die Klasse kommt. Erstmal ist es 3 Jahre her wo sie Probleme hatten. Dann besuchen sie beide Wochenenden dieselbe Gemeinde wo es keine Probleme die letzten Jahre gab. Und was aber noch schlimmer ist das meine Tochter psychisch am Boden zerstört ist. Sie weint und will nicht im die Schule am Montag. Sie hat angst davor das sie in der Klasse ausgelacht wird weil der wechsel nicht zustande kommt .Sie hatte sich ja auch schon verabschiedet.

    Meine Frage ist jetzt.

    Ist eine schriftliche zusage in dem Fall nicht rechtlich bindend und kann und darf die Leitung die zusage wegen einer anderen Mutter einfach so zurückziehen? Muß ich da das Schulamt einschalten?

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    Ist eine schriftliche zusage in dem Fall nicht rechtlich bindend und kann und darf die Leitung die zusage wegen einer anderen Mutter einfach so zurückziehen? Muß ich da das Schulamt einschalten?

    Nein, so eine Zusage ist rechtlich nicht bindend. Wenn die Schulleitung Bedenken oder gar Hinweise hat, dass der Klassenwechsel in der angedachten neuen Klasse zu ernsthaften Problemen führen könnte, dann wäre es äußerst kurzsichtig den Wechsel dennoch zu ermöglichen. Möglicherweise gibt es ja noch eine andere Parallelklasse, in die dein Kind wechseln könnte. Letztlich kommt das aber sehr auf die konkrete Situation an, was hier angemessen sein könnte seitens der Schulleitung, die nicht nur dein Kind schützen muss, sondern auch alle anderen Kinder, was je nach Hintergrund der ganzen Konflikte, wie auch der psychischen Probleme deiner Tochter ein äußerst schwieriger Spagat sein kann.


    Nein, du musst das Schulamt nicht einschalten, denn niemand ist gezwungen das zu tun. Ich würde das auch keinesfalls als ersten Schritt anraten, sondern erst einmal die Schulleitung um einen zeitnahen Gesprächstermin bitten, um die Situation besprechen zu können.

    Überleg dir vorher, was du dir erhoffst von dem Termin und wie du das gut und ruhig begründen kannst. Hab dabei im Hinterkopf, dass du nicht erzwingen kannst, dass dein Kind in eine bestimmte Klasse wechseln darf. Notier dir vielleicht vorab, welche sachlichen Gründe es gibt, warum dein Kind nicht in seiner aktuellen Klasse bleiben sollte (relevante gesundheitliche Fakten/Diagnosen, soweit bekannt, Probleme in der aktuellen Klasse die unlösbar für sie sind,…).


    Mach dir an der Stelle aber auch bewusst, dass soziale Ängste und ein mangelndes Selbstbewusstsein etwas sind, was dein Kind in jede Klasse mitnimmt und Vorfälle aus Klasse 5 kein Grund sind in Klassenstufe 7 die Klasse zu verlassen. Möglicherweise ist es nicht der Klassenwechsel, den dein Kind jetzt vorrangig benötigt, sondern eine andere Form der Akuthilfe. Wie lange dauert es denn noch bis zu eurem Termin beim Kinderpsychologen?


    In dem Gespräch mit der Schulleitung kannst du dann auch noch einmal möglichst ruhig erfragen, aus welchen Gründen der zunächst zugesagte Klassenwechsel jetzt doch nicht erfolgen kann, ob die SL sich vorstellen könnte, das noch zu ändern oder auch ob ein Wechsel in eine andere Klasse möglich wäre.


    Nicht vergessen: Die Schulleitung ist nicht nur für dein Kind verantwortlich!


    Wenn dieses Gespräch nicht zu deiner Befriedigung verläuft (weil du weder dein Wunschergebnis erzielst, noch mit den Begründungen leben kannst oder willst), dann kannst du dir immer noch überlegen, ob du das Schulamt hinzuziehen möchtest. Auch das Schulamt wird aber je nach Art der Gründe, die aus Sicht der Schulleitung gegen den Klassenwechsel sprechen einen solchen Wechsel nicht zwangsläufig ermöglichen. Unter Umständen wird man euch dort mit denselben Gründe wie bereits die Schulleitung einfach nur darlegen, warum ein Klassenwechsel nicht sinnvoll ist. Auch der Weg über das Schulamt führt also nicht zwangsläufig zum Wunschergebnis Klassenwechsel, weshalb es umso wichtiger ist erst einmal das konstruktive Gespräch mit der Schule zu suchen, die sicherlich SEHR gute Gründe dafür hat, doch noch einen Rückzieher zu machen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Meine Device als Schulleiter: es gibt keine "Negativ-Wünsche". Also kein "Ich will nicht mit dem in eine Klasse ..." Die werden von mir aus Prinzip nicht berücksichtigt. (Oder: doch. Ich würde dann den "Nicht-"Eltern anbieten, in eine andere Klasse zu wechseln.)


    Aber ich kenne auch keine Regelung, die gegen das Berücksichtigen eines "Nicht-Wunsches" spricht. Hm.


    ---

    CDL: mit "spätestens morgen" hast du quasi recht. User wegen fehlender Schreibberechtigung leider gesperrt. Thread lasse ich aber offen.

  • Ein Kind hat keinen Anspruch auf eine bestimmte Klasse. Es ist aber natürlich übel, wenn es eine Zusage gab, die nun zurückgezogen wurde, ich verstehe deinen Frust. Euch bleibt nur, weiterhin im Gespräch zu bleiben. Gibt es eine Beratungslehrkraft, die vermitteln kann? Schulsozialarbeit? Denn auch wenn der Wechsel nicht klappen sollte, soll deine Tochter sich ja wieder wohlfühlen können.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn sich der Sachverhalt so zugetragen hat, dann hat die SL in meinen Augen gleich zwei Fehler gemacht.

    a) Einem Klassenwechsel auf Bitten einer Familie zugestimmt.

    b) Einem Klassenwechsel auf Bitten einer anderen Familie dann doch nicht mehr zugestimmt.

    Das war ganz schlechtes Schulleitungshandeln.

    Ungeachtet dessen ist bzw. bleibt die Situation für die Tochter sicherlich mehr als unbefriedigend.

  • Ja, das ist blöd gelaufen.

    Prinzipiell finde ich es nicht gut, wenn man wieder in das alte Umfeld hineinkommt, wo man vorher Schwierigkeiten hatte. Denn alte Strukturen sind schneller geschaffen geschaffen als man denkt. Ich habe es in der Grundschule schon so erlebt, dass Eltern im Hintergrund den Konflikt noch verstärkt haben. Ganz extrem war es einmal in einer Klasse, wo sich 2 Lager um die streitenden Mädchen gebildet haben und ich alle Hände voll zu tun hatte, die ständigen Konflikte zu entschärfen. So etwas passiert schnell und niemandem ist geholfen.


    Dennoch fand ich es eine gute Entscheidung, wenn Kinder, die nicht so gut harmonieren, in verschiedene Klassen kamen. Eine Mutter hat sogar bewusst ihr Kind auf eine andere Schule gegeben, damit das Kind aus dem Umfeld herauskommt und neue Kinder kennenlernt. Oft wohnen Grundschulklassen im gleichen Wohngebiet.


    An der Stelle der Mutter wäre ich eher das Mobbing- Problem gemeinsam mit der Schule angegangen und hätte nach Lösungen gesucht, aber nicht als Lösung die Rückkehr in alte Strukturen vorgeschlagen.


    Gut finde ich, dass privat nun eine Therapie angedacht ist. Den Vorschlag von Quittengelee finde ich gut, doch noch zusätzlich auf schulische Hilfen zurückzugreifen, sofern die vorhanden sind. Gerade die Sozialarbeit, Schulpsychologie oder die Schulberatung haben gute Konzepte Mobbing zu begegnen.

    Wenn ein Kind im Unterricht ausgelacht wird, dann sollte die Lehrkraft eingreifen. Wenn es außerhalb des Unterrichts unbeobachtet geschieht, sollte die Schule Kenntnis davon erhalten, damit sie Maßnahmen ergreifen kann.


    Ansonsten würde ich der Mutter raten, neben der Therapie bei einer Kinderpsychologin das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken, z.B. durch ein Hobby.

    Bei uns gibt es Organisationen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, das Selbstbewusstsein zu stärken. Da gibt es therapeutische Gruppen und auch Selbstverteidungssportarten, die damit werben. Umgang mit Tieren fördert auch das Selbstbewusstseinm, ich denke da z.B. an Reiten.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben das bei unserem Ältesten gleich zweimal durchgezogen. Einmal Wechsel der Grundschule und einmal Wechsel des Gymnasiums zur Oberstufe hin - beide Male aus verschiedenen Gründen, aber im Nachhinein goldrichtig. Auf die alten jeweiligen Schulleitungen konnten und wollten wir nicht bauen, weil wir als "Insider" wussten, wie wenig Einfluss (bzw. auch wie wenig Wille) Schulleitungen mitunter auf Schwierigkeiten innerhalb einer bestimmten Klasse haben.

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