In den zahlreichen Abschlussklassen der Hauptschule, die ich als Klassenlehrer zur Prüfung begleitet habe, haben alle den Abschluss Nachhause getragen. Prima, besser oder schlechter. Egal. Hauptsache dass.
In meiner letzten 9-er-Klasse hätte es mir diese Bilanz beinahe verhagelt.
Ich habe das Gefühl, dass du das Bestehen und Nichtbestehen deiner Schüler viel zu sehr auf dich selbst und deine Leistung als Lehrer beziehst. Zumindest lese ich das aus deiner "Bilanz" heraus.
Natürlich freut man sich, wenn alle bestehen. Aber es ist ja auch nicht das Ziel, dass durch Ausgleichsregelungen und Verhandeln mit Fachlehrern bestanden wird, sondern durch die Leistung, die der Schüler erbringt. In den Fächern, die er hat.
Und die Ausgleichsregelung (zumindest bei uns) ermöglicht es ja auch, Schwächen auszugleichen. Aber wenn es eben zu viele Schwächen sind und nicht genügend andere Fächer, die das ausgleichen... dann ist es leider auch einfach kein Hauptschulabschluss an einer allgemeinbildenden Schule.
Um auf deinen Ursprungspost zurückzukommen, ist es denn überhaupt tatsächlich so, dass nur diejenigen, die keinen Hauptschulabschluss schaffen, am Ende als ungelernte Arbeitskräfte verbleiben? Da sehe ich auch viele meiner Hauptschüler, zumindest die ersten Jahre nach dem Abschluss. Für viele ist eine Ausbildung nicht reizvoll.