Wer muss (z.B. bei sinkenden Schülerzahlen) zuerst gehen?

  • Es hat - zumindest bei mir - damit zu tun, für welche Schulart, Ausbildung und "Lebensaufgabe" man sich als Lehrer bewusst entscheidet.

    Das ist keine Lebensaufgabe, das ist ein Job wie jeder andere auch.


    Übrigens "bin" ich nicht Lehrer, ich "arbeite als" Lehrer. Das ist ein großer Unterschied.

  • das ist ein Job wie jeder andere auch.

    Genau das nicht.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Manche Leute brauchen solche Herausstellungsdefinitionen, um sich gut zu fühlen.

    Für manch andere, die sich an solchen Definitionen orientieren, führt das allerdings in die Erschöpfungsdepression.

  • Gegenvorschlag: WELCHER Job ist ‚ein Job wie jeder andere‘ (von dem du also deinen Job als Lehrer abgrenzt)

    Kebab-Verkäufer?
    Oder Lehrkraft am WBK? ;)

    An den Pflichtschulen (GS, SekI) hat man eine Verantwortung für den Lernerfolg der Kinder. Daher ist das kein "Job".
    In SekII und in der Erwachsenenbildung liegt die Verantwortung vorwiegend bei den Teilnehmern.

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  • Sehe ich anders. Mein Job ist - egal wo - meine Schüler bestmöglich auszubilden. Ich fühle mich für den Bildungserfolg von Kindern in keinster Weise mehr oder weniger verantwortlich, als für den von Erwachsenen. Ich stelle ein Angebot, mit dem man die Hürden auf dem Weg zum Abschluss schaffen kann - alles andere liegt schulformunabhängig in der Verantwortung des Lernenden.


    Mir ist immer sehr suspekt, den Lehrberuf krampfhaft zu etwas Bedeutungsvollerem als einem schnöden Job hochzustilisieren. Ist er nicht.

  • Im Krankenhaus haben Ärztinnen und Pfleger Verantwortung für das Leben von Menschen.
    Ist das auch kein "Job"?

    Richtig. Gutes Beispiel gegen die Bezeichnung "Job" vs. "Beruf".
    Nebenbei: Seinen Beruf und die "Klienten" ernst zu nehmen muss nicht zu einer Depression führen. Im Gegenteil.

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  • Richtig. Gutes Beispiel gegen die Bezeichnung "Job" vs. "Beruf".
    Nebenbei: Seinen Beruf und die "Klienten" ernst zu nehmen muss nicht zu einer Depression führen. Im Gegenteil.

    a) Joa, dann gibt es nach der Definition aber herzlich wenige "Jobs" und "nur" Berufe.

    b) Du weißt genau, was ich meine, spiel das nicht runter.


    Ich sehe das wie Maylin, warum müssen manche Lehrkräfte (oder ehemalige) ihren/unseren Beruf immer krampfhaft als etwas ja soooo Besonderes darstellen?!?

  • Ich sehe das wie Maylin, warum müssen manche Lehrkräfte (oder ehemalige) ihren/unseren Beruf immer krampfhaft als etwas ja soooo Besonderes darstellen?!?

    Weil er das ist. Wir versalzen keine Pizza.
    Wir sind auch aus dem Grund Beamte, weil wir über Lebenswege und -chancen entscheiden.
    Das ist kein Krampf - aber schon etwas Besonderes. Dieser Verantwortung muss man sich stellen.

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  • Es geht mir nur auf die Nerven, dass immer wieder mal die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen als furchtbar und eigentlich unzumutbar dargestellt wird. Es gibt keinen Grund dafür, Menschen zwischen 6 und 16 so abzuqualifizieren.

    Das sind doch nur persönliche Präferenzen. Für mich wäre diese Altersgruppe eben furchtbar/unvorstellbar. Keine Ahnung was daran falsch ist.

  • Kebab-Verkäufer?
    Oder Lehrkraft am WBK? ;)

    An den Pflichtschulen (GS, SekI) hat man eine Verantwortung für den Lernerfolg der Kinder. Daher ist das kein "Job".
    In SekII und in der Erwachsenenbildung liegt die Verantwortung vorwiegend bei den Teilnehmern.

    Nein und nein. Next


    Weil er das ist. Wir versalzen keine Pizza.
    Wir sind auch aus dem Grund Beamte, weil wir über Lebenswege und -chancen entscheiden.
    Das ist kein Krampf - aber schon etwas Besonderes. Dieser Verantwortung muss man sich stellen.

    Weil es das eben nicht ist. Wir entscheiden nicht über Lebenswege oder chancen. Wir begleiten diese ein Stück, was daraus gemacht wird liegt nicht vollends bei uns. Das gibt das System gar nicht her. In vielen anderen Berufen nimmt man un- oder mittelbar Einfluss auf andere Menschen... diese würdest du auch nicht als besonders ansehen.

  • Weil er das ist. Wir versalzen keine Pizza.
    Wir sind auch aus dem Grund Beamte, weil wir über Lebenswege und -chancen entscheiden.
    Das ist kein Krampf - aber schon etwas Besonderes. Dieser Verantwortung muss man sich stellen.

    Es gibt nur wenige Staaten, in denen Lehrer verbeamtet werden.


    Über Lebenswege entscheide ich nicht. Die Bälle, die wir den Schülern zuspielen, dürfen sie selbst ins Tor schießen. Die Schüler gaben es selbst in der Hand, wie viele Hindernisse sie zwischen sich und dem Tor aufbauen bzw ob sie überhaupt schießen.

  • Ich empfinde es regelrecht überheblich und völlig daneben sich als Lehrer so wichtig zu stellen wie Personen, die in medizinischen oder sicherheitsrelevanten Berufen arbeiten.


    Und selbst die machen “Jobs“. Aber Lehrer sind natürlich nochmal „wichtiger“ oO

  • Und selbst die machen “Jobs“. Aber Lehrer sind natürlich nochmal „wichtiger“ oO

    Nur bei Lehrkräften, die schulpflichtige Klassen haben. Daher können wir das scheinbar gar nicht verstehen. Nach der Schulpflicht verfliegt diese Wichtigkeit scheinbar auf magische weise.

  • Wieso verbindet man die Bezeichnung "Job" eigentlich mit mangelndem Pflichtbewusstsein?

    Es gibt Menschen bei denen es eine glückliche Fügung gibt, dass der "Job" gleichzeitig auch Berufung ist.

    Andererseits kann ich mir bei vielen Berufen nur schwer vorstellen, dass es jemand als Berufung empfindet jeden Tag ins Büro zu gehen, um beispielsweise den Einkauf eines Unternehmens sicherzustellen. Es ist halt ein Job den man macht, weil man irgendwo schauen muss, wie man die Miete bezahlt bekommt. Dennoch üben viele dieser Menschen ihren Job gewissenhaft aus

    Wenn ich als Notfall im Krankenhaus Lande, ist mir ziemlich egal ob der Doc auch seine Berufung gefunden hat. Wichtig ist mir aber, dass er gewissenhaft arbeitet. Das geht auch, ohne dass jemand hierbei eine höhere Berufung empfinden muss

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wieso verbindet man die Bezeichnung "Job" eigentlich mit mangelndem Pflichtbewusstsein?

    Job = Aufgabe. Diese haben wir wohl, also passt das doch.

    Es ist halt ein Job den man macht, weil man irgendwo schauen muss, wie man die Miete bezahlt bekommt. Dennoch üben viele dieser Menschen ihren Job gewissenhaft aus

    Müssen Lehrkräfte auch. Die Verklärten geben ihr Gehalt dann halt auch gerne in Form von dienstlichen Anschaffungen aus privaten Mitteln zurück. Vielleicht ist das auch mein Fehler. Ich nutze mein Gehalt ausschließlich für private Anschaffungen.

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