SL ignoriert Absprachen bzgl. meiner Einsatzmöglichkeiten

  • Ich bin pessimistisch hinsichtlich der Frage, dass sich der Kultusminister persönlich um die Frage kümmert, dass Odji88 zu viele Springstunden hat.

  • Okay, offensichtlich hast du ja doch nicht so viel Erfahrung mit der Bildungsverwaltung.

    Weil, weißt du, Moebius, das Kultusministerium ist nicht einfach ein gaaaaanz großes Haus in dem der Kultusminister gaaaaanz alleine wohnt und alle Fragen und Themen zum Bildungswesen persönlich beantwortet. Nein, er hat total viele Mitarbeiter und die sind in sogenannte "Referate" organisiert, die alle ihr ganz eigenes Spezialthema haben. Und ganz oft weiß der Kultusminister gar nicht im Detail, woran die einzelnen Referate gerade arbeiten. Ja, also, so viele sind das nämlich, das kann man sich gar nicht vorstellen.

    Und dann gibt es da noch eine andere Gruppe, also, die sogennante Personalvertretung, die passt auf, dass der Kultusminister auch immer alles richtig macht. Und weil die halt auch nicht auf all die vielen Menschen in all den Referaten auf einmal aufpassen kann, haben die auch einzelne Gruppen auf verschiedenen Ebenen, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen. Und manchmal, ganz manchmal, rutscht dann halt ein Thema immer weiter nach oben, manchmal sogar bis zum Schreibtisch des Kultusministeriums.


    Also, jetzt mal im Ernst. Ich hab mit keiner Silbe geschrieben, dass der Kultusminister sich damit beschäftigt. Ich hab noch nicht mal geschrieben, dass es überhaupt ans Kultusministerium geht. Ich habe von Stufenverfahren gesprochen. In Bayern eskaliert ein Stufenverfahren sehr schnell ans Kultusministerium, von Hessen weiß ich es auch. Und das ist etwas, was die Schulaufsicht eben gar nicht möchte, vor allem, wenn es um Bagatellen wie den Stundenplan einer einzelnen Lehrkraft geht. Und genau das sind die Fälle, wo die Schulaufsicht dann eben doch auf den Schulleiter einwirkt, in Gottes Namen nachzusteuern, um dieses große Bohei zu verhindern.

  • Ich bin die Personalvertretung, ich hatte schon solche Fälle. Mein Beitrag ist keine vage Meinung, sondern meine Erfahrung. In anderen Einzelfällen und mit vernünftigerem Personal mag das anders ausgehen, aber eine zwingende Handhabe hat man leider nicht.

    Und bei dem Satz...

    kann ich leider nur traurig lachen.

    Kannst du ja drüber lachen. Ich kenne meine Wege, sollte so etwas passieren (kann ich mir bei der SL aber gar nicht vorstellen, dass es soweit kommen würde). Ich bin vorsitzender Personalrat, also ausgedacht habe ich mir das nicht. Klar ist es nicht einfach, wenn Dinge nur mündlich vereinbart wurden. Aber sogar Verträge bedürfen in den meisten Fällen keine schriftliche Form.

  • Sollte ein solcher Vorgang im Ministerium landen, geht er postwendend an die Schule zurück oder je nach Problemlage an die Bezirksregierung zur Bearbeitung in eigener Zuständigkeit. Es gibt nebenbei auch so etwas wie einen Dienstweg.

    Ich spreche nicht davon, dass die TE oder der öPR direkt das Ministerium anschreibt. Ich spreche von einem personalvertretungsrechtlichem Stufenverfahren. Das ist sozusagen der "Dienstweg" der Personalvertretung, wenn du willst. Und wenn das eingeleitet wird, dann landet das in Bayern schnell auf diesem "Dienstweg" im Ministerium. Von Hessen weiß ich, dass es dort ähnlich ist.

    Das kann dann dort auch nicht einfach wieder zurückgeschickt werden, dann muss eine Entscheidung getroffen werden.

    Ich hab oben bereits geschrieben, dass ich natürlich nicht weiß, ob es das in allen Bundesländern gibt und ob es überall ähnlich strukturiert ist, aber natürlich muss es ein Format geben, Personalvertretung zu eskalieren, und sich als PR nicht einfach von einem kalt lächelnden SL wegschicken lassen zu müssen.

    Und nochmal: Es ist meine (anekdotische) Erfahrung, sowohl aus meinen 10 Jahren im PR als auch aus einer Abordnung in die Bildungsverwaltung, dass die Schulaufsicht mit allen Mitteln versucht, zu vermeiden, dass gerade solche Bagatellfälle ins Ministerium eskaliert werden. Ich habe sie da schon einknicken sehen. Nicht immer, aber immer mal wieder.

  • Jede rein mündliche und unter vier Augen getroffene Absprache ist im Ernstfall wertlos, egal mit wem sie getroffen wurde.

    Natürlich kann sich die Schulleiterin da rauslügen. Trotzdem halte ich die Frage für relevant, welche rechtliche Bindung eine Absprache zwischen Landesbeamtinnen hat.


    Dass die Schriftform den Nachweis erleichtert, dürfte klar sein.

  • Einen "Dienstweg" gibt es in jeder behördlich-juristischen Hierarchie, trotzdem kann ich mit einem Parkticket nicht vor das Bundesverfassungsgericht gehen. Davon abgesehen wäre das hier schon vom zeitlichen Ablauf überhaupt keine Alternative für die TE.


    Ganz grundsätzlich sollte der PR der Schule eine Regelung über die Zahl der Springstunden anstreben, zB über eine Dienstvereinbarung, aber das nützt Odji jetzt kurzfristig auch wenig.

  • Das bedeutet insbesondere, dass dieser Kompass sehr quer justiert ist. Warum sollte ich wegen der Fehler anderer ein schlechtes Gewissen haben?

    Dieses vor allem gegenüber meinem Kollegen, der statt eines 13 Mann LKs nun 25 da sitzen hat. Und meinem Co Tutor, der eine echt schwierige Klasse jetzt erst mal alleine leiten muss... :(

  • Dieses vor allem gegenüber meinem Kollegen, der statt eines 13 Mann LKs nun 25 da sitzen hat. Und meinem Co Tutor, der eine echt schwierige Klasse jetzt erst mal alleine leiten muss... :(

    Das mag ja unangenehm sein für die Kolleginnen. So ein reiner Männer-Leistungskurs mag ja schwierig sein, aber das sind Dinge, die im schulischen Alltag nunmal vorkommen und auch zumutbar sind.


    Aber inwiefern fällt das in deine Verantwortung? Du hast doch deinen Teil der Absprache eingehalten und die Stunden aufgestockt. Die Schulleiterin hat ihren Teil nicht eingehalten. Ich finde es leicht, eine Verantwortliche auszumachen.


    Wenn dir das aufs Gewissen schlägt, sind deine Maßstäbe verschoben. Mein Eindruck ist, dass du schon zu lange an einer Schule bist, an der die Kolleginnen es der Schulleiterin schon zu lange durchgehen lassen, dass sie von ihr Scheiße behandelt werden. Das prägt. Allerdings unschön.

  • Ich bin pessimistisch hinsichtlich der Frage, dass sich der Kultusminister persönlich um die Frage kümmert, dass Odji88 zu viele Springstunden hat.

    Die Frage hat niemand gestellt oder angedeutet. Die innerministeriale Organisation ist nicht relevant. Die Frage, wer im Ministerium den Fall bearbeitet, ist nicht wichtig.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Kinderbetreuung bis 14 Uhr und an einer Ganztagsschule arbeiten ist natürlich sehr ungünstig.


    Der vorgelegte Plan ist aber so oder so eine Frechheit. Normalerweise sollten die Zahl der Freistunden im Verhältnis zur Arbeitszeit aber im Teilzeitkonzept stehen.

    Ich gehe hier einfach davon aus, dass das Stundenplanteam unfähig ist - ändert natürlich nichts an der Problematik.



    Ansonsten halte ich die Forderung vieler Kolleginnen und Kollegen, die Pläne möglichst kompakt, idealerweise ohne Freistunden/Springstunden/Hohlstunden zu machen, für utopisch. Für die Vertretungsplanung ist das halt sehr schwierig.

  • Ansonsten halte ich die Forderung vieler Kolleginnen und Kollegen, die Pläne möglichst kompakt, idealerweise ohne Freistunden/Springstunden/Hohlstunden zu machen, für utopisch. Für die Vertretungsplanung ist das halt sehr schwierig.

    Ja, das ist dann das andere Extrem und es fällt irgendwie erstaunlich vielen schwer zu verstehen, dass das nicht ohne weiteres möglich und kein böser Willen des Stundenplaners ist.

  • Ja, das ist dann das andere Extrem

    Und auch um das geht es nicht. In diesem Thread geht es um Zusagen der Schulleiterin, die diese nicht eingehalten hat. Da muss man sich gegen wehren dürfen, ohne sich die Leidensgeschichte der Stundenplanerinnen anzuhören.

  • Sollte ein solcher Vorgang im Ministerium landen, geht er postwendend an die Schule zurück oder je nach Problemlage an die Bezirksregierung zur Bearbeitung in eigener Zuständigkeit. Es gibt nebenbei auch so etwas wie einen Dienstweg.

    Für die Personalvertretung gibt es keinen Dienstweg.

  • Das stimmt. Bei meinem Posting ging ich davon aus, dass sich eine Lehrkraft in einem Schreiben direkt an das MSB und nicht die Personalvertretung des MSB wendet.

    Nein, das würde ich der Lehrkraft auch niemals empfehlen. Die Lehrkraft muss sich an den Dienstweg halten.


    Ich darf als Personalrat den Dezernenten, den Gesamt- oder Hauptpersonalrat kontaktieren. Und würde das auch machen, wenn Gespräche mit der SL kein Erfolg bringen.

  • Ich bin kurz davor, mich nach zwei Jahren EZ versetzen zu lassen, wenn ich das lese :D Ich habe seit 10 Jahren mit massiven Freistunden zu kämpfen und dachte, das sei normal. Ich kann mich an kaum ein SJ erinnern, in dem ich einen Tag kurz hatte. Normal war mit 25 Stunden Deputat 8 bis 16 Uhr, also 9 Std., an min. 4 Tagen pro Woche. Plus ein Tag mit 6 Stunden macht ein Verhältnis von 25/42, also 17 Freistunden...

    Das kommt auch immer auf die Rahmenbedingungen an. Wenn ihr eine gebundene Ganztagsschule seid, dann kann man Unterricht nicht aufallen lasse. Dementsprechend müssen auch immer Vertretungsbereitschaften/Springstunden zur Verfügung stehen.

    Ihr könnt in der Lehrerkonferenz abere ein sinnvolles Teilzeitkonzept beschliessen, dass ganz üble Stundenpläne für alle vermeiden kann.

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