Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss

  • Englisch kann nach der Grundschule aber auch niemand, das hat jedoch m.E. mit der Frequenz und den geringen Ansprüchen zu tun und nicht mit der Sprache.


    Ich weiß nicht, warum Französisch einen schlechten Ruf hat, wenn es den denn hat, hier bekommt man so den Eindruck. Ich glaube aber nicht, dass es an der Sprache liegt, sondern an Vorurteilen: Spanisch scheint einen Coolness-Faktor zu haben, wo auch immer der her kommt. Sind Spanier coole Leute ? Ich glaube kaum, dass jemand Spanisch wählt, weil es in Südamerika von vielen gesprochen wird.

  • Ich weiß nicht, warum Französisch einen schlechten Ruf hat, wenn es den denn hat, hier bekommt man so den Eindruck. Ich glaube aber nicht, dass es an der Sprache liegt, sondern an Vorurteilen: Spanisch scheint einen Coolness-Faktor zu haben, wo auch immer der her kommt. Sind Spanier coole Leute ? Ich glaube kaum, dass jemand Spanisch wählt, weil es in Südamerika von vielen gesprochen wird.

    Ich glaube eher, dass Spanisch leichter ist als Französisch. Das betrifft vor allem die Aussprache. Da gibt es ein paar wenige Ausspracheregeln und das war's. In Französich ist die Aussprache viel schwerer. Viele Wörter werden gleich ausgesprochen, meinen aber doch etwas anderes und werden dazu noch unterschiedlich geschrieben (z.B. konjugierte Verben). Die Schreibweise ist anders als die Aussprache. Die Spanier haben ihre Schreibweise immer an die Aussprache angepasst, die Franzosen nicht. Früher haben die Franzosen näher an der Schreibweise ausgesprochen.

    Für mich als Erwachsene, die die Sprachen lernt, sind Diktate und selbst geschriebene Texte in der richtigen Schreibweise jetzt nicht so relevant, für die Schüler schon.

    Wenn man gern reist, ist es natürlich sinnvoller, spanisch zu lernen als französisch, falls man nicht ein ausgesuchter Frankreichfan ist. Aber das hat für Schüler jetzt keine Relevanz. In Süd- und Mittelamerika kommt man z.B. nicht unbedingt überall mit Englisch durch, in Frankreich schon.

  • Ich glaube aber nicht, dass es an der Sprache liegt

    Doch, definitiv. Und ich meine mit "am Ende kann's fast niemand" am Ende der 13 Jahre Schulzeit. Im Baselland lernt jeder, der ans Gymnasium oder die FMS übertritt, 10 Jahre lang Französisch.

  • Ich fand Französisch super und sehr einfach und so wie mit erging es allen in meinem LK Französisch, der mit 14 Leuten gut besucht war.

    Und jetzt? Kann ich's immer noch, 33 Jahre nach dem Abi.

    Französisch ist nicht schwerer als irgendeine andere Sprache, die man so in der Schule lernt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube aber nicht, dass es an der Sprache liegt, sondern an Vorurteilen: Spanisch scheint einen Coolness-Faktor zu haben, wo auch immer der her kommt. Sind Spanier coole Leute ? Ich glaube kaum, dass jemand Spanisch wählt, weil es in Südamerika von vielen gesprochen wird.

    Ach, in 20 Jahren haben wir ganz viele Erwachsene, die über ihre doofe Spanischlehrerin schimpfen werden, und darüber, dass sie nichts mehr können außer "una cerveza per favor".
    Es ist halt ein Pflichtangebot, das man wahrnehmen muss und nur funktioniert, wenn man kontinuierlich lernt. Und selbst wenn man irgendwann Interesse entwickelt, kann man es kaum "nachholen".

  • Meine Freunde sprechen alle noch so gut französisch, dass sie sich zumindest verständigen können.

    Ich fand Spanisch und auch Italienisch wegen des fehlenden Pronomens und des "r"s sowie dem Singsang deutlich nerviger zu sprechen. Das ist aber auch einfach Gefühlssache, ich finde z.B. die skandinavischen Sprachen vom Sprechen her furchtbar, das dänische d klingt immer etwas seltsam. Polnisch ist im Grunde, wenn man die Regeln kann, auch leicht auszusprechen und ich empfinde die Sprache als sehr schön. Japanisch ist von der Grammatik her simpel, die Kanji brechen einem halt das Genick. Selbst Niederländisch hat komische Laute und verführt zu Fehlern.


    Französisch hat halt den Ruf, schwer zu sein, und die Franzosen den Ruf, arrogant zu sein, wenn man ihre Sprache nicht spricht. (Viel Spaß, wenn es im Spanischen in die Zeiten der Vergangenheit geht). Ich kenne auch einige, denen leider auf der Grundschule/Gesamtschule nach kurzer Zeit gesagt wurde, sie schaffen französisch nicht und sollen bitte den Kurs wechseln.

    Ich finde es schade, dass es als erste FS ausstirbt, begrüße aber die Wahlmöglichkeiten, die die Kinder jetzt haben. Gerne auch mit Ausweitung auf andere Sprachen.

  • Japanisch ist von der Grammatik her simpel, die Kanji brechen einem halt das Genick.

    Sehe ich nicht so. Ich finde die Grammatik furchtbar, sie ist halt anders furchtbar als die Grammatik romanischer Sprachen. Kanji kann man gut lernen.

  • Sehe ich nicht so. Ich finde die Grammatik furchtbar, sie ist halt anders furchtbar als die Grammatik romanischer Sprachen. Kanji kann man gut lernen.

    Ich liebe Grammatik, vielleicht fällt es mir deshalb leichter. Ich musste Japanisch damals nach 2 Jahren abbrechen, ich habe es einfach nicht geschafft, jede Woche so viele neue Kanji zu lernen, und wenn man die nicht kann, ist man halt raus irgendwann. Mir fehlte da wahrscheinlich eine gute Lernstrategie. Ich werde es aber in ein paar Jahren sicher wieder aufnehmen.

  • Also an der VHS steigen die Leute bei französisch frühzeitiger aus als bei spanisch oder italienisch.

    Ich war einmal in einem Französischkurs, der mir mit meinen Vorkenntnisssen letztendlich zu langsam voranschritt und ich deshalb in einen anderen Kurs wechselte. Allerdings habe ich mit den Leuten dort noch Kontakt. Der komplette Kurs hat dann bei A2 nicht mehr weitergemacht, sondern fast alle sind nochmals gesammelt 2! Kurse zurück. Und das, obwohl in dem Kurs sehr viele Praxisanteile, wo man Sprechsituationen eingeübt hat, waren und man - in meinen Augen - sehr langsam voranging.

    Wer von den Erwachsenen in der Schule nur Englisch hatte, der tut sich mit einer romanischen Sprache, also französisch, spanisch, italienisch als Erwachsener viel schwerer als derjenige, der in der Schule eine dieser Sprachen oder Latein hatte. Da hat man doch einige Grundlagen gelernt, die einem das Erlernen einer weiteren romanischen Sprache erleichtern. Ich empfinde das so - sowohl von der Grammatik als auch von den Wörtern her.

  • in 20 Jahren haben wir ganz viele Erwachsene, die über ihre doofe Spanischlehrerin schimpfen werden

    Wir haben in den Fremdsprachen übrigens ganz tolle Lehrpersonen an der Schule. Habe ich glaube öfter schon geschrieben, dass mir die eigentlich ausserhalb der eigenen Fachschaften immer schon die liebsten Kolleginnen und Kollegen sind. Eine geht jetzt mit einer Mathe-/Physik-Klasse die EPFL und das CERN anschauen. So bringt man die jungen Menschen tatsächlich zum Sprechen, das finde ich super. Es liegt zumindest bei uns im Schulhaus ganz sicher nicht an den Lehrpersonen, da hat es auch im Französisch einige, die sehr beliebt bei den SuS sind. Ich bin echt gespannt, wie es dann mal mit Italienisch geht, ob der Widerstand da auch so gross ist.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich weiß ich, dass es NICHT an der Lehrperson liegt.
    Es sind nicht alle pensionierten Französischlehrerinnen alte, strenge Vogelscheuchen gewesen und nicht alle Mathe-Lehrer sind so streng und furchtbar, wie es einigen in der Erinnerung bleibt.

    (Gut, zwei von meinen drei Englischlehrer*innen waren furchtbar und konnten auch tatsächlich kein Englisch :D )

  • Das tolle an den romanischen Sprachen ist ja eben, dass die Grammatik oft ähnlich ist. Lerne seit einem Jahr italienisch und bei ganz vielen grammatischen Phänomenen denke ich: Ist ja wie im Französischen. Aber wehe es ist mal was anders, dann muss ich mich ja total konzentrieren und üben 😅 Und bei chi/che schreibe ich ständig aus Versehen qui/que... 🙄 (Macht der Gewohnheit).


    Spanisch hatte ich mal als Wahlkurs in der Schule und tatsächlich verwechsle ich manche Wörter mit den italienischen, weil es zu ähnlich ist.

  • Also wenn wir schon bei Klischees sind ... Ich habe nach der 1. Schulwoche das ungute Gefühl, dass bei uns die Chemie endgültig zur Sesamstrasse verkommen ist. Mir fällt aber auch sonst keine Fachschaft ein, die ich mehrheitlich als "streng" bezeichnen würde. Mathe und Französisch sind jeweils schon 2 - 3 Leute dabei, die gerne mal persönlich beleidigt sind, wenn der Logarithmus und das Subjonctif keine überschäumenden Begeisterungsstürme auslösen. Das ist aber nicht "streng" sondern einfach nur mühsam. Ich glaube, sich selbst am wenigsten ernst nehmen bei uns die Physiker*innen. In der Chemie sind ja Samson und Tiffy (oh Gott, mir fällt grade auf, wie gut das passt ...) schon ein bisschen selbstverliebt.

    • Offizieller Beitrag

    Französisch sind jeweils schon 2 - 3 Leute dabei, die gerne mal persönlich beleidigt sind, wenn [...] das Subjonctif keine überschäumenden Begeisterungsstürme auslös[t]


    Ich habe just heute Morgen einen Artikel gelesen, dass das Imparfait des Subjonctif stirbt (und stattdessen von seinem Präsenz abgelöst wird)
    Es stirbt!!!
    Macht was! in einem Zoo aufpäppeln, ich weiß nicht, der Niedergang der französischen Sprache...


    Und darüber macht "man" sich Gedanken, ob man es in der Schule wieder fördern muss.
    In einer (französischen) Schule, wo die Hälfte der Kinder keinen Unterschied zwischen "et" und "est" machen, "je suis tomber" und "elle est arrivé" schreiben.... Jaja, Bildungspolitiker*innen haben immer wichtige Schwerpunktsetzungen.

    Ja, ich liebe das Subjonctif an sich, wenn ich in der Oberstufe bin, dann gibt es kleine Herzchen am Rande für jeden Gebrauch ;) , aber ich wäre schon froh, wenn in der Mittelstufe die Präsenzformen stehen.
    Ich brauche halt keine weißgetigerte asiatische Leoparde, oder was auch immer, ich bin schon mit einem Hund oder einer Katze (wenn es sein muss) zufrieden.

    • Offizieller Beitrag

    leider leider nicht.

    Das ist echt etwas, wo ich im Zwiespalt bin.
    Bei den Lehrplänen ist das passé simple (selbst im LK!!) nicht aktiv beizubringen, sondern nur passiv à la "wenn man Literatur liest, wäre es ganz nett".
    Aber ehrlich: Finde ein Buch, das nicht seitenlang im Passé simple ist (hätte ich NIE gedacht, bis ich das versucht habe... und ich rede NICHT von Balzac oder Hugo, nein, auch die stumpfeste, moderne Jugendliteratur.)
    Es scheint also für die Schriftsteller*innen noch eine aktive Zeitform zu sein (für mich nicht mehr, aber ich bin kein Maßstab. Meine Schwester spricht ein "hohes Französisch", benutzt es auch nicht, also mündlich nicht, aber sie schreibt auch keine Romane)

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