Muss ich nun in Zukunft das Gym(hoch)nasium als "höchste Schulart" bezeichnen? Und was ist dann die SekII? Höchst² ?
Dass ausgerechnet "Kolleg*innen" das in Ordnung finden...
Vermutlich ist es höchste Zeit für die Gemeinschaftsschule, damit derartige Abwertungen und Überhöhungen ein Ende finden. Das sind ja Ansichten aus dem finstersten 19.Jahrhundert...
Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss
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Ich verstehe dein Problem leider wirklich nicht.
Die Schularten führen zu unterschiedlichen Abschlüssen. Ich habe zum Beispiel absolut kein Problem damit, zu sagen, meine Kinder haben unterschiedlich hohe Schulabschlüsse gemacht (Abitur / MSA). Dadurch wird niemand verunglimpft, wie du es nennst, sondern es ist einfach die Wahrheit.
Das bestimmt weder den Wert eines Menschen, noch die Lebenszufriedenheit, ja noch nicht einmal unbedingt den späteren Verdienst. Es sagt rein gar nichts darüber aus, ob das gute Menschen sind, und deshalb verstehe ich die Aufregung über den Ausdruck "niedrigste Schulart" auch überhaupt nicht. Es ist in unserem dreigliedrigen System halt die "niedrigste" - wie würdest du sie denn nennen? Sag doch mal! Vielleicht hast du einen treffenderen Ausdruck.
Ich finde es schade, dass du dich an diesem einen Wort so aufhängst, es war nur ein kleiner Miniteil meines langen Beitrags.
Dazu, dass Ausbildungen keinen Wert haben und alle nur studieren wollen, das ist ein gesellschaftliches Phänomen, finde ich. Kinder werden ja gar nicht mehr gefragt, auf welche Schule sie gehen, sondern, auf welches GYMNASIUM sie gehen. Toll für einen kleinen Fünftklässler, der den Übertritt nicht geschafft hat und dann darauf immer noch antworten muss, dass er gar nicht aufs Gymnasium geht.
Oder es wird gefragt, mittlerweile, "Was studierst du denn?" - Nun, nicht jeder möchte und nicht jeder kann studieren.
Es wäre so schön, wenn die Leute mal umdenken würden und den Kindern und Jugendlichen offene Fragen stellen, ohne die Erwartungshaltung im Hinterkopf, dass alle studieren müssen.
Wenns jetzt immer noch nicht klar geworden ist, weiß ich auch nicht.
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Ich verstehe dein Problem leider wirklich nicht.
Die Schularten führen zu unterschiedlichen Abschlüssen. Ich habe zum Beispiel absolut kein Problem damit, zu sagen, meine Kinder haben unterschiedlich hohe Schulabschlüsse gemacht (Abitur / MSA).
Es geht ihm darum, dass die Abschlüsse unterschiedlich sind aber nicht hoch und niedrig, ergo gut und schlecht im wertenden Sinne.
Dass du kein Problem damit hast, zu sagen, ein Kind von dir habe den Hauptschulabschluss gemacht gilt nicht für alle Familien. Übrigens, dass du dazu sagst, dass dein anderes Kind das Abi gemacht habe, lässt auch vermuten, dass du das immer direkt verteidigend dazu sagst. Hätten beide Kinder "nur" Hauptschulabschluss könnte noch jemand denken, es liege an den Eltern, die etwas falsch gemacht hätten oder nicht so intelligent seien. Stimmt's ein bisschen?
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Kinder werden ja gar nicht mehr gefragt, auf welche Schule sie gehen, sondern, auf welches GYMNASIUM sie gehen
Was mich tatsächlich ärgert: Die fünf allgemeinbildenden Mittelschulen im Baselland nennen sich alle Gymnasium. Wir sind also das Gymnasium Muttenz. Im Aargau heisst es Kantonsschule. Also Kantonsschule Baden z. B. Wenn jetzt eine Schülerin von uns gefragt wird, an welche Schule sie geht, sagt sie z. B. FMS Muttenz, aber der Name der Schule und selbst das Schullogo tun so als gäbe es diese Schule gar nicht. Ich werde das im Kontext mit dem Neubau mal anstossen, dass wir mindestens ein neues Logo bekommen.
Übrigens, dass du dazu sagst, dass dein anderes Kind das Abi gemacht habe, lässt auch vermuten, dass du das immer direkt verteidigend dazu sagst
Tut sie das? Habe ich gar nicht so wahrgenommen. Es ging eigentlich drum, dass der eine Schulabschluss "höher" ist als der andere und dann muss man ja beide für den Vergleich nennen.
Die beiden Kinder sind abgesehen davon ganz sicher unterschiedlich intelligent. Klar, ist erst mal eine triviale Feststellung. Aber im Idealfall ist tatsächlich das mit Abitur intelligenter. Muss nicht zwingend so sein, aber es sollte so sein. Ich verstehe schon, dass man das nicht gerne thematisiert, aber ich finde, es hat auch keiner was davon so zu tun als seien alle gleich schlau und jeder kann alles.
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Muss ich nun in Zukunft das Gym(hoch)nasium als "höchste Schulart" bezeichnen? Und was ist dann die SekII? Höchst² ?
Das allgemeinbildende Gymnasium führt zum höchsten Schulabschluss, den das dreigliedrige System kennt, ja. Und die Sek II ist die höchste Stufe der Schulbildung, ja. Sekundarstufe II ist bei uns einfach Klasse 10 - 13, also alles was nach der obligatorischen Schulzeit kommt. Tatsächlich treten hier ja > 90 % in die Sek II über, die Berufsschulen gehören da natürlich auch dazu. Ist in Deutschland sicher nicht anders.
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Das allgemeinbildende Gymnasium führt zum höchsten Schulabschluss, den das dreigliedrige System kennt, ja. Und die Sek II ist die höchste Stufe der Schulbildung, ja. Sekundarstufe II ist bei uns einfach Klasse 10 - 13, also alles was nach der obligatorischen Schulzeit kommt. Tatsächlich treten hier ja > 90 % in die Sek II über, die Berufsschulen gehören da natürlich auch dazu. Ist in Deutschland sicher nicht anders.
Genau, die Berufsschule gehört zur Sek II, die höhere Berufsfachschule ebenso etc.
Und da für viele mit dem Abschluss der Sek I die Schulpflicht noch nicht abgeschlossen ist, landen sie unabhängig von einer Ausbildung in der Regel in der Sek II.
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Es geht ihm darum, dass die Abschlüsse unterschiedlich sind aber nicht hoch und niedrig, ergo gut und schlecht im wertenden Sinne.
Das ist aber auch ein Stück weit Interpretation. Nirgends schrieb ich gut oder schlecht. Das ist doch der allegmeine Sprachgebraucht, sowas wird doch in zig Fragebögen gefragt "Was ist Ihr höchster Bildungsabschluss".
Ich werde das gerne mal weiter überdenken. Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass es solche Reaktionen hervorruft und Anschuldigungen der Verunglimpfung hervorruft, ohne dass ein anderer Ausdruck angeboten wird, der akzeptabel erscheint. Dass die Mittelschule einfachere Inhalte vermittelt als die Realschule und das Gymnasium, sollte klar sein, oder? NUR DAS habe ich gemeint.
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Tut sie das? Habe ich gar nicht so wahrgenommen. Es ging eigentlich drum, dass der eine Schulabschluss "höher" ist als der andere und dann muss man ja beide für den Vergleich nennen.
Die beiden Kinder sind abgesehen davon ganz sicher unterschiedlich intelligent. Klar, ist erst mal eine triviale Feststellung. Aber im Idealfall ist tatsächlich das mit Abitur intelligenter. Muss nicht zwingend so sein, aber es sollte so sein. Ich verstehe schon, dass man das nicht gerne thematisiert, aber ich finde, es hat auch keiner was davon so zu tun als seien alle gleich schlau und jeder kann alles.
Erster Absatz: Danke. Genau.
Zweiter Absatz: Ja, vermutlich. Ich denke, es ist klar, dass nicht alle gleich schlau sind und jeder alles kann. Deshalb gibt es ja die unterschiedlichsten Schularten, Ausbildungs- bzw. Studienwege, und am Ende gibt es hoffentlich ganz viele Menschen, die nach ihren Fähigkeiten das beste für sich rausholen konnten und in einem Beruf landen, der ihnen Spaß macht.
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Dass die Mittelschule einfachere Inhalte vermittelt als die Realschule und das Gymnasium, sollte klar sein, oder? NUR DAS habe ich gemeint.
Wahrscheinlich ist das jetzt auch schon wieder ein schlechtes Wort, wenn man es auf die Goldwaage legt. Ich sehe es kommen
Sollte ich besser "Inhalte mit mehr Praxisbezug" schreiben, oder "Inhalte, die auf eine Ausbildung vorbereiten"?
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Das allgemeinbildende Gymnasium führt zum höchsten Schulabschluss
Das ist leider falsch, auch wenn die gymnasial Menschen das so verinnerlicht haben. Der Abschluss der Fachschule ist der höchste Schulabschluss in Deutschland. 😉
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Das allgemeinbildende Gymnasium führt zum höchsten Schulabschluss, den das dreigliedrige System kennt, ja.
Auch die Hauptschule führt zum "höchsten" Schulabschluss. Die Schüler können im Anschluss den mittleren Bildungsabschluss erwerben, der dann über das berufliche Gymnasium zum Abitur und Studium führt -falls man das will und kann. Viele meiner Schüler sind diesen Weg gegangen.
Was mir auf den Zeiger geht ist dieses abwertende Getue und die Herabwürdigung der Schüler die auf der Mittelschule ihren Weg gefunden haben.
Eine Floskel wie "niedrigst" auf Schularten und Kinder anzuwenden, ist mir zutiefst zuwider. Wer so "argumentiert", muss sich nicht wundern, wenn alle Schüler nur noch zum Gymnasium streben und niemand mehr ins Handwerk will.Allen, die hier mit solchem Standesdünkel ein Kastensystem hoch loben, wünsche ich von Herzen, dass sie beim nächsten Rückstau im Keller knöcheltief in der Sch... stehen und sich kein Klempner findet, der das Problem behebt. Viel Freude dabei.
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Was mir langam so richtig auf den Zeiger geht, ist, dass du einfach stur behauptest, hier würde jemand herabgewürdigt, was nicht stimmt. Jetzt reicht es dann aber. Keiner hat die Floskel "niedrigst" auf Kinder angewendet. Und: Standesdünkel? Kastensystem? Hä?
Du scheinst echt ein Problem zu haben und willst Sachen missverstehen. Wie oft wurde eigentlich hier geschrieben, dass Ausbildungsberufe wichtig sind? Dass das Studium nicht der einzige Weg zum Glück ist?
Dass du einem jetzt überschwemmte Keller und in der Sch**** stehen wünscht, ist total daneben, ich melde das jetzt.
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Das ist leider falsch, auch wenn die gymnasial Menschen das so verinnerlicht haben. Der Abschluss der Fachschule ist der höchste Schulabschluss in Deutschland. 😉
Ist das so? Bei uns öffnet die allgemeinbildende Matura das Tor zu *allen* Hochschulen und auch allen weiteren Ausbildungswegen. So meine ich das.
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Allen, die hier mit solchem Standesdünkel ein Kastensystem hoch loben
Der einzige, der hier "Standesdünkel" vor sich herschiebt, bist du. Du bist derjenige, der meinen Gymnasiast*innen erzählen würde, dass sie sich nur ja nichts auf irgendwas einbilden dürfen. Du bist derjenige, der Leistung und Intelligenz herabwürdigt. Ich unterrichte einfach die, die vor mir sitzen und zwar möglichst so, dass alle nach ihren Fähigkeiten bestmöglich profitieren. Ich turne jeden Tag zwischen Verzweiflung am Dreisatz und Fragen zu Aufgabenblättern von der Uni.
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Back on topic:
Dass es so viele Jugendliche ohne Berufsabschluss gibt, liegt meiner Meinung nach auch an der falschen Schulentscheidung am Ende der Grundschule. Das liegt besonders an der allgemeinen Abwertung der Haupt- und Werkrealschule. Wer will schon sein Kind an die "niedrigste" Schulart schicken?Dass Schüler dann im Schulsystem scheitern, ist die notwendige Konsequenz.
BTW:
Wenn Schüler zu mir gesagt haben, dass sie "einen Job mit Krawatte" wollen, habe ich geantwortet:
Weißt du, wer bei uns im Ort das meiste Geld besitzt? Das sind der Metzger, der Gipser und der Fliesenleger.
Der "Metzger" hat eine Fleischfabrik mit knapp 100 Filialen aufgebaut. -
Weisst du, wer in Basel das meiste Geld auf dem Konto hat? Duschmalés ... Geh Chemie studieren. Dieses Jahr erwarte ich eine besonders gute Ausbeute unter meinen Maturand*innen. Mindestens zwei sind eigentlich schon fast eingeschrieben*
*Einer ist schon als Schülerstudent.
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Das Problem sind doch nicht fehlende Abschlüsse sondern mangelnde Ausbildungsreife und Desinteresse mancher Jugendlicher. Heute steht hier in der Zeitung, dass von 590 gemeldeten Ausbildungsstellen zum 1. September noch 180 im Kreis frei sind. Wer auch nur halbwegs Interesse hat, eine Ausbildungsstelle zu finden, bekommt eine.
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Auch die Hauptschule führt zum "höchsten" Schulabschluss.
Quatsch, die Hauptschule führt offensichtlich zu einer Habilitation.
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Quatsch, die Hauptschule führt offensichtlich zu einer Habilitation.
Ohne Frage. Auch das ist möglich.
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Die beiden Kinder sind abgesehen davon ganz sicher unterschiedlich intelligent. Klar, ist erst mal eine triviale Feststellung. Aber im Idealfall ist tatsächlich das mit Abitur intelligenter. Muss nicht zwingend so sein, aber es sollte so sein. Ich verstehe schon, dass man das nicht gerne thematisiert, aber ich finde, es hat auch keiner was davon so zu tun als seien alle gleich schlau und jeder kann alles.
Ich habe auch schon SEHR dumme Gymnasiasten getroffen. Im Studium und später. Dein Verständnis von "Intelligenz" ist antiquiert, einseitig und entspricht nicht dem Forschungsstand.
Und Handwerker sind auch Problemlöser für Aufgaben, an denen die "Intelligenzia" glorreich scheitern würde - weil ihnen Wissen dafür fehlt. Jeder besitzt auf seinem Gebiet eine "Schlauheit".
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