wenn du zwei korrekturfächer studiert hast (ich habe mit absicht nur eins und dazu ein anderes studiert), könntest du auch überlegen, dich an einer grundschule zu bewerben (am besten auch noch teilzeit und vielleicht etwas mehr als schontyp - die kinder profitieten davon, wenn lehrkräfte ausgeruht sind und durch zeit für eigene interessen glücklicher sind). an grundschulen werden kürzere texte geschrieben, da hält man ein korrekturfach gut aus. manche korrekturen mache ich z.b. in der großen pause ("lasst eure hefte offen liegen, ich korrigiere eure aufgaben gleich", dann gehe ich von tisch zu tisch), da ich lieber einen vollen, anstrengenden vormittag und dafür einen lockeren nachmittag habe. in "guten", ruhigen klassen kann man auch differenzierende zusatzangebote machen und als direkte rückmeldung kurze texte gleich im beisein der schüler am tisch besprechen und korrigieren.
Burnout – Was nun?
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Kurzes Update: nach massiven Schlafstörungen seit Sonntag mit teilweise nur 2 Stunden Schlaf pro Nacht mit Panikattacken, habe ich Kontakt zu einer Klinik aufgenommen. Habe meine Situation geschildert und man sagte, meine Einweisung sei “sehr dringend”. Habe heute dafür einen Termin bei meiner Hausärztin. Danke für eure Kommentare!
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Kurzes Update: nach massiven Schlafstörungen seit Sonntag mit teilweise nur 2 Stunden Schlaf pro Nacht mit Panikattacken, habe ich Kontakt zu einer Klinik aufgenommen. Habe meine Situation geschildert und man sagte, meine Einweisung sei “sehr dringend”. Habe heute dafür einen Termin bei meiner Hausärztin. Danke für eure Kommentare!
Ein guter und wichtiger Schritt. Gute Besserung!
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[...] könntest du auch überlegen, dich an einer grundschule zu bewerben [...]
Ja, Grundschule ist locker, easy Halbtagesjob, super für Leute, die sich anderswo überarbeiten, da kann Lehrer echt jeder, klasse Tipp!
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Schmidt, du musst nicht verwirrt sein, Plattenspieler war es bezüglich des Vorschlags selbst und hat den Beitrag offensichtlich ironisch verfasst.
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Ja, Grundschule ist locker, easy Halbtagesjob, super für Leute, die sich anderswo überarbeiten, da kann Lehrer echt jeder, klasse Tipp!
Niemand hat behauptet, dass die Arbeit an einer Grundachule ein easy peasy lockerer Halbtagsjob ist. nihilist ist selbst an der Grundschule.
Den Belastungsunterschied zwischen 25 Deutsch LK Klausuren und 25 Viertklässler Aufsätzen muss man ja hoffentlich nicht diskutieren.
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Naja das stimmt schon. Meine Fächerkombination war schon auch davon beeinflusst wie umfangreich die Korrekturen werden würden. 40 Jahre lang LK-Sprachen zu korrigieren; darauf hätte ich keinen Bock und keine Nerven gehabt.
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Niemand hat behauptet, dass die Arbeit an einer Grundachule ein easy peasy lockerer Halbtagsjob ist. nihilist ist selbst an der Grundschule.
Den Belastungsunterschied zwischen 25 Deutsch LK Klausuren und 25 Viertklässler Aufsätzen muss man ja hoffentlich nicht diskutieren.
Mit dem kleinen Unterschied, dass du in Sek II maximal 2 Fächer unterrichtest und sich die Themen alle Jahre wiederholen.
An der GS unterrichtest du neben Deutsch noch Mathematik, Sachunterricht, Grundschulenglisch, dazu Sport, Kunst oder Musik und alles auf mindestens 4 Differenzierungsstufen. Dadurch ergeben sich zwangsläufig auch mehr Korrekturen. Die LK-Klausuren mögen umfangreicher sein. Dafür sind sie flüssiger zu lesen, weil Schriftbild und Rechtschreibung besser sind.
Ich habe schon Aufsätze Wort für Wort abgetippt um den Aufsatz als "Aufsatz" bewerten zu können - und beim Lesen nicht ständig über die Rechtschreibung oder das Schriftbild "stolpere".
So easy-peasy wie du das als Meister des Glasperlenspiels darstellst, ist das Korrigieren an der GS nicht. -
Den Tipp mit der Grundschule finde ich schon gefährlich. In den vielen Grundschulen geht es nämlich nicht so zu, wie es nach nihilists Beitrag zu sein scheint.
Die Probleme und Herausforderungen sind an der Grundschule anders gelagert und machen sich vielleicht nicht schwerpunktmäßig an Korrekturzeiten der Arbeiten von korrekturintensiven Fächern wie am Gymnasium fest (wobei in Bayern tendenziell alles korrigiert wird, auch Hausaufgaben). Mal schnell drüberschauen wäre bei meinen heterogenen Klassen gar nicht gegangen. Da hätten die Kinder wenig davon gehabt. Es geht ja auch um Lernzuwachs.
Es gibt in Grundschulen genug Leute, die zum Burnout kommen. Fast alle meiner Kolleginnen (und auch welche von anderen Grundschulen, die ich kenne) hören früher auf und nutzen das Altersteilzeitmodell, weil sie den Stress nicht mehr aushalten.
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Wir machen in unserem GEW regelmäßige schulformübergreifende Lehrerrätetreffen (Online- das Format hat sich bewährt) und da habe ich festgestellt, dass es wohl keine Schulform gibt in der es keine Burnout Fälle gibt. Die Probleme sind nicht weniger nur anders.
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BOT:
10 Anti-Burnout-Gebote für Lehrer
finden sich bereits seit längerem hier:
https://www.lehrerfreund.de/sc…/anti-burnout-gebote/4075
Hier gibt es Infos und weiter führende Linktipps:
https://www.lehrerseite.com/burnout/
Falls der Burnout (auch) durch Kritik an der eigenen Person verursacht ist, helfen diese Tipps:
https://www.psychotipps.com/mi…tiver-kritik-umgehen.html -
Wir machen in unserem GEW regelmäßige schulformübergreifende Lehrerrätetreffen (Online- das Format hat sich bewährt) und da habe ich festgestellt, dass es wohl keine Schulform gibt in der es keine Burnout Fälle gibt. Die Probleme sind nicht weniger nur anders.
Es gibt auch in Bürojobs, die die meisten Lehrer als extrem entspannt bezeichnen würden, Menschen, die zum Burnout kommen. Ein Bekannter hat es "geschafft" in einem IGM-Tarif-Job mit vollem Zeitausgleich (der auch tatsächlich genommen wurde) in den Burnout zu laufen. Ich würde auf Dauer wahrscheinlich gesundheitliche Probleme bekommen, wenn ich 6-Jährigen das Schreiben beibringen müsste. Was zum Burnout führt, ist individuell.
Wenn es als erhebliche Belastung empfunden wird, zwei Korrekturfächer mit viel Oberstufe zu haben (was nachvollziehbar ist), kann es eine Entlastung sein, die Schulform zu wechseln. Warum daraus schon wieder ein Wertschätzungs-Drama gemacht wird erschließt sich mir nicht.
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Warum daraus schon wieder ein Wertschätzungs-Drama gemacht wird erschließt sich mir nicht.
Hattest du das nicht mit deinem Korrekturaufwandsvergleich angestoßen?
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Wenn es als erhebliche Belastung empfunden wird, zwei Korrekturfächer mit viel Oberstufe zu haben (was nachvollziehbar ist), kann es eine Entlastung sein, die Schulform zu wechseln.
Wenn das in Bayern wäre, müsste man erst 2 Jahre lang eine Umschulung machen, sofern die Fächer anerkannt werden. So locker auf die Grundschule mit ihrer speziellen Pädagogik wechseln geht hier zumindest nicht.
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Ich bin der festen Überzeugung, dass die verschiedenen Lehrämter im vergleichbaren Maße belastet sind, wenn auch die Belastungen unterschiedlicher Art sind. Aus dem gleichen Grund war/ist das "A13 für alle" auch absolut überfällig.
Ich finde es allerdings einigermaßen absurd, unbedingt bei den Einzelbelastungen mithalten zu müssen. Wenn Grundschullehrkräfte Oberstufenlehrkräften vorrechnen wollen, dass sie durch Korrekturen ebenso belastet sind wie diese, dann ist das ebenso absurd wie wenn Oberstufenlehrkräfte behaupten, sie seien durch pädagogische Arbeit und Elternarbeit ebenso belastet wie Grundschullehrkräfte.
Ja, sowohl Korrekturen als auch pädagogische Arbeit und Elternarbeit fallen an allen Schulformen an. Nein, das Ausmaß, in welchem diese Einzelfaktoren eine Belastung darstellen, dürfte kaum vergleichbar sein. Nein, trotzdem sind Oberstufenlehrkräfte in der Summe nicht mehr belastet als Grundschullehrkräfte - oder umgekehrt.
Und natürlich gilt das, was Schmidt schreibt:
Was zum Burnout führt, ist individuell.
Es kann individuell sehr unterschiedlich sein, wie extrem einzelne Belastungen wahrgenommen werden bzw. wie man damit umgehen kann.
Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass der Rat zum Schulformwechsel in den allermeisten Fällen eher problematisch sein kann, eben weil man von außen nicht so gut abschätzen kann, wo dort die Belastungen liegen.
Anders kann das bei Variationen innerhalb ähnlicher Schulformen sein. Hier kann der Rat, ggf. von einer Sek I auf eine Sek II Schule (oder umgekehrt) oder von der Berufsschule an das grundständige Gymnasium (oder umgekehrt) durchaus evtl. hilfreich sein, je nachdem, welche Aufgaben als besondere Belastung gesehen werden. Aber ein "Geh doch an die GS, da musst du nicht so viel korrigieren!" oder ein "Geh doch an die Hauptschule, da musst du fachlich nicht so fit sein!" scheint mir recht kurzfristig und wird sicherlich diesen Lehrämtern auch nicht gerecht.
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aber ich wundere mich, dass du keine so genannte Wiedereingliederung bekommst, die dir sicherlich zustünde.
Mit dem geschilderten Sachverhalt nicht, so wie ich das verstanden habe, war er keine längere Zeit krankgeschrieben.
Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass keine längere Krankschreibung am Stück vorliegen muss, sondern auch wiederholte Fehlzeiten ausreichen können, um eine Wiedereingliederung bewilligt zu bekommen. Hängt natürlich immer vom individuellen Fall ab.
Mr_Brightside : Ich wünsche dir alles Gute für den Klinikaufenthalt und dass es dir schnell besser geht! Pass gut auf dich auf.
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fachlich nicht so fit sein müssen, wenn die schüler (noch) nicht so klug sind, halte ich auch für sehr falsch. ich zumindest in deutsch brauche in klasse 1 mehr linguistische fitness als in klasse 6. und für die literaturwissenschaftliche fitness gibts ja lektüreschlüssel.
dass der stress in der grundschule eher vormittags und geballt ist und man dann nachmittags/abends etwas mehr me-time hat, stimmt bei korrekturfächern allerdings meistens schon. da schreibt niemand 3000 wörter auf einmal.
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Kurzes Update: nach massiven Schlafstörungen seit Sonntag mit teilweise nur 2 Stunden Schlaf pro Nacht mit Panikattacken, habe ich Kontakt zu einer Klinik aufgenommen. Habe meine Situation geschildert und man sagte, meine Einweisung sei “sehr dringend”. Habe heute dafür einen Termin bei meiner Hausärztin. Danke für eure Kommentare!
Das freut mich sehr zu hören. Wie schön, dass du für dich sorgst und merkst, dass du an 1. Stelle stehen MUSST, sonst wird das Leben insgesamt schwierig, nicht nur das Arbeiten. Wirklich toll. Ich wünsche dir einen wunderbaren Weg in der Klinik und danach - und vor allem, dass deine KuK dir da wirklich tolerant begegnen. Wir haben an der Grundschule (! - nur falls das manche "Tippgeber" wundert, ja, an der GS.) momentan drei Fälle. Eine ist in der Wiedereingliederung, einer ist gerade in Reha und einer ist mit 60 so fertig, dass er raus ist und nicht mehr wiederkommen wird. Er hat definitiv zu lange gewartet.
GUT, dass du auf dich reagiert hast. Sei stolz auf dich, denn dieser Weg erfordert Mut. Alles Gute!
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Wir haben an der Grundschule (! - nur falls das manche "Tippgeber" wundert, ja, an der GS.) momentan drei Fälle.
Wirklich niemand hat in diesem Thread behauptet, dass Grundschullehrkräfte keinen Belastungen ausgesetzt sind. Was soll die Unterstellung?
Dass an einer Grundschule mit in der Regel eher kleinerem Kollegium gleichzeitig drei Kollegen mit Burn Out ausfallen, ist allerdings ein schlechtes Zeichen. Irgendwas läuft bei euch möglicherweise schief, wenn soviele Lehrkräfte gleichzeitig ein Belastungsproblem haben. Aber vielleicht seid ihr ja Hessens größte Grundschule und drei Personen sind nur ca. 5% des Kollegiums. Wer weiß.
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Wenn es als erhebliche Belastung empfunden wird, zwei Korrekturfächer mit viel Oberstufe zu haben (was nachvollziehbar ist), kann es eine Entlastung sein, die Schulform zu wechseln. Warum daraus schon wieder ein Wertschätzungs-Drama gemacht wird erschließt sich mir nicht.
Wenn ein Grundschullehrer schriebe, er sei stark durch die erzieherische Arbeit belastet, bekäme er hier im Forum dann die Empfehlung, doch einfach an das Gymnasium zu wechseln?
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