Umzug und Versetzung

  • Hallo zusammen,

    ich bin derzeit Lehrer an einer Realschule in Köln und überlege aus familiären Gründen, mich nach Hessen oder Bayern versetzen zu lassen. Die Familie meiner Frau lebt in der Nähe von Aschaffenburg, daher kämen sowohl Hessen als auch Bayern für eine Versetzung infrage.

    Ich würde gerne eure Meinungen und Ratschläge dazu hören. Was sind die größten Unterschiede, die mich in den beiden Bundesländern erwarten würden, insbesondere wenn ich an einer Realschule in Hessen oder Bayern unterrichte?

    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich kenne leider nur die Bayerische Realschule. Kann deshalb nicht viel zum Thema Vergleich beitragen.

    Aber vielleicht bei konkreten Fragen zu Bayern helfen.

    Welche Fächer hättest du denn?


    Du solltest dich auf jeden Fall informieren, wie viele Wochenstunden du je nach Bundesland hättest und wie viel du verdienen würdest.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Und was mir gerade noch einfällt. Wenn ihr Kinder habt oder plant, dann solltest du bedenken, dass es kompliziert sein kann, wenn ihr in verschiedenen Bundesländern wohnt und arbeitet.

    Die Ferienzeiten in Hessen sind anders als die in Bayern.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Bei Bayern gilt es auch zu prüfen, ob eine kürzere Zeit im Vorbereitungsdienst erst nachgearbeitet werden muss.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei Bayern gilt es auch zu prüfen, ob eine kürzere Zeit im Vorbereitungsdienst erst nachgearbeitet werden muss.

    Ja, guter Punkt. Kenne ich auch so, dass man dann zuerst 3 Monate (insgesamt müssen es 21 Monate Vorbereitungsdienst sein?) als Tarifbeschäftigter angestellt und dann übernommen wird.

  • Du hast gut lachen Milk&Sugar , aber die meisten Bundesländer haben keine 24 Monate Vorbereitungsdienst mehr einerseits, erkennen andererseits aber untereinander den erfolgreich abgeschlossenen Vorbereitungsdienst einfach an, anders als Bayern. ^^


    Edit: Habe eben den Smiley-Switch gesehen. War also wohl ein Verklicker, der aber ja auch nicht weiter dramatisch war. Ich finde solche Kuriositäten des Föderalismus ja auch immer mal wieder urkomisch- jedenfalls soweit ich nicht gerade direkt davon betroffen bin.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du hast gut lachen Milk&Sugar , aber die meisten Bundesländer haben keine 24 Monate Vorbereitungsdienst mehr einerseits, erkennen andererseits aber untereinander den erfolgreich abgeschlossenen Vorbereitungsdienst einfach an, anders als Bayern. ^^

    Das war falsch gedrückt von mir.

    Wollte Danke drücken, da ich daran nicht gedacht habe. :autsch:

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Als erfahrene Lehrkraft? Ernsthaft? oO

    Warum sollte für die etwas anderes gelten als für Leute, die sich direkt nach dem Ref aus einem anderen Bundesland nach Bayern bewerben? Zumindest an der formalen Ausbildung ändert sich durch längere Berufserfahrung ja schließlich nichts und nur auf die wird in solchen Momenten geschaut. (Ja, ich halte das auch für absurd, auch wenn mir zumindest klar ist, warum es letztlich keinen Unterschied machen dürfte für Bayern, wie viel Berufserfahrung jemand hat.)


    BW lässt zwar niemanden mit kürzerem Vorbereitungsdienst als 18 Monate nacharbeiten, verlangt erfahrenen Hauptschullehrkräften mit über 20 Jahren Berufserfahrung und lediglich einem Studiensemester weniger als die früheren Realschullehrkräfte und heutigen SEK.1- Lehrkräfte dafür ab, sich erst ein Jahr lang nachzuqualifizieren berufsbegleitend (mit Seminarveranstaltungen, UBs, Kolloquien), ehe sie genau wie der Rest der SEK.I- Lehrkräfte A13 beziehen dürfen, statt A12. Wobei die entsprechenden Lehrkräfte natürlich parallel dieselbe Arbeit machen wie ihre KuK mit A13, selbst wenn diese frisch aus dem Ref kommen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

    Das ich in Bayern quasi einen Teil des Refs nachholen müsste wusste ich überhaupt nicht. Damit sind die für mich Geschichte.


    Meine Fächer sind Mathe und Sozialwissenschaften.


    Wenn ich das richtig sehe verdiene ich in Hessen etwas mehr als in NRW. Behält man automatisch seine Stufe? (Bin aktuell bei Stufe 6)

    In NRW erhalten ja jetzt alle Lehrer nach und nach A13 plus der Famlienzuschlag 1 + 2 den ich erhalte kommt eine hübsche Summe jeden Monat aufs Konto.

    Was erhalten denn die Kollegen in Hessen? Iwie finde ich da widersprüchliche Infos. Entweder ist es A12 oder A13. Also so wie in NRW früher (A13 bei einer höheren Stelle)?

  • In Hessen an der Realschule A 13, die Familienzuschläge sind wohl etwas knapper als in NRW, da es keine Zulagen wegen teurer Mieten gibt.

    Hessen hat auch sonst einen eigenen Tarifvertrag , also da lohnt sich mal einen Blick in die Listen zu werfen.

  • Beachte auch, dass A13 nicht in jedem Bundesland der gleiche Betrag ist.

    Schau die da die Beträge an.

    Und rechne auch die Stundenlöhne aus. In Bayern wären es wahrscheinlich 24 Stunden bei Vollzeit. Wie viel wäre es in Hessen?


    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

    Das ich in Bayern quasi einen Teil des Refs nachholen müsste wusste ich überhaupt nicht. Damit sind die für mich Geschichte.


    Meine Fächer sind Mathe und Sozialwissenschaften.



    Erkundige dich, ob das in deinem Fall gelten würde. Da gibt es manchmal schon Spielräume.

    Planst du eigentlich eine Kündigung in NRW und Neuberbeamtung oder ein Ländertauschverfahren?

    Auch das beeinflusst ob du deine Stufen behalten kannst.



    Was genau ist Sozialwissenschaften? Ist das eher Politik und Gesellschaft oder Wirtschaft/Recht?

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

    • Offizieller Beitrag

    SoWi ist das Pendant zu Sozialkunde / Politik&Wirtschaft / WIrtschaft & Politik je nach BL.
    Wobei man beim Studium in NRW einen Schwerpunkt setzt, was ein pinkeliges BL prüfen könnte.

    @TE: soweit ich es verstanden habe, holst du kein Ref nach, sondern nur einen zeitlichen Teil davon. Du verbringst erstmal 6 Monate im Angestelltenverhältnis, ich weiß nicht, ob damit eine besondere Prüfung verbunden ist.
    Auf Lebenszeit kann sich Bayern finanziell schon lohnen, wenn man die Löhne, die Vollzeitarbeit und co. berücksichtigt.

  • Wenn ich das richtig sehe verdiene ich in Hessen etwas mehr als in NRW. Behält man automatisch seine Stufe? (Bin aktuell bei Stufe 6)

    In NRW erhalten ja jetzt alle Lehrer nach und nach A13 plus der Famlienzuschlag 1 + 2 den ich erhalte kommt eine hübsche Summe jeden Monat aufs Konto

    In Hessen wird die Einstufung nach Dienstjahren vorgenommen. Die Stufenweite ist höchstwahrscheinlich eine andere als in NRW, daher werden dir deine Dienstjahre sicher anerkannt. Welche Stufe rauskommt kannst du dir ausrechnen.


    Noch ein Hinweis: du wirst an der Realschule keine Stellenzulage für h.D. erhalten, falls du das Gehalt mit den üblichen Portalen berechnen hast.

  • @TE: soweit ich es verstanden habe, holst du kein Ref nach, sondern nur einen zeitlichen Teil davon. Du verbringst erstmal 6 Monate im Angestelltenverhältnis, ich weiß nicht, ob damit eine besondere Prüfung verbunden ist.

    Das hast du völlig richtig dargestellt. Die 6 Monate als Angestellter werden durch die im Vergleich meist höhere Besoldung in Bayern locker aufgewogen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hmm, die Besoldung ist in Bayern nicht höher. Du musst halt weniger Wochenstunden arbeiten.

    Ein Einwurf, der für vielleicht weiterhelfen kann, ist, dass es in Bayern eine bindende Schulempfehlung gibt, in Hessen die Eltern aber selbst entscheiden können.

    Ich würde mich erstmal in beiden Bundesländern informieren, ob meine Fächerkombination so geht.

    Dienstzeiten werden nicht zwangsläufig voll angerechnet, nichtmal innerhalb des Bundeslandes, da müsstest du auch nachfragen.

  • Hmm, die Besoldung ist in Bayern nicht höher. Du musst halt weniger Wochenstunden arbeiten.

    Arbeiten muss man in Bayern genau so viel, man bringt dabei nur etwas weniger Debutatsstunden aus, als in manchen anderen Bundesländern.

Werbung