Guten Abend,
ich habe an einer IGS angefangen. Ich komme frisch aus dem Ref. an einem Gymnasium, kam super zurecht und hatte eine klasse Beziehung zu meinen S*S.
An der neuen Schule komme ich überhaupt nicht klar. Ich habe richtig Bauchschmerzen, wenn ich nur daran denke, dass ich dort eine Beamtenstelle auf Probe angenommen habe, liege nun wach im Bett und weiß nicht weiter.
Die S*S stören von Anfang an den Unterricht, gehen richtig asozial miteinander um und sind sogar beleidigend gegenüber mir, der Lehrkraft. Es hagelt nun an Elternbriefen etc. Die Tutoren sind informiert.
Die IGS hat ein offenen Lernsystem - mit Forumsarbeit etc. Bin noch nicht ganz dahinter gestiegen. Bis jetzt beobachte ich, dass die meisten K*K einen Input geben, die S*S dann ca 60 min. alleine an den Aufgaben arbeiten, das Ergebnis hochladen und kaum etwas besprochen wird. Die S*S mit den 2 besten von den 4 Stufen dürfen sich den Arbeitsplatz aussuchen (auf dem ganzen Schulort). Die anderen S*S werden dann von der Lehrkraft betreut. Es herrscht kaum Austausch. Mein Fach Ethik lebt aber von Diskussionen.
Die Störungen kommen nicht nur bei mir als "Neue" vor. Auch alteingesessene K*K hatten letztes Jahr Probleme und sind der Meinung, dass die jeweiligen S*S kein Abschluss schaffen (sie könne nicht sitzenbleiben und auch nicht die 9. wiederholen) und man einfach darauf warten soll, dass sie dann bald weg sind.
Ich verstehe das ganze System nicht! Wie kann das eine Haltung als Lehrkraft sein, dass man einfach darauf warten soll, dass diese S*S dann endlich weg sind und man normal unterrichten kann...
Ich merke, dass mir bei dem Gedanken wirklich übel wird . Ich aber auch irgendwie verstehen kann, dass man sich mit diesen S*S nicht auseinandersetzen will. Leider gibt es auf der Schule diese überwiegend. Würde grob 40 - 60% schätzen. Die Schule ist im Aufbau und geht jetzt bis zur 9. Es wird geschätzt, dass die meisten keinen Abschluss oder nur den Hauptschulabschluss schaffen werden.
Meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit noch die Schule zu wechseln? Innerhalb der Stadt oder in ein anderes Bundesland? Ich lebe direkt an der Grenze zu einem anderen Bundesland. Es wäre kein Problem dort hinzufahren (30 Min mit dem Rad) - ich hatte dort auch mehrere Planstellen angeboten bekommen, da ich zwei Mangelfächer unterrichte. Habe mich aber für das Bundesland entschieden, in dem ich lebe und dort entscheidet die Planungsbehörde, wo man eingesetzt wird . Daher konnte ich mir die Schule nicht direkt aussuchen und habe auf Empfehlung einer Freundin hin das Planstellenangebot angenommen. Ist nun auf dem ersten Eindruck hin ein Fehler. Eigentlich wollte ich wieder auf ein Gymnasium.
Am Montag möchte ich bei der GEW anrufen und mich beraten lassen. Generell will ich dem ganzen auch noch eine Chance von 3 Monaten geben und dann einen Entschluss fassen. Aller Anfang ist schwer. Habe aber ein ganz mieses Bauchgefühl.
Was meint ihr? Was sind eure Erfahrungen mit IGS und einem Abbruch/Wechsel auf ein Gymnasium?
LG