Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss

  • Wahrscheinlich ist das jetzt auch schon wieder ein schlechtes Wort, wenn man es auf die Goldwaage legt. Ich sehe es kommen ;)

    Sollte ich besser "Inhalte mit mehr Praxisbezug" schreiben, oder "Inhalte, die auf eine Ausbildung vorbereiten"?

    Meine Fachmittelschülerinnen würde weinen, würde ich versuchen ihnen den gleichen Stoff wie am Gymnasium reinzustopfen. Für die ist das ganz OK, dass ihre Lernziele "einfacher" sind. Den allermeisten ist das auch bewusst und sie haben kein Problem damit. Warum auch, sie machen einen vernünftigen Abschluss, der ihnen viele gute Möglichkeiten für eine Berufsausbildung bietet. Es wird halt bei den allermeisten kein ETH-Doktorat draus aber das geht denen am Allerwertesten vorbei. Wahrscheinlich würden die sich über diese absurde Diskussion hier genau gleich wie ich einfach nur amüsieren.

  • Meine Fachmittelschülerinnen würde weinen, würde ich versuchen ihnen den gleichen Stoff wie am Gymnasium reinzustopfen. Für die ist das ganz OK, dass ihre Lernziele "einfacher" sind. Den allermeisten ist das auch bewusst und sie haben kein Problem damit. ...

    Das mag aber tatsächlich ein großer Unterschied zu Deutschland sein. Niemand wird leugnen, dass hierzulande zu viele aufs Gymnasium gehen und das hat ja Gründe. Wenn alle Schularten einen gleichwertigen Ruf hätten, hätten wir dieses Problem nicht.

  • Aus meiner letzten FHR-Klasse (schon ein höherer Abschluss) gab es zuletzt zwei SuS ohne Anschluss. Der eine hatte schon während der Schulzeit keine Lust auf die Praktika und sagte nun, er könne sich ja nicht auf was bewerben was er noch nie ausprobiert hätte. Er müsse vielleicht mal Praktika machen.

    Die zweite Person ist im Vergleich etwas älter und dazu aktives AfD-Mitglied. Er wurde bis dato überall abgelehnt. Der letzte Versuch war über eine Umschulung doch noch wo genommen zu werden. Da fehlen mir aktuell Infos. Da ist vermutlich die Parteimitgliedschaft das Problem.

    Ansonsten habe ich oft auch SuS die feststellen der Bildungsgang ist nichts für sie. Da gibt es dann im Prinzip zwei Kategorien. Die einen die sich entweder von sich aus oder mit Hilfe um eine Alternative bemühen, meistens sind dies die SuS, wo man auch guten Kontakt zu den Eltern hat oder zumindest das Gefühl hat, da gibt es entsprechende Unterstützung. Die anderen sind die, die dann einfach gar nicht mehr kommen. Die Gesprächsangebote ablehnen etc. Im letzten Jahr haben wir irgendwann sogar schulpflichtige SuS der Schule verwiesen, da sie einfach nicht mehr aufgetaucht sind und auch sonst nicht reagiert haben.

    Und wir haben nicht mal die SuS ohne mittleren Schulabschluss.

  • Die zweite Person ist im Vergleich etwas älter und dazu aktives AfD-Mitglied. Er wurde bis dato überall abgelehnt. ... Da ist vermutlich die Parteimitgliedschaft das Problem.

    Sicher nicht. Vermutlich liegt der Grund darin, dass er seine Ansichten offensiv zur Schau stellt und Diskussionen provoziert.
    Kein AG will Leute, die ständig politisieren und den Betrieb aufhalten oder Konflikte verursachen.

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  • Das mag aber tatsächlich ein großer Unterschied zu Deutschland sein. Niemand wird leugnen, dass hierzulande zu viele aufs Gymnasium gehen und das hat ja Gründe. Wenn alle Schularten einen gleichwertigen Ruf hätten, hätten wir dieses Problem nicht.

    Hm. Wahrscheinlich ist das so, ja. Ich bekomme das anekdotisch über meinen deutschen Sportverein mit, da steht vor der Realschule schon immer das "nur". Wobei wir schon auch vereinzelt Kolleginnen und Kollegen an der Schule haben, die vor die FMS das "nur" setzten. Da haben wir halt eine gute Schulleitung, die lässt das "nur" nicht stehen.

  • Sicher nicht. Vermutlich liegt der Grund darin, dass er seine Ansichten offensiv zur Schau stellt und Diskussionen provoziert.
    Kein AG will Leute, die ständig politisieren und den Betrieb aufhalten oder Konflikte verursachen.

    Oder das diese Sorge besteht, denn um zu wissen, ob er dies tut, hätten Sie ihn ja kennenlernen müssen.


    Ich kann solche Entscheidungen auch gut nachvollziehen.

  • Ist das so? Bei uns öffnet die allgemeinbildende Matura das Tor zu *allen* Hochschulen und auch allen weiteren Ausbildungswegen. So meine ich das.

    Das ist in Deutschland mit dem Abitur auch so.


    Trotzdem ist der Abschluss der Fachschule der höchste Abschluss, den man an deutschen Schulen erlangen kann.

  • Ich habe auch schon SEHR dumme Gymnasiasten getroffen. Im Studium und später. Dein Verständnis von "Intelligenz" ist antiquiert, einseitig und entspricht nicht dem Forschungsstand.
    Und Handwerker sind auch Problemlöser für Aufgaben, an denen die "Intelligenzia" glorreich scheitern würde - weil ihnen Wissen dafür fehlt. Jeder besitzt auf seinem Gebiet eine "Schlauheit".

    Ich habe schon sehr dumme Lehrer getroffen. Das ist unabhängig vom Schulabschluss.


    Und Realschule nehme ich vor jeder Gemeinschaftsschule oder G8- Gymnasium für meine Kinder mit Handkuss.

  • Meine Fachmittelschülerinnen würde weinen, würde ich versuchen ihnen den gleichen Stoff wie am Gymnasium reinzustopfen. Für die ist das ganz OK, dass ihre Lernziele "einfacher" sind. Den allermeisten ist das auch bewusst und sie haben kein Problem damit. Warum auch, sie machen einen vernünftigen Abschluss, der ihnen viele gute Möglichkeiten für eine Berufsausbildung bietet. Es wird halt bei den allermeisten kein ETH-Doktorat draus aber das geht denen am Allerwertesten vorbei. Wahrscheinlich würden die sich über diese absurde Diskussion hier genau gleich wie ich einfach nur amüsieren.

    Ein ETH-Doktorat geht auch den meisten Abiturienten am Allerwertesten vorbei :gruss:

  • Trotzdem ist der Abschluss der Fachschule der höchste Abschluss, den man an deutschen Schulen erlangen kann.

    Aber hat man damit nicht nur die Fachhochschul-Zugangsberichtigung? Wie kommt dieses „höchste“ zustande?

  • Aber hat man damit nicht nur die Fachhochschul-Zugangsberichtigung? Wie kommt dieses „höchste“ zustande?

    Fachschule ist nicht Fachoberschule 😉


    Leider kennen sich viele Lehrkräfte nicht mit unserem Schulsystem aus, ist nicht deine Schuld.

  • Ich habe nur kurz gegoogelt und hier steht

    Das liest sich für mich, als hätte man mit einem Fachschulabschluss keine allgemeine Hochschulreife.

  • Ich habe nur kurz gegoogelt und hier steht

    Das liest sich für mich, als hätte man mit einem Fachschulabschluss keine allgemeine Hochschulreife.

    Es geht nicht um eine Hochschulereife sondern um die Wertigkeit des Abschlusses. Ein Fachschulabschluss ist auf DQR Niveau 6 (wie ein Bachelor) das Abitur nur auf Niveau 5.


    In vielen Bundesländer kann man mit dem Fachschulabschluss alles an jeder Hochschule studieren. Was formal aber gar nicht das Ziel des Bildungsgangs ist.

  • Sehe ich das richtig, dass Fachschul-Bildungsgänge auch praktische Anteile (vorhergehende Praktika oder Ausbildung) haben müssen? Es also kein rein schulischer Bildungsgang ist?

  • In welchen Bundesländern geht das denn?

    In Hessen und Niedersachsen habe ich das Mal recherchiert. Kann mir aber vorstellen dass es noch mehr gibt

  • Sehe ich das richtig, dass Fachschul-Bildungsgänge auch praktische Anteile (vorhergehende Praktika oder Ausbildung) haben müssen? Es also kein rein schulischer Bildungsgang ist?

    Für die Fachschule Sozialwesen ja, für alle anderen nein. Das sind in der Regel vollschulische Weiterbildungen

  • "Nur" Realschule ist wie "nur" Bachelor oder "nur" Doktor (Hat es für die Habilitation etwa nicht gelangt?). Mehr, höher, weiter geht immer, aber das sollte nicht als Grundlage dienen, auf Andere herabzuschauen. Man braucht kein Abitur, um im Leben glücklich zu sein.

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