Wer muss (z.B. bei sinkenden Schülerzahlen) zuerst gehen?

  • s3g4

    Bei uns gibt es Planstelleninhaberverträge, was ja rechtlich quasi beamtengleich ist. Ich bin bei deinem Posting missverständlicherweise nicht von Beurlaubungen in den Ersatzschuldienst ausgegangen, sondern davon. dass die "Beamten"/Planstelleninhaber auch direkt beim Träger angestellt sind. Aber vielleicht sind wir da tatsächlich eher die Ausnahme und der Regelfall ist anders...

    Bei Schulen in freier Trägerschaft macht jedes Bundesland was anderes. 🤣 Einen Regelfall gibt es da gar nicht.

  • Du hast sicher mitbekommen, dass ein kirchliches WBK in der Gegend aufgelöst wurde. Die Kollegen, Beamte in Kirchendienst, wurden an andere kirchliche Schulen des BISTUMS zwangsversetzt. Das sind teilweise wirklich weite Wege (und alles „Kinder“schulen). Fieses Schicksal.

    Welcher Zwang wurde denn ausgeübt? Wurde der Kollegin der Arm auf den Rücken gedreht, um sie zur neuen Schule zu führen?


    Ansonsten verlieren Menschen bei Betriebsschließungen schon mal ihrer Job. Finde ich mehr fies als Versetzung. Wer das Privileg der Unkündbarkeit haben will, muss wohl mit der Versetzung leben. Trotz allem Unbill kommt sie mir als geringeres Übel vor.

  • (und alles „Kinder“schulen). Fieses Schicksal.

    "Kinderschulen" klingt ja putzig ;)
    Aus Sicht von jemandem, der an einem Weiterbildungskolleg oder einer Berufsschule mit (Halb-)Erwachsenen arbeitet, mag das ja witzig klingen.
    Dass du damit 95% der Forenteilnehmer zu Kindergärtnern degradierst, die ein fieses Schicksal ertragen müssen, ist dir scheinbar nicht klar.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • BOT:
    In der Regel gilt bei den meisten Firmen:
    "Last in - first out"
    Von KuK mit langjähriger Erfahrung, die mit den Kolleg*innen der Schule gut vernetzt sind, trennt man sich ungern. Entweder verliert man Kompetenz oder bekommt den Unwillen der Belegschaft ab - weil plötzlich jeder sich als Nächster sieht.

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  • "Kinderschulen" klingt ja putzig ;)
    Aus Sicht von jemandem, der an einem Weiterbildungskolleg oder einer Berufsschule mit (Halb-)Erwachsenen arbeitet, mag das ja witzig klingen.
    Dass du damit 95% der Forenteilnehmer zu Kindergärtnern degradierst, die ein fieses Schicksal ertragen müssen, ist dir scheinbar nicht klar.

    Ich gebe zu, exakt so habe ich mich an Kinderschulen (bis so ca. Klasse 8 ) auch gefühlt und fand das ätzend 😕 Nicht, weil ich was gegen Kindergärtner habe, aber weil ich halt keiner sein will^^

  • Ich gebe zu, exakt so habe ich mich an Kinderschulen (bis so ca. Klasse 8 ) auch gefühlt und fand das ätzend 😕 Nicht, weil ich was gegen Kindergärtner habe, aber weil ich halt keiner sein will^^

    Richtig. Es ist doch auch nicht abwertend. Bis zur Klasse 10 hat man es eben mit Kindern zu tun. Und ich will das auch nicht.


    Könnten sich die "kinderschul"-lehrkräfte denn das Unterrichten von Erwachsenen vorstellen?

  • Also ab Klasse 8 sind die definitiv Jugendliche, einige auch deutlich früher. Einige meiner SuS in meiner 7. Klasse sind mittlerweile größer als ich und einige haben eine rasanten emotionale/soziale/kognitive Entwicklung hingelegt, seit ich vor zwei Jahren ihre Klassenlehrerin wurde. Leider braucht der präfrontale Cortex noch ein paar Jahre Reifungszeit.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Laut meinem unbefristeten Arbeitsvertrag ist mein Arbeitgeber das Land Hessen.... also ich muss nirgendswohin.
    Dieser wird dann vertreten durch X und Y und so weiter...

    Befristete Lehrkräfte kriegen erst keine Verlängerung und dann kann man über Abordnungen sprechen.
    Natürlich gibt es auch Klausel in Arbeitsverträgen die dann bei Angestellten irgendwie halbrechtlich Ausformulierungen haben, dass sie als erstes die Schule wechseln müssen. Wer unbefristet ist, sollte sich keine Sorgen machen.

  • Ich hab' die meisten Jahre 5-10 unterrichtet, mit sporadischen KV- und auch Klassenlehrer-Einsätzen in 1-4. Das war immer interessant, nett, witzig, emotional und manchmal Nerven aufreibend.
    Einige Jahre war ich bei der Handwerkskammer und auch in Abendkursen sowie der Lehrerfortbildung in der Erwachsenenbildung tätig. Im Vergleich zur "Kinderbetreuungszeit" war das eher der "Schlafwagen". ;)
    7-8 war immer D-Zug, manchmal Intercity, immer wieder mit vielen Baustellen und oft psychische Achterbahn. Aber immer spannend - und, wenn der Abschluss geschafft war, immer ein Sektchen und gegenseitiges Schulterklopfen wert. ;)

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  • Da sind die 14-15... Neee 17 wäre für mich die Schmerzgrenze.

    Das ist so stufenweise.

    5-7 Hölle auf Erden.

    8-9 Nervige Pubertiere, aber schon erträglicher als die Kleinen.

    So ab Klasse 10 fängt der Job dann an, auch Spaß zu machen.

  • Das ist so stufenweise.

    5-7 Hölle auf Erden.

    8-9 Nervige Pubertiere, aber schon erträglicher als die Kleinen.

    So ab Klasse 10 fängt der Job dann an, auch Spaß zu machen.

    Ich hab' das nie als 9-5-Job aufgefasst. Sondern als Aufgabe und nicht als Selbstbespaßung..
    Vermutlich haben wir eine andere Sozialisation durchlaufen. Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und war am Gymnasium eher "Exot". Zudem komme ich aus der christlichen Jugendarbeit - ohne bibelfest und -treu zu sein - und bin so in der "unteren" Ausbildungsschicht gelandet, um dieser Aufstiegschancen zu verschaffen. Hat im Rückblick passabel funktioniert. Da bin ich nicht unzufrieden und hab auch eine Menge Spaß dabei gehabt, wenn sich die Kids ihren Abschluss mit Stolz an die Brust gedrückt haben.

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  • Vermutlich haben wir eine andere Sozialisation durchlaufen. Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und war am Gymnasium eher "Exot". Zudem komme ich aus der christlichen Jugendarbeit - ohne bibelfest und -treu zu sein - und bin so in der "unteren" Ausbildungsschicht gelandet, um dieser Aufstiegschancen zu verschaffen.

    Sorry fürs weitere Off-Topic, aber was hat Sozialisation damit zu tun, ob man nun gerne kleinere Kinder unterricht oder lieber (junge) Erwachsene?


    Glaub mir am BK braucht man ne gute Sozialisation, wir verhelfen vielen noch zum Abschluss, die es vorher woanders nicht geschafft haben. Wir verschaffen also definitiv Aufstiegschancen. Und genau das finde ich so toll an berufsbildenden Schulen.

    Aber ich will keine Kinder/Teenager unterrichten, das macht mir keinen Spaß!

  • Das ist ja in deinem Fall auch gar kein Problem. Du hast ein Lehramt studiert, in dem du Erwachsene unterrichtest, auch wenn es gelegentlich noch recht junge Erwachsene sind. Anders ist das beim Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen. Das richtet sich an die Altersgruppe der 10- bis 19-jährigen. Wenn man dann keine Schüler:innen unter 16 unterrichten möchte, hat man ein Problem.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Das ist ja in deinem Fall auch gar kein Problem. Du hast ein Lehramt studiert, in dem du Erwachsene unterrichtest, auch wenn es gelegentlich noch recht junge Erwachsene sind. Anders ist das beim Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen. Das richtet sich an die Altersgruppe der 10- bis 19-jährigen. Wenn man dann keine Schüler:innen unter 16 unterrichten möchte, hat man ein Problem.

    Ja sorry, dass mit bei Studienbeginn (gerade 19) nicht wusste, dass der Umgang mit den kleinen mir keinen Spaß macht. BK hatte ich damals nicht auf dem Schirm, da hat mein Umfeld mir zu sehr gesagt, das wäre "assi" und Gymnasium wäre doch besser. Ich habe übrigens nicht Gym/Ge studiert, in RLP war das Lehramt Gymnasien, steht auf meinen Zeugnissen.


    Ich bin übrigens in meiner gesamten erweiterten Familie der erste, der am Gymnasium war (danach hat noch meine Schwester Abitur gemacht) und der einzige, der studiert hat. Soviel dazu.


    Ich habe zum Glück für mich einen Ausweg im zweiten Bildungsweg gefunden. Wenn das sich auflöst, werde ich mich Richtung BK orientieren, was zum Glück geht mit meinen Fächern.

  • Zitat

    Ich habe zum Glück für mich einen Ausweg im zweiten Bildungsweg gefunden. Wenn das sich auflöst, werde ich mich Richtung BK orientieren, was zum Glück geht mit meinen Fächern.

    Perfekte Lösung. Es geht mir nur auf die Nerven, dass immer wieder mal die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen als furchtbar und eigentlich unzumutbar dargestellt wird. Es gibt keinen Grund dafür, Menschen zwischen 6 und 16 so abzuqualifizieren.

    Wenn man ein Lehramt für Klasse 5-13 (Gymnasium) studiert hat und entdeckt, dass die Klassen 5-10 für einen persönlich zu schwierig/nervig sind, muss man sich umorientieren, so wie du das planst.

  • Sorry fürs weitere Off-Topic, aber was hat Sozialisation damit zu tun, ob man nun gerne kleinere Kinder unterricht oder lieber (junge) Erwachsene?

    Es hat - zumindest bei mir - damit zu tun, für welche Schulart, Ausbildung und "Lebensaufgabe" man sich als Lehrer bewusst entscheidet.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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