Vorlesen in der Mittelstufe? Mitnichten. Da lass' ich doch lieber den Podcast laufen, als meine Stimme zu überanstrengen. Der Lerneffekt und das Lernziel einer derartigen Stunde wären mir schleierhaft.
Wenn ich selbst einen Vortrag von Literatur in der Klasse vorgenommen habe, dann waren das Balladen.
Der Erlkönig. Der Zauberlehrling - gerappt, mal leise, mal laut, mit wechselnder Betonung und SEHR theatralisch.
Oder - ja, wirklich - Schillers Glocke als Loblied auf das Handwerk! Ich gebe zu, dass ich dabei einen Spickzettel verwendet habe.
425 Zeilen waren zum Memorieren eine Herausforderung.
Und - sehr theatralisch - auf dem Steckenpferd ins Klassenzimmer reitend und das "Reiterlied" von Schiller schmetternd
Da hat man die volle Aufmerksamkeit der Klasse. Beim Vorlesen von Hitlers Kaninchen wären meine Schüler hinweggeschlummert.