Einsatz in der OGS NRW

  • Ich arbeite als Förderschullehrerin an einer Grundschule in NRW. In diesem Schuljahr bin ich in 4 Klassen aus den Jahrgangsstufen 1 & 2 eingesetzt. Ich habe eine volle Stelle, also 28 Stunden. Ich soll in diesem Schuljahr an zwei Nachmittagen jeweils von 12 Uhr bis 16 Uhr in die OGS gehen. Ausdrücklich nicht in die Hausaufgabenbetreuung. Abgesehen davon, dass ich das SEHR viel finde, frage ich mich, was ich da eigentlich genau tun soll. Was denkt ihr darüber?

  • Bedeutet das, dass du zusätzlich zu deinen 28 Stunden auch noch 8 Stunden in die OGS sollst oder werden diese 8 Zeitstunden voll auf dein Deputat angerechnet? Ersteren Fall fände ich extrem (und einen Fall für den Personalrat), zweiteren zumindest ungewöhnlich, weil du damit an acht Stunden nicht im Unterricht als Förderkraft arbeiten kannst.


    Wenn du nicht in die Hausaufgabenbetreuung gehen sollst, was wurde dir denn gesagt sollest dann machen? Zusätzliche Förderangebote machen (Einzelleseförderung, etc.) ? Was wurde bislang denn von Förderschulkräften im Rahmen der OGS gemacht?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke, CDL. Die 8 Stunden werden vom Deputat abgezogen. Bisher waren Förderschulkräfte nicht in der OGS, einen wirklichen Plan scheint es nicht zu geben. Die OGS-Leitung hätte am liebsten, dass ich "beaufsichtige". Daran habe ich tatsächlich gar kein Interesse, ich will mich schon sinnvoll betätigen und nicht die Zeit absitzen :daumenrunter: . Leider gibt es bisher kein wirklich gutes Konzept und ich weiß tatsächlich nichtmal, welche Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf überhaupt dort betreut werden. Ich gebe zu, ich bin genervt....

  • Da soll noch mal einmal sagen, dass qualifizierte Sonderpädagogen zur Umsetzung der Inklusion im Regelschulsystem fehlen, wenn man sie dann für Aufsichten einsetzt, die auch von pädagogischen Mitarbeitern gemacht werden können.

    Ist die Grundschule deine Dienststelle oder bist du an einer Förderschule beschäftigt und an die Grundschule abgeordnet?

    Ansonsten könnte man auch zynisch sein und zu dem Ergebnis kommen, dass du in diesem Schuljahr endlich mal Zeit hast, richtig viele Bücher zu lesen.

  • Danke, CDL. Die 8 Stunden werden vom Deputat abgezogen. Bisher waren Förderschulkräfte nicht in der OGS, einen wirklichen Plan scheint es nicht zu geben. Die OGS-Leitung hätte am liebsten, dass ich "beaufsichtige". Daran habe ich tatsächlich gar kein Interesse, ich will mich schon sinnvoll betätigen und nicht die Zeit absitzen :daumenrunter: . Leider gibt es bisher kein wirklich gutes Konzept und ich weiß tatsächlich nichtmal, welche Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf überhaupt dort betreut werden. Ich gebe zu, ich bin genervt....

    Dass du angesichts des immensen Mangels an Förderschulkräften lediglich als Aufsichtskraft eingesetzt werden sollst laut OGS ist zwar nett besoldet, nachdem das vom Deputat abgeht, aber liest sich nach einer deutlichen Verschwendung deiner Zeit- vor allem, nachdem du selbst lieber anders arbeiten wollen würdest. Siehst du denn eine Möglichkeit mit der Schule über diesen Einsatz zu sprechen, sprich das ggf. auch noch zu ändern?


    Wäre es alternativ vielleicht sogar eine spannende Chance (und überhaupt möglich), um - sobald du weißt, wer alles mit anerkanntem Förderbedarf in die OGS gehen wird- ein kleines, feines Förderprogramm auf die Beine zu stellen, das dann zwar die OGS- Leitung doof findet, weil du nicht nur beaufsichtigst, aber das deine Fähigkeiten sinnvoller nutzt und Eltern, wie auch SuS möglicherweise anspricht?


    Wer entscheidet an der Stelle, was du dann in der OGS machen wirst? Macht das die Schulleitung, die OGS- Leitung oder doch du als Förderschulkraft, die in unklarer Weise fördern soll?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Autofillpanne

  • Da soll noch mal einmal sagen, dass qualifizierte Sonderpädagogen zur Umsetzung der Inklusion im Regelschulsystem fehlen, wenn man sie dann für Aufsichten einsetzt, die auch von pädagogischen Mitarbeitern gemacht werden können.

    Ist die Grundschule deine Dienststelle oder bist du an einer Förderschule beschäftigt und an die Grundschule abgeordnet?

    Ansonsten könnte man auch zynisch sein und zu dem Ergebnis kommen, dass du in diesem Schuljahr endlich mal Zeit hast, richtig viele Bücher zu lesen.

    Ja, ich bin tatsächlich auch fassungslos darüber, zumal Jahrgangsstufe 3 aktuell gar nicht durch einen Sonderpädagogen unterstützt wird. Ich verdrehe tatsächlich seit Beginn der Präsenzwoche bei uns nur noch die Augen. Mein inneres Mantra sagt mir, es ist egal, ich bekomme mein Geld so oder so. Aber zufrieden macht es mich nicht.

    Die Grundschule ist meine Dienststelle.

  • Dass du angesichts des immensen Mangels an Förderschulkräften lediglich als Aufsichtskraft eingesetzt werden sollst laut OGS ist zwar nett besoldet, nachdem das vom Deputat abgeht, aber liest sich nach einer deutlichen Verschwendung deiner Zeit- vor allem, nachdem du selbst lieber anders arbeiten wollen würdest. Siehst du denn eine Möglichkeit mit der Schule über diesen Einsatz zu sprechen, sprich das ggf. auch noch zu ändern?


    Wäre es alternativ vielleicht sogar eine spannende Chance (und überhaupt möglich), um - sobald du weißt, wer alles mit anerkanntem Förderbedarf in die OGS gehen wird- ein kleines, feines Förderprogramm auf die Beine zu stellen, dass dann zwar die OGS- Leitung doof findet, weil du nicht nur beaufsichtigst, aber dass deine Fähigkeiten sinnvoller nutzt und Eltern, wie auch SuS möglicherweise anspricht?


    Wer entscheidet an der Stelle, was du dann in der OGS machen wirst? Macht das die Schulleitung, die OGS- Leitung oder doch du als Förderschulkraft, die in unklarer Weise fördern soll?

    Ich denke, ich werde das genau so angehen und ein Förderprogramm auf die Beine stellen und mich so ausprobieren! Die Schulleitung und die OGS-Leitung sind, entschuldigt, dass ich das so sage, beide nicht hilfreich und eher nicht konstruktiv . Da brauche ich gar nicht mit irgendwelchen Bitten und Fragen kommen, leider😒. Es gab im letzten Schuljahr so viele Diskussionen, die alle furchtlos verlaufen sind, dass ich meinen jetzt geplanten Einsatz nicht anders als als "Strafe" aufgrund persönlicher Kränkumg empfinden kann. Wenn ich nicht so tolle Kolleg*innen hätte, würde ich mich versetzen lassen. Ich versuche, es als Herausforderung zu sehen!

  • Ich denke, ich werde das genau so angehen und ein Förderprogramm auf die Beine stellen und mich so ausprobieren! Die Schulleitung und die OGS-Leitung sind, entschuldigt, dass ich das so sage, beide nicht hilfreich und eher nicht konstruktiv . Da brauche ich gar nicht mit irgendwelchen Bitten und Fragen kommen, leider😒. Es gab im letzten Schuljahr so viele Diskussionen, die alle furchtlos verlaufen sind, dass ich meinen jetzt geplanten Einsatz nicht anders als als "Strafe" aufgrund persönlicher Kränkumg empfinden kann. Wenn ich nicht so tolle Kolleg*innen hätte, würde ich mich versetzen lassen. Ich versuche, es als Herausforderung zu sehen!

    Das klingt grässlich planlos einerseits und andererseits auch wirklich unprofessionell, wie vor allem deine SL das - warum dann letztlich auch immer- organisiert. Schön, dass du ansonsten ein tolles Kollegium hast. Das ist sehr viel wert. Vielleicht kannst du dir ja aus der vermeintlichen „Strafe“ am Ende eine schöne kleine Oase schaffen, in der du mit überraschend viel Freiraum, sehr viel und frei gestalten kannst für dich und eine SuS. Lass dir dann nur nicht anmerken, wie gut es dir damit geht' damit die Oase als „Strafe“ bleiben darf, sollte sie dir zusagen. ;)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin an einer gebundenen Ganztagsschule.

    Aus der Perspektive finde ich es völlig normal, dass auch im Ganztag sonderpädagogische Förderung erfolgt, wenn Inklusionskinder an ihm teilnehmen. Das ist schließlich keine Betreuung, sondern ein Bildungsangebot, da sogar gesetzlich verankert ist, dass dort Förderung stattfindet.

  • Natürlich. Nur dass das eben kein gebundener sondern offener Ganztag ist und somit komplett anders organisiert.

    Ich bin an einer gebundenen Ganztagsschule.

    Aus der Perspektive finde ich es völlig normal, dass auch im Ganztag sonderpädagogische Förderung erfolgt, wenn Inklusionskinder an ihm teilnehmen. Das ist schließlich keine Betreuung, sondern ein Bildungsangebot, da sogar gesetzlich verankert ist, dass dort Förderung stattfindet.

  • Das klingt grässlich planlos einerseits und andererseits auch wirklich unprofessionell, wie vor allem deine SL das - warum dann letztlich auch immer- organisiert. Schön, dass du ansonsten ein tolles Kollegium hast. Das ist sehr viel wert. Vielleicht kannst du dir ja aus der vermeintlichen „Strafe“ am Ende eine schöne kleine Oase schaffen, in der du mit überraschend viel Freiraum, sehr viel und frei gestalten kannst für dich und eine SuS. Lass dir dann nur nicht anmerken, wie gut es dir damit geht' damit die Oase als „Strafe“ bleiben darf, sollte sie dir zusagen. ;)

    Plamlos und unprofessionell trifft es. Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen! Vielen Dank für den positiven Blickwinkel!

  • Je nach Förderbedarf der Schüler, die auch im Ganztag sind, hilft es der Aufsicht für die anderen Schüler aber vielleicht auch deutlich, wenn du die Kinder mit Förderbedarf in einer kleinen Gruppe förderst. Und das in einer


    Was ich mich beim Lesen des Threads aber gefragt habe, ist folgendes: Bist du zusätzlich zu der üblichen Anzahl von Aufsichtspersonen eingesetzt, die schon immer zu Aufsicht notwendig waren? Falls nicht, gehen die übrigen Kinder vielleicht über Tische und Bänke, wenn du dich nur einer sehr kleinen Schülerzahl widmest und die übrigen Schüler den restlichen, dann zu wenigen Aufsichtspersonen, überlässt.

  • @ Ilse2: Ergänzend zu DFUs Vorschlag:

    Du schreibst oben, dass du in 20 deiner 28 Stunden in den Klassen 1 und 2 eingesetzt bist. Vielleicht kannst du ja, natürlich in Absprache mit den Kolleginnen der dritten Klassen, die 8 Stunden in der OGS für die Förderung einiger Kinder dieser Stufe nutzen.

    Das hängt natürlich von der Organisation der OGS-Zeiten ab, wie DFU schon anmerkte.

  • @ Ilse2: Ergänzend zu DFUs Vorschlag:

    Du schreibst oben, dass du in 20 deiner 28 Stunden in den Klassen 1 und 2 eingesetzt bist. Vielleicht kannst du ja, natürlich in Absprache mit den Kolleginnen der dritten Klassen, die 8 Stunden in der OGS für die Förderung einiger Kinder dieser Stufe nutzen.

    Das hängt natürlich von der Organisation der OGS-Zeiten ab, wie DFU schon anmerkte.

    Das darf ich nicht. Habe ich schon vorgeschlagen.


    Ich bin zusätzlich zum sonstigen Betreuungspersonal da. Ca. 100 Kinder, 3 Lehrer, 8 Erzieher oder sonstiges pädagogisches Personal.

  • Wenn ihr 4 Lehrer seit, könnt ihr Doppelkopf spielen.

    Ach, so ne nette feste Skatrunde hat doch auch was für sich..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Da soll noch mal einmal sagen, dass qualifizierte Sonderpädagogen zur Umsetzung der Inklusion im Regelschulsystem fehlen, wenn man sie dann für Aufsichten einsetzt, die auch von pädagogischen Mitarbeitern gemacht werden können.

    Würde dir da gerne widersprechen.

    a) Der Einsatz von Lehrkräften in der OGS ist nicht automatisch immer nur "Aufsicht ", sondern kann Uch sonderpädagogische Förderung sein. Da ist der Einsatz eines Sonderpädagogen sinnvoll.


    b) Grundschulen in NRW müssen pro 25 OGS-Kinder 3 Lehrerstunden in die OGS geben.

    Diese Lehrerstunden müssen Sie aber auch haben.

    Gehen wir mal von einer dreizügigen Grundschule aus.

    Die brauchen alleine 280 Stunden, um die Pflichtstundentafel abzudecken.

    Wenn Sie da mit Lehrerstunden für die Stundentafeö gerade eben so hinkommen, kommen Sie vielleicht nicht umhin, Sonderpädagogen-Stunden in die OGS zu packen.

    (Alternativ kann man auch den Sonderpädagogen alleine in dem Fachunterricht setzen. Aber das käme im Endeffekt aufs gleiche hinaus.

    Wobei -siehe a) - der Einsatz in der OGS möglicherweise unter dem Förderaspekt effizienter sein kann. )


    Es ist ein wenig wie beim Kanasta: man würde unter normalen Umständen niemals einen Joker auf den Stapel werfen. Aber es gibt Situationen, wo eine solche Verschwendung des Jokers sinnvoll sein kann.)


    ---

    Wobei es reichlich viele Stunden sind. 100 Kinder heißt: 12 Lehrer-Stunden.

    Du alleine deckst ja schon 8-10 Stunden (je nachdem, wie es berechnet wird) ab.

    Da könnte man ansetzen und generell fragen, warum die OGS so viele Stunden bekommt.

  • Würde dir da gerne widersprechen.

    a) Der Einsatz von Lehrkräften in der OGS ist nicht automatisch immer nur "Aufsicht ", sondern kann Uch sonderpädagogische Förderung sein. Da ist der Einsatz eines Sonderpädagogen sinnvoll.

    Hier aber schon:

    Danke, CDL. Die 8 Stunden werden vom Deputat abgezogen. Bisher waren Förderschulkräfte nicht in der OGS, einen wirklichen Plan scheint es nicht zu geben. Die OGS-Leitung hätte am liebsten, dass ich "beaufsichtige".

    Niemand hat behauptet, dass man keine sinnvollen Konzepte für den Einsatz von Förderschullehrern im Nachmittagsbereich einer OGS machen kann, das Problem der TE ist, dass das gar nicht gewollt ist.

    • Offizieller Beitrag

    "Sie hätte am liebsten" heißt ja nicht dass man es dabei belässt. Aber selbst in reinen "Aufsichtssituationen: kann man sonderpädagogisch arbeiten.


    Und der Punkt b) wiegt ja auch da mit rein.

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