Heute in der NW - Urteil "Zwangsversetzung" OLG Münster

    • Offizieller Beitrag

    Wer selber Kinder hat, weiß wie oft die krank sind. Die machen doch in der Kita eine Erkrankung nach der anderen durch

    Genau. Daher ist das "ständig " und "oft" absolut zutreffend.

    Aber diese Tatsache kann, will und werde Ich weder den Eltern noch den Kindern vorwerfen. Ist halt so.

  • manchen Kollegen würde ich gerne mal zuhause nachschauen, wie "krank" das Kind wirklich ist. Da kann mir keiner erzählen, dass das nicht auch mal blau machen ist.

    Wer das unbedingt möchte, könnte das über doc holiday wesentlich effizienter als stundenlang beim Kinderarzt zu hocken. Nein, ein Kind Krankenschein hat seinen Grund. Hängt,übrigens auch damit zusammen, dass die Kitas mit nach Hause schicken sehr schnell sind.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe Dein Anliegen. Jedoch würde das dann bedeuten, dass man die Kollegen nicht abordnet sondern versetzt, weil nur dann wäre die Übernahme von Umzugskosten wirtschaftlich. Ob die Familie dann in der neuen Stadt überhaupt einen Kita Platz bekommt ist auch fraglich. In letzter Konsequenz kann die Kollegin/der Kollege den Dienst nicht antreten U d muss sich weiter beurlauben lassen. Damit ist dann niemandem geholfen.

    aber war die Idee der Alimentation eben nicht, dass der Partner sich um das Kind kümmern kann?
    Oder wie wäre mit einem System, das Kitaplätze für alle versetzten / nicht versetzten Beamtenkinder garantiert? (mir wäre es lieber für Alle, aber gerade geht es um die besondere Situation von Beamten und darum, dass diese den Laden am Laufen halten müssen).

    (und ja, ich bin realistisch. Es gibt viel zu viele Pfadabhängigkeiten im Beamten-/Bildungskonstrukt, dass nichts mehr zu retten ist. Und deswegen plädiere ich gegen ein gegenseitiges Ausspielen.
    Ich teile einen Großteil der Gefühle von state, habe noch sehr viel Empathie, weil ich viele Kolleg*innen habe, die es nicht ausnutzen, aber es ist eine Gratlinie.
    Ich war vier Jahre in einem Bürojob mit einer dreifachen Mutter. Wenn sie im Schnitt ein Tag die Woche im Büro (statt drei bis vier) in der offiziellen "Präsenzzeit" war, fresse ich einen Besen. Sie hat keine Kind-Krank-Tage eingelegt, sondern "Home Office Joker" gezogen. Ging gut, ihre Arbeit hat sie grob gemacht, aber als direkte Kollegin konnte ich sie oft stundenlang nicht erreichen. Weil sie alle Kinderarzttermine und -Aktivitäten während der Arbeitszeit betreut hat.
    Dies führte oft dazu, dass ich Stunden warten musste, um etwas erledigen zu können. Wenn plötzlich 2-3 Leute von der Sorte in einem Team sind, ist es schwierig zu differenzieren.
    und ich hatte genau eine solche Kollegin im Schuldienst, nur zwei Kinder, aber über 2-3 Jahre aufmerksam verfolgt: nach JEDER LK-Klausur und bei drei von vier Konferenzen war ein Kind krank. Zufälle nerven.

    Ich habe also keinen Hass auf Kinder, weiß aber auch, dass solche Zustände zum Wohl der jeweiligen Organisation nicht überstrapaziert werden dürfen.

    • Offizieller Beitrag

    Beispiel aus der freien Wirtschaft (IG-Unternehmen).

    Vor ein paar Jahren wurde eine Regel eingeführt, nach welcher eine Prämie (so ist es manchmal, wenn es Unternehmen gut geht) in freie Tage umgewandelt werden darf, wenn man Kinder unter 6 hat.
    Da es Stress und Proteste gab, wurde überlegt, die Regelung auf Kinder unter 12 zu erweitern.
    Nun: mein Mann (und andere Kolleg*innen) hätten auch lieber freie Urlaubstage als Geld.
    Damit hatte das Unternehmen nicht gerechnet.
    Neue Verhandlungen, neue Regelung.

    Jetzt ist es angepasst worden, dass jede*r die freien Tage legen kann, wobei diejenigen, die keine zwingenden Gründe haben, weiterhin gebeten werden, die Schulferien nicht zu belasten.
    Man kann auch Leuten was geben, ohne andere zu benachteiligen.

  • Das eigentliche Problem ist doch, dass ein guter Arbeitgeber für eine ausreichende Personaldecke sorgt. Hierbei wären auch,die üblichen Fehlzeiten bei der Berechnung des Stellenschlüssels zu berücksichtigen. Das Risiko von Fehlzeiten ist das Risiko des Arbeitgebers, dieses Risiko wird im jetzigen System an die Kollegen zurück gegeben. Da liegt das eigentliche Problem.

    An alle Deutschlehrer:
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    • Offizieller Beitrag

    chilipaprika

    Wie lautet Dein Lösungsvorschlag?

    realistisch innerhalb der aktuellen Rahmenbedingungen: keine.
    Aber eben der Wunsch, nicht gegeneinander ausgespielt zu werden und "Anerkennung", dass wir innerhalb des Systems durch den (legitimen!) Schutz von einigen auch Andere belasten und dies zu einem Risiko werden kann.


    Wunschdenken spontan?
    - Abschaffung des Beamtentums
    - Möglichkeit der (gegenseitigen) Kündigung und neuer Schulsuche (komischerweise führt es definitiv nicht zu skandalösen Kündigungen in den anderen Ländern)

    (natürlich mit einem Tarifvertrag, der alle Erfahrungsstufen berücksichtigen MUSS)

    - Einführung einer realen Vertretungsreserve

    - keine (abschreckende) Vollzeitpflicht

    - Recht auf Nebentätigkeit

    (im Prinzip ergibt sich das von der Abschaffung des Beamtentums und Modernisierung des Systems, die "New Work"-Diskurse zeigen, wo es hingehen soll)

    - Ausbau der Kinderbetreuung, gute Bezahlung derjenigen, die dafür zuständig sind

    - Reform der Lehrer*innenbildung (und ICH bin GEGEN eine duale Ausbildung auf dem Niveau von "kann gerade mehr als im Unterricht"), sondern umgekehrt für (zumindest die Möglichkeit) eine Ausbildung, die richtig polyvalent ist und wo ich unterrichten kann, aber nicht MUSS und dann auf den monopolitischen Arbeitgeber angewiesen bin (wobei es soviele einzelne Arbeitgeber-Schulen gibt, dass der Markt es auch regeln könnte)


    ... es sind nur erste Ideen ...

  • Der Vorschlag aus der freien Wirtschaft ist nicht schlecht. Aber fâllt Euch was auf. Der Arbeitgeber stellt dafür Ressourcen zur Verfügung.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Wobei wir wieder bei dem Punkt sind, das es

    a) aktuell kaum personelle Ressourcen im Schulbereich gibt

    b) das Ausbilden mehrere Jahre dauert

    c) man niemanden zum Arbeiten in der Schule zwingen kann.

  • Die Abschaffung des Berufsbeamtentums. Mein ganz persönliches Träumchen. Dann wären wir tatsächlich Mal in der Lage eine faire Bezahlung aller KuKs zu erstreiken.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Wer um blau zu machen, seine Kinder vorschützt, wäre schön blöd. Beamte brauchen für sich erst nach Tag 3 ein ärztliches Attest. Bei Kindern schon ab Tag 1. Bevor ich mich freiwillig in ein Wartezimmer beim Kinderarzt setze, reiße ich dann doch lieber meinen Unterricht runter.

  • Wer um blau zu machen, seine Kinder vorschützt, wäre schön blöd. Beamte brauchen für sich erst nach Tag 3 ein ärztliches Attest. Bei Kindern schon ab Tag 1. Bevor ich mich freiwillig in ein Wartezimmer beim Kinderarzt setze, reiße ich dann doch lieber meinen Unterricht runter.

    Als ob man da ins Wartezimmer müsste. Da muss man doch nur sagen "Der kleine hat die ganze Nacht gehustet" und dann nimmt man das Attest mit und verbringt den Tag mit den Kindern statt auf der Arbeit.

  • Vielleicht kann man auch versuchen, selbst nicht die verschiedenen Menschengruppen nicht gegeneinander auszuspielen, erst recht nicht, wenn es nicht mal angesprochen wird.

    Ich stimme dir dahingehend zu, dass natürlich auch KuK ohne Familie/ Kinder etc. deutlich mehr von der Fürsorgepflicht des Dienstherrn erleben müssten als das aktuell der Fall ist. Deine Kritik an meinem Beitrag finde ich allerdings insofern daneben, als dieser Beitrag eine implizite Kritik an einem anderen Beitrag war, der genau das macht, was du mir meinst vorhalten zu müssen, nämlich Menschengruppen gegeneinander auszuspielen- in dem Fall die Bedürfnisse von Familien/Eltern gegenüber den ebenso legitimen Interessen und Bedürfnissen von KuK ohne Kinder. Weil du die in states Beitrag enthaltene Kritik aber teilst, hast du bei diesem Beitrag nicht das Bedürfnis zu kritisieren, was du mir dagegen meinst vorhalten zu müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Als ob man da ins Wartezimmer müsste. Da muss man doch nur sagen "Der kleine hat die ganze Nacht gehustet" und dann nimmt man das Attest mit und verbringt den Tag mit den Kindern statt auf der Arbeit.

    Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber mehrere Kinderärzte in der Familie, bei denen das ausnahmslos anders funktioniert. Nachdem du ebenfalls keine Kinder hast, kolportierst du also mutmaßlich gerade einfach nur, was dein Frust dir erzählt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    aber State hat nichts gegen jemanden mit Behinderung gesagt und du antwortest genau damit.
    Das ist für MICH eben unverständlich.

    Dass ich states Harsche nicht teile, aber im Grunde die Probleme durchaus sehe, habe ich hoffentlich klar gemacht.
    und bei aller Liebe: ich habe noch NIE von einem Kollegen mit chronischer Krankheit oder Behinderung dies als Thema gehört. Ich weiß gar nicht, wer alles betroffen ist, dafür weiß ich genug, dass die allermeisten Krankheiten und Behinderungen unsichtbar sind. Ich weiß nur von einer Kollegin mit Schwerbehinderung, weil ich mit ihr befreundet bin, sie fehlt nie, macht alles mit... (und wenn sie wegen Krankheit fehlen würde, wäre es halt so).
    Ich habe auch nicht kritisiert, DASS Eltern fehlen (meine Meinung dazu ist auch schwankend, ich musste auch einen Weg in meinem Kopf gehen, habe es aber trotzdem nie anders laut gesagt), ich kritisiere 1) das System und 2) wenn Leute (und es sind halt in dem Fall Eltern) alle ihre möglichen Rechte und darüber hinaus (unrealistischer Stundenplan) einfordern, und dann mir laut sagen, dass ihnen Maßnahmen der Bezirksregierung egal sind, weil nicht betroffen.

    Leicht schiefer Vergleich, aber erinnert mich sehr stark an die Beamten, die Solidarität mit den Angestellten nur in dem Sinne wollen, dass sie deren erkämpften Tarifabschlüsse wollen. Solidarität kann auch in alle Richtungen gehen und ich muss nicht betroffen sein (Elternteil, Behinderung, Abordnungsdamoklesschwert), um etwas doof zu finden (schlechte Kita-Verbindungen, mangelnde Erholungszeiträume..) und für andere Gruppen Verbesserungen einzufordern.

  • Vermutlich hätte ich meine Kritik einfach etwas ausführlicher formulieren müssen chilipaprika , denn deinen letzten Beitrag teile ich vollumfänglich. Mich nerven einfach diverse, inhaltlich zu stark verkürzte Dauersprüche von State massiv. Ich könnte mir an der Stelle aber sicherlich auch einfach mal eine etwas höhere Toleranzschwelle zulegen, statt immer über seine Stöckchen zu hüpfen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Welche Stöckchen? Alles zum Thema Kinderzuschläge, Kinderzuschläge inoffiziell (1. Stunde nicht, Nachmittag nicht, etc.), Kindkrank etc. meine ich wörtlich so, wie ich es sage.

  • Na wenn landesweite Versetzungen "Teil des Deals" sind, möge die Arbeitgeberseite halt auch Umzug und neue Bleibe bezahlen. Morgens quer durchs Ruhrgebiet geschickt werden, ist fahrttechnisch je nach Strecke ne glatte Zumutung.

    Das gibt es doch längst. Je nach Umfang der Abordnung sind genau dafür Dinge wie Trennungsgeld, Reisekostenerstattung und Umzugskostenvergütung gedacht.

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