SL ignoriert Absprachen bzgl. meiner Einsatzmöglichkeiten

  • Hallo!


    Ich hatte vor den Ferien ein Gespräch mit meiner SL, die aufgrund eines hohen Lehrermangels den Wunsch äußerte, dass ich Stunden aufstocke. Ich erläuterte, dass ich dies nur unter bestimmten Bedingungen tun könne. Da meine beiden Kinder (2 und 3) nur einen KiTa-Platz bis 14 Uhr haben, MUSS ich die Schule nach der 6. Stunde verlassen. Während der Ferien schickte ich nochmals eine E-Mail mit der Erinnerung an SL und Stundenplanorga. Nun bekamen wir diese Woche Dienstag (also einen Tag vor Unterrichtsbeginn) die Pläne. Ich wurde, bis auf einen Tag, täglich von der 1. oder 2. bis zur 9 Std. eingesetzt (13 Freistunden bei 14 Unterrichtsstunden). Mein Anruf wurde wegen hoher Anfragen abgewimmelt. Ich betonte, dass ich unter diesen Umständen in der kommenden Woche nicht arbeiten könne, da ich keine Betreuung für meine Kinder habe und ich in der Vergangenheit auf diesen Umstand mehrfach hingewiesen hatte. Dazu kommt, dass ich in der 15. Woche schwanger bin und meinen Stundenplan im Hinblick auf Arbeitszeiten und Verhältnis zwischen Frei- und Unterrichtsstunden als sehr "schwangerschaftunfreundlich" empfinde - mir ist bewusst, dass ich deswegen kein Anrecht auf kurze Tage oder wenige Freistunden habe, aber eine Berücksichtigung dieses Umstandes hätte ich nett gefunden. Ich habe jetzt noch einmal schriftlich um eine Änderung des Planes gebeten, fürchte aber, dass meinem Anliegen nicht entgegen gekommen werden kann, da dies sonst Auswirkungen auf die gesamte Stundenplanung hätte.


    Ich bin etwas ratlos. Was sind meine Möglichkeiten? Eine Bekannte aus dem Schulleitungsteam einer anderen Schule bereitete mich schonend darauf vor, dass ich letztlich leider keine Rechte habe, da es sich nur um "Private" Absprachen mit der SL handelt.


    Lg!

  • Eine Bekannte aus dem Schulleitungsteam einer anderen Schule bereitete mich schonend darauf vor, dass ich letztlich leider keine Rechte habe, da es sich nur um "Private" Absprachen mit der SL handelt.

    Rein rechtlich ist diese Einschätzung korrekt.


    Ich bin etwas ratlos. Was sind meine Möglichkeiten?

    Zu deinem Arzt/Ärztin gehen und die Situation schildern und deutlich machen, dass du absolut jenseits deiner Belastungsgrenze bist und dir Sorgen um die Gesundheit dies Kindes machst. Dieser/diese wird dich mit Sicherheit daraufhin krank schreiben. Dann teilst du deiner Schulleitung mit, dass du in Absprache mit deinem Arzt under diesen Umständen nicht arbeitsfähig bist. Sie könnte ja noch mal versuchen, den Plan zu ändern und die ursprüngliche Absprache einzuhalten, du hättest aber natürlich vollstes Verständnis dafür, wenn das nicht möglich ist. In diesem Fall würdest du ihr die Folgekrankschreibung natürlich immer zeitnah zukommen lassen und wünscht ihr noch von Herzen alles Gute, bis in zwei Jahren.


    Du könntest ihr vielleicht noch nahelegen, die Zeit bis dahin für eine Fortbildung in "gesundem Menschenverstand" zu nutzen. Könnte aber passieren, dass dir das als passiv-aggressiv ausgelegt wird.

  • Ich kenne mich mit den rechtlichen Grundlagen nicht aus,

    aber wenn es sich um eine "private Absprache" handelt, könntest Du dann nicht die Stundenaufstockung auch wieder zurücknehmen?

  • Ich kenne mich mit den rechtlichen Grundlagen nicht aus,

    aber wenn es sich um eine "private Absprache" handelt, könntest Du dann nicht die Stundenaufstockung auch wieder zurücknehmen?

    Die Stundenaufstockung wird wohl formal sein müssen (die TE wird ja nicht gratis mehr arbeiten), nur die damit verbunden Versprechungen waren "auf Vertrauensbasis" und damit wertlos.

  • Du solltest dein Bundesland angeben.


    Um die Berücksichtigung deiner Wünsche verbindlicher zu gestalten hättest du in BW einen Antrag nach §29 Chancengleichheitsgesetz stellen müssen, Dann muss die Schulleitung genau begründen, warum gerade deine Wünsche nicht umgesetzt werden konnten.

    In anderen Bundesländern ist es ähnlich.


    Nachdem du nur eine mündliche Absprache hast, hätte für BW deine Bekannte recht. Allerdings ist ein Stundenplan mit 13 Freistunden bei 14 Unterrichtsstunden so schlecht, dass du auf jeden Fall eine Abänderung einfordern und dabei auch den Personalrat einschalten solltest. Natürlich kann man auch in Freistunden arbeiten (Vokabeltest korrigieren, kopieren,…), aber für einige Tätigkeiten (Reihenplanung,…) benötigt man einfach auch mal mehrere Stunden Zeit am Stück.


    Meine Argumentation wäre, dass du bei einem 14/25-Deputat (In BW am Gymnasium sind 25 Unterrichtsstunden in der Woche ein volles Deputat.) auch nur während 14/25 der üblichen Unterrichtszeiten eingeplant werden solltest. Wenn das bei euch z.B. 50 Unterrichtsstunden (5 Tage mit 1. bis 10. Stunde) gibt, dann eben nur 14/25 davon. Wenn du jeden Tag zur 1. anfangen würdest, wären dass dann 5 oder 6 Unterrichtsstunden.

    Das würde dann ja auch mit deinem Wunsch zusammenpassen.


    Allerdings wären auch jeden Tag 5. bis 9. Stunde nur 5 oder 6 Stunden am Tag. Daher auf jeden Fall auch überlegen, ob du zumindest an einen Nachmittag die Betreuung auch anders abdecken kannst. (Du hast ja nun mal keinen offiziellen Antrag gestellt.) Eventuell kannst du , wenn die Großeltern nahe genug wohnen, noch fit aber schon in Rente sind, auch einen regelmäßigen Oma- oder Opanachmittag einrichten. Oft genießen Kinder und Großeltern so etwas.

  • Ich kenne mich mit den rechtlichen Grundlagen nicht aus,

    aber wenn es sich um eine "private Absprache" handelt, könntest Du dann nicht die Stundenaufstockung auch wieder zurücknehmen?

    Leider nein, die Aufstockung ist offiziell. Ich bin dafür sogar aus der Elternzeit zurückgekehrt... Ich ärger mich wirklich schwarz.

  • Wie gesagt, die wichtigste Frage ist das Bundesland, in Berlin müssten sie in der Regel auf die Kinderbetreuungszeiten Rücksicht nehmen und sonst eben Kinderbetreuung stellen, wenn es gar nicht anders geht.

  • Leider nein, die Aufstockung ist offiziell. Ich bin dafür sogar aus der Elternzeit zurückgekehrt... Ich ärger mich wirklich schwarz.

    Hast du noch Elternzeit? Dann würde ich diese nun nehmen dann ist das zumindest in 7 bzw. 13 Wochen nicht mehr dein Problem mit der Aufstockung.

  • Rein rechtlich ist diese Einschätzung korrekt.


    Zu deinem Arzt/Ärztin gehen und die Situation schildern und deutlich machen, dass du absolut jenseits deiner Belastungsgrenze bist und dir Sorgen um die Gesundheit dies Kindes machst. Dieser/diese wird dich mit Sicherheit daraufhin krank schreiben. Dann teilst du deiner Schulleitung mit, dass du in Absprache mit deinem Arzt under diesen Umständen nicht arbeitsfähig bist. Sie könnte ja noch mal versuchen, den Plan zu ändern und die ursprüngliche Absprache einzuhalten, du hättest aber natürlich vollstes Verständnis dafür, wenn das nicht möglich ist. In diesem Fall würdest du ihr die Folgekrankschreibung natürlich immer zeitnah zukommen lassen und wünscht ihr noch von Herzen alles Gute, bis in zwei Jahren.


    Du könntest ihr vielleicht noch nahelegen, die Zeit bis dahin für eine Fortbildung in "gesundem Menschenverstand" zu nutzen. Könnte aber passieren, dass dir das als passiv-aggressiv ausgelegt wird.

    Danke für deinen Beitrag! Ich habe direkt mit dem Personalrat telefoniert, diese fand wenig Worte für die Gesamtsituation und ihr schien die Schule im Umgang mit TZ-Kräften schon bekannt. Meine Idee, wieder einen Elternzeitantrag zu stellen und mich bis dahin krankschreiben zu lassen, wehrte sie hartnäckig ab, da ich so auf meine Bezüge und höheres Elterngeld verzichten würde aufgrund eines "Fehlers", den ich nicht gemacht habe. Sie riet mir also, so wie du, dazu, mich parallel zu meinen Versuchen, den Plan zu ändern, an meine Ärztin zu wenden. Diese ist leider im Urlaub, ich gehe am Montag direkt hin.


    "Du könntest ihr vielleicht noch nahelegen, die Zeit bis dahin für eine Fortbildung in "gesundem Menschenverstand" zu nutzen. Könnte aber passieren, dass dir das als passiv-aggressiv ausgelegt wird."


    -> Gute Idee, wäre angebracht. Traue ich mich aber sicher nicht :D

  • Danke für deine Antwort. Ich komme aus NRW. Diese Möglichkeit war mir nicht bekannt. Blöd. Ehrlich gesagt habe ich mich nach 10 Jahren an der Schule irgendwie darauf verlassen wollen, dass das klappt. Deine Tipps helfen mir! Danke

  • Hast du noch Elternzeit? Dann würde ich diese nun nehmen dann ist das zumindest in 7 bzw. 13 Wochen nicht mehr dein Problem mit der Aufstockung.

    Ich kopiere mal meine Antwort auf einen anderen Beitrag, da diese auch auf deinen passt:


    Danke für deinen Beitrag! Ich habe direkt mit dem Personalrat telefoniert, diese fand wenig Worte für die Gesamtsituation und ihr schien die Schule im Umgang mit TZ-Kräften schon bekannt. Meine Idee, wieder einen Elternzeitantrag zu stellen (habe noch 3 Jahre) und mich bis dahin krankschreiben zu lassen, wehrte sie hartnäckig ab, da ich so auf meine Bezüge und höheres Elterngeld verzichten würde aufgrund eines "Fehlers", den ich nicht gemacht habe. Sie riet mir also, mich parallel zu meinen Versuchen, den Plan zu ändern, an meine Ärztin zu wenden. Diese ist leider im Urlaub, ich gehe am Montag direkt hin.

  • Wie gesagt, die wichtigste Frage ist das Bundesland, in Berlin müssten sie in der Regel auf die Kinderbetreuungszeiten Rücksicht nehmen und sonst eben Kinderbetreuung stellen, wenn es gar nicht anders geht.

    Wo steht, dass der Dienstherr Kinderbetreuung stellen muss?

  • Ich teile den Optimismus, dass man da auf jeden Fall krank geschrieben wird, nicht. Im Zweifelsfall auch noch den Hausarzt ansprechen. Es gibt auch Ärzte, die Lehrer für faule Säcke halten und es gut einen geschickten Schachzug halten, erst die Stunden zu erhöhen und dann zu kassieren, während man zuhause sitzt. Also auf jeden Fall die Wortwahl gut überlegen. Die fehlende Kinderbetreuung würde ich da nicht so raushängen lassen, denn Betreuung nur bis Mittags macht den Job als Lehrer in fast jedem Fall unmöglich. Leider.

  • Unabhängig davon, dass das "Springstunden zu Deputat"-Verhältnis gar nicht geht:

    Was sagt euer Teilzeitkonzept?


    Zumindest ein Tag lang ist an einer Ganztagsschule schon zumutbar, Kinder hin oder her, solange du nicht alleinerziehend bist.

    Jeden Tag geht natürlich nicht.

  • Ich teile den Optimismus, dass man da auf jeden Fall krank geschrieben wird, nicht. Im Zweifelsfall auch noch den Hausarzt ansprechen. Es gibt auch Ärzte, die Lehrer für faule Säcke halten und es gut einen geschickten Schachzug halten, erst die Stunden zu erhöhen und dann zu kassieren, während man zuhause sitzt. Also auf jeden Fall die Wortwahl gut überlegen. Die fehlende Kinderbetreuung würde ich da nicht so raushängen lassen, denn Betreuung nur bis Mittags macht den Job als Lehrer in fast jedem Fall unmöglich. Leider.

    Ich bin da auch nicht so optimistisch. Aber ich werde es versuchen. Ich bin langjährige Patientin bei meiner Gyn und wage zu behaupten, dass sie mich kennt und eher menschlich entscheiden würde. Dennoch gebe ich dir Recht, ich fühe mich auch echt nicht gut dabei. Auf der anderen Seite sehe ich auch nicht, was ich anders hätte machen sollen. Wir haben einfach keinen 45 Std. KiTa-Platz bekommen und außer das ganze mit SL zu besprechen, sah ich keine Lösung, um, hart ausgedrückt, weiter zu existieren. Den Kommentar des Personalrates sehe ich auch ein - es war nicht meine Schuld, wieso sollte ich jetzt auf 6 Monate Bezüge und die Hälfte des Elterngeldes verzichten? Es ist einfach eine saublöde Situation...

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