SL ignoriert Absprachen bzgl. meiner Einsatzmöglichkeiten

  • Auch die Richterin im Bekanntenkreis nimmt ihre Akten in den Ferien nach Hause, Sitzungstermine werden an die Schulferien angepasst. Die verdient mehr als ich. Auch Freundin in A12 bei der Stadt macht hauptsächlich Homeoffice, arbeitet in TZ keinen Tag länger als 12.30 Uhr.

    Also ich sollte dringend nach Bayern ziehen. Bei uns gibt es das nicht. Und die Staatsanwälte, Anwälte, Gerichtspersonal etc., die machen dann in den Ferien Betriebsferien? Also es ist toll, dass das bei euch möglich ist. Aus meinem Umfeld kenne ich das nicht. Hier müssen die Leute auch nachmittags arbeiten und bekommen auch nicht die Ferien frei bzw. Homeoffice.

    Nur bei der Kommune kenne ich es, dass es großzügige Homeoffice-Regelungen aber auch nur in den Bereichen ohne Publikumsverkehr und auch dort nicht für alle Bereiche. Und selbst dort gibt es Präsenzpflichten. Ich kenne niemanden, der 5 Tage die Woche im Homeoffice arbeiten kann.

    Es gibt doch in Prozessen auch Fristen. Wie läuft das damit? Wie schafft es die Richterin dann ihre andere Verhandlungen außerhalb der Ferien zu legen? Da gibt es doch sicherlich Terminkonflikte? Und Homeoffice und Kinderbetreuung? Das ist kein Konflikt? Eine Richterin, die ihre Akten studiert und parallel ihre Kinder betreut?

  • Die Leute, von denen ich geschrieben habe, arbeiten doch eben nur TZ! Da gibt es gar nicht so viele Sitzungen abzuhalten. Die Richter haben ein Dienstgerät, mit dem sie auch von zu Hause aus auf alle Akten und Vorgänge zugreifen können. Da sind wirklich nur die Sitzungen in Präsenz zu halten. Bei Familienrecht gibt es keinen Staatsanwalt, sondern es läuft sehr viel rein schriftlich.

    Kinder zu betreuen und schriftlich zu arbeiten, das geht schon. Ich habe das auch jahrelang so gemacht😁.

  • Ok, die Frage halt, ob das typisch für eure Region ist oder ob es Zufall, dass Du so viele Leute kennst. Es mag auch sein, dass Bayern dort andere Rahmenbedingungen hat. Die meisten Leute bei mir im Bekanntenkreis wären froh, wenn sie so viele Freiheiten hätten. Es gibt ein paar, die einzelne Tage im Homeoffice haben. Wahrscheinlich würde es bei uns schon an der fehlenden Digitalisierung scheitern. Aber es ist schön wenn es vorwärts geht. Ich hätte auch gerne DVs, Elterngespräche, Fortbildungen, etc. im Homeoffice. Müsste doch technisch auch alles gehen.

  • Es gibt akademische Berufe, in denen Homeoffice nicht möglich ist und in denen es auch noch wechselnde Dienstpläne gibt, z. B. Ärzte/Ärztinnen im Krankenhaus. Meine Schwester hat jahrelang mit kleinen Kindern Baustellenleitung gemacht, da war Homeoffice auch ganz schlecht, mein Bruder war immer wieder wochenlang auf Probefahrten auf Schiffen und dazwischen zum Ende eines Bauprojektes waren bezahlte Überstunden normal. Ob Teilzeit oder Vollzeit, die Arbeitsplatzbeschreibung und die Tätigkeiten bleiben die gleichen und manche Tätigkeitsfelder sind familienfreundlicher als andere.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Ich hätte auch gerne DVs, Elterngespräche, Fortbildungen, etc. im Homeoffice. Müsste doch technisch auch alles gehen.

    Warum machst du das nicht? Online FoBis sind mittlerweile weit verbreitet, Elterngespräche führen viele KuK mit privaten Telefonden und das Format von Dienstversammlungen bestimmt der Einladende. Oder ist das bei euch nicht so?

  • Wieso haben eigentlich Vollzeitlehrer immer Nachteile, wenn Teilzeitlehrer früher gehen?

    Wenn TZler zweimal nachmittags Unterricht haben, dann müssten die mit VZ logischerweise viermal ran.

    Aus meiner Sicht finden sich hier Denkfehler. Erstens ist der Begriff "Teilzeit", nicht "Halbtagsjob" oder "Vormittagsjob".

    Teilzeitkräfte müssen unbedingt entsprechend ihrer Reduzierung entlastet werden. Dabei muss auch verfassungskonform die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Rolle spielen. Und der Schutz von Kranken.

    Das würde ich aber jetzt nicht (allein und rein arithmetisch) an der Anzahl von Nachmittagen festmachen. Ein TZ-Lehrer und ein VZ-Lehrer können beide genau zwei Nachmittage haben, der TZ-Lehrer hat dann halt vielleicht zwei freie Tage oder mehr freie Vormittage oder so. Hier gilt es halt dann auf individuelle Betreuungsmöglichkeiten zu achten und diese bei der Stundenplangestaltung - nach Möglichkeit! - zu berücksichtigen. (Ja, in Berlin ist das sicherlich wieder anders, ich meine grundsätzlich). Aber wenn der Kollege Hans Müller auf Teilzeit geht, weil er mehr Freizeit möchte, dann würde ich das nicht an der Anzahl der Nachmittage festmachen.


    Generell gilt auch, dass zeitliche Faktoren gibt, die jeden individuell betreffen. Wenn hier jemand ausgeklammert wird, hat das keine Auswirkungen auf andere. Mir kann es völlig egal sein, wie viele Konferenzen TZ-Kollegen besuchen müssen, wie lange sie am Elternsprechtag anwesend sein müssen oder ob die SL vielleicht irgendwelche anderen Absprachen trifft, die sich nicht auf mich auswirken.

    Andererseits gibt es halt Aufgaben, die jemand machen muss. Wenn eine TZ-Kraft diese nicht machen kann, dann müssen sie von anderen übernommen werden. Das können VZ-Kräfte sein, das macht schon Sinn, sie werden für eine größere Anzahl an Arbeitsstunden bezahlt, oder eben andere TZ-Kräfte im Rahmen ihres bezahlten Arbeitseinsatzes. Klassisches Beispiel: VZ-Kräfte fahren alle zwei Jahre auf Studienfahrt, TZ-Kräfte alle vier Jahre, wechseln sich also alle zwei Jahre ab.


    Langer Rede kurzer Sinn: Dass TZ ein Verlustgeschäft ist und zu Mehrarbeit führt, ist nicht tragbar. TZ-Kräfte müssen so entlastet werden, dass sie ihre Arbeit im Rahmen ihrer reduzierten Arbeitszeit leisten können. Dabei ist der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung zu tragen. Die Forderung, dass alles andere aber von VZ vollumfänglich aufgefangen werden muss, sowohl in der Quantität der Arbeitzeit als auch in der Qualität der Arbeitspläne, muss kein Automatismus sein und ist nur begrenzt belastbar.

  • Auch Freundin in A12 bei der Stadt macht hauptsächlich Homeoffice, arbeitet in TZ keinen Tag länger als 12.30 Uhr.

    A12 bei der Kommunalverwaltung ist aber schon recht selten und definitiv Leitungsebene, da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die "hauptsächlich Homeoffice" macht. Die Eigengewächse, die mit A9 und der dualen Ausbildung z.B. zum Stadtinspektor einsteigen, landen da extrem selten.


    Hier mal als Beispiel von der Stadt Dortmund



    https://www.dortmund.de/rathaus-und-verwaltung/karriere/aktuelle-stellenangebote/stellenangebote-im-überblick/wissenschaftliche-r-mitarbeiter-in-m-w-d-klimatechnologien.html


    Zwar kein A12, das hatte ich adhoc nicht gefunden, aber das sind definitiv keine einfachen Bürostellen wo man den ganzen Tag im HO rumhängen kann.



    Stadt Essen


    https://bewerbermanagement.net…fee4f4231d10?ref=homepage


    Dann doch mal A12, als Bauaufsicht Definitiv auch kein HO-Job.

  • Karl-Dieter, das ist kein Quatsch. Die Bekannte hat ein Verwaltungsstudium absolviert, die war nie in A9. Ich habe doch schon vorher geschrieben, dass ich mich nur mit Leuten vergleiche, die studiert haben. In Coronazeiten sind die Angestellten ins Homeoffice gewechselt und es gibt da wohl sehr großzügige Regelungen, das Homeoffice weiterzumachen, wo es geht. Die Bekannte ist auf einer Stelle in einer bayerischen Großstadt, wo es um interne Entwicklung und Standardisierung/Qalitätsmanagement geht. Schnittstelle zwischen IT und Verwaltung. Eine Leistungsstelle mit Personalverantwortung ist es aber nicht.

  • Es geht doch nicht um den Einzelfall. Es ist schön, wenn deine Bekannte das so machen können. Allerdings sind die Rahmenbedingungen aus meiner Sicht für die Eltern in der freien Wirtschaft mehrheitlich deutlich schlechter als bei Lehrkräften. Entsprechend ist das ein Jammern auf hohen Niveau.

  • Ich hoffe doch, dass die TZ-Kräfte dann auch entsprechend die anderen Tage frei haben. 50 % heißt für mich jedenfalls nicht 5 Tage vormittags und 2 Tage zusätzlich nachmittags.

    Wenn dann aber die Teilzeitkraft vormittags frei hat, damit die Vollzeitkraft nachmittags frei hat stellt such doch die Frage, wieso die nicht einfach tauschen. Dann hätte die Teilzeitkraft kein Kinderbetreuungsproblem.

  • Vormittag ist für mich 1. - 6. Stunde. Nachmittag 7. - 9. Stunde.


    Wenn ich von Teilzeitkräften spreche, meine ich eigentlich immer die 50% Kräfte oder die unwesentlich mehr haben. Dass jemand mit 80 oder 90 % auch mal nachmittags ran muss, sollte klar sein, das müssen wir hier nicht diskutieren.


    Es sollt aber doch möglich sein, 13 Unterrichtsstunden auf die 30 zur Verfügung stehenden zu legen.


    Und wenn jemand unbedingt die 1. frei braucht, wird er halt auch mal in der 7. eingesetzt dafür.

  • Was heißt 'mal' ran muss? 50% Teilzeit sollte auch heißen 50% des Nachmittagsunterricht, der einem Vollzeitkollegen zugemutet wird.

    Das dürfte in der Praxis bei den meisten gebundenen Ganztagsschulen mit 3 langen Tagen, dann ein Nachmittagseinsatz sein.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann auch einfach in halben Tagen gucken: 10 halbe Tage sind in der Regel zu verteilen (oder 9?) und dann davon verteilen.
    Die Probleme kommen eher, wenn Teile dieser halben Tage blockiert sind und dann von anderen gefüllt werden müssen.
    Aber das wissen wir Alle.

    Und das eigentliche Problem ist systemisch und die mangelhafte Kinderbetreuung.

  • Bei uns hat kein Vollzeitkollege mehr als 2 Nachmittage.


    Hier im Forum klingt das immer so, als ob das absolut unzumutbar wäre und doch bitte die Teilzeitkräfte mehr machen sollten. Warum eigentlich? Damit ihr nur noch 1 Nachmittag habt? Oder gar keinen? Ihr müsst doch damit rechnen, als Vollzeitkraft DEN GANZEN TAG eingesetzt zu sein. Warum gönnt ihr es denn den Teilzeitkräften nicht, evtl gar keinen Nachmittag zu haben, damit das Kind jeden Tag pünktlich aus der Kita geholt werden kann?


    Gibt es hier wirklich Vollzeitkräfte, die mehr als 4 Nachmittage haben?


    Ich arbeite übrigens 50% und habe 2 Nachmittage + Konferenznachmittag. Da haben wir 2-3 Termine im Monat.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns hat kein Vollzeitkollege mehr als 2 Nachmittage.

    Schön für euch.

    Ich habe zum ersten Mal nur 3 Nachmittage (ich zähle ab der 7. Stunde und nicht 6.), ich hatte schon ganz oft 4, sogar mal 5 (der Freitag ist bei uns möglich, wenn auch nur sehr wenige Fächer).
    Ich finde meinen Stundenplan super, nicht falsch verstehen (auch wenn ich anfänglich in einer Woche nur 2 Nachmittage hatte und dann kam der 3. dazu), aber nicht jede Stunde plant mit denselben Bedingungen.
    Wir sind Ganztag, da gibt es nachmittags ganz normal Unterricht, oder Lernzeiten, in denen wir auch sitzen.

  • Ich habe in der Regel vier Nachmittage, weil Informatik bei uns nur nachmittags stattfindet. In Teilzeit habe ich jetzt auch zwei Nachmittage. Das lässt sich einrichten, weil meine Frau flexibel in ihrer Zeiteinteilung ist. Wäre sie das nicht, hätten wir ein Problem.

  • EIne Schulleitung sollte hier immer alle im Blick haben, nicht nur einzelne Personen.

    Wenn für alle Eltern etc. einen schönen kompakten Vormittagsstundenplan bastle, haben alle anderen die A-Karte.

    Habe ich was anderes behauptet? Wenn aber nicht mal die Bedürfnisse von Eltern beachtet werden, was wird denn dann beachtet? Natürlich haben andere ohne Kinder im Zweifel einen "schlechteren" plan.

Werbung