Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss

  • Dass die Personen immer wieder dieselben sind, die bei meinen Beiträgen scheinbar reflexhaft einen "Verwirrt-Smiley" setzen, ist mir auch schon aufgefallen.

    Hmm, ich war jetzt auch mal kurz davor.... , weil du gerade im Beitrag #379 geschrieben hast

    Nun - ich bin seit 3 Jahren in Pension -

    Hast du dich nicht erst dieses Jahr Ende Januar gefreut, dass du in den Ruhestand gehst? Verwirrend.

  • Dieser Beitrag von Kathie ist vom 12. August. Sie schreibt, dass die Arbeitgeber auch auf die Reli-Note achten. Der Beitrag wurde mehrmals geliked.

    [...]

    Was mich wundert, ist die Schnittmenge der Personen, die sowohl Kathies Aussage "Arbeitgeber achten auch gerne mal auf solche Noten" also auch Gingergirls Zweifel an eben dieser Aussage (jetzt getätigt von Wolfgang) zustimmen.

    Sicher schaut man auch auf die Nebenfachnoten. Aber die Behauptung, mit einer vier in Reli (ausgerechnet) würde ein Bewerber unabhängig von allen anderen Noten und Faktoren direkt ausgesiebt, ist aber unsinnig.

  • Hmm, ich war jetzt auch mal kurz davor.... , weil du gerade im Beitrag #379 geschrieben hast

    Hast du dich nicht erst dieses Jahr Ende Januar gefreut, dass du in den Ruhestand gehst? Verwirrend.

    Der Übergang war "fließend" ;) und dann endgültig.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Hm, sehe ich so nicht.

    Auch Kathie spricht explizit von der Religion/Ethik-Note.

    So wie Wolfgang.


    Meine Verwunderung bleibt.

    Sie schreibt aber auch, dass Arbeitgeber auch auf solche, scheinbar unwichtigen Fächer schauen würden, macht also deutlich, dass diese beiden Fächer (womit es dann schon einmal nicht nur exklusiv um Religion geht) lediglich Teil der Fächer sind, die in diesem Zusammenhang auch eine Rolle spielen.


    Bei Wolfgang geht es um exakt ein Fach, nicht um Reli und Ethik und auch nicht darum, dass auch auf andere Fächer im selben Zusammenhang geachtet würde. Nein, die Relinote, die man angeblich ja laut Wolfgang im Zweifelsfall basierend auf „christlicher Barmherzigkeit“ erstellen soll damit sie niemals schlechter als ausreichend wird im Abschlussjahr, womit sie komplett nichts-sagend wäre, weil abschlussgerecht zusammengewürfelt, diese Note soll jetzt auch noch im Zweifelsfall allein entscheidend sein für die Chancen von Bewerberinnen und Bewerbern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hm, sehe ich so nicht.

    Auch Kathie spricht explizit von der Religion/Ethik-Note. Und sie schreibt explizit "eine 5 in diesem Fach" nicht "in diesen Fächern".


    Meine Verwunderung bleibt.

    Nein, sie schreibt, dass Betriebe auch "auf solche Noten" schauen und eine fünf in Reli/Ethik nicht sein müsse. Das ist eine ganz andere, differenziertere Aussage als "4 in Reli = ausgesiebt".


    Kein Betrieb kann es sich leisten, Bewerber mit ansonsten guten Leistungen kategorisch auszuschließen, weil sie eine vier in Reli oder Ethik haben.

  • Nein, die Relinote, die man angeblich ja laut Wolfgang im Zweifelsfall basierend auf „christlicher Barmherzigkeit“ erstellen soll damit sie niemals schlechter als ausreichend wird im Abschlussjahr, womit sie komplett nichts-sagend wäre, weil abschlussgerecht zusammengewürfelt, diese Note soll jetzt auch noch im Zweifelsfall allein entscheidend sein für die Chancen von Bewerberinnen und Bewerbern.

    Du verdrehst meine Aussage.
    Mein Ärger über den katholischen Relilehrer kam daher, dass er im Widerspruch zu seiner Religionslehre gehandelt hat und die Schülerin mit dieser letzten, Ausschlag gebenden 5 " aus dem Schulabschluss "abgeschossen" hätte. Hier nicht auf die Kommaregel zu achten, wäre barmherzig gewesen.
    Ich plädiere nicht dafür, dass in Religion grundsätzlich nur die Note 2 - unabhängig von der Leistung - vergeben wird.

    Ich sage auch nicht, das diese Note für die Entscheidung des Lehrherrn ALLEIN Ausschlag gebend ist. Im Verlauf meiner Tätigkeit habe ich mich jedoch oft mit Lehrmeistern unterhalten und gefragt, worauf sie bei der Einstellung achten und welche Qualifikationen ihnen wichtig sind. Religion wurde als Ersatz für Verhalten und Mitarbeit mehrfach genannt. Das ist Fakt und keine Anekdote.

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  • Mein Ärger über den katholischen Relilehrer kam daher, dass er im Widerspruch zu seiner Religionslehre gehandelt hat und die Schülerin mit dieser letzten, Ausschlag gebenden 5 " aus dem Schulabschluss "abgeschossen" hätte.

    Keine Religionslehre beinhaltet die religiöse Pflicht zum beamtenpflichtwidriges Verhalten. Wenn die Leistung der Schülerin eine fünf ist, dann ist das eben so. Mit einer vier in Mathe oder Deutsch/Englisch, also einem Minimum an Mühe wäre das Problem keins gewesen.

    Zitat

    Ich sage auch nicht, das diese Note für die Entscheidung des Lehrherrn ALLEIN Ausschlag gebend ist.

    Das ist das, was du oben behauptet hast.

    Zitat

    Lehrmeistern

    Ausbildern

    Zitat

    Religion wurde als Ersatz für Verhalten und Mitarbeit mehrfach genannt. Das ist Fakt und keine Anekdote.

    Vielleicht, aber sicher nicht so absolut, wie du es behauptest.

  • In der ganzen Republik suchen Betriebe Auszubildende. Ausbildungsplätze bleiben massenweise offen. Nur in Oberschwaben kann man es sich als Handwerksmeister offensichtlich leisten, die Leute, die sich um Ausbildungsplätze drängeln, auszusieben.

    Wolfgang, erzählst du nicht Geschichten von vor 20 Jahren?

    Es kommt auch aufs Gewerbe an, vermute ich.

    Was ich allerdings nicht verstehe: die beschriebene Schülerin hatte doch lauter schlechte Noten, wenn die 5 in Reli das Zünglein an der Abschlusszeugniswaage war.

    Was Wolfgang Autenrieths eigene These gerade nicht unterstützt, denn wenn jemand in allem mittelmäßig ist und außerdem schlechte Relinoten wg. Verhaltens vergeben werden, wie er weiter darlegt, spricht noch viel weniger dafür, sie durchzuhieven.


    Wieso der Relilehrer die Gnaden-4 hätte erteilen sollen, damit sich das Mädchen mit lauter 4en und 5en bei den Betrieben vorstellt, ist mir immer noch nicht klar. Irgendwann muss doch bei ihr selbst der Groschen fallen.

  • Nein

    Nein. ;)

    Sie spricht explizit von Religion/ Ethik und spricht in der Einzal von diesen Noten. Schreibt dann aber von "auf solche Noten schauen" => auf die Religion/Ethik-Noten.


    Wahrscheinlich liegt das verwunderliche Liken dann in der Interpretation der Aussage "auf solche Noten".

  • Wieso der Relilehrer die Gnaden-4 hätte erteilen sollen, damit sich das Mädchen mit lauter 4en und 5en bei den Betrieben vorstellt, ist mir immer noch nicht klar. Irgendwann muss doch bei ihr selbst der Groschen fallen.

    Weil es sich um eine labile Schülerin gehandelt hat, welche die Klasse sicher nicht wiederholt, sondern ohne Abschluss abgegangen wäre. Ich hätte auch Befürchtungen gehabt, dass sie völlig abstürzt - oder Schlimmeres passiert. Schmidt wäre das vielleicht egal gewesen - mir nicht.
    Zum Glück hat die Versetzungsordnung der HS Klauseln und Berechnungsmethoden, über die sie dann doch den Abschluss erhalten hat.
    Und ja - auch das gibt es: Betriebe, die Schülern auch mit einem miserablen Abschluss eine Chance geben.

    Allen, die hier meine Formulierungen interpretieren, empfehle ich, darüber eine umfangreiche Interpretation zu erstellen und zur Benotung einzureichen. Vielleicht empfinden sie das selbst dann doch noch als sinnvoll. Ich bin da raus.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Ich war an mehreren beruflichen Schulen. Vor allem in der Berufsschule gab es meistens eine eins in Religion. Meist waren es Kollegen die kurz vor der Pensionierung standen und sich da einen entspannten gemacht haben.

    Religion in der Berufsschule ist sowas von unnötig.

  • Was macht man nun mit solchen Kindern, die zwangsweise im Religionsunterricht sitzen?

    Ein Problem, dass man in einem säkularen Staat nicht hätte. In einem solchen wäre Religionsfreiheit möglich. In NRW nicht.


    Ich kann die Argumentation, dieses schon etwas seltsame Fach über die verzerrte Notengebung zu entwerten, mehr als nachvollziehen. Trotzdem

    muss man sich darüber im Klaren sein, an was für einem System man sich da beteiligt.


    Laut Verfassung wäre Religionsunterricht ein „ordentliches“ Fach. De facto ist es das aber nicht. Zum einen verweigert es sich einer wissenschaftlichen Grundlage, zum anderen ist es Usus unter Religionslehrerinnen, keine ernstzunehmenden Noten zu vergeben. Ich weiß noch nicht mal, ob eine sinnvolle Leistungsmessung bei so einem Fach überhaupt möglich ist.


    Unterm Strich zeigt sich, dass es eben nicht funktioniert. Man kann zwar etwas deklarieren, es aber dadurch nicht ändern. Man kann „ordentlich“ an ein Fach dranschreiben, aber dadurch ist es das nicht. Wenn man „Bratwurst“ auf eine Tafel Schokolade schreibt, bleibt es doch Schokolade.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Immerhin kann man Religionswissenschaft(en) studieren.

    Kann man machen, das hat nur mit konfessionellem Religionsunterricht gar nichts zu tun. Dem wird zugesichert, dass die Religionsgemeinschaften ihren Unsinn dort als bare Münze verkaufen dürfen.


    Was wäre denn dann mit Politik oder Soziologie?

    Was daran widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen? Oder was soll sonst noch damit sein?


    Bin mir nicht ganz sicher, ob Religion nicht doch eine Wissenschaft ist...

    Ich möchte dich bitten, diese Beleidigung der Wissenschaften zurückzunehmen.

  • Ich wiederhole gern nochmal: mein Kind hat Reliunterricht, der sich sehr intensiv mit allen möglichen Themen befasst und völlig akzeptiert, dass dort Kinder anderen oder keinen Glaubens drin sitzen. Natürlich beschäftigen sie sich auch mit der Bibel, aber ein gewisses Grundwissen halte ich für das Verstehen vieler kultureller Werke für unerlässlich. Dort gibt es die Note definitiv nicht geschenkt.


    Ich persönlich bin absolut kein Befürworter von Religion in der Schule und halte es in der Berufsschule für absoluten Schwachsinn, gibt's in Berlin auch nicht. Das Fach an sich aber so abzutun, wird ihm auch nicht gerecht. Wir haben damals sehr intensiv Sucht, Sekten, Achtsamkeit und Sexualität behandelt, ich hab ne Menge mitgenommen. Und eine 5 in Reli ließe mich auch aufhorchen. (Davon ab schaute ich mir wohl auch jeden Bewerbenden persönlich an und entschiede dann)

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