Fast 3 Millionen Jugendliche ohne Berufsabschluss

  • In den zahlreichen Abschlussklassen der Hauptschule, die ich als Klassenlehrer zur Prüfung begleitet habe, haben alle den Abschluss Nachhause getragen. Prima, besser oder schlechter. Egal. Hauptsache dass.

    In meiner letzten 9-er-Klasse hätte es mir diese Bilanz beinahe verhagelt.

    Ich habe das Gefühl, dass du das Bestehen und Nichtbestehen deiner Schüler viel zu sehr auf dich selbst und deine Leistung als Lehrer beziehst. Zumindest lese ich das aus deiner "Bilanz" heraus.


    Natürlich freut man sich, wenn alle bestehen. Aber es ist ja auch nicht das Ziel, dass durch Ausgleichsregelungen und Verhandeln mit Fachlehrern bestanden wird, sondern durch die Leistung, die der Schüler erbringt. In den Fächern, die er hat.

    Und die Ausgleichsregelung (zumindest bei uns) ermöglicht es ja auch, Schwächen auszugleichen. Aber wenn es eben zu viele Schwächen sind und nicht genügend andere Fächer, die das ausgleichen... dann ist es leider auch einfach kein Hauptschulabschluss an einer allgemeinbildenden Schule.



    Um auf deinen Ursprungspost zurückzukommen, ist es denn überhaupt tatsächlich so, dass nur diejenigen, die keinen Hauptschulabschluss schaffen, am Ende als ungelernte Arbeitskräfte verbleiben? Da sehe ich auch viele meiner Hauptschüler, zumindest die ersten Jahre nach dem Abschluss. Für viele ist eine Ausbildung nicht reizvoll.

  • Da sehe ich auch viele meiner Hauptschüler, zumindest die ersten Jahre nach dem Abschluss. Für viele ist eine Ausbildung nicht reizvoll.

    Das sehe ich auch bei so manchen SuS, die ohne Schulabschluss zu uns an die BBS kommen. Nachdem sie ein Jahr eine Berufseinstiegsklasse (wo sie ihren Hauptschulabschluss nachholen können) besucht haben, sind sie hier in NDS nicht mehr schulpflichtig. Und es gibt immer wieder jemanden, die/der nach diesem Jahr in der BES - egal, ob sie/er den HSA dort geschafft hat oder nicht - keine Ausbildung macht bzw. machen will (also gar nicht aktiv nach einem Ausbildungsplatz sucht), sondern z. B. lieber "Geld verdienen" möchte und irgendeinen Job annimmt oder gar nichts macht oder...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Ich habe das Gefühl, dass du das Bestehen und Nichtbestehen deiner Schüler viel zu sehr auf dich selbst und deine Leistung als Lehrer beziehst. Zumindest lese ich das aus deiner "Bilanz" heraus.

    Ich beziehe es nicht auf mich als Person - sondern darauf, dass ich SEHR großen Wert darauf gelegt habe, dass die Schüler meiner Abschlussklassen sich im letzten Jahr auf das Ziel fokussieren. Zudem habe ich Wert darauf gelegt, individuelle Förderprogramme zu erstellen, individuelle Trainingsmaßnahmen auch über Computerprogramme durchzuführen und Störungen zu unterbinden. In meinen Abschlussklassen wurde kein Abschluss verschenkt. Den mussten sich die Schüler erarbeiten.
    Glaubst du, dass Schüler ohne engagierte Lehrkräfte zum Abschluss gelangen? Am Gymnasium mit engagierten Eltern vielleicht.
    An der Hauptschule verlassen sich viele Eltern auf die Schule und auf die Lehrkräfte.

    Und ja - ich bin stolz darauf, dass alle meine Schüler den Abschluss erreicht haben. Im Bundesdurchschnitt sieht das schlechter aus - und ich erwarte von den Kollegen und Kolleginnen, dass die im Ausgangspost erwähnte Bilanz DRINGEND geändert wird.

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  • So, mal kurz zum Thema "überflüssiges Fach" und "eine 5 in Religion finde ich als Bewertung nicht sinnvoll".


    CDL meint, dass ich doch eine solche Aussage als Schulleiter nicht treffen könne. Doch gerade eben.

    Ich betrachte das Fach und die Note einmal aus Sicht eines Schulleiters einer staatlich katholischen Grundschule.

    Wenn man sein Kind an einer katholischen Grundschule in NRW anmeldet, unterschreibt man, dass das Kind am katholisch-konfessionellen Religionsunterricht teilnimmt. Egal ob praktizierender Katholik, Papier-Katholik, Moslem, evangelischer Christ, Hindu, Jude, Atheist oder wie auch immer ist.

    Vor einigen Jahren wurde diese verpflichtende Praxis vom Verwaltungsgericht Minden noch bestätigt.

    Im Religionsunterricht sitzen also viele Kinder, die nicht wirklich Interesse an dem Unterricht haben und auch nicht haben müssen.

    Vor einiger Zeit hatte ich mal eine Anmeldung, wo die Eltern den Schrieb unterschrieben haben und gesagt haben: mein Kind darf dabei sein, aber nichts lernen.

    Was macht man nun mit solchen Kindern, die zwangsweise im Religionsunterricht sitzen?


    Aus dieser Sicht empfinde ich daher den Religionsunterricht in diesem Sinne als überflüssig - und die Bewertung auch als überflüssig bis unangemessen.


    Bei Wolfgangs Beispiel geht es zwar nicht um eine konfessionelle Grundschule, aber er schrieb IMHO, dass das Mädchen nur vom Religionsunterricht hätte befreit werden können, wenn sie auch der Kirche ausgetreten wäre. (Wäre ja auch ein logischer Schluss - aber man ist ja a) immer noch die Tochter der Eltern und b) gibt es Berufe, wo bei Bewerbungen bei manch einem Arbeitgeber die Zugehörigkeit zur kath. Kirche Pflicht ist. ... Nein, nicht nur als Priester.)


    Also: ich kann das Desinteresse verstehen, ich kann verstehen, dass man im Religionsunterricht nicht wirklich mitarbeitet - aber solange man dieses Fach dann nicht abwählen kann, muss man das als Relilehrer im Hinterkopf haben.

    (Und ja: ich unterscheide zwischen einem Fach wie Religion und einem Fach wie Deutsch. Auch da hat man evtl. kein Interesse dran - es hat aber qualitative Unterschiede, aus meiner Sicht.)


    Sinnvoll für Reli fände ich einfach nur ein "hat teilgenommen". Oder das man es wie in dem 1. Jahr Französisch an der Realschule (und auch woanders?) macht: das Fach ist nur positiv versetzungsrelevant, nicht negativ.

  • ich erwarte von den Kollegen und Kolleginnen, dass die im Ausgangspost erwähnte Bilanz DRINGEND geändert wird.

    Dir ist schon klar, dass nicht die Lehrkraft alleine am Scheitern der Prüflinge schuld ist oder? Wie soll denn die Bilanz von den Prüfern geändert werden? Zumal die Prüfungen immer und immer leichter werden. Lässt man den Zirkus einfach und jeder der am letzten Tag kommt, bekommt den Abschluss und eine Bratwurst (sonst kommen vielleicht nicht alle).

  • Wäre ja auch ein logischer Schluss - aber man ist ja a) immer noch die Tochter der Eltern und b) gibt es Berufe, wo bei Bewerbungen bei manch einem Arbeitgeber die Zugehörigkeit zur kath. Kirche Pflicht ist. ... Nein, nicht nur als Priester.

    Also sorry, da mische ich mich jetzt auch mal ein. Man ist in Deutschland ab dem 14. Lebensjahr religionsmündig und hat das Recht ohne Einwilligung der Eltern aus der Kirche auszutreten. Ich habe das mit 17 gemacht und war sogar auf einem katholischen Gymnasium. Nach der Konfession wird man in Deutschland nur wegen der Kirchensteuer gefragt. Einen Beruf, bei dem das angeblich noch aus anderen Gründen interessant sein sollte, müsstest du mir mal nennen. Als nicht religiöser Mensch würde ich mich auf einen solchen Beruf schon gar nicht erst bewerben.


    Ansonsten gebe ich CDL vollumfänglich Recht: Eine 5 in Religion kassiert man aufgrund von Totalverweigerung. Dahinter steht eine Haltung die ich als potentieller Arbeitgeber bei einem jungen Menschen nicht gebrauchen kann. Sieh entweder zu, dass du den Arsch von der Couch hochbekommst und das Fach loswirst (wie das geht, siehe oben - ich hatte am katholischen Gymnasium am Ende Ethik als Ersatz!) oder klemm die Backen desselbigen. Alles andere ist mimimi und mal ganz sicher nicht die Schuld der Lehrperson(en).

  • Bei Wolfgangs Beispiel geht es zwar nicht um eine konfessionelle Grundschule, aber er schrieb IMHO, dass das Mädchen nur vom Religionsunterricht hätte befreit werden können, wenn sie auch der Kirche ausgetreten wäre. (Wäre ja auch ein logischer Schluss - aber man ist ja a) immer noch die Tochter der Eltern und b) gibt es Berufe, wo bei Bewerbungen bei manch einem Arbeitgeber die Zugehörigkeit zur kath. Kirche Pflicht ist.

    Niemand muss aus der Kirche austreten, um am Ethikunterricht einnehmen zu können. Ab 14 ist man religionsmündig und darf das auch gegen erklärten Elternwillen entsprechend entscheiden und zwar bundesweit. An religiösen Schulen hat das bedauerlicherweise oftmals die Konsequenz, dass dann eben die Schule gewechselt werden müsste. Das gilt für eine normale staatliche Haupt- und Werkrealschule in BW aber nicht. Zum Zeitpunkt des Hauptschulabschlusses- Klassenstufe 9- sind auch alle SuS bereits religionsmündig, könnten also im Abschlussjahr einfach das Fach wechseln, würde es denn tatsächlich am Fach liegen und nicht an unzureichendem schulischen Engagement eines Schülers oder einer Schülerin.


    Ich habe hier bereits im Thread verlinkt, was man sich alles leisten darf in BW, um dennoch noch einen Hauptschulabschluss zu erlangen. Wer derart viele Fünfen sammelt, dass es am Ende „an Religion hängen könnte“ und nur ganz knapp der erforderliche Notendurchschnitt von 4,5 noch erreicht wird, bei dem hängt es genau genommen an diversen Fächern. Das an Religion festzumachen, dabei einer hier nicht anwesenden anderen Lehrperson im Nachhinein zu unterstellen, diese hätte gar keine Fachnote, sondern eine Verhaltensnote vergeben, obgleich Wolfgang selbst angibt, das damals gar nicht dementsprechend abgeklärt zu haben, so dass er das auch nicht gesichert weiß, das halte ich für äußerst unprofessionelles Nachtreten im Sinne der eigenen Selbstüberhöhung, weil Wolfgang selbst alle seine SuS zum Abschluss geführt habe- offenbar im Zweifelsfall dann auch mit gewürfelten Noten, denen keine ausreichenden Fachnoten entgegenstanden seiner Argumentation nach zu urteilen.


    Egal was man von Religion, Religionsunterricht und den dazugehörigen Fachnoten persönlich halten mag, ist es nicht zuletzt deine Aufgabe als Schulleiter sicherzustellen, dass die Vorgaben des Landes zur Leistungsbewertung eingehalten werden, nicht dass jede und jeder sein und ihr eigenes Süppchen kocht, welche Rechtslage Gültigkeit hätte.


    Auch Wolfgangs ehemalige Schülerin wäre, um das noch einmal ganz deutlich zu sagen, nicht an Religion gescheitert bei ihrem Abschluss, sondern an der Vielzahl ihrer Minderleistungen in diversen Fächern, von denen Religion lediglich eines war, welches sie aber- anders als andere Fächer- sogar jederzeit hätte abwählen können zugunsten von Ethik

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Einen Beruf, bei dem das angeblich noch aus anderen Gründen interessant sein sollte, müsstest du mir mal nennen. Als nicht religiöser Mensch würde ich mich auf einen solchen Beruf schon gar nicht erst bewerben.

    Leider schon.
    Medizinischer und Pflegebereich.
    Erzieherischer Bereich.

    Dass "die Kirche" lieber heuchlerische Angestellte hat, als Menschen, die einfach dazu stehen, dass Religion für sie nicht so wichtig ist, aber der Glaube von Anderen respektiert wird, bleibt mir ein Rätsel.

    Eine ehemalige Schülerin hatte Reli im Abiturjahr - nicht aus Glaubens- sondern Stundenplangründen - abgewählt, sie wollte sich lieber auf die anderen Fächer konzentrieren. Da sie allerdings eine Hebammenausbildung anstrebte, kam sie schnell nach den Sommerferien reuig, dass sie die Abwahl rückgängig machen wollte, weil viele Ausbildungsstellen doch auf dem Abizeugnis gucken würden, ob man noch Reli in der Schule hatte (zusätzlich natürlich zum Eintrag der Kirchensteuer).

  • Also sorry, da mische ich mich jetzt auch mal ein. Man ist in Deutschland ab dem 14. Lebensjahr religionsmündig und hat das Recht ohne Einwilligung der Eltern aus der Kirche auszutreten.

    Ja. Aber (siehe mein Beitrag) es gibt immer Gründe, warum das nicht passiert. Und sei es nur, dass die Eltern es nicht möchten und Druck machen oder so. Warum auch immer. Warum die Schülerin nicht ausgetreten ist, obwohl sie kein Interesse an Religion hat, kann nur sie beantworten.


    Einen Beruf, bei dem das angeblich noch aus anderen Gründen interessant sein sollte, müsstest du mir mal nennen. Als nicht religiöser Mensch würde ich mich auf einen solchen Beruf schon gar nicht erst bewerben.

    z.B. Schulleiter an einer staatlich konfessionellen Grundschule ;) (In NRW sind noch gut 30 % der Grundschulen konfessionell - da kann es aus taktischen Gründen nicht schlecht sein. Aber es gibt noch andere Berufe.


    Eine 5 in Religion kassiert man aufgrund von Totalverweigerung. Dahinter steht eine Haltung die ich als potentieller Arbeitgeber bei einem jungen Menschen nicht gebrauchen kann.

    Siehe oben. Manchmal kommt man nicht raus, kann mit dem Fach aber nichts anfangen, weil man die Grundlagen für unsinnig hält.


    Und ich habe nirgendwo geschrieben, dass es die Schuld der Lehrperson ist, dass man keine Leistung in dem Fach bringt. Ich denke aber, dass man es als Lehrperson bei diesem speziellen Fach im Hinterkopf halten sollte.


    Aber wie gesagt: vielleicht ist das auch nur die Sicht eines Schulleiters einer Schule, wo die Kinder sich nicht einfach vom Religionsunterricht abmelden können. *schulterzuck*

  • Die Lehrer meines Kindes, welches nicht am Gymnasium war, haben den Schülern oft gesagt, sie sollen sich um eine gute Religions- / Ethiknote bemühen, da die Arbeitgeber bei der Auswahl ihrer Azubis auch gerne mal auf solche, scheinbar unwichtigen, Fächer schauen, um zu sehen, wie die Arbeitshaltung so insgesamt ist. Eine 5 in diesem Fach muss tatsächlich nicht sein und sagt einiges über den Schüler aus.

  • Leider schon.
    Medizinischer und Pflegebereich.
    Erzieherischer Bereich.

    Nee, das stimmt so nicht. Man wird bei bestimmten Arbeitgebern nach der Konfession gefragt, aber die ist nicht pauschal für bestimmte Berufe interessant. Als nicht religiöse Person würde ich niemals bei einer Institution in kirchlicher Trägerschaft arbeiten.

  • Siehe oben. Manchmal kommt man nicht raus, kann mit dem Fach aber nichts anfangen, weil man die Grundlagen für unsinnig hält.



    Aber wie gesagt: vielleicht ist das auch nur die Sicht eines Schulleiters einer Schule, wo die Kinder sich nicht einfach vom Religionsunterricht abmelden können. *schulterzuck*

    Das kann man bei vielen Fächern so sehen.

    Oberstufenmathematik? Brauche ich nicht, ich will Anglistik studieren...

    Sport? Kann ich nix mit anfangen, muss es aber belegen...


    Wenn Fächer Pflicht sind und benotet werden, dann muss man da schon nach den Regeln spielen und kann nicht einfach irgendeins davon als unsinnig bezeichnen. Find ich.

  • Niemand muss aus der Kirche austreten, um am Ethikunterricht einnehmen zu können. Ab 14 ist man religionsmündig und darf das auch gegen erklärten Elternwillen entsprechend entscheiden und zwar bundesweit.


    Las sich bei Wolfgang anders. Kann ich von hier aus nicht beurteilen, aber ich möchte seine Aussage nicht in Frage stellen.

    Ich habe hier bereits im Thread verlinkt, was man sich alles leisten darf in BW, um dennoch noch einen Hauptschulabschluss zu erlangen. Wer derart viele Fünfen sammelt, dass es am Ende „an Religion hängen könnte“ und nur ganz knapp der erforderliche Notendurchschnitt von 4,5 noch erreicht wird, bei dem hängt es genau genommen an diversen Fächern.

    Im Endeffekt liegt es an einer Note, die zu viel ist. Und wenn sich da Religion auswirkt, finde ich das ... naja ... unchristlich.


    Zitat


    Egal was man von Religion, Religionsunterricht und den dazugehörigen Fachnoten persönlich halten mag, ist es nicht zuletzt deine Aufgabe als Schulleiter sicherzustellen, dass die Vorgaben des Landes zur Leistungsbewertung eingehalten werden, nicht dass jede und jeder sein und ihr eigenes Süppchen kocht, welche Rechtslage Gültigkeit hätte.

    Guckst du mal eben in meine Fächer. ;) Gerade als Religionslehrer sage ich, dass a) das Fach für viele Kinder überflüssig ist, sie aber trotzdem dran teilnehmen müssen und b) habe ich Verständnis dafür, dass das Interesse und die Teilnahme an dem Fach ... nicht vorhanden ist.


    Aber wie gerade schon geschrieben: vielleicht ist das die Sicht eines Schulleiters eines Schule, wo sich die Kinder nicht einfach vom Religionsunterricht abmelden können.

  • Das kann man bei vielen Fächern so sehen.

    Oberstufenmathematik? Brauche ich nicht, ich will Anglistik studieren...

    Sport? Kann ich nix mit anfangen, muss es aber belegen...

    Ja und nein.


    Ich schrieb ja oben schon, dass ich einen Unterschied zwischen anderen Fächern und dem Fach Religion mit seiner ... speziellen Basis mache.

    Wer damit nichts anfangen kann oder will, weil er diese Basis des Faches ablehnt, für den ist es nichts.

  • Ja, ich habe auch Verständnis dafür, dass ein Teil meiner Jugendlichen sich nicht für Chemie interessiert. Gehört aber zum Kanon der promotionsrelevanten Fächer und dann zählt auch die Note. Die wissen das alle. Auch bei uns fliegt niemand wegen *einer* ungenügenden Note. Das ist dann die Kindergarten-"Argumentation" derer, die am Gymnasium nichts verloren haben.

  • Die 5 in Mathematik und Englisch war durch Kriterien und durch die Leistungen in der Abschlussprüfung unausweichlich. Eine 5 in Religion ist nie unausweichlich. Diesem Fach die entscheidende Rolle für das Nichtbestehen der Abschlussklasse zu geben war imho unnötiges Nachkarten.

    Genau, mit einer 5 in Mathe und Englisch ist die Reli Note schuld daran, dass der Abschluss scheitert. ;) Genau mein Humor.

  • Naja,

    wir kommen dann wohl nicht auf einen Nenner.

    Ist vielleicht die "Reli-Innensicht" von mir und die bereits genannte "Konfessions-Schul-Innensicht". Keine Ahnung.

  • Aber wie gerade schon geschrieben: vielleicht ist das die Sicht eines Schulleiters eines Schule, wo sich die Kinder nicht einfach vom Religionsunterricht abmelden können.

    Wenn bei euch Schüler aus nichtchristlichen Elternhäusern am Religionsunterricht teilnehmen, können besagte Schüler das ja auch einfach als "Hey, ich lerne etwas Neues kennen, womit ich vorher noch keine Berührungspunkte hatte." sehen. Gerade als Schulleiter solltest du sicher bestätigen können, dass es bei der Leistungsbeurteilung nicht um den Grad der Frömmigkeit geht, sondern um Wissen über die Bibel, die Kirche und wichtige Figuren und Symbole des Christentums.

  • Naja,

    wir kommen dann wohl nicht auf einen Nenner.

    Ist vielleicht die "Reli-Innensicht" von mir und die bereits genannte "Konfessions-Schul-Innensicht". Keine Ahnung.

    Dass es um die Relinote gar nicht geht, dürfte doch unterdessen klar sein. Ersetze Reli durch Sport oder Musik oder Zeichnen und stell dir den Schüler vor, der dir dann vorquengelt, er sei jetzt nuuuuur wegen Musik nicht versetzt worden. Der muss aufpassen, dass ich ihn nicht auslache.

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