Verpflichtung zur kommissarischen Schulleitung?

  • In die Richtung habe ich beim Ausgangspost auch gedacht. Vielleicht könntest du im Zweifelsfall argumentieren, dass die die falsche Schulform / Laufbahn hast. Da ist der Unterschied A12 / A13 ja in deiner Situation nochmal grundsätzlich anderer Natur als es bei A13/A14/A15 an Gymnasien wäre.

    Naja, ich kenne Gym Lehrkräfte als SL an beruflichen Schulen. Möglich ist das schon.

  • und umgekehrt auch.
    Aber es ist die selbe Laufbahn,

    Echt? Stelle ich mir schwierig vor, aber wieso nicht?


    Ist Grundschule und Förderschule nicht auch die gleiche Laufbahn?

  • Hä was denn jetzt von beidem?

    Beides:


    https://www.schulministerium.nrw.de/BiPo/OLIVER/pages/hinweis/hinweiseLBW2.jsf#:~:text=Der%20Laufbahnwechsel%20erfolgt%20mit%20bestandener,sonderpädagogischer%20Lehramtsbefähigung%20mit%20der%20Versetzung.


    Informationen zum Laufbahnwechselverfahren in das Lehramt für sonderpädagogische Förderung
    Es handelt sich hier ausschließlich um Stellen der Besoldungsgruppe A 13/EG 13 in der Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt LBesO (vormals gehobener Dienst).

  • Ich danke euch für eure Erfahrungen und Denkanstöße! Das ist wirklich hilfreich.


    Ich denke momentan muss ich abwarten, was vom Schulamt nun als nächstes für Ideen kommen. Da scheint aber noch keine Eile zu herrschen.

    Informiert habe ich mich, die Gewerkschaft sieht dies als eindeutige Sache an und auch hier habe ich einige gute Argumente erhalten.

    Ich gehe ja immer noch davon aus, dass, unabhängig wie sie im Schulamt Dienstalter definieren, offensichtlich sein müsste, dass ich keine gute Kandidatin für irgendeine Führungsposition wäre.

    Wie soll ich denn mit meinen wenigen Jahren im Schuldienst souverän in sämtlichen Situationen agieren?


    Aber wie gesagt, momentan ist es ruhig. Nur wissen wir alle im Kollegium, dass es geklärt werden muss. Und natürlich machen wir uns alle Gedanken. Jede von uns hat gute, nachvollziehbare Gründe, warum sie es nicht machen möchte oder kann und das Wissen, dass es irgendwen treffen wird, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert, sorgt für eine unterschwellige Anspannung.


    Meine Sorge ist allerdings auch, dass andere Kriterien, die das Schulamt neben der Besoldung anschauen könnte, auf mich weisen könnten:

    Ich bin eine von nicht allzu vielen Lehrkräften in Vollzeit, habe (noch) keine Kinder und zum Glück bin ich gesundheitlich nicht eingeschränkt.


    Wie bereits geschrieben, würde ich in einem Team ggf. mitarbeiten und mich in ein neues Aufgabenfeld einarbeiten um eine kommissarische Leitung zu unterstützen. Das würden viele im Kollegium ebenso anbieten, da bin ich sicher. Nur für Leitungspositionen bin ich wirklich nicht geeignet. es wäre eine Katastrophe mit Ansage. Und das Kollegium und knapp 300 Schülerinnen und Schüler hängen da mit drin.


    Die Schulleitung unserer Nachbargrundschule ist ebenfalls Sonderpädagogin, sodass dies grundsätzlich zu gehen scheint. Allerdings habe ich auf Nachfrage erfahren, dass sie offiziell in das Grundschulkapitel wechseln musste und ihre Stunden daher auch nicht zum sonderpädagogischen Kontingent gerechnet werden.


    Falls Interesse besteht, werde ich gerne berichten, wenn es weitere Informationen und Entwicklungen gibt.

  • Bei A13 ist Ende im g.D.

    Wer noch mit "Gehobenem Dienst und "Höherem Dienst" "argumentiert", ist im 19.Jahrhundert verhaftet. Aus dieser Zeit stammt nämlich diese Unterscheidung. Da hilft auch keine Abkürzung. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Wer noch mit "Gehobenem Dienst und "Höherem Dienst" "argumentiert", ist im 19.Jahrhundert verhaftet. Aus dieser Zeit stammt nämlich diese Unterscheidung. Da hilft auch keine Abkürzung. ;)

    Bei uns gibt es die Laufbahnen mittlerer, gehobener und höherer Dienst. Weiß nicht was der Kommentar soll.


    Ich weiß dass es in anderen BL anders heißt. Meint aber am auch nix anderes.

  • Bei A13 ist Ende im g.D.

    Was nicht stimmt. Du kannst als Grundschullehrer über die Stelle als Seminalschulrat bis zum Oberschulamtsdirektor mit A16 aufsteigen - bleibst eigentlich (wegen der fehlenden 4 Studiensemester) im "gehobenen Dienst". Durch den "Rats"-Titel wirst du jedoch in den Höheren Dienst erhoben. Was den meisten jedoch egal ist, solange das richtige Gehalt auf dem Konto aufschlägt ;)
    SL erhalten in Ba-Wü - entsprechende Schulgröße vorausgesetzt - A14

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth ()

  • (5) Zur Schulleiterin oder zum Schulleiter bestellt werden kann nur

    1. an Schulen, mit Ausnahme von Förderschulen, wer

    a) die Befähigung zum Lehramt für eine der in dem betreffenden Schulsystem vorhandenen Schulstufen besitzt oder

    b) die Befähigung zu einem Lehramt einer bestimmten Schulform besitzt und aufgrund dieser Befähigung in Jahrgangsstufen, die in dem betreffenden Schulsystem vorhanden sind, verwendet werden kann;

    Damit müsstest du seit der Inklusion als Schulleitung an deiner Regelschule zulässig sein und damit dann auch als kommissarische Schulleitung.

    Mit der Laufbahn hat das nichts zu tun.

  • Also ist es doch die gleiche Laufbahn, wie Grundschule. Das Einstiegsamt ist doch egal. Bei A13 ist Ende im g.D.

    An Gesamtschulen in NRW gibt es sowohl A13-Stellen (gehobener Dienst) als auch A13Z-Stellen (höherer Dienst). Auf beide Stellen werden GyGe-Lehramtskräfte eingestellt. Eine Überleitung ist möglich, ebenso bei Lehrer:innen für Sonderpädagogik, die auf eine Funktionsstelle A14 befördert werden und dann auch höherer Dienst sind.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Wie bereits geschrieben, würde ich in einem Team ggf. mitarbeiten und mich in ein neues Aufgabenfeld einarbeiten um eine kommissarische Leitung zu unterstützen. Das würden viele im Kollegium ebenso anbieten, da bin ich sicher.

    Meine - anekdotische - Erfahrung aus meiner Zeit im Amt ist durchaus die, dass das Schulamt, also im Prinzip die Dezerenten, durchaus ein Interesse daran hat, dass der Laden läuft. Und sei es auch nur, um selbst möglichst wenig Stress / Arbeit mit einer einzelnen Schule zu haben.

    Dabei stehen sie im Spannungsfeld zwischen pragmatischen Lösungen und formalen Zwängen, also dem Beamtenrecht. (Ob das Beamtenrecht aus dem 19 Jhdt ist oder nicht und ob alte, aber noch gültige Begrifflichkeiten die Befindlichkeiten von einzelnen Lehrkräften stören, ist dabei erstmal irrelevant.)

    Dezernenten haben gerade deshalb auch kein gesteigertes Interesse, dass eine Berufsanfängerin in eine Position gebracht wird, in der sie aufgrund von Unsicherheit im Handeln ständig Kontakt und Rücksprache sucht, und viele Fehler macht, die dann im Zweifelsfall auf dem Schreibtisch des Dezernenten landen. Das erzeugt nur Mehrarbeit. Das wird aber andererseits zwangsläufig in Kauf genommen, wenn der Dezernent keine formaljuristisch passende Alternativlösung sieht.

    Oftmals kann man als Schule hier durchaus mitgestalten, indem man den Verantwortlichen entsprechende Vorschläge macht. Wenn du also mehrere Kollegen findest, die bereit wären, als Team die Schule zu leiten und wenn ihr innerhalb dieser Gruppe jemanden findet, der bereit ist, den Unterschriftenonkel zu spielen, kann es schon sein, dass das Schulamt da mitgeht -oder diese Lösung zumindest als Ausgangspunkt für eine differenziertere Lösungssuche nimmt.

    Ich würde also nicht einfach nur bange abwarten, was dem Schulamt einfällt. Ladet den zuständigen Dezernenten ein, schildert eure Sorgen und Bedenken und zeigt ihm auf, welche Kompromisse für euch okay wären. Es kann in jedem Fall nicht schaden, im schlimmsten Fall ingoriert es einfach und ihr habt aber nichts verloren.

  • Heute gab es Zahlen aus "unserer" Stadt in der Zeitung, besonders was Schulleitungsstellen der Grundschulen betrifft. Knapp 25 % der städtischen Grundschulen werden z. Z. kommissarisch geleitet, an 50% aller Grundschulenchulen ist die Konrektorenstelle unbesetzt.

    Also gute Zeiten für "Karriere-Willige"...

  • Also gute Zeiten für "Karriere-Willige"...

    Da kann man nur hoffen, dass nicht so viele aus dieser Gruppe zum Zuge kommen - wobei es durchaus auch weibliche Exemplare gibt.
    https://www.esquire.de/news/ge…eberschaetzen-sich-selbst

    Ein Paradebeispiel dieser Gruppe will SL(oder wie das dort heißt) von Amerika werden. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

Werbung