Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss

  • Schon eher. Ich kenne Handwerksmeister, die zuerst die Religionsnote im Zeugnis anschauen. Ist die schlechter als 3, hat der Bewerber keine Chance. Das liegt nicht daran, dass die Handwerker besonders gläubig wären.
    In den Abschlusszeugnissen wird keine Verhaltens- und Mitarbeitsnote vergeben. Hier gilt dann Religion als Ersatz - weil eine schlechte Note auf Desinteresse oder Fehlverhalten hinweist.

    Habe ich noch nie gehört, dass das derart gemacht wird und Betriebe sich gut geeignete Bewerber: innen- die womöglich auch schon in einem Praktikum überzeugen konnten- wegen einer vier oder fünf in Religion entgehen lassen würden.


    Wobei eine fünf in Religion auch nicht auf Fehlverhalten hinweist, sondern darauf, dass einfach nur leere Blätter in KAs abgegeben wurden und im Mündlichen auch so gut wie nichts fachlich Relevantes geäußert wurde das Jahr über. Das sind schließlich Fachnoten, keine Verhaltensnoten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • OT:

    Mit Erstaunen lese ich, dass einige Japanisch lernen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, japanisch zu lernen. Was ist denn eure Motivation, japanisch zu lernen?

    Ganz pragmatisch: Ich habe 2008 einen Teil von meinem Promotionsprojekt in Japan gemacht. Das kam sehr zufällig so. Und dann fing ich nebenher an, die Sprache zu lernen.

  • OT:

    Mit Erstaunen lese ich, dass einige Japanisch lernen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, japanisch zu lernen. Was ist denn eure Motivation, japanisch zu lernen?

    Ich wollte eine komplett andere Grammatik lernen und mal eine andere Schrift probieren. Bei Chinesisch und Arabisch mag ich den Klang nicht und Japanisch gab's an der VHS um die Ecke :)


    Und mal zum Thema: ich weiß ja nicht, wie bei euch der Reliunterricht ist, aber mein großes Kind hat ziemlich anspruchsvollen Reliunterricht mit viel geschichtlichen und philosophischen Anteilen, das ist kein Pillepallefach! Das Kind glaubt nicht an Gott, wechselte aber nach 2 Jahren Ethik wieder zu Reli, weil es da "mehr lernt als Blabla".

  • Nur in Oberschwaben kann man es sich als Handwerksmeister offensichtlich leisten, die Leute, die sich um Ausbildungsplätze drängeln, auszusieben.

    Wolfgang, erzählst du nicht Geschichten von vor 20 Jahren?

    Erfreulicherweise ist das nicht nur bei Wolfgang, sondern auch bei uns hier in Rheinhessen (und bestimmt auch in vielen anderen Regionen) so.

    Zwar suchen landesweit Betriebe neue Azubis, aber dass man dann jeden nimmt, der mal anfragt, davon sind wir dann doch noch entfernt.

    Ja, es werden Abstriche bei den Anforderungen gemacht, aber unsoziale, freche etc. Azubis stellt auch heute noch kaum jemand ein. Da kann der Bedarf noch so groß sein.

    Auch im Baugewerbe sind Ausbildungen übrigens kein Zuckerschlecken. Tischler, Zimmerermänner etc. haben oft einiges auf dem Kasten bzw, wenn nicht, wird es auch nichts mit der Ausbildung..

  • OT:

    Mit Erstaunen lese ich, dass einige Japanisch lernen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, japanisch zu lernen. Was ist denn eure Motivation, japanisch zu lernen?

    Erst Manga, dann Anime, Videospiele, etc. und ich habe lange japanischen Kampfsport betrieben. Alles, was ich interessant fand und mir Spaß gemacht hat, kam entweder aus dem japanischen oder amerikanischen Sprachraum.

  • Von frechen und unsozialen Leuten hat Wolfgang nichts geschrieben. Er hat behauptet, dass Handwerksmeister Kandidaten aktuell aussieben würden, weil sie in Religion eine Vier hätten. Das glaube ich einfach nicht.

  • Von frechen und unsozialen Leuten hat Wolfgang nichts geschrieben. Er hat behauptet, dass Handwerksmeister Kandidaten aktuell aussieben würden, weil sie in Religion eine Vier hätten. Das glaube ich einfach nicht.

    Ach, in Deutschland gibt es über 400.000 Ausbildungsbetriebe. Da werden sich schon ein paar mit unorthodoxen Einstellungskriterien finden. Ich kenne einen Koch, der Lehrlingskandidaten bevorzugt, wenn sie ein Instrument spielen, das Zeugnis selber kümmert ihn wiederum wenig.

  • Von frechen und unsozialen Leuten hat Wolfgang nichts geschrieben. Er hat behauptet, dass Handwerksmeister Kandidaten aktuell aussieben würden, weil sie in Religion eine Vier hätten. Das glaube ich einfach nicht.

    Das kann schonmal bei einzelnen Betrieben passieren. Es gibt genug Bekloppte. Dass das ein generelles Problem sein soll, glaube ich aber auch nicht.

  • Von frechen und unsozialen Leuten hat Wolfgang nichts geschrieben. Er hat behauptet, dass Handwerksmeister Kandidaten aktuell aussieben würden, weil sie in Religion eine Vier hätten. Das glaube ich einfach nicht.

    Wenn einer in Reli eine vier oder fünf hinkriegt, müsste ich die restlichen Noten auch nicht mehr anschauen.

  • In der ganzen Republik suchen Betriebe Auszubildende. Ausbildungsplätze bleiben massenweise offen. Nur in Oberschwaben kann man es sich als Handwerksmeister offensichtlich leisten, die Leute, die sich um Ausbildungsplätze drängeln, auszusieben.

    Wolfgang, erzählst du nicht Geschichten von vor 20 Jahren?

    Nun - ich bin seit 3 Jahren in Pension - und habe bis zuletzt in Klasse 8-9-10 unterrichtet. Mein Schwager hat ein Bauunternehmen, ich bin immer wieder (auch im Ruhestand) in Kontakt mit Handwerksmeistern und Firmeninhabern. Bei der Organisation und Vermittlung der Schüler in Betriebspraktika hatte ich regelmäßig Kontakt zu mehr Handwerkern, als du in deinem Leben begegnen wirst.
    Ich erzähle keine "Geschichten" - zudem ist deine Aussage aus dem Olymp des Gymnasiums sicher nicht von valider Kenntnis der Befindlichkeiten in der Handwerkerschaft geprägt.

    Und ja. Handwerksmeister können es sich leisten, Bewerber für Ausbildungsplätze abzulehnen. Die werben dann bei Bedarf Mitarbeiter der Konkurrenz ab. Das ist billiger, als viel Geld in die Ausbildung unwilliger Azubis zu stecken. Die offenen Stellen werden dann zwar ausgeschrieben, wandern anschließend jedoch zu anderen Arbeitgebern.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Wobei eine fünf in Religion auch nicht auf Fehlverhalten hinweist, sondern darauf, dass einfach nur leere Blätter in KAs abgegeben wurden und im Mündlichen auch so gut wie nichts fachlich Relevantes geäußert wurde das Jahr über. Das sind schließlich Fachnoten, keine Verhaltensnoten.

    Mit Sicherheit. Klar. Ohne Zweifel.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Das glaube ich einfach nicht.

    Passt ja zu Religion. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Die Lehrer meines Kindes, welches nicht am Gymnasium war, haben den Schülern oft gesagt, sie sollen sich um eine gute Religions- / Ethiknote bemühen, da die Arbeitgeber bei der Auswahl ihrer Azubis auch gerne mal auf solche, scheinbar unwichtigen, Fächer schauen, um zu sehen, wie die Arbeitshaltung so insgesamt ist. Eine 5 in diesem Fach muss tatsächlich nicht sein und sagt einiges über den Schüler aus.

    Dieser Beitrag von Kathie ist vom 12. August. Sie schreibt, dass die Arbeitgeber auf die Reli-Note achten. Der Beitrag wurde mehrmals geliked.


    Jetzt schreibt Wolfgang faktisch das selbe. Arbeitgeber achten auf die Relinote.

    Schon eher. Ich kenne Handwerksmeister, die zuerst die Religionsnote im Zeugnis anschauen. Ist die schlechter als 3, hat der Bewerber keine Chance. Das liegt nicht daran, dass die Handwerker besonders gläubig wären.

    Gingergirlkritisiert diese Aussage.


    Was mich wundert, ist die Schnittmenge der Personen, die sowohl Kathies Aussage "Arbeitgeber achten auch gerne mal auf solche Noten" also auch Gingergirls Zweifel an eben dieser Aussage (jetzt getätigt von Wolfgang) zustimmen.


    Finde ich interessant.

  • Was mich wundert, ist die Schnittmenge der Personen, die sowohl Kathies Aussage "Arbeitgeber achten auch gerne mal auf solche Noten" also auch Gingergirls Zweifel an eben dieser Aussage (jetzt getätigt von Wolfgang) zustimmen.

    Das wundert mich nicht. Dass die Personen immer wieder dieselben sind, die bei meinen Beiträgen scheinbar reflexhaft einen "Verwirrt-Smiley" setzen, ist mir auch schon aufgefallen. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Es gibt einen deutlichen inhaltlichen Unterschied zwischen „achten auch auf diese Noten“, wobei es gerade nicht nur exklusiv um Religion/Ethik ging, sondern um sämtliche Nebenfächer für die diese beiden gebannten Fächer lediglich ein Beispiel waren und „ist die Religionsnote schlechter als drei hat der Bewerber keine Chance“, wo es exklusiv um Religion geht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es gibt einen deutlichen inhaltlichen Unterschied

    Hm, sehe ich so nicht.

    Auch Kathie spricht explizit von der Religion/Ethik-Note. Und sie schreibt explizit "eine 5 in diesem Fach" nicht "in diesen Fächern".


    Meine Verwunderung bleibt.

Werbung