B.-W.: Schule@BW feat. Digitaler Arbeitsplatz (DAP) u. Dienst-E-Mail

  • An die Kollegen im Ländle, deren Schulen nicht private Unternehmen bezahlen für Online-Lernplattformen und DIenst-E-Mails:

    Inwiefern nutzt Ihr die neue Plattform oder tut dies nicht (und warum)?


    Die neue Dienst-E-Mail ist ja nur per Browser abrufbar und bei jedem Login muss noch ein 2. Faktor per App generiert werden (vgl. Online-Banking).*
    Die Nutzung von E-Mail Programmen (Thunderbird, Outlook, etc.), wie dies bei jeder E-Mail Standard ist, ist bei der Dienst-E-Mail unmöglich.

    Wie geht Ihr damit um?



    * Diese Sicherheitsmaßnahme kann man übrigens mit 08-15 Browser Plugins ganz leicht umgehen

  • Wir haben in Thüringen auch so eine bekloppte Dienstmail. Rufen die Leute halt viel seltener ab.


    Und unsere "Thüringer Schulcloud" verändert die Dateinamen beim Upload. Du lädst also internet_neuland.pdf hoch und beim download heißt die Datei 7863245256785746352asghf2434_internet_neuland.pdf

    Absolut brauchbar! NICHT.

  • Wir haben in Thüringen auch so eine bekloppte Dienstmail. Rufen die Leute halt viel seltener ab.


    Das sehe ich bei uns auch kommen.
    Ich bin momentan hin und her gerissen zwischen:


    a) viel seltener die Dienst-Mail abrufen


    b) wieder private E-Mail Anbieter verwenden wie früher

  • Wir haben seit einem Jahr Logineo. Das ist das NRW-Zeuch. Das kann im Prinzip IMAP. Auf unseren Rechnern im

    pädagogischen Netz darf es laut der externen Wartungsfirma keine E-Mail-Clients geben. Da wegen technischer Probleme die Verwaltungsrechner auch nicht in Frage kommen, haben wir faktisch auch nur das Web-Frontend. Das ist im Falle von Logineo eher nicht so chic. Insbesondere klickt man sich die Finger wund, bis man überhaupt eine E-Mail zu Gesicht bekommt.


    Nein, praktisch ist das nicht. Mehr als einmal täglich nach E-Mails zu sehen, halte ich für Zeitverschwendung.


    Das Gute im Falle von Logineo ist die Vereinbarung zwischen Land und Personalräten, die regelt, dass die Benutzung von Logineo nicht verpflichtend sein kann, sondern einer Zustimmung bedarf. Ich halte es zwar für absurd, dass somit Lehrerinnen heutzutage sich einer dienstlichen E-Mail-Adresse entziehen können. Aber es hält einen nervige Kolleginnen vom Hals, die gerne möchten, dass man häufiger Mails abruft, wenn klar ist, dass man sie gar nicht mehr abruft, wenn man die Zustimmung zurückzieht,


    Wie wäre denn jetzt bei euch der zweite Faktor geregelt? Wenn der nicht vorhanden ist, geht gar nichts.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • a) viel seltener die Dienst-Mail abrufen

    Ich sehe ohnehin nicht, warum man öfter als einmal täglich E-Mails abrufen sollte. Das ist elektrische Post. Wie oft schaut ihr in den Briefkasten?



    Nee, Erreichbarkeitsstress bringt uns nicht weiter.

  • Ich sehe ohnehin nicht, warum man öfter als einmal täglich E-Mails abrufen sollte. Das ist elektrische Post. Wie oft schaut ihr in den Briefkasten?



    Nee, Erreichbarkeitsstress bringt uns nicht weiter.

    Briefe kommen doch auch nur einmal am Tag...

    Ich bin auch total gegen ständige Erreichbarkeit, verstehe aber diesen Briefkasten-Vergleich nicht (schon öfter gelesen!)


    Bei uns kann man E-Mails ganz normal mit Thunderbird oder Outlook empfangen, Browser fände ich schrecklich.

  • Um Himmels Willen, ich will doch keine dienstlichen Mails per Outlook empfangen. Oder noch gestörter: Auf dem Handy?!


    Das geht mit der NRW-Variante so gar, mir würde aber im Traum nicht einfallen, das einzurichten.
    Nein, da gucke ich regelmäßig per Browser rein, möchte aber mit Sicherheit keine Push-Nachrichten von Dienstmails.

  • Um Himmels Willen, ich will doch keine dienstlichen Mails per Outlook empfangen. Oder noch gestörter: Auf dem Handy?!


    Das geht mit der NRW-Variante so gar, mir würde aber im Traum nicht einfallen, das einzurichten.
    Nein, da gucke ich regelmäßig per Browser rein, möchte aber mit Sicherheit keine Push-Nachrichten von Dienstmails.


    Der Vorteil bei der Nutzung von E-Mail Programmen ist ja, dass man selbst bestimmen bzw. genau einstellen kann, was der Computer macht.

    (Z.B. keine Push-Nachrichten, oder nur manuellen und kein automatisches Abrufen, usw.)

    Browser/Web-Oberfläche:

    - die Schule@BW Seite aufrufen und warten bis sie geladen hat

    - Benutzernamen und Passwort eingeben, warten und laden

    - App am Handy aufrufen um den 2. Faktor zu generieren, warten und laden

    - im Schule@BW Portal auf "DAP" klicken, warten und laden

    ...

    Das Laden geht meistens (aber nicht immer) schnell, aber selbst diese eine Sekunde ist sehr lästig, nicht nur beim Anmelden.
    Wenn man verschiedene E-Mails aufruft und dabei jedes Mal warten bis, bis das im Browser geladen ist, empfinde ich diese Verzögerung als extrem Störend im Workflow. Ich weiß nicht, ob ich da besonders sensibel bin, denn man man könnte ja sagen: was ist diese eine Sekunde jeweils schon? Aber im Vergleich zum Arbeiten mit E-Mail Programmen fühle ich mich regelrecht ausgebremst. (Mir erscheint das auch total Rückständig, keinen Standard wie POP3 oder IMAP anzubieten, und der 2. Faktor völlig übertrieben. Wer von uns hat z.B. die Daten auf dem USB Stick verschlüsselt und ent- und verschlüsselt diese jeweils wieder, wenn er in Fünf-Minuten-Pause kurz ein Arbeitsblatt ausdruckt? Das dürften nur ganz wenige Ausnahmen sein bzw. ist einfach realitätsfremd.
    Mir scheint, dass hier ein Teil einer Behörde, die nichts mit Schule zu tun hat, beauftragt wurde etwas umzusetzen für einen anderen Teil einer Behörde, die auch nichts mit Schule zu tun hat - außer, dass sie für die Schulen zuständig sind (ha, ha). Ob oder wie das für Lehrer im Alltag funktioniert, spielt keine Rolle. Wie das Beispiel von User MarPhy mit der "Thüringer Schulcloud". Im KM ist man bestimmt mächtig stolz auf seine digitalen Innovationen, auch wenn man damit nicht mal eine Datei unversehrt hochladen kann. (/rant)

  • Morse' fairerweise muss ich jetzt sagen, dass ein Reinschauen mit 2-Faktor-Authentifizierung wirklich extrem lästig klingt. Das ist in NRW zum Glück nicht der Fall.

    Wahrscheinlich will irgendjemand in der Chefetage mitteilen können "unser neues Digital-Dingens ist moderner und sicherer als das der anderen Länder!"
    (Wenn man denen anbieten würde, man könne bei der Bildungsplattform was mit dieser sagenumwobenen Blockchain machen, wären die sicher auch Feuer und Flamme...)

    Der eigentliche Skandal ist ja, dass das KM hier einfach die Nutzung von Privatgeräten voraussetzt, aber das ist ein anderes Thema:

    Privatgeräte-Nutzung vom KuMi vorausgesetzt

  • Man kann auch zwei Mail-Programme auf den Geräten einrichten, eins für die privaten, eins für die Dienstmails. Das letztere kann man dann in den Ferien ganz bequem stummschalten.

  • Man kann auch zwei Mail-Programme auf den Geräten einrichten, eins für die privaten, eins für die Dienstmails.

    Dienstmails auf Privatgeräten sind wegen des Datenschutzes problematisch. Außerdem sehe ich das nicht ein. Noch weniger möchte ich private Korrespondenz auf Dienstgeräten führen. Ich bin für zwei getrennte Geräte.


    Ich sehe weder die Notwendigkeit noch Vorteile, Dienstmails auf privaten Geräten zu empfangen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wie öffnen diejenigen die E-Mails, die kein privates Handy für den 2. Faktor einsetzen?


    Ich habe zu Zeiten von BelWue immer den Browser benutzt, weil ich dann an jedem beliebigen Rechner alle E-Mailsvorliegen hatte. Ich fand das vollkomnen in Ordnung. War aber noch ohne 2. Faktor.


    Nach BelWue hat der Schulträger einen kommerziellen Anbieter ausgewählt. Jetzt sollen wir alle Thunderbird oder Mail für das iPad nutzen, weil wir im Browser nicht die Verschlüsselung, die die Schule eingerichtet hat, nutzen können. Ich darf über den Browser natürlich E-Mails ohne sensible Daten verschicken, kann aber die verschlüsselten der Kollegen nicht lesen.

  • Man kann auch zwei Mail-Programme auf den Geräten einrichten, eins für die privaten, eins für die Dienstmails. Das letztere kann man dann in den Ferien ganz bequem stummschalten.

    Man kann auch in einem E-Mail Programm mehrere E-Mail Adressen einrichten mit jeweils unterschiedlichen Einstellungen.
    So z.B., dass die Dienst-Mails immer eingeklappt sind (so dass sie nicht ins Auge springen) und nur manuell abgerufen werden, also nicht automatisch beim Programmstart oder alle x Minuten.

  • Ich sehe weder die Notwendigkeit noch Vorteile, Dienstmails auf privaten Geräten zu empfangen.

    Das musst Du ja auch nicht Ich wollte nur die Möglichkeit aufzeigen, dass man private und dienstliche Mails auch auf einem Gerät (egal ob privat oder dienstlich) getrennt nutzen kann.

  • Der eigentliche Skandal ist ja, dass das KM hier einfach die Nutzung von Privatgeräten voraussetzt,

    Und somit ist es doch egal, ob ihr einen schicken Mail-Client habt. Wenn es eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt, aber keinen zweiten Faktor, könnt ihr euch nicht anmelden. De facto habt ihr also keine Dienstmail-Konten. Das müsst ihr jetzt noch den Eltern und allen anderen mitteilen und der Kater wäre gekämmt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wie öffnen diejenigen die E-Mails, die kein privates Handy für den 2. Faktor einsetzen?

    Ich möchte mal stoisch wiederholen: Der Arbeitgeber setzt das Vorhandensein und die berufliche Nutzung des Privatgeräts voraus!


    In der Praxis nutzen alle ihr Handy oder tricksen den 2FA mit einem Browser Plugin aus, dass ich ihnen gezeigt habe.
    Die Alternative der Schule wäre ein Schul-i-Pad zu nutzen nur für den 2FA - in der Praxis will das natürlich niemand, das wäre ja absurd, bzw. wie ein Tankstellen-Toiletten-Schlüssel.


    Ich habe zu Zeiten von BelWue

    Als bereits vorhandene Ressourcen und Know-How des Landes einfach genutzt wurden, anstatt diverse Privatunternehmen zu fördern...


    Nach BelWue hat der Schulträger einen kommerziellen Anbieter ausgewählt.

    Ich kriege echt jedes Mal die Krise, wenn ich das höre.

    Bei der Moodle-Migration (die Verbände berichteten ja über deren Güte) wurde auch stets darauf hingewiesen, dass sich die Schulen bzw. deren Träger ja ruhig auch selbst irgendwas kaufen können.

  • Und somit ist es doch egal, ob ihr einen schicken Mail-Client habt. Wenn es eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt, aber keinen zweiten Faktor, könnt ihr euch nicht anmelden. De facto habt ihr also keine Dienstmail-Konten. Das müsst ihr jetzt noch den Eltern und allen anderen mitteilen und der Kater wäre gekämmt.

    Das sehe ich im Prinzip so wie Du, aber davon abgesehen, dass die meisten Kollegen bei so einer Aktion nicht mitmachen würden: die Schule würde einfach sagen: hier im Lehrerzimmer gibt's einen PC mit Internetanschluss und daneben liegt ein i-Pad für die 2FA. Ihr müsst Euch eben abwechseln bzw. warten, aber die Zeit könnt ihr ja super nutzen zum Korrigieren usw.

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